Hallo Gast Mama,
Ich habe leider nicht die Zeit alle Antworten der Anderen zu lesen.
Ich möchte dir dazu meine Sicht erzählen. Erster Grundsatz: Reisende soll man ziehen lassen. Das ist ganz wichtig.
Ich habe zwei Söhne. 23 und 21 Jahre.
Und vor knapp vier Jahren fühlte sich das alles sehr ähnlich für mich an.
Ich glaube das was du schreib über deine Gefühle ist gar nicht deine Einstellung, sondern sind nur vermischte Gefühle, die du ziemlich ungefiltert hier niedergeschrieben hast.
Also bei deinem Sohn haben du und dein Mann sehr viel richtig gemacht.
Ihr hab ihn zu einem charaktervollen jungen Mann erzogen, der zu seiner Liebe steht und sich nicht abbringen lässt.
Das ist ein guter und schöner Charakterzug von ihm.
Alles was du und dein Mann ihm gabt seelisch und finanziell, habt ihr freiwillig und in Liebe gegeben.
Lass es dabei. Mache ihm keine Vorwürfe, wenn dir auch noch soviele auf der Zunge liegen.
Vorwürfe entstehen aus verletzten Gefühlen.
Du bist verletzt in deinem Gefühl als Mama, jede Mama ist auch eine Besitzer Mama.
Aber anscheinend Hast du die Letzten paar Jahre die seelische Entwicklung nicht mitbekommen,vielleicht war er ja auch nicht besonders auffällig in seiner Art gewesen.
Ich vermute er gehört zu dem Typ angepasstes Kind, immer den Eltern alles Recht machen.
Er hat sich ganz still und leise zu einem selbstbewußten und selbstentscheidenden Jungen Mann entwickelt.
Ich vermute jetzt ist er 29 Jahre, oder älter?
Du stelltst dich in der Beschreibung deiner Gefühle und Gedanken und auch beschriebene Handlungen als sehr bestimmend, und kontrollierend dar.
Eigentlich hätte diese Entwicklung eures Sohnes schon vor Zehn Jahren so stattfinden müssen.
Du bist noch sehr verwöhnt worden vom Leben und konntest deinen Sohn noch lange genießen, betrachte es mit Dankbarkeit, das du ihn noch länger bei dir erleben und fühlen konntest.
Dadurch ist aber dieses Besitzer Gefühl über ihn sehr viel stärker in dir gewachsen, weil du mit seiner Gegenwart noch so lange verwöhnt wurdest.
Einige Freundinnen konntest du vertreiben, weil sie für ihn nicht die richtigen waren, aber Diese Freundin jetzt, diese ist die Richtige für euren Sohn.
Er hat sie geheiratet, sie ist die Richtige.
Eltern die ihre Kindern lieben, geben Alles, das ist doch selbstverständlich, und als wir sie geboren hatten wußten wir doch schon von Anfang an, dies ist mein Kind aber irgendwann ist dieses winzig kleine süße Wesen ein Erwachsener Mensch.
Dann wird dieser einst süße kleine Mensch jetzt groß und erwachsen gewordene Mensch gehen ihren eigenen Weg gehen.
Nun und ich dachte mir immer, und ich werde meine Kinder ihren Weg gehen lassen, es ist ihr Leben, nicht meines.
Meine Söhne können nur ihr eigenes Leben leben.
Mir fiel das Loslassen auch verdammt schwer, ich bin nämlich eine Klammer Mama.
Aber ich wusste, ich muß loslassen.
Als meine beiden Großen auszogen waren, habe ich ein halbes Jahr fast nur geweint. Sie zogen Zeitversetzt aus.
Im Endeffekt habe ich ein Jahr geweint, zuhause in meinem stillen Kämmerlein. Wenn wir uns trafen habe ich mir kaum was anmerken lassen, war immer positiv, und habe sie unterstützt wenn sie die Mamahilfe brauchten.
Über SMS habe ich manchmal Nachrichten geschrieben, wie Du fehlst mir so, ich habe dich so lieb oder ich vermisse dich...
Ich habe Antwort bekommen, Ich habe dich auch lieb Mama.
Nein, groß getröstet wurde ich im ersten Jahr nicht von ihnen. Aber sie liebten mich.
Meine beiden jungen Männer waren damit beschäftigt ihr Leben ohne mich zu leben, ein sehr befremdendes Gefühl. Machte mich so traurig.
Ich wollte doch nicht egoistisch sein und sie bedrängen. Sie haben doch ein Recht auf ihr Leben.
Aber mein Schmerz um sie war so groß. Ich suchte Rat bei einer Ehe und Familienberatung.
Dort wurde mir einfühlsam zugehört, auf meine Besitzergefühle gehört und ich würde aufgefangen.
Ich meine im Grunde meines Herzen, hatte ich es ja eh gewußt, wie ich mich zu verhalten habe, aber da war dann die Zeit, wo ich Gefühlsmässig so überwältigt und verletzt war.
Die Frau jedenfalls ordnete meine Gefühle recht gut, und hat mich davor bewahrt meine Jungen gefühlsmässig von mir fortzutreiben.
Der Abschied von meinen Jungen mit der therapeutischen Hilfe hat ein Jahr gedauert.
Heute kann ich ihnen frei begegnen.
Na, klar fehlen sie mir noch, aber wirklich jeden Tag, aber wir könnten heute nicht mehr miteinander Leben, Ihre Lebenseinstellungen sind nicht meine, vieles würde mich echt nerven im Alltag.
Der jüngere der beiden hat eine Freundin, die sieht nicht besonders gut aus, (er sieht einfach Klasse aus,könnte Modell werden) und auch sonst hält sich meine und ihre Sympathie in Grenzen zueinander.
Ich fühlte meine Macht, wenn ich jetzt auf meinen Sohn eingeredet hätte zur richtigen Situation, dann hätte er die Beziehung wohl bald beendet.
Aber das machte ich nicht und mache ich auch nicht.
Ehrlich, die Vorstellung sie ist die Mutter meiner Enkel, die Kinder meines Sohnes, dann bin ich nicht oberbegeistert. Aber mein Sohn liebt sie, und ich hoffe sie liebt ihn, das soll mir doch das Wichtigste sein. Ich will das er zufrieden ist.
Aber sollte es soweit kommen irgendwann, dann werde ich mich schon richtig verhalten. Und ich werde mich nicht einmischen.
Vor ca. einem Monat hatte ich zb. die Chance, er schüttete mir sein Herz aus über einige Situationen mit ihr, ich hätte es so richtig ausnutzen können und ihn von ihr entfernen können. Die Versuchung war für eine Sekunde sehr Nahe.
Nein, ich habe es nicht gemacht. Habe ihn gefragt ob er sie noch liebt, Ja, dann habe ich ihm gesagt, das er noch geduldig sein muß, das er mit ihr darüber sprechen muß, wie er dazu fühlt. Das worum es ging tut jetzt nicht zur Sache.
Ich habe ihm Mut gemacht, für seine Beziehung.
Meine Söhne, sind nicht mehr meine Söhne allein, so wie früher als sie noch klein waren, sie gehören jetzt sich Selbst.
Und sie werden und müssen ihr eigenes Leben leben, ich kann es ja nicht für sie leben.
Wir können ja nicht die Körper tauschen.
Ich habe ihnen alles mitgegeben, was sie wissen mußten, vielleicht hätte ich sie hier und dort noch ein wenig mehr wissen lassen müssen, aber den Rest werden sie selbst erleben.
Ja, das waren schwere 3 Jahre für mich.
Nun, meinen Rat an dich, ob du ihn anschauen magst ist deine Entscheidung.
Du machst eine schwere Zeit durch. Ich verstehe dich.
Tu dir selbst den Gefallen und nimm die Situationen so wie sie sind. Schreibe deinem Sohn keinen Brief, mache im keine Vorwürfe mehr, lasse alles an Worten, selbst die kleinste Bemerkung über seine Frau.
Hab ihn in Gedanken lieb, und erinnere dich was Liebe ist. Wahre Liebe zum Kind/Sohn, steht dem anderen nicht im Weg. Wahre Liebe will immer das Beste für den anderen. Wahre Liebe will einfach so dasein. Wahre Liebe verlangt nichts zurück.
Es wäre schön wenn du den Beiden, endlich aus freiem Herzen, deinen Segen gibst. Still für dich alleine. Sollte der Moment kommen und du hast die Gelegenheit dies ihnen zu sagen, dann nutze dies, aber ohne kleine Vorwürfe darin zu verbauen.
Wenn du ihm unbedingt schreiben willst, dann schreibe ihm das:
Mein Lieber Sohn .....und Liebe Frau von meinem Sohn....
Ich war auf dem falschen Weg.
Der Schmerz um den Verlust meines Sohnes war so groß, das ich gar nicht gesehen habe, wie schwer ich es Euch beiden gemacht habe.
Es tut mir sehr sehr leid.
Ich werde an mir arbeiten.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das ihr "Beide Glücklich" seid.
Verzeih deiner gefühlsüberwältigten Mutti/Schwiegermutti.
Sobald ihr mir Glauben schenkt, seid ihr beide herzlich eingeladen auf einen kleinen Weihnachtsbesuch oder auch danach bei Mutti und Vati.
Egal wann, ich freue mich auf Euch.
In liebe zu dir, Name deine Sohnes, und in Freundschaft zu dir..Name der Schwiegertochter.
Deine/Eure ...dein Name oder Mutti
Das würde ich ihm schreiben. Mehr nicht.
Hör auf Vorwürfe zu machen, alles was du gabst war deine Pflicht als Mutter zu ihrem Sohn, sonst wärst du eine schlechte Mutter.
Die Sprüche von Dankbarkeit und so...sind alles Sprüche aus deinem Elternhaus, vermutlich hast du sie selber schon mal von deinen Eltern oder Großeltern gehört.
Das waren übrigens Standardsprüche früher.
Befreie dich davon.
Dein Sohn ist dir nichts schuldig.
Und die Situationen in denen er undankbar erscheint und nicht an dich denkt, fühlten sich für dich so an, aber für ihn war es ein Schritt in die Freiheit und Selbstverantwortung. Und da muß man manchmal herzlos rüber kommen.
Manche Mamas kapieren es einfach nicht und er fühlte sich wohl wie ein Tiger im Käfig kurz vor dem Ausbruch.
Kann man da an den anderen denken.
Das er seine Badezimmerutensilien dort ließ, war ein gutes Zeichen und du hast es nicht erkannt.
Er wollte es da lassen, falls ihn die Sehnsucht überkommt und er mal zu euch zurück will, sei es nur für einen Tag.
Du hast es in deiner schmerzvollen Verblendung nicht erkannt, die vielen Zeichen der Verbundenheit, die dein Sohn hinterliess.
Die einzige Schuld die du zu vergeben hast, ist an dich und deinen Mann zu geben, Ihr hab euren Sohn in die Arme der Ehe getrieben, denn er hatte keine Wahl und mußte sich entscheiden.
Nein, er konnte nicht gehen mit dem Wissen hier ist mein Elternhaus hier kann ich zurückkehren, er mußte gehen bevor die Schlinge sich zuzieht, und mußte einen Strich drunter ziehen.
Denk doch mal an ihn, was meinst du wie er sich gefühlt hat?
Ich verstehe dich ja in all deinen schmerzvollen Gefühlen, nur gehst du nicht mit Diesen angemessen um.
Vermutlich hatte dein Sohn schon immer die Rolle, dafür zu sorgen das Mutti sich gut fühlt, und eine längere Zeit hat es sich auch so ergeben, alles hat super gepasst. Dann fing er an eigene Wege zu gehen, und du fühltest dich vernachlässigt von eueren einst gemeinsamen Gefühlen.
Nun verzeih dir selbst, öffne ein neues gutes Kapitel. In dem alle zufrieden werden können.
Wir Eltern haben nun nicht immer die Professionalität eines Erziehers, doch hättest du dich als dein Sohn 16 wurde darauf vorbereiten sollen, wie fühlt eine Mutter und geht mit ihren Gefühlen um wenn die Kinder "Flügge" werden.
Was hast du gemacht in dieser Zeit?
Entschuldige das ich das so frage? Warum hast du dich nicht vorbereitet.?
Ich weiß, es ist schwer sich damit zu beschäftigen, aber du hast nicht für dich,deine Seele und Gefühle gesorgt, damit du mit dem Erwachsenwerden deines Sohnes umgehen kannst.
Vielleicht hast du dich ingesamt sehr vernachlässigt und es wird mal Zeit, das du dir Sorgen um dein Wohlbefinden machst🙂
Vielleicht magst du ja mal zu einer Familienberatung gehen, und allen Schmerz und Kummer aussprechen.
Dort ist man neutral. Und nicht die Mutter einer lesbischen Tochter, deren Mutter selbst keinen klaren Blick hat, und sicher keine gute Beraterin für dich ist.
Hab dich bitte selbst lieb, und erfinde dich neu.
Du bist eine Starke Frau, auch wenn man mal schwächelt, rücke deinen Blick gerade.
Alles Liebe und Gute wünsche ich dir.
Pecky
PS. Sorry für die Schreibfehler, ich habe es eilig.