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Gast
Gast
Hallo,
ich stecke irgendwie fest in meinem Leben. Ich habe immer funktioniert, aber jetzt kann ich irgendwie nicht mehr. Ich weiß zwar, dass ich was ändern muss, aber schaffe keinen ersten Schritt.
Sorry, das wird jetzt etwas lang, denn ich erzähle praktisch meine Lebensgeschichte:
Ich bin 21 und Student in einem Fach, das ich sehr mag. Momentan befinde ich mich im Hauptstudium und habe nicht wirklich viel zu tun, kann mich aber trotzdem zu kaum etwas aufraffen (habe bald einen Seminarvortrag, schaffe aber nichts) und bin sehr viel schlechter als ich sein müsste (soll nicht arrogant klingen, aber ich bin einigermaßen intelligent und wäre durchaus in der Lage im 1er Bereich liegen, was ich an der Schule tat, da habe ich noch funktioniert). Ich bin zum Studium in einen neuen Ort gezogen, um mich ein bisschen von meiner Familie zu lösen, denn ich hätte auch zu Hause bleiben können. Im Nachhinein bereue ich diese Entscheidung sehr, denn ich bin ihr ziemlich allein und habe irgendwie die Anschlussphase verpasst und habe hier gar keine Freunde. Außerdem werde ich zu Hause gebraucht, so dass ich zurückgehen möchte. Ich fahre min. jedes 2. WE heim.
Soziale Kontakte sind eines meiner Hauptprobleme. Ich möchte mich egl mit anderen Menschen anfreunden, kann aber auf Versuche mich näher kennenzulernen nicht eingehen. Auf andere wirke ich ein wenig arrogant, schroff und unnahbar. Ich habe ein großes Problem Vertrauen zu fassen. Ich war in meinem Leben noch nie richtig jugendlich, ich war noch nie auf einem Konzert und finde mich deshalb sehr unzulänglich und fürchte bemitleidet oder (heimlich) ausgelacht zu werden, falls die Leute das mitbekommen. Ich denke, dass andere auf mich herabsehen. Auf andere zugehen kann ich schon gar nicht, Smalltalk fast unmöglich. In meiner Schulzeit (damals hatte ich sowas wie Freunde, obwohl ich egl auch keine tiefere Freundschaft zulassen konnte, auch wenn, denke ich, Bereitschaft bestand) ging ich höchstens 1x im Monat ins Kino oder auf eine Party. Zu mir nach Hause einladen, konnte ich Leute seit der Grundschule nicht mehr, aber das hätte ich auch nicht hingekriegt. Ich denke, ich schaffe mir bei anderen Menschen ein Art Abstandszone, damit sie mir nicht zu nah kommen können oder Fragen stellen könnten, die ich nicht hören will. Ich bin einfach so voller Blockaden, dass ich unmöglich locker, spontan oder gelöst sein könnte. Ich möchte gleichzeitig mit irgendjemandem reden können und halte ihn/sie gleichzeitig auf Abstand, in dem ich „Annährungsversuche“ mit „mich-unsympathisch-machen“ quittiere.
Familie:
Meine Eltern sind geschieden und wir sind 4 Kinder. Ich bin der älteste und meine Geschwister leben noch zu Hause bei meiner Mutter.
Eltern:
Obwohl meine Eltern mir nie erzählen wollten, wie sie sich kenngelernt haben, weiß ich aus „Spioniererei“ und von durch Andeutungen von Verwandten, dass sie nur geheiratet haben, weil meine Mutter mit mir schwanger wurde (und ihre Familie nichts davon wissen sollte). Sie waren am Anfang auch verliebt, aber es wurde schnell klar, dass mein Vater nicht wirklich Verantwortung übernehmen kann.
Es fing relativ früh an, dass es zu großen Streits kam, bei denen mein Vater Möbel zerschlug und auch meine Mutter. Meine Mutter hat sich schon früh gewehrt und es kam zu mehrfachen Trennungen und Versöhnungen meiner Eltern. Die Ehe war aber spätestens nach Geburt meiner Schwester (jüngste) kaputt. Trotzdem vergingen Jahre, bis es endlich zur Trennung/Scheidung kam. Mein Vater ist ausgezogen.
Mutter:
Meine Mutter lebt für ihre Familie. Sie stammt aus dem Ausland, ist aber sehr gut integriert und spricht perfekt deutsch. Sie tut egl alles für uns, so dass man ihr keinen Vorwurf machen darf. Sie arbeitet wieder (nicht voll) und ist deshalb an einigen Tagen und Nächten nicht zu Hause.
Vater:
Mein Vater stammt selbst aus einer nicht so idealen Familie. Er hat eine Krankheit, deren Medikation ihn wohl vergesslich und auch etwas cholerisch macht. Er ist leider nicht in der Lage Verantwortung zu tragen. Es ist nicht so, dass er sich nie gekümmert hätte. Das hat er, aber nicht immer gut. Er war auch öfters gewalttätig, v.a. gegenüber mir (war aber auch oft aufmüpfig) und meinem 2. Bruder. Er hat mir indirekt die Schuld an der Scheidung gegeben, weil ich aufmüpfig war und oft Partei für meine Mutter ergriffen habe. Allgemein denkt mein Vater ich wäre nicht in der Lage selbstständig zu denken und würde nur meiner Mutter nachreden. (Sie spricht nicht mit ihm, so dass ich häufig Auseinandersetzungen wegen der Besuche meiner Schwester bei ihm austragen muss.) Teilweise verhält sich mein Vater wie ein eifersüchtiges Kind.
Geschwister:
Allen meinen Geschwistern geht es wohl nicht so gut:
Mein älterer kleiner 1. Bruder lebt in seiner eigenen Welt und ist eine Art Gesellschaftsaussteiger. Er war immer der „Lieblingssohn“ meines Vaters, der sich leider MMN nicht genug um ihn kümmert. Er hat wenig Freunde, will wohl auch keine, hauptsächlich aus seinem Sportverein. Er eckt ja mit seinem Verhalten überall an. Ich habe mich leider nicht immer gut gegenüber ihm verhalten und tu ihn heute noch öfter ärgern, obwohl ich es egl nicht will. Ich weiß nicht so recht, wie ich ihm helfen kann, da er auf mich sowieso nie hört.
Mein jüngerer kleiner 2. Bruder ist hyperaktiv, stark verhaltensauffällig und hat dieselbe Krankheit wie mein Vater. Meine Eltern hatten früher wenig Zeit für ihn und er wurde auch nie „erzogen“. Ich habe damals auch nicht genug geholfen. Er hat sich schwer im Griff und schlägt sich manchmal mit meiner Schwester. Bei ihm lief es nie gut in der Schule, weshalb er häufig die Schule gewechselt hat und gerade seinen Hauptschulabschluss macht. Mit Mühe und Not habe ich mit ihm dafür gelernt. Er ist das Sorgenkind der Familie und ist an die falschen Freunde geraten, die allesamt polizeibekannt sind und ihm (er unschuldig) eine Anzeige beschert haben. Ich mache mir große Sorgen darüber, wie es mit ihm weitergehen soll. Er tut, was er will und hört auf niemanden.
Meine Schwester (Jüngste) hat nie eine gesunde Familie erlebt. Sie ist momentan etwas faul für die Schule und kommt in die Pubertät. Meine Mutter leider oft zu unkonzentriert, abgelenkt, müde von der Arbeit um anständig mit ihr zu lernen. Es reicht nicht, dass ich mit ihr am WE lerne und am Telefon funktioniert nicht richtig.
Ich denke, es wäre wichtig, dass ich nach Hause zurückgeh. In Notfällen kann niemand für die Kinder (meine Großmutter väterlicherseits käme in Frage, liebt uns aber „nicht wirklich“) da sein. Mein 2. Bruder braucht einen Ansprechpartner und muss endlich von diesen schlechten Kindern wegkommen. Meine Mutter kann schließlich nicht alles alleine machen.
Ich habe es nie geschafft jemandem von meiner familiären Situation zu erzählen. Die Leute, die ich kenne, sind in meinen Augen zu „verwöhnt“ um mich verstehen zu können, davon abgesehen könnten sie es gegen mich einsetzen.
Freunde:
Wenn ich es recht überlege, habe ich vlt 2-3 echte Freunde aus der Schulzeit, aber ich bin für sie eher einer von vielen Freunden, keinesfalls der beste. Ich seh sie ja sowieso nur in den Ferien, da sie auch an anderen Orten sind. Ich konnte ihnen nie erzählen, dass es mir schlecht geht, obwohl sie mich auch darauf angesprochen haben, und habe ihnen auch immer was vorgelogen über mein Studium (dass ich Freunde habe), da ich nicht als Versager dastehen wollte. Ich habe teilweise das Gefühl, sie mögen mich nicht wirklich und sind nur mit mir befreundet um auf mich herabblicken zu können, obwohl das natürlich nicht stimmt.
Gesundheit:
Gesundheitlich geht es mir gar nicht gut. Nach einer Odyssee von Ärzten und einem Krankenhausaufenthalt ist es wohl so, dass ich eine Krankheit habe, die nicht als richtige Krankheit anerkannt ist. Ich fühle mich oft so als hätte ich eine starke Grippe (ohne Fieber). Habe Verdauungsbeschwerden, permanente Müdigkeit und Gelenkschmerzen.
Selbstbild:
Leider finde ich mich nicht sehr gutaussehend und habe in letzter Zeit zugenommen. Ich kann auch keinen Sport treiben. Zum einen wegen der Krankeit und zum anderen bin ich so unsportlich, dass ich unmöglich in einen Verein oder sowas gehen könnte ohne schiefe Blicke. Ich kann es nicht ertragen mich noch mehr wie ein Versager zu fühlen. Ich habe mich früher häufig versucht zu „betäuben“ und dabei für kurze Zeit geritzt (wegen den Narben kann ich keine Tshirts tragen) und danach eine Phase mit Bulimie gehabt. Aber aufgrund der Krankheit bin ich sowieso zu schwach für „Betäubungen“.
Beziehungen:
Mich zu verlieben ist für mich unvorstellbar, da ich unmöglich jemandem nah sein kann. Zudem bin ich wohl in Wirklichkeit schwul. Ein Leben als Schwuler kommt für mich momentan aber nicht in Frage, da ich gar nicht weiß, wie ich das angehen soll und meine Familie mich wohl verstoßen würde. Sie brauchen mich aber.
Um mal zusammenzufassen, sind meine Hauptprobleme:
- mangelnde Selbstdisziplin
kein Sport, Fettleibigkeit
schlecht im Studium
- mangelnde soziale Kompetenz, keine Freunde, kein Vitamin B
- kümmere mich nicht genug um meine Familie
- Beziehungsunfähigkeit
Ich weiß egl, was ich alles ändern muss, aber mir fehlt die Kraft. Ich denke es wäre ratsam eine Therapie zu machen oder eine Kur. Habe keine Energie mich darum zu kümmern. Ich habe immer funktioniert, egal was war. Aber jetzt kann ich irgendwie nicht mehr und habe Angst einen Nervenzusammenbruch zu bekommen oder schlimmeres.
Danke an alle, die so weit gelesen haben. Ich hoffe, ihr konntet mich ein bisschen verstehen und könnt mir einen Stein des Anstoßes geben.
ich stecke irgendwie fest in meinem Leben. Ich habe immer funktioniert, aber jetzt kann ich irgendwie nicht mehr. Ich weiß zwar, dass ich was ändern muss, aber schaffe keinen ersten Schritt.
Sorry, das wird jetzt etwas lang, denn ich erzähle praktisch meine Lebensgeschichte:
Ich bin 21 und Student in einem Fach, das ich sehr mag. Momentan befinde ich mich im Hauptstudium und habe nicht wirklich viel zu tun, kann mich aber trotzdem zu kaum etwas aufraffen (habe bald einen Seminarvortrag, schaffe aber nichts) und bin sehr viel schlechter als ich sein müsste (soll nicht arrogant klingen, aber ich bin einigermaßen intelligent und wäre durchaus in der Lage im 1er Bereich liegen, was ich an der Schule tat, da habe ich noch funktioniert). Ich bin zum Studium in einen neuen Ort gezogen, um mich ein bisschen von meiner Familie zu lösen, denn ich hätte auch zu Hause bleiben können. Im Nachhinein bereue ich diese Entscheidung sehr, denn ich bin ihr ziemlich allein und habe irgendwie die Anschlussphase verpasst und habe hier gar keine Freunde. Außerdem werde ich zu Hause gebraucht, so dass ich zurückgehen möchte. Ich fahre min. jedes 2. WE heim.
Soziale Kontakte sind eines meiner Hauptprobleme. Ich möchte mich egl mit anderen Menschen anfreunden, kann aber auf Versuche mich näher kennenzulernen nicht eingehen. Auf andere wirke ich ein wenig arrogant, schroff und unnahbar. Ich habe ein großes Problem Vertrauen zu fassen. Ich war in meinem Leben noch nie richtig jugendlich, ich war noch nie auf einem Konzert und finde mich deshalb sehr unzulänglich und fürchte bemitleidet oder (heimlich) ausgelacht zu werden, falls die Leute das mitbekommen. Ich denke, dass andere auf mich herabsehen. Auf andere zugehen kann ich schon gar nicht, Smalltalk fast unmöglich. In meiner Schulzeit (damals hatte ich sowas wie Freunde, obwohl ich egl auch keine tiefere Freundschaft zulassen konnte, auch wenn, denke ich, Bereitschaft bestand) ging ich höchstens 1x im Monat ins Kino oder auf eine Party. Zu mir nach Hause einladen, konnte ich Leute seit der Grundschule nicht mehr, aber das hätte ich auch nicht hingekriegt. Ich denke, ich schaffe mir bei anderen Menschen ein Art Abstandszone, damit sie mir nicht zu nah kommen können oder Fragen stellen könnten, die ich nicht hören will. Ich bin einfach so voller Blockaden, dass ich unmöglich locker, spontan oder gelöst sein könnte. Ich möchte gleichzeitig mit irgendjemandem reden können und halte ihn/sie gleichzeitig auf Abstand, in dem ich „Annährungsversuche“ mit „mich-unsympathisch-machen“ quittiere.
Familie:
Meine Eltern sind geschieden und wir sind 4 Kinder. Ich bin der älteste und meine Geschwister leben noch zu Hause bei meiner Mutter.
Eltern:
Obwohl meine Eltern mir nie erzählen wollten, wie sie sich kenngelernt haben, weiß ich aus „Spioniererei“ und von durch Andeutungen von Verwandten, dass sie nur geheiratet haben, weil meine Mutter mit mir schwanger wurde (und ihre Familie nichts davon wissen sollte). Sie waren am Anfang auch verliebt, aber es wurde schnell klar, dass mein Vater nicht wirklich Verantwortung übernehmen kann.
Es fing relativ früh an, dass es zu großen Streits kam, bei denen mein Vater Möbel zerschlug und auch meine Mutter. Meine Mutter hat sich schon früh gewehrt und es kam zu mehrfachen Trennungen und Versöhnungen meiner Eltern. Die Ehe war aber spätestens nach Geburt meiner Schwester (jüngste) kaputt. Trotzdem vergingen Jahre, bis es endlich zur Trennung/Scheidung kam. Mein Vater ist ausgezogen.
Mutter:
Meine Mutter lebt für ihre Familie. Sie stammt aus dem Ausland, ist aber sehr gut integriert und spricht perfekt deutsch. Sie tut egl alles für uns, so dass man ihr keinen Vorwurf machen darf. Sie arbeitet wieder (nicht voll) und ist deshalb an einigen Tagen und Nächten nicht zu Hause.
Vater:
Mein Vater stammt selbst aus einer nicht so idealen Familie. Er hat eine Krankheit, deren Medikation ihn wohl vergesslich und auch etwas cholerisch macht. Er ist leider nicht in der Lage Verantwortung zu tragen. Es ist nicht so, dass er sich nie gekümmert hätte. Das hat er, aber nicht immer gut. Er war auch öfters gewalttätig, v.a. gegenüber mir (war aber auch oft aufmüpfig) und meinem 2. Bruder. Er hat mir indirekt die Schuld an der Scheidung gegeben, weil ich aufmüpfig war und oft Partei für meine Mutter ergriffen habe. Allgemein denkt mein Vater ich wäre nicht in der Lage selbstständig zu denken und würde nur meiner Mutter nachreden. (Sie spricht nicht mit ihm, so dass ich häufig Auseinandersetzungen wegen der Besuche meiner Schwester bei ihm austragen muss.) Teilweise verhält sich mein Vater wie ein eifersüchtiges Kind.
Geschwister:
Allen meinen Geschwistern geht es wohl nicht so gut:
Mein älterer kleiner 1. Bruder lebt in seiner eigenen Welt und ist eine Art Gesellschaftsaussteiger. Er war immer der „Lieblingssohn“ meines Vaters, der sich leider MMN nicht genug um ihn kümmert. Er hat wenig Freunde, will wohl auch keine, hauptsächlich aus seinem Sportverein. Er eckt ja mit seinem Verhalten überall an. Ich habe mich leider nicht immer gut gegenüber ihm verhalten und tu ihn heute noch öfter ärgern, obwohl ich es egl nicht will. Ich weiß nicht so recht, wie ich ihm helfen kann, da er auf mich sowieso nie hört.
Mein jüngerer kleiner 2. Bruder ist hyperaktiv, stark verhaltensauffällig und hat dieselbe Krankheit wie mein Vater. Meine Eltern hatten früher wenig Zeit für ihn und er wurde auch nie „erzogen“. Ich habe damals auch nicht genug geholfen. Er hat sich schwer im Griff und schlägt sich manchmal mit meiner Schwester. Bei ihm lief es nie gut in der Schule, weshalb er häufig die Schule gewechselt hat und gerade seinen Hauptschulabschluss macht. Mit Mühe und Not habe ich mit ihm dafür gelernt. Er ist das Sorgenkind der Familie und ist an die falschen Freunde geraten, die allesamt polizeibekannt sind und ihm (er unschuldig) eine Anzeige beschert haben. Ich mache mir große Sorgen darüber, wie es mit ihm weitergehen soll. Er tut, was er will und hört auf niemanden.
Meine Schwester (Jüngste) hat nie eine gesunde Familie erlebt. Sie ist momentan etwas faul für die Schule und kommt in die Pubertät. Meine Mutter leider oft zu unkonzentriert, abgelenkt, müde von der Arbeit um anständig mit ihr zu lernen. Es reicht nicht, dass ich mit ihr am WE lerne und am Telefon funktioniert nicht richtig.
Ich denke, es wäre wichtig, dass ich nach Hause zurückgeh. In Notfällen kann niemand für die Kinder (meine Großmutter väterlicherseits käme in Frage, liebt uns aber „nicht wirklich“) da sein. Mein 2. Bruder braucht einen Ansprechpartner und muss endlich von diesen schlechten Kindern wegkommen. Meine Mutter kann schließlich nicht alles alleine machen.
Ich habe es nie geschafft jemandem von meiner familiären Situation zu erzählen. Die Leute, die ich kenne, sind in meinen Augen zu „verwöhnt“ um mich verstehen zu können, davon abgesehen könnten sie es gegen mich einsetzen.
Freunde:
Wenn ich es recht überlege, habe ich vlt 2-3 echte Freunde aus der Schulzeit, aber ich bin für sie eher einer von vielen Freunden, keinesfalls der beste. Ich seh sie ja sowieso nur in den Ferien, da sie auch an anderen Orten sind. Ich konnte ihnen nie erzählen, dass es mir schlecht geht, obwohl sie mich auch darauf angesprochen haben, und habe ihnen auch immer was vorgelogen über mein Studium (dass ich Freunde habe), da ich nicht als Versager dastehen wollte. Ich habe teilweise das Gefühl, sie mögen mich nicht wirklich und sind nur mit mir befreundet um auf mich herabblicken zu können, obwohl das natürlich nicht stimmt.
Gesundheit:
Gesundheitlich geht es mir gar nicht gut. Nach einer Odyssee von Ärzten und einem Krankenhausaufenthalt ist es wohl so, dass ich eine Krankheit habe, die nicht als richtige Krankheit anerkannt ist. Ich fühle mich oft so als hätte ich eine starke Grippe (ohne Fieber). Habe Verdauungsbeschwerden, permanente Müdigkeit und Gelenkschmerzen.
Selbstbild:
Leider finde ich mich nicht sehr gutaussehend und habe in letzter Zeit zugenommen. Ich kann auch keinen Sport treiben. Zum einen wegen der Krankeit und zum anderen bin ich so unsportlich, dass ich unmöglich in einen Verein oder sowas gehen könnte ohne schiefe Blicke. Ich kann es nicht ertragen mich noch mehr wie ein Versager zu fühlen. Ich habe mich früher häufig versucht zu „betäuben“ und dabei für kurze Zeit geritzt (wegen den Narben kann ich keine Tshirts tragen) und danach eine Phase mit Bulimie gehabt. Aber aufgrund der Krankheit bin ich sowieso zu schwach für „Betäubungen“.
Beziehungen:
Mich zu verlieben ist für mich unvorstellbar, da ich unmöglich jemandem nah sein kann. Zudem bin ich wohl in Wirklichkeit schwul. Ein Leben als Schwuler kommt für mich momentan aber nicht in Frage, da ich gar nicht weiß, wie ich das angehen soll und meine Familie mich wohl verstoßen würde. Sie brauchen mich aber.
Um mal zusammenzufassen, sind meine Hauptprobleme:
- mangelnde Selbstdisziplin
kein Sport, Fettleibigkeit
schlecht im Studium
- mangelnde soziale Kompetenz, keine Freunde, kein Vitamin B
- kümmere mich nicht genug um meine Familie
- Beziehungsunfähigkeit
Ich weiß egl, was ich alles ändern muss, aber mir fehlt die Kraft. Ich denke es wäre ratsam eine Therapie zu machen oder eine Kur. Habe keine Energie mich darum zu kümmern. Ich habe immer funktioniert, egal was war. Aber jetzt kann ich irgendwie nicht mehr und habe Angst einen Nervenzusammenbruch zu bekommen oder schlimmeres.
Danke an alle, die so weit gelesen haben. Ich hoffe, ihr konntet mich ein bisschen verstehen und könnt mir einen Stein des Anstoßes geben.