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Suizid

dear_reader

Aktives Mitglied
Hej...

Du befindest Dich in einem Hilferuf-Forum, Du fragst nach einem rationalen Grund Dich nicht umzubringen.
Du schreibst, dass Du Freude empfinden kannst.
Du fühlst Dich in der "Gesellschaft" nicht wohl... ist Dir klar, dass "die Gesellschaft" auch nur ein Konstrukt ist... wie das hier schon jemand geschrieben hat, Du kannst in diesem "System" auch so leben, ohne Dich großartig damit abmühen zu müssen... ich habe mal einen Film mit und über Slavoj Žižek gesehen... der bewahrt seine Kleidung in Küchenhängeschränken auf... hmmm... und ähm Derrida meine ich mich zu erinnern, hatte auffallend lange Fingernägel... nur weil solche Menschen nicht gleich in eine vermeintliche Norm passen.... Du weißt schon, dass es im Grunde kein "richtig" und "falsch", kein "normal/unnormal" gibt...?

du könntest ja vielleicht mal "bewusst" meditieren. hast Du das schon mal ausprobiert?

"normalerweise" schreibe ich hier niemanden, der über Suizid spricht. aber ich hatte auch mal einen Bekannten, der sich das Leben nahm... er war sehr klug, hatte aber Schwierigkeiten mit den Menschen... er konnte auch genießen, aber wirklich glücklich war er wohl nie...

aber je älter ich werde, desto mehr begreife ich, dass es im Leben darauf ankommt, jeden Moment so schön und sinn-voll wie möglich zu gestalten bzw. alles so anzunehmen...

wenn Du Dich in der Welt der Theorien so gut auskennst, sollte Dir doch auch klar sein, dass Meditieren oder sonstige Mittel der Menschen nicht zwangsläufig "religiös" sind oder nur der verzweifelte Versuch, sich in der Welt zurecht zu finden, sondern eben einfach Wege "mit einem offenen Ende"

heute hab ich diesen Satz für mich entdeckt: "Das Ja ist eine Straße, das Nein ein Horizont"

wieso hast Du keine Motivation zu leben?
und was für Hilfe erwartest Du Dir hier?
 
Hallo dear_reader,

schau mal hier: Suizid. Hier findest du was du suchst.
H

Haubenmeise

Gast
Wieder Hallo :)

Also dass du bei Behörden eine Panickattacke bekommst ist für mich vollkommen nachvollziehbar. Ich raste regelmäßig in Behörden aus, weil ich das System und die Bürokratie völlig überaltert und in ihrer jetzigen Form als sinnlos und hindernd empfinde.

Eine Panickattacke ist ja eine emotionale Reaktion. Ich kann schon nachempfinden, dass man sich in Bereichen wie Mathematik und Physik wohler fühlt, weil sie berechenbar sind.
Menschen und ihre Reaktionen sind eher unberechenbar und wenn man in sozialen Kontakten keine Übung hat, ist es natürlich noch überfordender und verwirrend.

Ich muss dir trotzdem sagen, dass ich deine Sicht der Welt und deine Beschreibungen und Ansichten erfrischend nüchtern finde.

Wie darf ich mir dich als Autisten eigentlich vorstellen? Wie Rainmen?:eek:

Ich finde es auch sehr reif, dass du an materiellen Dingen nicht anhaftest.
 
D

Dr. Rock

Gast
Nur, wenn das Streben nach dem Erwerb von Kenntnissen einem logischen Prinzip genügt. Ich neige dazu Erkenntnisse zu erwerben, um mit dem Leben einigermaßen klar zu kommen. Sehe dies aber nicht als höheres Ziel an. Wenn ich mir nun das Leben nehme, entfällt dies. Eine wirkliche Lebensmotivation habe ich nicht.
Ich empfinde deine Worte und Ansichten mehrheitlich als hochinteressant und faszinierend!

Was zeichnet das Leben gegenüber dem Tod aus? Tod bin ich ohnehin früher oder später. Ich habe kein Interesse an einer Selbstverwirklichung. Ich existiere, weil irgendwann zwei Menschen sich fortgepflanzt haben. Daraus wuchs mit der Zeit ein Bewusstsein. Ein Bewusstsein, welches eher ungern das Leben annimmt.
Wir alle existieren nur, weil zwei Menschen sich irgendwann einmal fortgepflanzt haben. Das reduziert aber nicht zwangsläufig deinen Wert bzw. führt nicht zu der Konsequenz dass dein Leben unbedeutend ist. Und auch nicht, dass du deine Eltern nie gesehen hast, das geht vielen anderen Menschen auch so. Bei mir ist es zumindest die Mutter, die ich nie kennengelernt habe.

Aber leider kann ich dir keine rationale bzw. logische Schlußfolgerung anbieten um dir nahe zu bringen dass das Leben dem Tod vorzuziehen ist, zumindest keine, die in deinen Augen rational und logisch genug ist.

Empfindest du es als Ballast, Kenntnisse zu erwerben um mit dem Leben, wie du sagst, einigermaßen klar zu kommen?
 
W

Wapiti

Gast
Liest sich wie "Elementarteilchen" von Houellebecq.
Wenn man mit solch außerordentlichen Fähigkeiten ausgestatttet ist, soll man sie nicht durch Suizid vergeuden, sondern die Erkenntnisgewinnung vorantreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
A

atlas

Gast
Bosonen^^

Ich denke du bist vielleicht etwas zu stark in die eine Richtung gegangen. Wieso sollte man sich selbst ein Weltbild aufzwängen ohne zu erkennen wer oder was man ist. Ich weis nicht wie weit du dich nun mit Philosophie befasst hast, aber nehmen wir mal Friedrich Nietzsche. Er hat sich sehr gut mit der Welt und mit seinem ich auseinander Gesetzt und das in Literarischer Form verfasst. Betrachtet man das alles als Idee, so ist es sehr idealistisch und Anstrebenswert. Was der Herr versucht hatte war sich seine Instinkte und gelüste durch Erkenntnis abzuerziehen bzw. zu unterdrücken. Einzig die Idee... Das machte sein Selbstbild aus, und die Theorie die er von sich hatte und auf andere übertrug.
Es passierte aber folgendes... er, der eben nur noch das Bild das er im Kopf hatte verfolgen konnte, weil er zusehr mit sich rang verlor die Perspektive, ohne die er nicht erkennen konnte das all seine Wünsche, Sehnsüchte und Gelüste teil von ihm sind und ihn ausmachen.... (hätte er diese nicht gehabt wäre seine Triebkraft verloren und die Welt hätte nie Kenntnis von ihm genommen) In diesem Selbstversuch mit sich und der Welt zu ringen verlor er sich aber selbst. Er wurde von dem Selbstbild das er hatte gefangen genommen.
Ohne den Abstand der nötig war, konnte er das Problem so nicht mehr von einer anderen sehen und erkennen das er eigentlich gar keins hatte. Hätte er die Idee leben lassen, so hätte sie ohne diesen zwang vielleicht mit anderen Ansichten(wie sie vielleicht auch von außen kommen könnten) zu dem Glauben gelangen können, das es ein Paradox in sich ist, eine Haltung zu verfolgen wie er sie hatte.

Im übrigen verstarb er der hohe Moralist der in sich den Menschen überwinden wollte dann an Syphilis... war also ganz Mensch, und musste in seiner letzten Lebensdekade all das nachholen was er sich selbst verweigerte(Schaltlogik).

Nietzsche ist ein Beispiel und es gibt viele andere... Gödel, Leibnitz, Singer, Roth, Descartes, von Förster.... sie sind nicht alle tragisch, aber wenn du deren Leben anhand ihrer Werke verfolgst, so erkennst du das es eben Logik ist in der man sich einsperrt weil auch sie subjektiv ist und stark von den Perspektiven abhängt die man hat.
Ich könnte dir jetzt was von Graphentheoretischen Modellen, die an neuronale Netze und deren biochemische Abhängigkeit ihres Verhaltens angelehnt sind... aber das wird irrsinnig was alles in meinem Kopf abgeht, und ständig entstehen neue Verknüpfungen und so vieles geht verloren, weil mich die Physis beschränkt^^

Was ich sagen will, lies dir mal von Försters Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners durch.
Finde dich selbst in dir und erkenne das Andere anders sind, und das all die Gedanken die du da hast aus einem Mangel an Erkenntnis entstehen...

Ich hab irgendwann mal angefangen mir ne KI zu basteln und als ich dann anfing alles determiniert zu sehen war der ganze Lebenssinn weg.
Dank des Konstruktivismus funktioniere ich auch weiterhin in annehmbaren Maßstäben^^

Denk dich frei, statt dich einzuschließen! Erdenkst du die Welt oder erdenkt die Welt dich? Geht alles mit dir unter? Es ist einzig eine Frage der Perspektive.
Lies Nietzsche und denk mal über die zusammenhänge zum Buddhismus nach. Atme dich frei, weil nichts anderes existiert als das nichts... der Zusammenhang zwischen QiGong und Zen. Höre auf zu streben und du findest Erfüllung. Sei Mensch und Leb im Umbruch.
Tausende Momentaufnahemen, die dich ausmachen. Taoismus....

Im Sinn dessen das du alles bist und ich nur ein Teil deiner selbst den du nicht erkannt hast, sage ich dir ich will leben!!!


Ach ja, fast hätte ich es vergessen. In meinem Kopf existiert ein wages Modell mit dem die Welt und die Dinge hinter den Dingen sich als multidimensionale Wellengleichung beschreiben lassen in der so etwas wie Zeit überhaupt nicht existiert.
Wahrnehmungsphysik und Philosophie... ich bin allein weil niemand mit mir arbeitet und mich keiner verstehen will. Das ist der Fluch der Überspezialisierung, sind die Schrecken der Neuzeit den wir uns ausgesetzt sehen.
Erarbeite dir ein kommunikationsmodell, auf dessen Basis man mit jedem Sprechen könnte, wenn er/sie es kennt.
Denn das Eigentliche Problem ist das was man bereits erlebt hat, was einem aufdoktriniert wurde, ohne das es einen in sich geborgenen Sinn mit der Welt hat.
Du bist nicht allein, sondern Teil der Welt, des menschlichen Kollektivs, des Universums... wie auch immer du dich verstehst. Du bist alles und nichts. mit dir steht die Welt und mit dir geht sie unter.

So genug Gedankensplitter;)

Es geht so vieles mehr schief... sozial, etc. aber das alles sind nur Ideen von denen man sich nicht gefangen nehmen lassen muss. Modelle deiner selbst die dir die Wirklichkeit schaffen.

Nachtrag:
Mein Nietzscheparadox: Allen Dingen liegen die gleichen Muster zu Grunde. Machst du einen Fehler, ändere das Modell so lange bis es funktioniert.
Lösung: Der Gebrauch bestimmt die Funktion(es ist wie mit Sprache).

Neues Problem: Ich selbst bin das Modell und andere kommen nicht damit klar wenn ich mehrere Wirklichkeiten coexistieren lasse.
Lösung: ... in der Hinsicht habe ich kein Problem mit mir selbst....
 
Zuletzt bearbeitet:
A

atlas

Gast
Lösung dessen was ich für dein Problem halte: hör auf Sachen auf zwang zu machen. Wie das geht kann ich dir nicht sagen. Das musst du für dich selbst rausfinden. Eine Pause von allem hilft aber dabei. Versuch dich im Moment wahrzunehmen. Und was ganz wichtig ist, lern nicht auf zwang, sondern weil es dich interessiert, weil du es gern machst.
 
H

Haubenmeise

Gast
Nietzsche ist ein Beispiel und es gibt viele andere... Gödel, Leibnitz, Singer, Roth, Descartes, von Förster.... sie sind nicht alle tragisch, aber wenn du deren Leben anhand ihrer Werke verfolgst, so erkennst du das es eben Logik ist in der man sich einsperrt weil auch sie subjektiv ist und stark von den Perspektiven abhängt die man hat.
@atlas vielen Dank für deinen Beitrag!

Meine bescheidene Anmerkung dazu: ich bin froh, dass sich sehr viele Philosophen gedanklich durch den Fleischwolf gedreht haben, denn das, was dabei rauskam, hilft wiederum mir in meinen dunkelsten Stunden.

Somit hat jede Existenz, jeder Mensch für mich eine wichtige Daseinsberechtigung.

Alles, was ist bzw was wir sind und wie wir sind, sind alle möglichen Erscheinungsformen des Lebens.

Keiner hat mehr Anrecht oder Berechtigung auf Leben als der andere.

Mit dem was wir sind und tun bereichern wir alle " das große Ganze".

Und oftmals sind es nur Emotionen, die uns darin Sinn finden lassen, oder auch nicht.

@ Landau : guck öfter mal Simpsons...Homer Simpson ( meiner Meinung nach ein verkannter Philosoph) sagte in einer Folge:

Mir geht`s gut, nur meinen Gefühlen geht`s mies ;-)
 
G

Gast

Gast
Ich möchte gerne von neutralen Personen nicht emotionale, d.h. rationale, Gründe, die argumentativ logisch nachvollziehbar sind, mitgeteilt bekommen, sich nicht zu suizidieren, um zu vermeiden, dass ich zu eingleisig denke.
Neutral ist niemand, denn das Problem betrifft jeden. Auch müsste man die Toten befragen, um eingleisiges Denken zu vermeiden. Rationale Gründe sind mir keine bekannt.

Kannst du denn rational begründen, warum man sich umbringen sollte? Ich denke, rein rational spricht weder etwas dafür, noch dagegen.
 

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