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Soll man sich alles gefallen lassen?

G

Gelöscht 120756

Gast
Ich habe hier gerade den Thread von einem Diskutanten gelesen, dessen Freund angespuckt wurden und antworte nicht dort, weil ich den Thread nicht entarten lassen will.

Ich habe Erfahrungen mit Gewalt gemacht und viel danach ist es mir passiert, dass ich beleidigt wurde. Es wäre einfach gewesen eine schlagfertige Antwort zu geben. Ich aber habe das nicht gemacht, weil ich überrumpelt war und weil ich Angst vor Konsequenzen hatte.
Meine Familie war kritisch.

Ich habe mich im Nachhinein geärgert, dass ich mich nicht verbal gewehrt habe. Es nagt an meinen Selbstbewusstsein.

Wenn ich an den anderen Thread denke: der Diskutant war mit einem Freund zusammen, der Täter aber allein. @Salome64 weist darauf hin, dass man nicht weiß, ob der Täter ein Messer dabei hat und damit droht, wenn man sich wehrt. Der Täter weiß aber auch nicht, ob der Diskutant und sein Freund nicht auch ein Messer dabei haben, ob einer der Umstehenden ein Messer hat, ob sie Freunde herbeirufen, ob die Polizei vorbei kommt.

Außerdem weiß der Täter (vielleicht), dass die Polizei bei Messerstechereien sehr genau hinsieht. Fast jeder dieser Täter wird ermittelt. Bei normalen Schlägereien ist es anders.

Mal davon abgesehen denke ich nicht, dass die meisten Pöbler gleich kaltblütige Mörder sind. Die wenigsten Leute bringen übers Herz, einen anderen Menschen kaltblütig abmurksen.

Man kann natürlich ständig in der Angst vor Messern leben, aber was für ein Leben ist das dann?

Ich denke, dass es vielen Tätern große Freude bereitet sich gezielt Opfer herauszupicken, die sie für nicht wehrhaft halten. Wenn das Opfer sich tatsächlich nicht wehrt, gehen sie direkt zum nächsten und pöbeln ihn an. So gehen sie durch die Welt und nur weil viele sich nicht mal verbal wehren, können sie das machen.

In dieser Situation war der Täter allein, das Opfer hatte einen Freund dabei und die Umstehenden verurteilten den Täter. Ich denke man hätte ihn auf die Unangemessenheit seines Verhaltens hinweisen können.

Ich habe mir vorgenommen, das zu tun, sollte ich nochmal beleidigt werden. Auch wenn mir nach der Erfahrung mit Gewalt jetzt das Herz in die Hose rutscht, aber ich möchte mir nicht alles bieten lassen und ich möchte nicht, dass aggressive Leute triumphieren.

Das hätte negative Konsequenzen für uns alle. Ich bin beispielshalber ausländerfeindlich als „Fachkraft“ beleidigt worden. Ich denke, dass ich es allen ausländisch aussehenden Leuten schulde, dass ich das beim nächsten mal nicht so auf mir sitzen lasse. Solche Leute reißen nur ihr Maul auf, weil sie denken, dass man sich nicht wehrt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Saccharina

Aktives Mitglied
aber ich möchte mir nicht alles bieten lassen
Das ist die richtige Einstellung!
In dieser Situation war der Täter allein, das Opfer hatte einen Freund dabei und die Umstehenden verurteilten den Täter. Ich denke man hätte ihn auf die Unangemessenheit seines Verhaltens hinweisen können.
Jeder ist entsetzt, jeder verurteilt, aber jeder hat Angst selber angegriffen zu werden sollte er sich für das Opfer einsetzen. Die Polizei sagt: "Tut nichts, provoziert nicht, ruft die Polizei." Und bis die Polizei kommt, ist der Täter über alle Berge und das Opfer fühlt sich allein gelassen, weil alle nur dagestanden haben und sich nicht für ihn eingesetzt haben.

Was ein Opfer braucht ist jemand der für ihn aufsteht, für ihn spricht.

Was für eine verquere Welt.
 

Buntehäsin

Aktives Mitglied
Ich habe den besagten Thread auch gelesen und wüsste nicht, wie ich reagiert hätte.
Mir ist noch nie so etwas passiert.
Ich lasse mir jedoch auch nichts gefallen, das bezieht sich aber mehr im persönlichen Bereich.
Meine Grenzen darf niemand überlatschen.
Wie gesagt, in dem beschriebenen Fall schwierig, ich hätte vermutlich eine Beschimpfung hinter her geschickt. Aber heutzutage sollte man aufpassen, dass daraus nicht eine andere Reaktion des Täters folgt. Mit Fäusten oder Messer im schlimmsten Fall.
 
S

Sonne85

Gast
Ich sage schon seit Jahren gar nichts mehr, wenn ich dumm angemacht werde, weil ich einfach viel zu viel Angst habe. Bei uns in der Gegend werden ständig Leute mit einer Waffe angegriffen, deswegen traue ich mich nie, etwas zu sagen und lasse mir alles gefallen.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Ich sag auch immer was, wenn mir was nicht passt. Und aufs Maul konnte man immer schon schnell was bekommen. Man muss nur auf Krawall gebürstete Leute treffen. Und zum falschen Zeitpunkt sagen: hier stinkst. Auch wenn es stimmt, gibt es durchaus Menschen, die dann drauf anspringen und es gerne auf sich beziehen.
Richtig beeindruckt hat mich ein ehemaliger Nachbar, der durchaus auch mal an den Strassenrand fuhr und sich einmischte, wenn er sah, dass da jemand angegangen wurde.
 
G

Gelöscht 126321

Gast
Ich habe dort auch geschrieben und meine es tatsächlich auch so.
Meiner Meinung nach passt das überhaupt nicht zum Thema: "sich alles gefallen lassen".
Es ist eine Begegnung mit einem Menschen, der sich komplett irrational verhält, ohne Vorgeschichte übergriffig ist......so dass man diese Person als unberechenbar einschätzen muss, das ist der springende Punkt. Ich weiß nicht, warum ich jemandem, der blindwütig Leute, die er nicht kennt, anrotzt, nicht zutrauen sollte, dass er auch ein Messer zückt. Das halt ich für meinen Teil nicht für einen guten Adressaten, um sich den eigenen Mut zu beweisen.

Ein eigenes Beispiel: ich saß mal in einer Bahn und eine Frau drehte sich immer zu mir, gestikulierte und schimpfte wild in meine Richtung. Ich kannte sie nicht, wir haben nie ein Wort gewechselt. Sie meinte definitiv mich. Sie konnte also nur verwirrt sein oder mich mit jemandem verwechseln (wohl eher unwahrscheinlich). Ich hätte ja zurückmotzen können, dass ich sie nicht kenne und dass ich ihr nichts getan hätte.....aber warum zur Hölle soll ich eine Eskalation in Kauf nehmen bei einer vermutlich verwirrten Person? Ich habe mich dann einfach weit weggesetzt. Und nein: ich bin nicht grds. ein Mensch, der sich nicht wehrt. Meine Ex-Chefs könnten das bestätigen.
 
G

Gelöscht 126321

Gast
Wird natürlich alles sofort vermischt.
Dass man einer körperlich unterlegenen Person hilft bspw., die verprügelt wird, ist ja mal etwas komplett anderes, nennt sich Zivilcourage!
Einer Person aus dem Weg zu gehen, die offensichtlich nicht bereit ist, sich auch nur auf niedrigstem Nivea an zwischenmenschliche Konventionen zu halten.....die vielleicht besoffen, auf Drogen oder sonst was ist, ist etwas komplett anderes. Ich vermute ja, dass genau DAS das Ziel der Attacke war, was hier gefordert wird......Gegenangriff, ne Schlägerei.....weiß nicht, ob man sein Selbstbewusstsein dadurch aufwerten muss, Wünschen von Menschen nachzukommen, die sich so neandertalermäßig verhalten.
 

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