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Studium abbrechen?

G

Gast

Gast
Hallo an alle Hilferufenden & Ratschlaggeber,

Ich habe ein Problem und hoffe hier auf ein paar Lösungsvorschläge von Euch :)
Ich bin 21 Jahre alt und studiere nun seid fast einem Jahr in den Niederlanden.
Nach meinem Abi habe ich ein Jahr gearbeitet und Praktikas absolviert um mich auf mein Studium vorzubereiten bzw. herauszufinden was ich studieren möchte.
So weit so gut. Seid ich nun studiere quäle ich mich nur noch durch den Alltag/durchs Studium. Ich habe keine Lust mehr auf gar nichts,kann nachts nicht mehr schlafen,habe Albträume und mache nur noch wenig Sport(früher war ich quasi ein Sportsuchti ;D). Ich habe mich seitdem so verändert dass ich mich selber nicht mehr mag. Ich bin in meinem Freundeskreis immer der Wirbelwind der nicht stillsitzen kann,viel redet und nur durch die Gegend springt und momentan ist es als wäre ich nicht mehr ich selbst. Sitze nur vor den Büchern und frage mich warum ich das alles mache und habe das Gefühl dass ich meine Jugend verschwende. Ich vermute dass es besser für mich und meine Motivation wäre wenn ich erst mit 23/24 anfangen würde zu studieren und vorher noch mal ausreiße...Doch nun bin ich mittendrin und bereue es damit angefangen zu sein...Mein Freund sagt dass man es merkt und sieht dass ich mich gegen meinen Willen immer wieder dort zur Uni schleppe und versuche allem gerecht zu werden außer mir selbst.Ich kann mich nie zum Lernen motivieren und hibbel nur rum wenn ich am Schreibtisch sitzen ,,muss´´ oder den ganzen Tag in der Uni bin. Außerdem kommt noch dazu dass ich meinen Freund zwischendurch immer sehr vermisse da er beruflich seid 2 Jahren immer für ein paar Monate auf See arbeiten muss. Dies zieht mich noch zusätzlich runter aber ich denke nicht dass es die Hauptursache meines Unglücklichsein ist( haben wir immer hingekriegt:) ). Ich ertrage einfach dieses Rumgesitze in der Uni nicht und diese strikten Leute dort, für die Studieren ALLES ist. *öde*
Nun bin ich kurz davor mein erstes Jahr an der Uni abzuschließen und ich will endlich etwas verändern...mein Freund wird Ende des Jahres mit seiner Ausbildung fertig sein und danach nicht sofort etwas Neues beginnen..von daher haben wir nun Pläne geschmiedet ein Jahr zusammen auszusetzen und dann zusammen irgendwo etwas Neues anzufangen. Wir würden das Jahr zum Reisen nutzen(Geld habe ich schon vorher genug verdient um es mir leisten zu können). Noch dazu weiß ich nicht genau ob ich das Studienjahr überhaupt bestehe und ins 2.Jahr komme. (In den Niederlanden muss man eine gewisse Punktzahl erreichen um weitermachen zu können). Wenn ich rausgekickt werde dann sind meine Fragen überflüssig,dann werde ich mir so oder so noch ein mal zeit nehmen um was anderes zu machen. Wenn ich nun jedoch in das 2. Jahr komme bin ich mir nicht sicher ob ich das Studium abbrechen soll oder strikt aber unglücklich einfach weitermachen soll....Da ich charakterlich ziemlich vielfältig bin und am liebsten tausend Sachen gleichzeitig machen würde und immer meinem Herzen statt meinem Verstand folge, möchte ich einfach ein mal Ideen/Tips von Außenstehenden die ich nicht kenne bekommen. Meine Eltern würden sich glaube ich freuen wenn ich etwas durchziehen würde und mögen meine Sprunghaftigkeit nicht :p(Doch von wem habe ich dies geerbt?;)) Schule war mir immer zu nervig,habe mein Abi aber trotzdem gepackt und auch sonst habe ich nach dem Abi zwar nach einem Praktika wieder etwas ganz anderes gemacht und nach einer Arbeit wieder was ganz anderes..aber es hat mich nie so unglücklich gemacht wie die Vorstellung morgen wieder zur Uni zu müssen..und übermorgen und übermorgen...ich bin denke ich einfach so, dass ich immer neue Reize brauche.

Ps: Wisst ihr außerdem ob man nach abgebrochenem Studium für ein zweites späteres Studium noch Bafög bekommt?

Soo genug geredet....Was würdet ihr tun?

Liebste Grüße :)

Das Mädchen mit Hummeln im Po
 

N12345

Neues Mitglied
:D -du erzählst quasi meine geschichte! Mit dem Unterschied das ich männlich bin, war ich nen ziemlich ähnlicher Typ wie du. Auch ich habe vorher zig Praktika gemacht, war unheimlich extrovertiert und aktiv, habe viel Sport gemacht, war glücklich vergeben, bin gerne und viel vereist und alles lief nach Plan. Bis ca. 1 Jahr vom Studium rum war. Dann ergings mir wie dir: Ich verlor nach und nach sämtliche Motivation, nicht nur fürs Studium sondern nach und nach auch für die ganz alltäglichen Dinge. Am Anfang dachte ich, das wär nur so ne doofe Phase das geht schon wieder vorbei. Doch als ich merkte das es schlimmer wurde, fing ich nach und nach an mich zu isolieren und zurückzuziehen. Ich wollte herausfinden was mit mir los war und mich mehr mit mir selbst beschäftigen. Darunter litt das Studium sehr, nach und nach bin ich immer seltener hingegangen, aber schlauer wurde ich nicht. Im Gegenteil, je mehr ich mich mit mir selbst beschäftigte umso weniger konnte ich mir mein Verhalten erklären. Das ganze machte mich so kirre, das ich irgendwann aus meiner Isolation ausbrach und mich meiner damaligen Freundin und meiner Familie anvertraut habe, sowie meiner besten Freundin. Als der Ausbruch erfolgte, war es allerdings schon zu spät. Gut zu spät ist es nie, aber zu spät um noch realitische Chance darauf zu haben, mein Studium zu beenden.

Und wie sich heraustellte, war der Grund dafür ne schwere Depression die sich eingeschlichen hat. Woher die so plötzlich kam, ist mir bis heute ein Rätsel und ganz los bin ich sie noch immer nicht. An eine Wiederaufnahme eines Studiums oder eine Ausbildung ist im Moment noch nicht zu denken. Was die Sache allerdings enorm erschwert hat, ist die Tatsache, das ich meine Krankheit lange Zeit nicht erkannt habe und ich mich abgeschottet habe um den ganzen Dilemma erst einmal selbst auf die Schliche zu kommen. So hat das ganze einfach zu lange gedauert, bis die Diagnose gestellt werden konnte. Zum Diagnoszeitpunkt, hatte ich bereits die ersten Prüfungen versaut und Nachprüfungen geschwänzt. Einfach aus dem Grund, weil ich mir selbst nicht helfen konnte. Es dauerte bei mir ewig bis ich erkannte, das ich mir nicht selbst helfen kann. Auf Grund meiner Persönlichkeit auch eine recht harte und schwierige Erkenntnis, weil ich immer der Typ war der alles "irgendwie" gebacken bekommen hat, egal wie schwierig die Situation war. An der Depression bin ich gescheitert. Aus diesem Grunde, kann ich dir nur raten: Sobald du diesen Text hier liest: Geh zum Arzt und lass dich durchchecken. Es muss kein Seelenklempner sein, du kannst auch einfach zum Hausarzt gehen. Es muss auch keine Depression sein, es kann auch eine einfach Stoffwechselerkrankung sein, die sich medikamentös relativ unkompliziert behandeln lässt. Da du ja aber einfach nicht weiß, was mit dir los ist: Frag andere Leute, sprich deinen Arzt.

Grundsätzlich meine ich ja rauszulesen, das du weiterhin Intresse an (d)einem Studium hast und ich gehe auch mal davon aus, das du dir ein Fach ausgesucht hast, was dich im Grunde interessiert und dir auch Spaß macht?! Gerade deshalb ist es wichtig, das du so früh wie möglich die Notbremse ziehst. Selbst wenn es am Ende vllt auch einfach nur ne schlechte Phase ist (was ich hoffe), dann wird dir die Auszeit auch nicht wirklich schaden. Mit Auszeit meine ich, das du dich ggf. darum bemühen solltest ein Urlaubssemester zu nehmen um den Ursachen auf den Grund zu gehen und evt. genug zeitlichen Spielraum hast, dich behandeln zu lassen, sofern es doch was ernsteres ist. Ob es jetzt tatsächlich was Ernstes ist, kann ich so natürlich nicht beurteilen, aber wie gesagt, ich habe deine Situation nahezu 1:1 so erlebt wie du sie schilderst.

Und ich würde alles dafür geben, wenn ich meine Situation früher erkannt hätte und ich zurück in mein Studium könnte. Und ich wünsche niemanden, das er am Ende in eine ähnliche Situation gerät wie ich, wenn es vermeidbar gewesen wäre.

Noch ein kleiner Tipp am Rande: In der ersten Zeit als ich noch nicht wusste, was mit mir los war hat es mir immer geholfen mir selbst Verpflichtungen aufzuerlegen. Sprich immer dann, wenn ich was für die Uni tun musste hab ich mit anderen Kommilitonen feste Verabredungen oder Vereinbarungen getroffen. Leute die mir besonders nahe standen, habe ich obendrein darum gebeten mir in den A**** zu treten, wenn ich den vereinbarten Verpflichtungen nicht nachkomme. Eine Hausarbeit für die Uni einfach liegen zu lassen, oder einem guten Freund zu versprechen Sie mit ihm durchzugehen ist immer noch ein Unterschied. Also das war am Anfang auf jeden Fall ne Gute Sache, am Ende hats einfach deswegen nicht mehr geklappt, weil ich mich immer weiter sozial isoliert habe. Und wenn man sich ständig nicht meldet, hat auch das Umfeld verständlicherweise irgendwann die Schnauze voll.

Also wie gesagt, kümmer dich jetzt sofort um eine Lösung und lass dich rein vorsorglich vom Arzt mal durchchecken. Schaden kann es dir nicht. Nur je länger du wartest, umso schlimmer wirds. Und vertraue dich deinem Umfeld ruhig an mit deinen Problemen. Niemand bei mir hat darauf mit Unverständnis reagiert, im Gegenteil die Sorge und Hilfsbereitschaft war groß.

LG Nico

PS: Wenn du mal etwas länger und ausfühlicher darüber schreiben willst, oder fragen hast wie ich bestimmte Sachen angegangen bin oder whatever, dann schick mir einfach ne PM.
 
L

Looper

Gast
ich glaube mit dem Bafög muss ich dich enttäuschen. Das gibts kein zweites Mal! Leider! ich habe damals auch nach dem vierten Semester gemerkt, dass das Studium nicht richtig für mich war, allerdings waren schon zwei Jahre rum und ich habe es letztendlich doch durchgezogen.
 

Ged

Neues Mitglied
Hallo,

ich erkenn mich zu großen Teilen auch wieder in deinem Beitrag (bin jedoch nicht und war ich auch nie, die Sportskanone ^^)
Deswegen finde ich deine Geschichte auch so interessant @N12345
Magst du vielleicht noch etwas mehr dazu erzählen, vor allem wie konkret deine Depression erkannt wurde, was für Schritte du gemacht hast, wohin du gegangen bist und so?
@TE
Soweit ich weiß, darf man seit 2010 sein Studiun innerhalb der ersten 3 Semester aus so genannten wichtigem Grund wechseln, ohne das dadurch der BAFöG-Anspruch flöten geht, meist wird Neigungswandel angenommen. Bis zum zweiten Semester braucht man es glaub ich auch nicht begründen, nach dem zweiten wollen die aber eine Begründung haben.
Mahr nachzulesen gibts hier

Grüße,

Ged
 

Katarinka35

Mitglied
Halli Hallo ) ich möchte hier alle, die den Wunsch haben, das Studium abzubrechen, motivieren. Und sagen, dass es ist schon schwer ist zu studieren und manchemal noch parallel zu arbeiten ( das mache ich jedenfalls) aber dann am Schluss, werdet ihr so stolz auf euch sein, da bin ich mior sicher. Ich stehe grad auch kurz vor Abschlußprüfungen und weiss, was das heisst, jeden Tag um 7-8 aufzustehen und bis 11 am Abend fast ununterbrochen lernen. Manchmal habe ich das Gefühl, das ich verrückt werde. Aber ich weiss, das es sich auf jeden Fall lohnt. Ich bereite auch schon langsam meine Bewerbungsunterlagen für Vorstellungsgespräche vor. Denn, gleich nach dem ich letzte Prüfung geschafft habe, würde ich gern arbeiten. Apropos Bewerbung: Es ist extrem wichtig, dass Bewerbung professionell gemacht ist. Ich habe mich diesbezüglich informiert und bei der Bewerbund machen Hilfe geholt.

Also, nicht Kopf hängen lassen, es wird schon. Denkt immer an das positive Ergebnis. Liebe Grüße Katharina
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

qeight

Aktives Mitglied
Objektiv: Brich ab, du bist noch seehr jung und dir stehen etliche Alternativtüren zur Auswahl.

Subjektiv: Der Abbruch meines ersten Studiums war aufgrund des sich verändernden Lebensweges, der mich mitten in eine schwere chronische Krankheit stürzte, der größte Fehler meines Lebens. Ich war damals auch 21.

Alles Gute
 

EinMann65

Mitglied
Ein Studium durchzuziehen ist wirklich verdammt schwer, da hat wohl jeder mal grsse Krisen. Doch denke ich ist genau das auch eines der grossen Selektionskriterien. Wer kann das durchhalten, den inneren Schweinehund überwinden und die Selbstdisziplin aufbringen, ein Studium abzuschliessen? Wer das schafft, ist einigermassen vorbereitet aufs Berufsleben. Denn dort geschieht oft ähnliches. Auch da muss man sich selbst motiviern können, auch da kommt man in langweilige, stressige Phasen hinein, mag man oft nicht mehr, und doch muss es immer weiter gehen. Also, wenn du es im Studium nicht schaffst, wirst du auch im Berufsleben Probleme haben.
Und in den weniger qulifizierten Berufen ist man viel stärker von den Vorgesetzten abhängig, muss nach deren Laune und Pfeife tanzen, sich anpassen, ist weniger selbständig, dafür auch weniger selbstmotiviert.
An deiner Stelle könnte ich mir vorstellen, dass du 1-2-3 Jahre Auszeit machst, arbeiten gehst und dann schaust, ob du noch Lust, Motivation hast zum Studium. Entweder bekomms du Geschmack am Geld verdienen, dann ist es OK. Oder du weisst, weshalb du stiudieren möchtest, dann bist du reif genug, es duch zu ziehen.
 
G

GoingCrazy

Gast
Mach Pause, sonst wirste es später abbrechen oder schlecht abschließen und bereuen sowieso.
Oder mach einfach weniger Scheine/Klausuren. Genieß dein Studium auf jeden Fall.
 

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