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Studium vs Therapie..

ehrlichgesagt

Neues Mitglied
Hallo..
Hallo, mir fehlt meine Therapeutin so sehr :/

Ich hatte eine traumatische Kindheit und sie hat sehr viel übers Spüren gearbeitet. Jetzt spür ich immer mehr und mittlerweile kommen die ganze Zeit Gefühle hoch von früher aber (sie hat die Praxis schließen müssen) und die neuen Therapeuten arbeiten so nicht, die, die ich bisher hab finden können :/. Sie denken ich will die Gefühle weg machen um wieder funktionieren zu können und zu studieren aber es ist genau das Gegenteil der Fall!!

Diese Gefühle, auch wenn sie noch so schrecklich sind führen zu mir! Ich fühl mich dann endlich wie ICH! Wie kann man das nicht verstehen?! N Studium ist nix dagegen. Was hab ich denn von inem Beruf, zu dem ich mich aus Schuldgefühlen, oder der Angst nicht zu genügen durchringe, im Gegensatz zu dem riesen Geschenk wenn du dein Innerstes verstehst und annimmst und merkst, dass du wirklich sein darfst wer du bist und tun darfst was du willst!!



Mich macht das wahnsinnig sauer!!!
Statt dass sie nachfragen, was ich genau spüre, was mir damals traumatisches passiert ist, meinte die eine, sie beschäftigt sich nicht mit trauma und der andere meinte mir würde der erwachsene fehlen zur zeit, wenn ich mich nur mit dem Kind beschäftige.

Nur ist es so, dass der Erwachsene in mir (wenn er das so nennen will) weiß, dass das Kind grad die volle Aufmerksamkeit braucht um zu verstehen, dass es jetzt tatsächlich erlaubt ist, im Gegensatz zu früher und das n fucking studium jetzt nicht als Grund genommen wird, dass ich schon wieder diese Verlassenheitsgefühle unterdrücke!


Eigentlich wollte ich in eine Klinik gehen schon, weil mich das so fertig macht, dass diese Trauer nicht ernst genommen wird. Andrerseits weiß ich ein guter Psychotherapeut würde reichen. Ich hab jetzt zweimal zwei wochen zeit zwischen den Sitzungen gehabt und ic brauche gerade viel mehr Unterstützung. Meine Energie sinkt und ich hab Angst iwann doch wieder aufzugeben und das Studium halbherzig weiter zu machen und meine wahren Gefühle wieder zu verleugenen, bloß weil keiner dem Aufmerksamkeit schenken will :/
 

aiutando

Mitglied
- wenn deine psychotherapeutin ihre praxis aufgeben musste, arbeitet sie jetzt vielleicht angestellt in einer anderen praxis oder einer klinik? hast du eine kontaktmöglichkeit oder hilft google weiter?

- gibt es vielleicht die möglichkeit, sich einer gruppe anzuschließen um in den zeiträumen zwischen den therapiesitzungen unterstützung zu erhalten?
 

ehrlichgesagt

Neues Mitglied
Nein, die Praxis hat sie erstmal ganz aufgegeben. Sie arbeitet noch in einer Klinik aber ich weiß nicht in welchem Bereich sie da tätig ist. Ihr Mann ist verunglückt und da es eine Privatpraxis war, hat sich das nicht mehr gelohnt für sie finanziell..

Ich überbrück die Zeit mit
Youtube videos, die Psychotherapeuten die so arbeiten wie meine, jedoch wohnen die nicht um die Ecke und werden natürlich auch nicht von der Krankenkasse übernommen. Ansonsten bin ich in soner Facebook gruppe drin, wo ich ab und an schreiben kann, wenns mir schlecht geht. Trotzdem hab ich das Gefühl nichts und niemand wird im Moment reichen, son Loch hat das gerissen, dass ich da nicht mehr hin kann. (Dazu gesagt, ich war dort über 7 Jahre und ich konnte mich immer darauf verlassen egal wie abgeschnitten ich mich von der Welt fühle, sie holt mich iwie wieder zurück und jetzt hab ich natürlich Angst mich wieder zu verlieren..) Ich versuch mir gut zuzureden und halbwegs entspannt zu bleiben aber es ist ne scheiß situation..


meine Freunde können das auch nicht wirklich verstehen, weil die nie so eine intensive Beziehung hatten zu nem Therapeuten. Sie denken sich halt, ich brauch eben einfach n neuen..


Ich denke im Grunde ist es ein Schock noch immer für mich. Es fühlt sich immer so an, als hätte sie mir die Tür zu mir selbst geöffnet und dann plötzlich wieder zugeschlagen.. Das ganze vermischt sich dann mit Verlassenheitsgefühlen von meiner Mutter von früher und fertig ist die Verzweiflung..
 

kiablue

Aktives Mitglied
Hallo, also, grundsätzlich verstehe ich erst mal, dass Du Dich jetzt in der Luft hängend empfindest, dass Du Dich unter Schock fühlst. Du hast Dich abhängig gemacht. Und anscheinend war nicht viel Zeit, um Dir schon früh ankündigen zu können, dass diese Therapeutin in absehbarer Zeit für Dich nicht mehr da sein kann? Normalerweise wird ja der Patient entwöhnt, die Abstände werden länger, man muss schauen, wie man zu Hause zurecht kommt.

Nun schreibst Du, Du warst 7 Jahre bei ihr. In der Zeit musst Du auch gelernt haben, denke ich, wie Du jetzt mit all dem umgehen kannst. Du sagst, sie hat Dir immer "raus" geholfen. Du weißt also, wie es geht. Jetzt wäre der Zeitpunkt, wo Du lernen solltest, es anzuwenden, denn anders geht es ja nicht.

Was für eine Form der Therapie hast Du denn gehabt? Und was hast Du in den 7 Jahren sonst noch gemacht, als Deine Kindheit zu bearbeiten? Wurde auch was verarbeitet oder bliebst Du stecken?

Ich kann mir gut vorstellen, dass Du als Erwachsene gerade nicht gut funktionierst. Mir ging das nach einer Therapie auch so, ein Jahr war ich mehr Kind als Erwachsene, aber das nahm ich mal so an, es ging gerade nicht anders. Und dann habe ich mich als Erwachsene wieder hoch geholt aus der Regression und habe mich dann um mein Inneres Kind gekümmert, wenn es nötig war und sonst mich doch wieder darauf besonnen, erwachsen zu sein, auch wenn das nicht immer leicht war, ich stand oft da und sagte zu mir, am liebsten hätte ich jetzt jemanden, der mich an die Hand nimmt. Ja, da nahm ich mich selbst an die Hand. Auf jeden Fall ging ich los, mir mein Leben wieder zu erobern. War manchmal schlimm, ich war sehr verunsichert, musste völlig neue Bewältigungsstrategien lernen und oft auch erst mal völlig ohne dastehen. Aber ohne es zu versuchen, zu lernen, wird nichts. Und es geht aufwärts. Ja, es gab auch Augenblicke, wo ich mir gewünscht hätte, ich könnte noch zu meiner Thera gehen, doch sie war nicht mehr da und ich sehe, ich kann es auch allein bewältigen. Im Grunde kann sie mir auch gar nicht helfen, ich habe genügend gelernt. Das muss ich jetzt anwenden und meine Gefühlswelt selbstständig regulieren.

Ich glaube nicht, dass Du ohne jedes "Handwerkszeug" aus der Therapie gestürzt bist. Ich glaube, Du möchtest nur weiter an die Hand genommen werden. Wenn Du Dich 7 Jahre nur mit der Kindheit beschäftigt hast, dann muss da ja auch was passiert sein. Irgendwie musst Du doch weiter gekommen sein.

Nun ist Deine Thera nicht mehr da, eine andere macht nicht, was sie gemacht hat. Das ist die Realität und nun kommt es darauf an, was Du daraus machst. Du kannst Dich in die Ecke setzen und in Deiner Abhängigkeit und Verzweiflung hängen bleiben. Du kannst Dich aber auch auf Dich besinnen und schauen, was genau schaffst Du jetzt auch alleine, auch wenn es erst mal schwer fällt, an welchen Stellen ganz genau brauchst Du Hilfe und welche und warum kannst Du genau das nicht allein. Schreib Dir alles auf, was in Dir vorgeht, dann bekommst Du was in die Hand.

Ich glaube, es ist gar nicht so schlecht, jetzt mit einem anderen Thera auf eine andere Weise weiter zu machen. Auch dabei kannst Du viel lernen, vielleicht wirst Du auch bald feststellen, dass Du sehr wohl jetzt auch was anderes kannst. Und ich glaube auch, dass es durchaus wichtig ist, Dich studienfähig zu machen, wenn es nicht geht, das hält Dich in der Realität. Du kannst auch Deine eigene Therapeutin sein. Du weißt doch, was Deine Thera immer gemacht hat, also mach es jetzt für Dich selbst.

Ich weiß, dass all das geht. Ich habe solche Sachen selbst mehrmals mitgemacht. Und ich bin dankbar, dass ich zuletzt auch so eine wahnsinnig tolle Therapeutin hatte, die mich wirklich dahin begleitet hat, wo ich hin wollte. Nun ist es an mir, damit zu leben, damit zu arbeiten, weiter zu machen. Wieder erwachsen zu werden und meinen eigenen, neuen Weg zu gehen. Ich bin oft nur völlig erschöpft, aber ich bin glücklich, wenn ich sehe, es geht weiter. Ich könnte verstehen, wenn Du ein Studium momentan tatsächlich nicht schaffst. Aber dann such Dir was anderes, was Dich in der Realität hält, wo Du regelmäßig unter bekannte Menschen kommst.

Und wenn Du gar nicht weiter weißt - vielleicht magst Du hier was schreiben, wir wissen ja nicht wirklich, wo es hakt, was in Dir vorgeht und Dich so verzweifelt macht, vielleicht fällt hier jemandem etwas ein, was Du machen könntest mit der Situation.

LG kiablue
 

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