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Theaterwissenschaften

Castorp

Mitglied
Hallo Leute, ich hatte lange den Traum Jura zu studieren, da ich seit einigen Jahren, Zuhörer bei Gerichtsverhandlungen bin. Jedoch habe ich schön langsam meine Zweifel, ob ich dafür geeignet bin. Da ich ohnehin schon ein paar Jahre verloren habe, will ich nicht alles von einem Staatsexamen abhängig machen. Nun kommen mir Theaterwissenschaften sehr attraktiv vor. Ich interessiere mich dafür und mir würden wahrscheinlich auch die Kommilitonen zusagen.

Nun wissen wir ja, dass es als „brotlose Kunst" gilt. Wird ja schon bei weniger „exotischen" Fächern gesagt, dass man später Taxi fahren kann. Sogar die Soziologen die ich kenne arbeiten dann fachfremd bei Siemens etc. Ich könnte mir vorstellen als Dramaturg am Theater zu arbeiten, habe aber nun gelesen, dass die dafür oft gar nicht so gerne Theaterwissenschaftler nehmen, sondern Germanisten etc. Jetzt bin ich ein bisschen unsicher. Könnt ihr mir eine Einschätzung geben?
LG
 
Es gibt verdammt viele Ähnlichkeiten zwischen Theater und Jura - gerade bei Gerichtsverhandlungen.

Checke mal, ob die Kombi was für dich wäre...

"brotlos" ist relativ.
Wenn Du durch die Jura-Prüfung rasselst wird es auch brotlos...

Wenn Theater die Erfüllung ist, dann solltest Du doch schon gute Chancen auf dem Markt haben, oder?
Im Zweifel musst Du die Theaterkunst mit etwas anderem kombinieren.
 
Schauspieler haben es schon schwer, feste Stellen zu finden, aber Dramaturgenstellen sind noch viel viel rarer. Manchmal arbekten Dramaturgen auch nur für bestimmte Projekte.

Aber wenn Dein Herz für die Dramaturgie btennt, kannst Du es natürlich schaffen, den Einstieg zu finden und eine der seltenen Stellen zu ergattern. Wieviel Vorerfahrung hast Du denn schon in dem Bereich? Hast Du schon viel in der Richtung in der freien Kulturszene gemacht?

Es gibt einige wenige Studiengänge Dramaturgie. Aber die Dramaturgen, die ich kenne, haben entweder Theaterwissenschaften oder Germanistik studiert.

Und man muß natürlich auch daran denken, daß im Kulturbereich mächtig gespart wird und der Bereich in der Coronazeit z.b. komplett brachliegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wusste bis vor wenigen Sekunden nicht ein mal, dass man so etwas studieren kann.

Das scheint mir wohl der unbrauchbarste Studiengang aller Zeiten zu sein. Am Besten du erlernst zuvor irgend einen der vielen nützlichen Berufe, mit deren Ausübung du Miete bezahlen und Lebensmittel kaufen kannst.

Bedenke, dass du nach deinem Studium auch nicht direkt Hartz IV anmelden kannst, da du zuvor mindestens ein Jahr ununterbrochen sozialversicherungspflichtig gearbeitet haben musst.

Liebe Grüße,
SFX
 
Naja SFX so hart würde ich es nicht ausdrücken. Ich kenne schon einige Theaterwissenschaftler, die Ihren Lebensunterhalt bestreiten können, ohne fachfremd tätig zu sein. Die sind aber nicht unbedingt Dramaturgen, sondern arbeiten auch in anderen theater- bzw. kulturnahen Bereichen.
Aber du hast natürlich auch nicht ganz unrecht. Es ist einer der allerschwierigsten Bereiche, um im Berufsleben Fuß zu fassen. Sehr viele arbeiten später fachfremd oder machen noch eine Ausbildung oder ein zweitea Studium. Oder rutschen halt irgendwann mehr schlecht als recht irgendwie ins Berufsleben, um überhaupt was zu haben.
 
Ich habe Bekannte von der Oper und kann dir sagen, dass ohne Kontakte da quasi nichts läuft in der Branche. Alle, die da erfolgreich sind, kommen aus entsprechenden Familien mit entsprechendem Hintergrund, die dann entsprechende Beziehungen hatten.

Wenn dein Herz dafür brennt, würde ich ein Doppelstudium machen: Jura und Theaterwissenschaften. Du brauchst so vermutlich länger für dein Studium, aber hast dann beides.
 
Ich habe Bekannte von der Oper und kann dir sagen, dass ohne Kontakte da quasi nichts läuft in der Branche. Alle, die da erfolgreich sind, kommen aus entsprechenden Familien mit entsprechendem Hintergrund, die dann entsprechende Beziehungen hatten.

Wenn dein Herz dafür brennt, würde ich ein Doppelstudium machen: Jura und Theaterwissenschaften. Du brauchst so vermutlich länger für dein Studium, aber hast dann beides.
Echt? So schlimm? Gut, bei Leuten die irgendwas an der Oper machen, hört man tatsächlich immer, dass die Eltern schon Opernsänger etc. sind. Wenn man sich aber die Herkunft von Intendanten am Theater anschaut, kommen die oft aus ganz anderen Familien. Klar Kontakte können sie ja trotzdem gehabt haben, das stimmt schon
 
Ich würde auf ein simples Medizinstudium setzen. Oder Lehramt. Beides wirft ordentlich Knete ab, denn für Gewöhnlich werden Menschen dumm geboren und ebenfalls gelegentlich krank. Die Nachfrage ist also gesichert und dein Beruf anschließend sehr gefragt und geschätzt.

LG,
SFX
 
Ich würde auf ein simples Medizinstudium setzen. Oder Lehramt. Beides wirft ordentlich Knete ab, denn für Gewöhnlich werden Menschen dumm geboren und ebenfalls gelegentlich krank. Die Nachfrage ist also gesichert und dein Beruf anschließend sehr gefragt und geschätzt.

LG,
SFX
Naja fürs Medizinstudium braucht man einen Schnitt von 1,0 und für das Lehramt muss man geschaffen sein.
 
Echt? So schlimm? Gut, bei Leuten die irgendwas an der Oper machen, hört man tatsächlich immer, dass die Eltern schon Opernsänger etc. sind. Wenn man sich aber die Herkunft von Intendanten am Theater anschaut, kommen die oft aus ganz anderen Familien. Klar Kontakte können sie ja trotzdem gehabt haben, das stimmt schon

An welche Intendanten denkst du?

Kulturschaffende klüngeln grundsätzlich gern herum. Musikerfamilien bspw. müssen nicht reich und hoch angesehen sein, um Kontakte zu haben, denn Kulturschaffende haben generell nicht das grosse Geld und bleiben mehr unter sich. Die meisten heiraten oder erben gut. Zumindest die, die ich kenne. Nur ganz wenige verdienen sich eine goldene Nase mit der Arbeit allein.

Die Klüngelei gibt es alleine schon deshalb, weil jemand mit anderem Herkunftshintergrund selten ein so "brotloses" Fach studiert, wenn er überhaupt studiert (ist für die Mehrheit der Menschen, die nicht aus Akademikerfamilien kommen, immer noch nicht der Fall, in Deutschland gleichermassen wie in der Schweiz). Es wird auch nur äussert selten ein solcher Beruf angestrebt. Die Mohammads und Kevins dürften unter den Intendanten rar sein.
 
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