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synanon - serioes oder sekte?

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Hallo Leute,

Also aus meiner Erfahrung bei Synanon.
Ich war 2mal da. Das erstemal war 2008-2009 und das 2mal 2014.
Beim ersteinmal war 19Jahre alt und hatte keine Ahnung auf was ich mich da einlasse. Bin damals direkt aus dem Krankenhaus nach Berlin, wegen der sofortigen Aufnahme. Es war sehr Hard und man hatte es mit Menschen zu tun die Kompromisslos nach der friss oder stirb Methode Menschen zwingen zu machen was man will. Ich hatte zu der Zeit keine nüchteren Freunde und meineFamilie hatte verständlich auch die Nase voll von so einem Lügner wie mich. Es wird die Wohnung relativ schnell Gekündigt und danach heißt es wenn es dir nicht gefällt geh doch " keiner wird gezwungen in Synanon zu bleiben".
Ohne Wohnung ohne wirkliches Geld also raus ( blauer Sack) Insider verstehen. Also muss man mindestens ein Jahr machen um Ausziehen zu können. Vorher kann man einfach nur gehen. Gehen in die Obdachlosigkeit. Beim ersten mal wollte ich normal ausziehen. Bin dann aber nach 13Monaten gegangen, weil sie es einem "ENG" machen sobald man Auszug bekannt macht. Bei mir war es direkt wieder letzter Mann auf Zimmer und Zweckbetriebswechsel zu den Umzügeneuen wo man nicht mal schnell Wegehen kann um Wohnungsbesichtung zu machen.
Naja die Gruppen waren teilweise sehr gut teilweise Zeit Verschwendung , wenn es mal wieder um Probleme des Bewohnerego ging.
Trotz der Harten und sehe ungerechten Behandlung war es nicht unbedingt schlecht, allerdings muss man Soziale Kompetenz haben.
Leider war ich nicht lange nach der Zeit nüchtern.
Ich habe es so dermaßen versaut das ich trotz der schlechten Erfahrungen wieder zu Synanon bin. Doch dieses mal war es noch verrückter. Man Wohnte in Container wie bei Montage zu zweit. Sie hatten gerade gut malchow gekauft und umgezogen in diese Baracke. Es wurde noch mehr abfalangt,mehr Arbeit (renovierungsarbeiten Bernburger str., der Neubau usw), weniger Lebensqualität ( schlechteres Essen wegen Container Küche, kleinere Wohnzimmer und Container Wohnung, weniger Freizeit und Angebot zu. B: Drachenboot Volleyball usw).
Ich fande die Theorie von Synanon gut, aber die Realität ist anders.
Ich kann keinem mehr empfehlen dort hin zu gehen. Es sei denn ihr habt keine andere Wahl. Ich bin dann nach knapp 8 Monaten bewusst in ein Obdachlosenheim und danach auf Therapie und hab dann erst denn Unterschied zwischen Synanon und Psychologiesch betreuten Therapie gemerkt. Zum Ende wurde bei mir alles gut. Bin seit 2014 nüchtern und habe mein Leben auf Reihe.
Es hängt auch nicht von der Therapie oder Synanon ab, sondern was man daraus macht und wie ehrlich man sich selbst gegenüber ist. Jeder kann es schaffen!!!!
LG
 
Oh jeh wenn ich mir das hier alles durchlese.... also mein Freund geht bald nach synanon. Wäre dann "Therapie statt Strafe" mit denen gehen die sicher noch beschissener um hab ich die Befürchtung. Klar ist ne Therapie kein Zuckerschlecken, dass kann sich ja jeder denken. Dennoch sollte man doch auch respektvoll mit denen die eine Therapie machen umgehen. Ich habe halt die befürtung das mein feund da ne totale kriese bekommt und das nicht durchhält. So wie ich es bei den meisten hier erlesen kann wird man da wie Vieh behandelt. Also wenn man ne Therapie macht egal ob drogen , alkohol oder sonst was braucht man doch erfahrene Menschen die einem helfen und und unterstützen und niemand der einen noch fertig macht und wie Scheiße behandelt.. Na klar sind Drogen Scheiße und ich denke das weiß jeder auch wenn man damit was zu tun hatte. Dafür sollte man nicht noch erniedrigt und fertig gemacht werden. Ich dachte eigentlich das so ne Therapie dafür da ist davon los zu kommen aber wenn man dort nur erniedrigt und gedemütigt wird dann greift man doch früher oder später erst recht wieder danach oder? Also sollte man den Süchtigen nicht eher zeigen das es ohne drogen alles viel schöner ist ? Stattdessen wird man erniedrigt das man schlechtes getan hat?! Bei dem einen mag das eventuell klappen und ziehen aber ich kann mir auch vorstellen das wen sich leut sowieso schon nutzlos vorkommen sich ein herz gefasst haben und gemerkt haben das sie was ändern müssen und dort hinkommen und wie dreck behandelt werden sich demnach erst recht wieder nutzlos vorkommen u d wieder so weiter mache wie bisher und diese Therapie mal absolut nutzlos war. .. hane da so echt meine zweifel :-/
 
Es gibt noch mehr freitragende Therapiemöglichkeiten. Ich war nach meinen Methadonentzug in der Fazenda da Esperanca in Nauen. Ist ähnlich streng wie bei Synanon. Keine Drogen oder Alk selbverständlich und kein Nikotin. Drogenersatzstoffe normalerweise auch nicht, es werden aber ausnahmen gemacht. Kaffee in Maßen. Die Therapie geht ein Jahr, man kann aber noch länger bleiben bis man sich stabil genug fühlt und auf das Leben draußen vorbereiten. Man wird normal und anständig behandelt. Die Spiritualität wird sehr in den Mittelgrund gestellt was nicht so mein Ding war. Geld hast du während der Zeit nicht. Genauso wenig Telefon Computer oder Fernsehen. Es werden zweimal die Woche Filme geschaut. Arbeiten gab es auf dem Hof im Stall Küche, Garten und so ne Art Tischlerei wo Holkreuzchen und sowas hergestellt werden. Ist aber eher Arbeitstherapie. Viel verlangt wird da nicht. Das meiste wird über das eingesackte Harz und über Spenden finanziert. Es kommt sehr auf die Leitung und die Bewohner an, wie gut oder schlecht es ist. Ich hatte damals Glück. Zum Teil ist es sehr Unproffessionel gestaltet, z.B das die meisten Angestellten ein offensichtliches Alkoholproblem haben und einen dann in der Früh mit Alkfahne über den Weg laufen. Genommen wird jeder und kriegt eine Chance auch §35. Es werden aber auch schwer psychisch Kranke aufgenommen, die oft nicht die notwendige med. Versorgung kriegen. Kann manchmal nervig und belastend sein. Medikamente darf man eigentlich alles nehmen was der Doc verschreibt. Kann aber auch belastend sein wenn man Clean werden will und der andere z.B Tilidin gegen seinen kaputten Rücken kriegt. Mir hat es damals geholfen und ich bin Clean seit dem. War 2011.
 
Synanon = Sekte?

Meine Erfahrungen mit Synanon sind eigentlich nur gute. 1991 war ich im Hof Fleckenbühl und bin danach zu Synanon Berlin. Damals waren wir in dem ehemaligen Lagerraum von den Waren des täglichen Bedarfs in Berlin- Lichtenberg. Wie jeder saß ich auf der Holzbank und wartete auf ein Gespräch. Ich kam ziemlich angetrunken zu Synanon. Insgesamt acht Monate war ich dort. Es lief nicht immer so glatt, ich arbeitete zuerst in der Schreinerei und später in der Druckvorstufe. Oft war ich Thema bei den sogenannten „Spielen“ – heute nennt Synanon sie „Therapeutische Gespräche“. Ohne die Gruppen würde Synanon nicht funktionieren. Es stimmt, dass man nur sehr wenig Taschengeld hat – und alles erst einmal abgeben muss. Anfangs arbeitet man in der Hausgruppe. Es stimmt, man ist dort dann von morgens sechs Uhr bis abends 22:00 Uhr beschäftigt. Heutzutage kann man zu mindestens die Nachrichten im Fernseher sehen und es gibt auch DVD-Abende. Synanon ist nach Mahlsdorf gezogen, weil der Standort in Kreuzberg zu brenzlig wurde. Ich denke, dass mein Schritt damals zu Synanon sehr gut war, wenn ich manchmal auch Schwierigkeiten hatte. Je länger ich da war, umso depressiver wurde ich, bis ich mich dann eines Tages gegangen bin – zuerst zum Sozialamt und dann zu Teen Challenge.

Synanon ist eine scharfe Sache. Viele Junkies und Süchtige suchen dort Hilfe und gehen nach ein paar Tagen wieder. Je länger man dort ist, umso mehr Freiheiten bekommt man. Am besten ist das Essen – die Mahlzeiten sind die Höhepunkte am Tag. Es gibt keine Mittagspause und man hat auch nicht die Möglichkeit einen Mittagsschlaf zu machen. Es gibt Mehrbettzimmer, allerdings, wenn man länger dort ist, dann kann es auch sein, dass man ein Einzelzimmer bekommt. Das Motto von Synanon heißt, „mit den Händen nüchtern“ werden. Synanon hat mehrere Zweckbetriebe und bildet auch aus. Heutzutage empfehlen sie, mindestens drei Jahre bei Synanon zu bleiben. Viele Abgänger schaffen es nicht, die Hände von Drogen zu lassen. Man hat die Möglichkeit den Führerschein zu machen, oder in einen der Zweckbetriebe eine Lehre zu machen. Je länger man dort ist, verbessert sich auch der Lebensstandard. Da viele Süchtige zum Beispiel schlechte Zähne haben, durfte man zu meinen Zeiten keinen Zucker essen – auch das hat sich geändert. Es stimmt, das am Anfang immer jemand beim Arztbesuch dabei ist. Ebenfalls ist es mit Kaffee, den man zu meinen Zeiten auch nicht trinken durfte. Synanon ist kultivierter geworden. Da ich eine Doppeldiagnose habe (Sucht und paranoide Schizophrenie) kommt Synanon nicht mehr in Frage. Im Großen und Ganzen bin ich aber Synanon gegenüber sehr wohlwollend gegenüber eingestellt. Synanon ist keine Sekte, denn niemand wird gezwungen, dort hin zu gehen. Man kann auch wieder gehen.


Martin
 
Ich habe sowohl einige Zeit bei den Fleckenbühlern als auch bei Synanon gelebt. Es gibt sicherlich Menschen denen dieses Konzept hilft, mir hätte es fast den Rest gegeben.
Ich bin nun seit 2 Jahren clean und was mir letztendlich geholfen hat waren menschliche Zuwendung, individuelle Behandlung und echtes Interesse an mir als Mensch. Dies sind alles Dinge die man dort nicht findet. Für Menschen die eine eher simple Persönlichkeit haben, keinen moralischen Kompass besitzen, stark geprägt sind durchs kriminelle Milleau, die nicht in der Lage sind sich an Regeln zu halten, die Verständnis und Mitgefühl als Schwäche empfinden, die nur in klaren Hierarchien funktionieren ist dieses Konzept geeignet.
Empfindsame Menschen mit traumatischen physischen und psychischen Gewalterfahrungen kommen hier unter die Räder und werden systematisch zerstört.
Erniedrigende Aufnahme Rituale, das zwischen menschliche Verhalten und auch, dass einem keiner die Regeln erklärt, zielen schon zu Beginn auf Erniedrigung, seelische Misshandlung und darauf aus die Menschen zu brechen. Der zukünftige Arbeitssklave wird systematisch verunsichert, da er sich schon beim Schuhe zubinden oder beim Toilettengang immer fragen muss ob er auch regelkonform handelt. Wenn du nur die Sprache der Gewalt verstehst, dann genau richtig für dich.
Das Spiel dient bei der ganzen Sache als Überdruckventil, hier kann verbale Gewalt und psychische Misshandlung hemmungslos ausgelebt werden. Wer Mitgefühl oder Verständnis für das erwählte Opfer zeigt, gerät selbst ins Visier des Wolfrudels. Der Schlimmste Fehler ist es jedoch Verbesserungsvorschläge zu machen oder Teile des Konzepts in Frage zu Stellen. Dann macht man sich nämlich der Ketzerei schuldig und Verstößt gegen das Dogma, dass nur das Konzept wie es ist Erlösung verspricht. Man sollte auch das Glaubensbekenntnis Arbeit macht frei nicht vergessen.
Das wirtschaftliche Konzept von Synanon hat mafiöse Struktur. Man beginnt unten als Läufer und dient sich hoch bis zum Paten. Wenn einer schon so lange dabei ist, dass er etwas verändern könnte hat er daran kein Interesse, da er nun in der Position ist sich auf Kosten der anderen zu bereichern. Vom Immobiliengeschäft über Umzugsunternehmen, Gebäudereinigung, Reiterhof oder Wäscherei ist das Unternehmen gut aufgestellt. Zusätzlich zu den fetten Gewinnen, da die Arbeitssklaven ja nichts verdienen, werden Leistungen vom Amt bezogen, Privatvermögen eingezogen und Spenden gesammelt.
Pressewirksam wird immer wieder der caritative Charakter betont und um die Unterstützung durch die Politik geworben.
Dadurch erhält Synanon Zugang zu einem fast unerschöpflichen Pool an neuen Arbeitssklaven.
Wenn es mal einer schafft clean zu werden mit diesem Konzept hat er meist verlernt selbstständig zu denken und wird in Situationen in denen ihm keiner sagt was er zu tun hat rückfällig und kehrt in den Schoß der Familie zurück.

MfG
 
[FONT=Arial, sans-serif]Ich habe einige Zeit sowohl bei den Fleckenbühlern, als auch bei Synanon gelebt. Meine im Folgenden persönliche Meinung trifft auf beide Organisationen gleichermaßen zu.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Es gibt mit Sicherheit viele Menschen für die dieses Konzept eine Möglichkeit zum überleben bietet. Mir selbst hätte es fast den Rest gegeben. Ich bin nun seit 2 Jahren clean und letztendlich haben mir Mitgefühl, individuelle Behandlung, echtes Interesse an mir als Menschen geholfen. Das sind alles Dinge für die dieses Konzept keinen Raum gibt.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Menschen die stark vom kriminellen Milieu geprägt sind, eine einfache Persönlichkeit haben, Mitgefühl und Verständnis mit Schwäche verwechseln, die Probleme mit Regeln haben, nicht absprachefähig sind, nur auf Zwang reagieren, Furcht mit Respekt verwechseln, sich wohl fühlen in strengen Hierarchien sind hier gut aufgehoben.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Empfindsame Menschen mit traumatischen Erfahrungen mit körperlicher und seelischer Misshandlungen, die im menschlichen Miteinander sensibel sind kommen hier unter die Räder und gehen mit diesem Konzept ein lebensbedrohliches Risiko ein.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Schon die erniedrigenden Aufnahmerituale zu beginn, das zwischenmenschliche Verhalten, der Umgangston und das bewusste nicht Erklären von Ablauf, Regeln usw. dienen der Verunsicherung, Einschüchterung und Zielen darauf ab Menschen zu brechen.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Der zukünftige Arbeitssklave wird in einen Zustand versetzt bei dem er sich schon beim Schuhe zu binden oder Zähne putzen fragen muss ob er regelkonform handelt. Permanent verstößt man selbst bei den einfachen Tätigkeiten gegen Regeln und hat es nur dem Welpenstatus zu verdanken, dass man nicht bestraft wird. Man wird behandelt wie ein dummes hilfloses Kind, dass dem Wohlwollen der Alteingesessenen ausgeliefert ist.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Regelwerk, Tagesstruktur und die permanente Kontrolle (selbst beim Toilettengang) lässt keine Freiräume. Als Überdruckventil bei diesem Konzept fungiert das sogenannte Spiel bei welchem verbale und seelische Gewalt hemmungslos ausgelebt werden kann. Wenn man Mitgefühl oder Verständnis für das erwählte Opfer zeigt, gerät man selbst ins Visier des Wolfsrudels. Noch schlimmer sind Zweifel an Teilen des Konzepts oder Verbesserungsvorschläge die das Dogma „Synanon ist der einzige Weg zur Erlösung“ in Frage stellen. Nicht zu Unterschätzen ist auch das Glaubensbekenntnis „Arbeit macht frei!“[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Wirtschaftlich hat die Organisation mafiöse Struktur. Man beginnt als Läufer und arbeitet sich zum Pate hoch. Immobilien, Umzugsunternehmen, Wäscherei, Landwirtschaft, Reiterhof, Gebäudereinigung werfen fette Gewinne ab bei keinen Personalkosten. Gleichzeitig werden noch die Sozialleistungen und alle Vermögenswerte der Arbeitssklaven eingezogen. Öffentlichkeitswirksam wird das caritative Image in der Presse gepflegt und fleißig Spenden gesammelt. Gute Kontakte in Wirtschaft und Politik sichern die Auftragslage und Kontakte zu Psychiatrien und Suchtberatungsstellen sichern den Nachschub an Arbeitssklaven. Wer sich hochgedient hat bis zu einem Punkt an denen er Veränderungen bewirken könnte, hat dann kein Interesse mehr da er sich nun auf Kosten der Arbeitssklaven bereichern kann.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Langjährige Mitglieder der Organisation die Versuchen sich ein eigenes Leben aufzubauen werden meistens Rückfällig, da sie das selbstständige Denken verlernt haben und kehren als Menschenmaterial wieder auf der untersten Stufe zurück in den Kreislauf. Als härteste Bestrafung gilt im übrigen das sogenannte Nullen, d.h. der Verlust von allen Privilegien.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Also wenn du nicht als seelenloser Roboter funktionieren möchtest such dir eine passende Alternative. [/FONT][FONT=Arial, sans-serif]Leider ist seelische Gewalt sehr subjektiv und schwer Nachzuweisen. Ich halte diese Organisation für einen menschenverachtenden Verein der den hoffnungslosen Fällen eine Überlebenschance bietet, aber mehr auch nicht.[/FONT]
 
Synanon hat enge Verbindung oder ist sogar scientology. Also Finger davon lassen!
 
Synanon hat enge Verbindung oder ist sogar scientology. Also Finger davon lassen!
Also Verbindungen zu Scientology wären mir neu. Die Organisation lehnt zwar die Behandlung mit Antidepressiva ab und steht der professionellen psychiatrischen Behandlung skeptisch gegenüber, ist aber nicht so feindselig gegenüber der Psychiatrie wie Scientology. Außerdem fehlt ein spirituelles Konzept. Die Strukturen sind jedoch ähnlich.
 
Guten Tag,

von Seriös kann hier in keinster Weise eine Rede sein. Mein Bruder ist leider Opfer dieser...Vereinigung geworden, da er sich selbst nicht mehr helfen konnte. Dass es solche Möglichkeiten gibt, ist ansich eine schöne Sache. Was dort aber abgeht, grenzt schon an Dreistigkeit und Mafioso Geschäften.

Man kommt hin, darf bis 22 Uhr in einem Raum mit irgenteinem Hannes sitzen, der von nichts eine Ahnung hat, weil man ja untersucht werden muss. Dir wird alles abgenommen, selbst deine Rosette wird kontrolliert und wenn du dieses würdelose Aufnahme etwas überstanden hast, wird dir ein Zimmer gegeben.
Sie kündigen angeblich deinen Job, deine Wohnung und kümmern sich um alles. Haha, die Schulden der Wohnung von meinem Bruder häufen sich, sein Arbeitgeber wusste nichtmal was von dieser Organisation. Und die Krankenkasse denkt auch, der kleine ist verschollen.

Man denkt, diese Fakten schrecken genug ab, nein es geht bunt und munter weiter. Dir wird auferzwungen, du sollst dein restliches Geld und alles, was auf deinem Bankkonto ist, spenden, da man ja so hohe Kosten für dich hat. (Klamotten, Möbel etc alles gestellte Sachen, für die keine Kosten notwendig sind, vom Amt kassieren die auch noch ordentlich Geld für dich, davon siehst du natürlich nichts)
Hast du 2000 Euro auf dem Konto? Egal, 4000? Egal, sie nehmen es und du siehst es NIE wieder. Obwohl auf der Homepage steht: Keine Kostenübernahme und es heißt, du musst nichts bezahlen. Das tust du und zwar mit deiner Identität. Sie kündigen deine Wohnung nicht, du kommst nach wie lange auch immer raus, hast Schulden ohne Ende und bist zwarscheinlich körperlich kaputt.

Bei einem telefonischem Gespräch mit einem dieser unfreundlichen Menschen, durfte ich mir dann noch anhören, wie Dumm ich doch sei und dass ich mal nachdenken solle, was das Ganze alles kostet. Ich kann durchaus denken, aber als dem Mann am Telefon die Argumente ausgingen, wurde er halt beleidigend. Kann ich nachvollziehen, wäre ich an seiner Stelle warscheinlich auch.

Mein Bruder arbeitet durchschnittlich 8-10 Stunden am Tag als Umzugshelfer. Das musste er vom 2. Tag an tun. Also kostenfrei und die Bewohner verursachen nur Kosten kann hier wirklich keine Rede von sein. Was zugegebener Maßen sehr ordentlich vorhanden ist, ist Bioessen. Also das viele Geld fließt größtenteils in Essen, warum es 5 Mahlzeiten am Tag gibt, erschließt sich mir auch nicht, aber gut, dann gehen die Leute halt Clean und dann mit einer Esssucht aus dieser Organisation wieder raus. Ist doch eine Win Win Situation für diesen Verein.

Dass man bei Suchtkranken nicht zahm und lahmfroh sein darf, ist mir durchaus bewusst. Dass die sich aber keine ECHTEN Therapeuten leisten können wie auch immer, ist sehr fragwürdig. Die wöchentlichen Sitzungen laufen so ab:
Man sitzt mit weiteren Süchtigen in einem Raum. Es wird ein armes Opfer raus gepickt und das wird von allen Seiten verbal angegriffen. Du selber darfst nicht helfen, da muss die Person allein durch. Teilweise rennen die Leute dann auch aus dem Raum, ist ja verständlich, wenn man Menschenverstand besitzt, aber hey, so muss das laufen. Eine Ausbildung dafür brauch man natürlich nicht. Auch hier werden Kosten gespart.

Man sieht also, wo das ganze Geld fließt, in Essen und? Das ist eine gute Frage. Denn Klamotten Möbel etc.. alles gestellt und Wohngeld für jeden Bewohner kassieren die natürlich auch. Dann muss aber zusätzlich jeder Bewohner teilweise 6 Tage die Woche Vollzeit arbeiten. Du als Außenstehender kannst da auch gar nichts machen. Den Leuen wird solange der Mund fusselig gesprochen, bis sie unterschreiben und dann hast du das Problem am Popo.

Dass alle Sachen abgenommen werden, ist durchaus in Ordnung. Macht alles Sinn und ist leicht nachzuvollziehen. Geld einzuheizen, welches der Suchtkranke auch nach dem Austritt nicht mehr wieder sieht, ist fragwürdig und meiner persönlichen Meinung nach rechtlich eine Grauzone. Hab da viel nachgefragt, war auch schon bei der Polizei, da hieß es, solange der jenige unterschreibt, alles cool. Mein Anwalt sagt da was anderes, aber es kommt halt darauf an, was du unterschreibst.

Ich rate jeden, bis auf Leute, die wirklich gar nichts zu verlieren haben, eine seriösere Einrichtung zu besuchen. Entzug ist eine harte Sache, aber kein Mensch, ob Süchtig oder was auch immer, hat es verdient, wie Scheisse oder Vieh behandelt zu werden.

Für alle Leute, die nicht stark sind und selbstzweifel haben, ein idealer Ort, um einzugehen innerlich. Wer Schulden hat, nichts zu verlieren und keine Wohnmöglichkeit, für den ist das für paar Monate eine Alternative.

Die Leute, die behaupten, das sei doch alles schön dort und jeder der was schlechtes sagt, hat es nicht geschafft mit seiner Sucht, denen sei gesagt: Macht die verdammten Augen auf. Klar kommt man Clean raus, denn dort wird dir ALLES verboten, selbst kacken gehen, wird teilweise kontrolliert. Aber kommst du da dann raus, hast du teilweise mehr Schulden als vorher, bist körperlich am Ende und wiegst warscheinlich 50 KG mehr.
Wie gesagt, Win Win Situation, jedoch dann nicht für dich. Überlegt es euch gut.

Sobald die Kontaktsperre vorbei ist, werde ich versuchen, meinen Bruder da raus zu holen. Ich möchte, dass er Clean ist. Es bringt aber weder ihm noch sonst wem was, wenn er dann dafür seelisch im Eimer ist und an Fresssucht leidet.

Wer sich dennoch dafür entscheidet: Viel Spaß und gute Nerven.
 
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