Telefoniert/schreibt ihr dann über den Tag miteinander? Viel, wenig? Passt es für euch? Könnte es mehr sein? Nervt es euch, weil es schon zu viel ist? Gibt es unterschiedliche Erwartungen und irgendwie ein Ungleichgewicht bei euch?
Tägliches, unwichtiges Geschreibe, Anrufe, das ist so gar nichts für mich. Ich fühle mich da sehr schnell unter Druck, vereinnahmt, kontrolliert.
Unerwartet, nicht ständig, eine liebevolle oder heiße Whatsapp, Zettel in Tasche, ein frecher Anruf, das sehr gerne! Und wenn das eben nicht ständig der Fall ist, nehme ich mir auch sehr gerne die Zeit, darauf zu reagieren.
Kann sich beim Wiedersehen ziemlich positiv auswirken.
Wenn ich alleine draußen unterwegs bin, dann schreibt er mir aber schon immer ziemlich viele Nachrichten, selbst wenn ich nur zum einkaufen gehe oder so.
Bei euch scheint das so zu passen, ich würde ausflippen.
Er schickt über den Tag etliche Nachrichten mit Anfragen wie es mir geht, aber auch Links zu Artikeln, Videos und hat kein Verständnis, dass ich mir das nicht alles anschaue
Wie soll es mir nach ein paar getrennten Stunden schon gehen? Nicht anders als vorher, außer dass ich vielleicht vom Job beansprucht bis gestresst bin?!? Für mich eine dämliche Frage.
Und zugespamt werden mit all dem Zeug...da bleibt ja nur ignorieren. Ist ihm den ganzen Tag so langweilig? Er könnte seine überschüssige Energie in Urlaubsplanung, Überraschungen für dich, Weiterbildung etc. investieren und so etwas sinnvolles tun.
Da telefonieren wir auc kurz abends oder schreiben, aber mir wäre da auch kürzer lieber. Finde es nur nicht leicht es zu erklären, da mein Partner es leider persönlich nimmt.
Euer Nähe-Distanz-Bedürfnis ist zu unterschiedlich.
Ich mag es ja auch Interessen zu teilen aber wenn du Mittagspause hast und man hat schon 15 Nachrichten, davon 10 Links oder Twitter Erwähnungen und wenn man die bis abends nicht durchgeschaut hat, ist er gekränkt?
Ja wann hätte ich denn durchschauen können? Ich arbeite doch und meine halbe Stunde Mittagspause möchte ich nicht nur Artikel studieren oder Videos anschauen, weil ich dann auch mal froh bin kurz essen zu können und nichts denken zu müssen, weil meine Arbeit sehr stressig ist.
Merkst du, wie du in eine Rechtfertigungsspirale rutscht?
Weshalb?
Es ist völlig in Ordnung, dass du weder Pause noch Heimweg vereinnahmen lassen möchtest und etwas persönlichen Freiraum brauchst. Kannst du überhaupt noch atmen oder nimmt dir das Ganze die Luft?
Trotzdem kann ich auch die Kränkung verstehen, es ist nunmal auch eine Zurückweisung
Ich sehe da keine Zurückweisung, nur die Anmeldung eines völlig legitimen Bedürfnisses und den Versuch der Grenzsetzung; wird wohl deutlicher nötig sein, um zu wirken. Falls es wirkt...
das weitere Verhalten nicht als kindisch oder bockig
Ja, das.
Und was hinter diesem unempathischen, egoistischen, trotzigen, bockigen, unreifen Verhalten steckt, wäre auch interessant anzuschauen.
Sofirtige Bedürfnisbefriedigung erwartet man in der Regel im Säuglings-/Kleinkindalter, danach sollte man dem entwachsen und verstehen lernen, dass andere Menschen andere und ebenso wichtige Bedürfnisse haben. Und man nicht permanent über Grenzen latschen kann, ohne dass das auf Dauer Konsequenzen hat.
Wenn wir zusammen sind, hat er ja meine Aufmerksamkeit und wir verbringen unsere Freizeit fast vollständig zusammen. Was sehr schön ist und ich auch genieße. Wir teilen viele Interessen und lesen am Wochenende auch gemeinsam Zeitung oder sehen uns etwas an zusammen. Unterhalten uns auch viel darüber.
Es stresst mich einfach während der Arbeitszeiten so sehr, da ich lange Schichten habe (12h) und sehr viel Stress während der Arbeit (arbeite in Klinik). In de Pause bin ich froh wenn ich mal hinsetzen kann und den Kopf ausschalten darf und einfach etwas essen oder zwanglos unterhalten. Ich habe nachgedacht und glaube, es wäre für mich ein Kompromiss kurz mit meinem Partner zu telefonieren oder eben ein paar Minuten hin und her zu schreiben wie es geht, aber einen politischen Fachartikel lesen oder eine Kulturrezension ist mir zu viel, weil es ja auch nicht bei einem bleibt, sondern wie gesagt ich oft mittags schon etliche Links zugesandt bekommen habe. Mich macht es auch traurig dass er sich abgelehnt fühlt, aber es hat nichts mit ihm zu tun. Wenn er mir an meinem Freien Tag etwas schickt, ist es etwas ganz anderes.
Du musst dich nicht erklären, nicht rechtfertigen. Deine Haltung und deine Bedürfnisse sind völlig ok.
Eben anders als die deines Freundes, das ist alles.
Klare Grenzen setzen.
Wie er damit, mit dir, deinen Bedürfnissen umgeht, ist auch eine Frage des Respekts. Der scheint zu fehlen. Ebenso wie liebevolles Einfühlungsvermögen.
Für einen Arbeitstag?
Damit er mal sieht, warum seine Liebste tagsüber keine Zeit hat, 10 Artikel zu lesen?
Was ist an einem gemeinsam verbrachten Arbeitstag so schlimm?
Wochenenden gehen doch auch.
Es gibt Grenzen, er ist kein 3-Jähriger, sondern ein erwachsener Mann...sollte man meinen...