Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Sohn ist depressiv

tamara123

Neues Mitglied
Hallo,
mein Sohn ist Ü30, lebt in eigener Wohnung in meinem Haus ... und ist derzeit (wieder) schwer depressiv ...
incl. Selbstmordgedanken.
Über Depressionen incl. diverser Erfolgsberichte findet man ja viel im Internet ...
aber leider seeeehr wenig (bis gar nix), wie man als Mutter bzw. Eltern damit umgehen kann/soll ...
---
Bisher bestand meine Hilfe darin, ihn im Bedarfsfall zu schieben .... Probleme zu lösen ...
und ansonsten "Igno" und "Ohren auf Durchzug" ....
Ach ja ... und "nerven" kann ich auch seeehr gut .....
---
So langsam geht mir aber die Kraft aus .... bzw. ich habe "angesteckt"
Lasse vieles schleifen .... mein Geduldsfaden ist fast gar nicht mehr vorhanden ...
---
Eigentlich hoffe ich, das er sich dazu bereit erklärt, Profi-Hilfe in Anspruch zu nehmen .....
aber .... man muss ja erst mal einen Therapeuten finden .... und der muss dann ja auch noch was können.
---
 

Daoga

Urgestein
Wie sieht denn das Eigenleben Deines Sohnes aus, ist es sicher daß es echte Depression ist oder nur einfaches Leben auf Mutters Kosten? Behaupten kann man bekanntlich viel wenn der Tag lang ist und die Mutter sich doch um alles kümmert. Hat er Ausbildung, Beruf, Hobbys die ihn ablenken, oder war er noch nie selber aktiv? Zu wenige Informationen bisher ...
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
ich fühle mit dir. ich selbst bin 36 und depressiv, bei mir wurde vor kurzem aber adhs diagnostiziert.

ich war beim neurologen und dort bekommt man relativ schnell einen termin und eine untersuchung. die adhs diagnose und das medikament "atomoxetin" hat zumindet mir alle suizidalen gedanken verschwinden lassen. ich bin aktuell wieder etwas depressiv, ich drifte aber nicht mehr so extrem ab mit meinen negativen gedankengängen. davor hatte ich jahrelang mal mehr mal weniger starke suizidfantasien (auch wenn ich nie irgendetwas getan habe um mir weh zu tun). heute weiss ich: das ist alles wegen meinem adhs.

...

meine mutter hat den kontakt abgebrochen, nachdem ich ihr die diagnose mitgeteilt habe und ihr vorgeworfen habe, dass sie damals, als ich ein kind war, auf den hinweis meiner erzieher nicht eingegangen ist.

das hat, nach einer langen reihe an belastenden erlebnissen, den kontakt und mein vertrauen zu meiner mutter endgültig zerstört. ich vermisse sie sehr, jeden einzelnen tag und die konflikte mit ihr sind teil meiner aktuellen depression.. dennoch merke ich, dass der kontaktabbruch das einzige ist, was gut für meine und ihre gesundheit ist. sie ist nicht in der lage mit mir oder meiner diagnose umzugehen.

...

ich kann dir keinen expliziten tipp geben, was du verändern kannst, um deinen sohn zu unterstützen, weil diese situationen sehr individuell sind.

ich wünschte mir von meiner mutter, dass sie mir endlich einfach zuhört und für mich da ist, wie eine mutter.. mich akzeptiert.. meinen charakter.. meine art. meine "krankheit". adhs und die damit stark zusammenhängende depression..

...

es wäre lohnenswert zu hinterfragen: wie war er als kind? hatte er probleme mit sozialen interaktionen? hat er suchtprobleme? eine ausbildung? hat er gearbeitet?

viele dieser faktoren werden zb von adhs stark beeinflusst..

aber das ist nur meine perspektive, ich glaub aktuell hab ich den eindruck, dass alle menschen adhs haben oder haben könnten, hahaha.

...

ich wünsche dir viel energie. versuch ruhig zu bleiben. rational zu verstehen, was in deinem jungen vorgeht. gehe zu einer selbsthilfegruppe für von depression oder anderen seelischen einschränkungen betroffenen menschen. sowas müsste es geben..
 

cucaracha

Urgestein
Depression ist oft eine Aggression nach innen.
Er bräuchte dringend einen guten Psychotherapeuten.
Genogrammarbeit und Familienaufstellungen können sehr hilfreich sein.

Wenn ihr im Internet googelt unter....Psychotherapeuten finden oder suchen...findet ihr Listen mit freien Therapie Plätzen.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Eigentlich hoffe ich, das er sich dazu bereit erklärt, Profi-Hilfe in Anspruch zu nehmen .....
Wieso "eigentlich"? Das ist die einzige Möglichkeit. Du kannst für deinen Sohn da sein, natürlich, aber er ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Du kannst ihn nicht "retten".

Ja, man wartet vielleicht eine Zeitlang auf einen Therapieplatz. Aber wenn man gar nicht erst anfängt zu suchen, passiert halt auch gar nichts.

Wie steht er zu dem Thema?

Hast du die Hinweise hier auf der Seite gelesen?

 

Abendlicht

Mitglied
Heißt das, dass dein Sohn noch nie in Therapie war und auch jetzt keine professionelle Hilfe zur Seite hat? In meinen Augen (ich habe einen teils-schwer depressiven Halbbruder und daher leider Erfahrung) kannst du nur zwei Sachen tun:

1. Ihn versuchen, zu einer Therapie zu bewegen bzw. sich Hilfe zu suchen und ihn dabei zu unterstützen. Ja, es kann schwer sein, einen Therapieplatz zu finden, aber nicht unmöglich. Mehrere Freunde von mir und auch ich hatten in unter drei Monaten einen Termin. Und bei ihm ist es ja absolut dringend, das kann helfen und auch ein stationärer Aufenthalt ist da eine Möglichkeit.

2. Dich schützen! Du kannst ihn nicht ,,heilen". Du bist auch emotional viel zu nah dran. Und du bist keine Therapeutin o.ä. Pass auf, dass du dich nicht übernimmst und selbst in eine Depression abrutscht. Es gibt viele Anlaufstellen für Angehörige von depressiven Menschen.
 

Buntehäsin

Aktives Mitglied
Wer hat denn die Diagnose gestellt?

Du bist ja da und kümmerst Dich, natürlich hat er null Motivation etwas zu ändern.

Arbeitet er? Wie ist es mit sozialen Kontakten?

Wenn niemand was unternimmt, gibt es auch in Jahren keinen Therapeuten ;)

Was ist mit dem Vater?
 
Zuletzt bearbeitet:

Werner

Sehr aktives Mitglied
mein Sohn ist Ü30, lebt in eigener Wohnung in meinem Haus ... und ist derzeit (wieder) schwer depressiv ...
incl. Selbstmordgedanken.
Hallo tamara123,
du schreibst, dass dein Sohn "wieder" schwer depressiv ist. Bedeutet das, dass es bessere Zeiten gab, in denen es im gut ging? Vielleicht findet sich in diesen "guten Zeiten" ein Hinweis, was ihm hilft bzw. was den Unterschied zwischen besser und schlechter ausmacht?

Da bei uns familiär diese Themen mehrfach auftauchten, erlaube ich mir einen Hinweis, den man eher selten findet: Wie ernährt sich denn dein Sohn? Ich frage deshalb, weil bei Depressionen und Suizidgedanken nach meiner (inzwischen fast 30-jährigen) Beobachtung Nährstoffmängel eine Rolle spielen können (Zink, Jod, Magnesium, Lithium). Nährstoffe werden auch durch Alkohol oder Drogen vermehrt aus dem Körper ausgeschwemmt. Wenn dem Gehirn diese essentiellen Stoffe fehlen, fühlt es sich unwohl und signalisiert das durch diverse Beschwerden, z. B. depressive Stimmung, Schlaf- und Aufwachprobleme, Wortfindungsstörungen, aber auch durch schlechte Haut, Akne, Augenringe, Sehschwäche usw.

Ansonsten klar: professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Bei einem schweren Beinbruch würdest du ja auch nicht "nur" praktische Hilfe leisten oder Trost spenden. Was den Wert einer fürsorglichen Mutter und einer guten Beziehung natürlich nicht abwerten soll. Es braucht da beides, das habe ich während meiner ehrenamtlichen Arbeit mit suizidgefährdeten Menschen gelernt.

Alles Gute!
Werner
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben