Allerdings habe ich auch schon beobachtet, daß insbesondere Hundehalter für viele Dinge nicht zu haben sind, weil sich immer die Frage nach dem Verbleib des Hundes stellt.
Lustig, dass Du das ansprichst, denn ich bin zufälligerweise Hundehalter und kann das nur bedingt bestätigen.
Ich denke ich weiß, worauf du dich beziehst und kann dir insofern recht geben, als spontane Aktivitäten mit Freunden, die gar Übernachtungen oder größere Ausflüge mit einschließen, eher schwierig sind. Ob das aber einen direkten Einfluss auf die subjektiv empfundene Langeweile hat, würde ich vom Individuum abhängig machen. Ich z.B. bin jemand, der ohnehin nicht spontan ist und nicht gern wegfährt, sondern lieber auf eigene Interessen fokussiert, an denen andere Menschen ohnehin nicht partizipieren.
Mir hilft u.a. ganz gut das Prinzip "Von der äußeren zur inneren Ordnung und umgekehrt!", indem ich bei Lustlosigkeit erst einmal anfange, meine vielen Dinge, Unterlagen, Zeitschriftenausschnitte usw. zu ordnen, was meist zu einer wohltuenden inneren Beruhigung und der Bildung von mit Begeisterung gefüllten Gedanken führt, was ich tun könnte, oder schon immer mal tun wollte!
In unserem so reichen, freien, rechtssicheren, friedlichen und bestens organisierten Lande, bieten sich auch für finanziell eingeschränkte Menschen, so unendlich viel Möglichkeiten sich sinnvoll zu betätigen, zu lernen, sich einzubringen und sich mit interessanten Menschen auszutauschen!
Auch die weitere Verwandtschaft bietet viele Gelegenheiten, so könnte man z.B. mal wieder die alte Großtante besuchen und ihr beim Ordnen der Familienfotos helfen usw.
Ja, da sprichst du etwas Wahres an.
Ich denke zwar schon, dass man als finanziell eingeschränkte Person auch in seinen Hobbys stellenweise eingeschränkt ist, aber unmöglich ist es keineswegs, sich selbst zu beschäftigen und dabei Genuß zu empfinden. Es gibt so unzählig viele Dinge, über die man sich den lieben langen Tag den Kopf zerbrechen kann - entweder schafft man etwas praktisches, oder aber man verbleibt in der Theorie. Wichtig ist doch letztlich nur, ob mir meine Tätigkeit Spaß und Sinn bereitet. Es muss nicht immer alles zu einem Ergebnis kommen, es muss keinen "höheren Nutzen" oder Sinn für die Gesellschaft haben. Es muss auch nicht populär oder gesellschaftlich anerkannt sein, solange es _mir_ Freude bereitet und meinem Leben einen Sinn gibt.
Ich für meinen Teil lese sehr viel, beschäftige mich mit soziologischen, psychologischen und zum Teil auch philosophischen Themen oder tagträume einfach. Da braucht es keine Außenreize à la "schneller, höher, weiter", sondern einfach nur sich selbst und genug Luft zum Atmen.
Oft kommt die Freude und Begeisterung erst, wenn man sich ernsthaft aufrafft und mutig Überwindet, etwas anzupacken, auch wenn man keine Lust verspürt, denn Selbstbemeisterung ist eine der wichtigsten Grundlagen eines glücklichen und erfüllten Lebens!
Das stimmt natürlich. Viele Dinge muss man auch erst kennenlernen, um zu erkennen, dass sie einem Spaß machen.
Letztendlich denke ich aber, dass die Grundlage für ein glückliches und erfülltes Leben ein gutes Gespür für sich selbst, die eigenen Interessen, Talente, Fähigkeiten, Stärken und Schwächen ist. Sich seiner bewusst zu sein, also das "Selbstbewusstsein". Denn wenn ich weiß, wer ich bin und wer ich sein will, fällt es mir sehr viel leichter, auch man nur mit mir selbst zu sein, ohne Ablenkung und Stimulation von Außen zu erfahren.