Die Situation ist einfach völlig verfahren. Ich kann schon nachvollziehen, dass die TE keine Lust mehr hatte, noch länger vor Ort zu bleiben und wäre vermutlich auch abgehauen. Sie wäre mit ihren Kids jetzt Außenseiterin, da gibt es ja eine klare Front zum Rest der Gruppe. Das Unwohlsein wäre vorprogrammiert und lässt dann tatsächlich auch keinen Urlaub mehr zu wie man ihn sich wünscht. Und wenn sich selbst die Eltern auf die Seite der anderen schlagen ist es vermutlich tatsächlich besser aus der gesamten Situation auszubrechen, um mal wieder durchatmen zu können.
Was Holunderzweig aufgezeigt hat ist aber ein mögliches Szenario dessen was zu Hause folgt. Damit meine ich weniger die verbleibenden Urlaubstage, als vielmehr die Frage, wie man mit alledem und miteinander in der Folgezeit und Zukunft umgeht.
Für mich persönlich wäre gesetzt, dass es keinen weiteren gemeinsamen Urlaub mit den Eltern mehr gäbe und das würde ich auch unmissverständlich kommunizieren. Trotzdem fänd ich erstrebenswert, bezüglich des familiären Miteinanders zu einem Modus zurückzufinden, bei dem man noch miteinander Kontakt hat und Umgang pflegt. Vielleicht anfangs noch mit Magengrummeln, mit fortschreitender Zeit dann aber auch sicherlich wieder entspannter. Dass Menschen vergessen und verzeihen können ist in diesem Zusammenhang eine tolle Eigenschaft. 😉
Die aktuelle Situation kann ja wirklich ein Scheideweg sein, der durchaus auch zum Bruch mit den Eltern führen könnte, wenn jeder versucht, seinen Dickkopf auf Biegen und Brechen durchzusetzen und Recht zu bekommen. Hier würde ich - und das sage ich rückblickend auf umfassende eigene Erfahrung und ein stets schwieriges Verhältnis zur Mutter - dafür plädieren, zu einem verträglichen Miteinander zurückzufinden und nicht darauf zu bestehen, den Disput bis zum Exzess auszufechten. Einfach auch mal runterschlucken, was sich eh nicht mehr ändern lässt. Das ausdiskutieren zu wollen führt sonst nur zu völlig verhärteten Fronten, gar dem erwähnten Bruch und immer wieder neuen Situationen, die man nicht mehr entspannt planen kann und die ggfs. auch traurig machen: Geburtstage - auch die der Kinder, Highlights wie Einschulungen oder Schulabschlüsse, Umgang mit Feiertagen wie Weihnachten, Feierlichkeiten bei anderen Familienmitgliedern, generell den Umgang mit den Enkeln.. alles wäre angespannt und man könnte eigentlich kaum noch etwas genießen.
Ich würde daher die verbleibende Zeit bis zum nächsten Aufeinandertreffen nutzen, um zu überlegen, was ich noch unbedingt loswerden wollte, aber auch wie ich dann den weiteren Umgang gestalte ohne soviel Porzellan zu zerschlagen, dass die Fronten endgültig verhärten. Zu einer guten Streitkultur gehören Größe, verzeihen zu können, Kompromissfähigkeit und sich auch frühzeitig klar zu werden, dass Familie zu haben ein wertvolles Gut ist, das man nicht leichtfertig und wegen solcher blöden Erfahrungen aufgeben sollte... die gemeinsame Lebenszeit ist begrenzt und kostbar.