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Svv

Kati28

Mitglied
Abendtau, deine Worte haben mich sehr berührt. Du hast Recht, mit allem was du geschrieben hast. Ich versuche ihn normal zu behandeln was mir allerdings sehr schlecht gelingt. Ich habe unsagbar Angst. Das Schlimmste ist das er mich des öfteren nun auch hat weinen sehen. Aber ich kann es oft nicht unterdrücken. Wir versuchen gerade alle wieder etwas Normalität einkehren zu lassen.
 
Hallo Kati28,

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Kati28

Mitglied
Ich hab zwar keine eigenen Kinder aber...wäre ich in deiner Situation, würde ich ebenfalls keinen Druck ausüben, mich aber immer als Kontaktperson bzw. Ansprechpartner anbieten damit mein Nachwuchs nicht das Gefühl entwickelt mit seinem Problem allein und im Stich gelassen zu werden. Und dann würde ich warten...was sicher nicht einfach wäre...

Sonst würde ich sicher ebenfalls hoffen dass der Psychologe Zugang zu ihm findet...es kann ja sein dass eine unabhängige Person von Außen für deinen Sohn ein angenehmerer Erstgesprächspartner ist um sich sich auszuquatschen weil er sich vielleicht schwer damit tut dich mit seinen Problemen zu belasten.
Genau das Warten ist so verdammt schwer. Dieses Nichtstun, untätig zusehen wie mein Kind leidet ?
 

mia1970

Mitglied
Wenn jemand sich selber wehtut, dann tut er das, um ein Gefühl real werden zu lassen.

So ein Mensch hat Gefühle in sich, die ihn aufwühlen, die er aber nicht benennen oder ausdrücken kann.

Indem er Nerven, die normalerweise nur bei körperlichen Verletzungen fühlbar sind, aktiviert, setzt er Nervenbahnen in Bewegung, die auch andere Gefühle "frei schalten".

Und so wird alles "rund".
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Guten Morgen Kati,

Danke. Es ist auch sehr bewegend. Ich musste beim schreiben an so viele denken den es ebenso ging wie Dir. Einer der Gründe war bei allen gleich.

[...]Das Schlimmste ist das er mich des öfteren nun auch hat weinen sehen.
Geneu hier liegt auch das Problem. Denke mal etwas weiter zurück. Bei ihm hat sich etwas aufgestaut, mit dem er nicht wirklich klar kam. Heute, wo er alt genug ist um eine bestimmte Situation zu verstehen und sich gegenüber damals adäquat ausdrücken kann. Nun sieht er sich als hilfloses Kind.
Dein nicht Weinen (können) hat unbewußt verursacht, dass er keine Chance hatte Dich zu trösten. Die Möglichkeit das er das ebenfalls unterbewußt übernommen hat, ist sehr groß. Es muss aber irgendwo ein emotionaler Ausgleich stattfinden können.

Wir sagen oft zu Erwachsenen - wer Schwäche zeigt, ist stark.
Gegenüber den Kindern zeigen wir das nicht wirklich. Warum?

Ein Kind braucht die Bestätigung das es Angst hat und auch haben darf. Für sie sind Eltern so mächtig wie ein Übermensch. Deswegen gelingt es uns sie relativ schnell zu beruhigen. Oft reicht nur die Anwesenheit. Somit hat ein Verdrängungsprozesss keine Chance überhaupt zu starten.
Wenn sich seine unbewußte Verdrängung lockerte, wird die alte Angst/bedenken für ihn spürbar. Gewinnt zunehmend an Dominanz.
- Dementgegen steht seine pubertäre Phase, in der man stark sein möchte. Seinen Mann stehen. Diesen inneren Widerspruch (schwach = stark) bekommt er nicht adäquat gebacken und hilft sich nun damit.
Er würde sich bestimmt in Grund und Boden schämen, wenn er seinem gleichaltrigen Umfeld gegenüber Schwäche zeigen würde. (Die Scham ist generell wie eine Übermacht.)

Ich bin nun kein Psycholge, meine aber, dass ihr zwei nun etwas nach-holen könnt, was durch verschiedene Verwirrungen des/Eures Lebens etwas untergegangen ist, wenn auch ungewollt, liegt auf der Hand. Nur wie?

Wir versuchen gerade alle wieder etwas Normalität einkehren zu lassen.
Ist schwer zu sagen was Normalität bedeutet. Sie sollte anders sein wie sonst. So viel ist klar.

Dreh und Angelpunkt ist für mich, dass sich gemeinsam besser/richtiger/authentischer Wahrnehmen können und wollen. Sich erhlich machen.

Nein Kati, Du hast nicht versagt. Genausowenig wie er versagt hat. Gemeinsame Ängste und Nöte wurden nicht ausgesprochen bzw. konnten nicht ausgesprochen werden. Auch weil man seiner Zeit stark sein musste, damit es weiter gehen kann.
Seine Frustration und Ängste sind vielleicht eine Folge einer gewissen familiärer Ungeborgenheit. Diese (Verlußt?) Angst kann durch Aggression abreagiert werden. In dem Fall gegen sich selbst. Als Ventil und Zeichen.
Sein angestautes Frustpotenzial, dass braucht einen Ausgleich.


Unterm Strich:
Er will und muss sich verstehen können. Bzw. den Mechanismus verstehen der dazu geführt hat.

Ich glaube auch nicht das man das alles als Eltern/Elternteil selber zeitnah mitbekommt, was für ein "Film" abläuft/ablief der dazu geführt hat.
Man steckt doch mitten drin. Man dreht an den "Zahnrädern in der Uhr", kann aber das Ziffernblatt nicht sehen. Nur von unten. So ungefähr. Daher sind gute Freundschaften so wichtig. Sie können es von außen betrachten und dürfen auf den Punkt drücken. Auch wenn es weh tut. Hat er welche denen er sehr vertraut? Und Du?

Viel Kraft für alles...
abendtau
 

Kati28

Mitglied
Es macht mich traurig zu wissen das ihm, wenn auch vielleicht unbewusst, etwas gefehlt haben könnte.
Natürlich ist es schwer für ihm sich mit gewissen Dingen auseinander zu setzen, und er baut so vielleicht den Druck
ab. Ich muß dazu sagen das er sehr introvertiert ist. Wir kommen so gut wie gar nicht an ihn ran.
Ich möchte und werde für ihn da sein. Das Signalisiere ich ihm auch. Es ist nur so verdammt schwer die Gedanken mal abzuschalten. Zur Zeit hilft mir Tavor etwas. Ich weiß das ist keine Lösung aber ich kann zur Zeit nicht mehr anders.
Ich danke dir für deine Worte ?
 

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