Telefoniert/Schreibt ihr tagsüber mit eurem Partner?

[_vogelfrei]

Telefoniert/schreibt ihr dann über den Tag miteinander? Viel, wenig? Passt es für euch? Könnte es mehr sein? Nervt es euch, weil es schon zu viel ist? Gibt es unterschiedliche Erwartungen und irgendwie ein Ungleichgewicht bei euch? Wie geht ihr damit um?

Ich bin ein Mensch, der gerne sehr regelmäßig Kontakt hat, längere Kontaktpausen über 2-3 Tage tun mir in romantischen Beziehungen nicht gut, dann werde ich unruhig.
Ich brauche es aber nicht mehr so wie früher, dass man ständig schreibt. Mein Freund und ich wohnen getrennt, wir schreiben meist abends ein paar Nachrichten hin & her, wie unser Tag war, manchmal auch tagsüber, wenn irgendwas interessantes etc. passiert ist.
Telefonieren tun wir selten, meist für Absprache, wenn es einen Konflikt/ Unstimmigkeit gibt oder wenn wir uns länger nicht sehen.

In meiner letzten Beziehung war das Thema ein großes Problem. Mein damaliger Freund war kein Fan von viel schreiben und da kam es dann manchmal vor, dass er sich ein paar Tage nicht gemeldet hat. Ich hab zwar gut verstanden, dass er da einfach anders war und er Handykommunikation nervig findet, aber mir ging's ziemlich schlecht damit. Ich werde dann einfach unruhig, wenn ich so gar keine Vorstellung davon habe, was beim anderen los ist. Das fühlt sich dann irgendwie wie ein schwarzes Loch an und ich fühle mich dem anderen dann schnell fremd. Ich hab aber auch Probleme mit Bindung.
So einmal am Tag ein kurzes Lebenszeichen brauche ich einfach, zumindest aktuell. Vielleicht bin ich da in ein paar Jahren auch entspannter.

 

[kreshnik]

Danke schon mal für eure zahlreichen Antworten. Ich wünschte bei mir wäre es auch mehr wie bei euch.

Bei uns ist es so:
Mein Partner arbeitet im Büro und hat deswegen Zeit über PC und Handy zu schreiben. Bei mir ist das anders, ich habe mein Handy zwar dabei, aber habe keine Zeit es zu nutzen, maximal ein Blick drauf oder in der Pause und da will ich eigentlich in Ruhe essen, mit Kollegen austauschen, entspannen und nicht Nachrichten beantworten oder telefonieren. Er schickt über den Tag etliche Nachrichten mit Anfragen wie es mir geht, aber auch Links zu Artikeln, Videos und hat kein Verständnis, dass ich mir das nicht alles anschaue und auch am Heimweg nicht immer Lust habe. Ich habe ihn gebeten, es zu reduzieren oder mir stattdessen lieber von einem Artikel zu erzählen oder ein Video zu zeigen, wenn wir uns sehen.

Wir wohnen nicht zusammen, aber verbringen eigentlich nur 1-2 Tage getrennt. Da telefonieren wir auc kurz abends oder schreiben, aber mir wäre da auch kürzer lieber. Finde es nur nicht leicht es zu erklären, da mein Partner es leider persönlich nimmt.

 

[Gelöscht 123860]

Echt? Auch, wenn du bloß zum Einkaufen bist? Ich glaube, das würde mich arg belasten und stören.

Ja, er ist da leider Jemand, der sich sehr schnell Sorgen macht... aber nur, wenns um mich geht. Sonst ist er eher ziemlich sorglos in vielen Dingen. Muss dazu aber auch sagen, dass ich halt auch oft mit Panikattacken, Derealisation, usw. zutun habe... vor allem in der Öffentlichkeit und denke mal deswegen hat er da auch immer noch etwas mehr Angst, dass was passieren könnte.

 

[_vogelfrei]

Danke schon mal für eure zahlreichen Antworten. Ich wünschte bei mir wäre es auch mehr wie bei euch.

Bei uns ist es so:
Mein Partner arbeitet im Büro und hat deswegen Zeit über PC und Handy zu schreiben. Bei mir ist das anders, ich habe mein Handy zwar dabei, aber habe keine Zeit es zu nutzen, maximal ein Blick drauf oder in der Pause und da will ich eigentlich in Ruhe essen, mit Kollegen austauschen, entspannen und nicht Nachrichten beantworten oder telefonieren. Er schickt über den Tag etliche Nachrichten mit Anfragen wie es mir geht, aber auch Links zu Artikeln, Videos und hat kein Verständnis, dass ich mir das nicht alles anschaue und auch am Heimweg nicht immer Lust habe. Ich habe ihn gebeten, es zu reduzieren oder mir stattdessen lieber von einem Artikel zu erzählen oder ein Video zu zeigen, wenn wir uns sehen.

Wir wohnen nicht zusammen, aber verbringen eigentlich nur 1-2 Tage getrennt. Da telefonieren wir auc kurz abends oder schreiben, aber mir wäre da auch kürzer lieber. Finde es nur nicht leicht es zu erklären, da mein Partner es leider persönlich nimmt.

Ich glaube, da sind Menschen einfach unterschiedlich. Ich bin auch oft so, dass ich, wenn ich was interessantes lese/höre/sehe meinem Partner direkt davon erzählen möchte, weil ich ihn gerne daran teilhaben lassen möchte. Ich weiß aber, dass mein Partner zu viele Nachrichten auch schnell stressig findet, deswegen halte ich mich meistens zurück, bzw. versuche da ein gutes Mittelmaß zu finden zwischen seinem Bedürfnis und meinem.

Ich kann ein bisschen nachvollziehen, dass dein Partner beleidigt ist, schlussendlich ist der Wunsch nach Kontakt unterschiedlich und das kann kränken. Aber ich kann dich da auch gut verstehen, dass es dich nervt.
Vielleicht findest du noch einen Weg ihm zu sagen, wie sehr du ihn wertschätzt, aber dass du einfach einen anderen Bezug zu Handykommunikation hast als er.

 

[kreshnik]

Ich kann ein bisschen nachvollziehen, dass dein Partner beleidigt ist, schlussendlich ist der Wunsch nach Kontakt unterschiedlich und das kann kränken

Aber es ist ja nichts persönliches. Ich mag es ja auch Interessen zu teilen aber wenn du Mittagspause hast und man hat schon 15 Nachrichten, davon 10 Links oder Twitter Erwähnungen und wenn man die bis abends nicht durchgeschaut hat, ist er gekränkt? Ja wann hätte ich denn durchschauen können? Ich arbeite doch und meine halbe Stunde Mittagspause möchte ich nicht nur Artikel studieren oder Videos anschauen, weil ich dann auch mal froh bin kurz essen zu können und nichts denken zu müssen, weil meine Arbeit sehr stressig ist.
Kann man da nicht verstehen, dass es nichts persönliches ist und es nicht darum geht, dass mich nicht interessiert, was er mir schickt, sondern dass es zeitlich einfach in der Masse zu viel ist?

 

[_vogelfrei]

@kreshnik ich hab doch geschrieben, dass ich dich auch verstehe. Trotzdem kann ich auch die Kränkung verstehen, es ist nunmal auch eine Zurückweisung und durchaus in dem Sinne persönlich, dass ihm die Handykommunikation wichtig ist (also ein Teil seiner Persönlichkeit) und dich das nervt. dass er dann Vorwürfe macht etc., ist natürlich nicht okay. Man merkt auf jeden Fall, dass dich das Thema ganz schön stresst. Ich finde, eure jeweils beiden Bedürfnisse sind okay, nur eben unterschiedlich. Vielleicht findet ihr ja noch ein Mittelmaß, das für euch beide halbwegs passt.

 

[Splitterbunt]

Trotzdem kann ich auch die Kränkung verstehen, es ist nunmal auch eine Zurückweisung

Hm, ist es tatsächlich eine Zurückweisung? 🤔 Der Partner von @kreshnik empfindet es so, klar (und natürlich legitim, ist nun mal seine Empfindung), aber anhand der Schilderungen wirkt es so, dass es gar nicht primär um Kommunikation, sondern mehr um das Teilen von Interessen (Links, Artikel, Videos) geht? Muss das (- noch dazu in dem Ausmaß von dem hier die Rede ist) unbedingt während der Arbeitszeit passieren, wenn man ohnehin weiß, dass die Partnerin auf Arbeit nen A**** voll Stress und einfach kaum Zeit hat?

Für mich klingt das so, als würden da v. a. zwei sehr unterschiedliche Berufswelten aufeinanderprallen und da auch ein wenig Einfühlungsvermögen für den jeweils anderen Alltag fehlen?
Ich persönlich habe keinen sonderlich stressigen Job, aber trotzdem manchmal sehr, sehr volle Tage, an denen ich von Termin zu Termin hetze. Wenn ich mir vorstelle, dann in den kleinen Zeitlücken bis zu zehn (!) Artikel lesen zu "müssen", damit mein Partner sich nicht zurückgewiesen fühlt, fände ich das auch ziemlich anstrengend. Wenn ich dann erkläre, warum ich das nicht schaffe und nicht möchte und es käme so gar kein Verständnis auf, sondern würde einfach weiterhin so praktiziert und erwartet werden und bei Nicht-Erfüllung dieser Erwartung gekränkte Gefühle aufkommen...tja, äh, uff, sehr schwierig.

Insofern kann ich @kreshnik gut verstehen. Grade, wenn schon drüber gesprochen und um Reduktion gebeten wurde, würde es mir ehrlich gesagt auch schwer fallen, das weitere Verhalten nicht als kindisch oder bockig wahrzunehmen.

 

[Leere?Zukunft]

Kann man da nicht verstehen, dass es nichts persönliches ist und es nicht darum geht, dass mich nicht interessiert, was er mir schickt, sondern dass es zeitlich einfach in der Masse zu viel ist?

Das sollte eigentlich nicht so schwer zu verstehen sein.... 🤔
Braucht er allgemein immer so viel Aufmerksamkeit?

 

[_vogelfrei]

Hm, ist es tatsächlich eine Zurückweisung?

Also für mich schon in dem Sinne a macht ein Kommunikationsangebot und b geht nicht drauf ein/ geht nur widerwillig drauf ein. Aber ich mag das gar nicht bewerten, ich verstehe ja, wenn das stresst.

 

[Schattenwölfin]

Danke schon mal für eure zahlreichen Antworten. Ich wünschte bei mir wäre es auch mehr wie bei euch.

Bei uns ist es so:
Mein Partner arbeitet im Büro und hat deswegen Zeit über PC und Handy zu schreiben. Bei mir ist das anders, ich habe mein Handy zwar dabei, aber habe keine Zeit es zu nutzen, maximal ein Blick drauf oder in der Pause und da will ich eigentlich in Ruhe essen, mit Kollegen austauschen, entspannen und nicht Nachrichten beantworten oder telefonieren. Er schickt über den Tag etliche Nachrichten mit Anfragen wie es mir geht, aber auch Links zu Artikeln, Videos und hat kein Verständnis, dass ich mir das nicht alles anschaue und auch am Heimweg nicht immer Lust habe. Ich habe ihn gebeten, es zu reduzieren oder mir stattdessen lieber von einem Artikel zu erzählen oder ein Video zu zeigen, wenn wir uns sehen.

Wir wohnen nicht zusammen, aber verbringen eigentlich nur 1-2 Tage getrennt. Da telefonieren wir auc kurz abends oder schreiben, aber mir wäre da auch kürzer lieber. Finde es nur nicht leicht es zu erklären, da mein Partner es leider persönlich nimmt.

Also wir wohnen ja zusammen und telefonieren trotzdem täglich zum Feierabend auf dem Weg nach Hause miteinander und sagen auch Bescheid ob jeder gut auf der Arbeit angekommen ist. Das haben wir schon immer so gemacht. Bei euch denke ich ist es so, das es dein Partner etwas übertreibt und du es auf der anderen Seite untertreibst. Was er zu oft will, willst du zu wenig. Beides ist dann für den jeweils anderen belastend. Er will Nähe und du nicht so sehr. Da müsst ihr einen Kompromiss finden, mit dem beide zufrieden sind.