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Social Distancing / Soziale Ängste durch das Internet, hilft Meditation?

SandroHD

Mitglied
Heyho^^

mein 98333 Beitrag im Internet bezüglich meiner Ängste im Verlaufe der letzten 8 Jahre, mal sehen ob was neues rauskommt!😂
Spaß bei Seite, find mich selbst nicht mal lustig.

Ich möchte hier mein Leben bezüglich meiner Sozialen Ängste etwas reflektieren, mir hilft das extrem, mich schriftlich auszudrücken. Vielleicht kann sich jmd damit identifizieren. Freu mich über Tipps/Meinungen/Anregungen etc. Der Text wird länger, nimm dir besser ein paar Minuten Zeit wenn ich es dir wert bin!😊😝

Seit klein auf bin ich mit dem Internet aufgewachsen. Trauriger weise bestand meine Jugend zu 70% aus virtuellem Leben.
Ich hatte in dieser Zeit zwar viele, wundervolle Menschen kennengelernt - dennoch, je öfter ich meine Vergangenheit reflektiere, und mir mein Gegenwärtiges "Selbst" anschaue, desto mehr wird mir bewusst, wie gefährlich das Internet bei missbrauch ist, vor allem für Kinder/Jugendliche.

"Internet bringt zusammen". Mit dem Internet kannst'e über Millionen KM Kontakte knüpfen. Ich liebe das Internet und deren Möglichkeiten. Aber ich glaub es ist kein Geheimnis, das dass eine vorgegaukelte Illusion ist. In Wahrheit verbindet das Internet nicht, es distanziert. Emotionalität, und wahre herzliche Verbindung geht verloren. Nähe ist nicht vorhanden, man stumpft gefühlt mit den Jahren enorm ab. Man verlernt seine soziale Kompetenz. In meinem Fall zumindest ist es so, dass ich mehr virtuelle Kontakte hatte, als reale. Die wenigen Realen Kontakte waren von schmerzen und Problemen geprägt. Natürlich nicht alle, aber hauptsächlich flüchte ich ins Internet. Es ist einfacher, in Kontakt zu kommen aber gleichzeitig total unpersönlich.

Ich bin kein Wissenschaftler, glaube aber, da ich es an mir selbst erlebe, dass mich das Internet Sozial zerstört hat.
Gegenwärtig hab ich mit den enormen Auswirkungen zu kämpfen, die die vielen Jahre Internet mit sich gebracht haben.

Ich muss als 21. Jähriger scheinbar neu lernen, wie man mit Menschen umgeht. Die Ängste und das aufgebaute Vermeidungsverhalten sindso stark, dass ich jede Möglichkeit auf realen Kontakt mit Ausreden zu nichte mache obwohl es mein Herzlichster Wunsch ist, tiefe reale Beziehungen zu führen. Das Virtuelle hat dazu beigetragen, dass ich mich vor mir selbst verschlossen hab, den Zugang zu mir und meiner Liebe verloren hab. Natürlich spielen da noch andere Faktoren mit ein, aber es fällt enorm ins Gewicht.

Nun die große 100 Million Frage:
Der Weg zu sich selbst. Wo ist er? Im außen? Im inneren? Muss ich meine Vergangenheit aufarbeiten, alte Verhaltensmuster korrigieren? Emotionale Wunden heilen? Muss ich von der Illusion eines eingebildeten "Selbst" oder "Ichs" loslassen, um mich selbst wieder zu finden? Bücher lesen? Euch um Rat fragen? 😂

Je öfter ich Beiträge schreibe, desto bewusster wird mir, dass im Endeffekt keiner helfen kann, oder lieg ich da falsch?🧐
Man sagt, sei dein eigener Meister. Nutze dein Leid, um zu wachsen. Lass ab vom Kampf gegen dich selbst und das betteln darum, jemand könne mich retten.

Wenn ich meditiere, erweitert sich mein Gewahrsein enorm. Es tauchen tausende Gedanken und Gefühle auf, die nicht ICH bin. Ich weiß nicht, warum sie da sind, woher sie kommen, und warum sie so extrem negativ sind - aber sie sind da und steuern mein Verhalten. Wie gehe ich damit um? Wie lass ich los vom Film der Negativität? Sobald mein Gewahrsein nach der Meditation verschwindet, bin ich wieder vollkommen Gefangen in meinem Leidvollen Da-Sein! Ich halte da echt nicht mehr aus^^
Muss ich Mönch werden? hahaha Der Buddhismus inspiriert mich enorm. Eins ist sicher, Meditation hilft! Aber wie bekomm ich diese Kraft in den Alltag?

Eins is klar: Meine Seele hat sich ein enorm Leidvollen Charakter ausgesucht . ich darf ihn spielen. Welchen Sinn das hat, und warum ich so viel Leiden muss, ist die Frage auf die ich keine Antwort finde. Nun, wenn jemand bis hier hin gelesen hat, freu ich mich über ein paar Anregungen, wie ich mit meinen Ängsten und meinem starken Vermeidungsverhalten umgehen kann!

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PS: Morgen steht ein Treffen mit nem Mädel an. Bin kurz davor wieder abzusagen^^TIPPS????
 
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D

Die Katze

Gast
Du machst es dir zu einfach das Internet Schuld an deinen sozialen Problemen zu geben. Immer noch bist du derjenige, der entscheidet wie viel Nähe er zulassen will, aus welchen Gründen auch immer.


Morgen steht ein Treffen mit nem Mädel an. Bin kurz davor wieder abzusagen^^TIPPS????
Was hält dich von Treffen ab?
 

Sternstunde

Mitglied
Lieber Sandro,

"Es tauchen tausende Gedanken und Gefühle auf, die nicht ICH bin. Ich weiß nicht, warum sie da sind, woher sie kommen, und warum sie so extrem negativ sind - aber sie sind da und steuern mein Verhalten. Wie gehe ich damit um?"

Aus der Inner Relationship Focusing-Perspektive heraus würde ich sagen:
'Vielleicht möchtest Du ihnen Hallo sagen?'

Damit meine ich, dass es (mir zumindest) hilft, das, was da in einem ist, anzukennen und mit der Haltung eines 'warmherzigen Wissenschaftlers' zu begegnen. Also sich nicht damit zu identifizieren, sondern damit in Beziehung zu treten. Dabei ist Focusing für mich ein schöner Weg, doch es gibt auch andere (z.B. das Schreiben, das Arbeiten mit einem Coach/Berater/Therapeuthen...)

Und ja, Meditation kann sehr wertvoll sein und zugleich kann auch sie, wie das Internet, eine Flucht sein. Deswegen ist es meines Erachtens wichtig, zunächst die Motivation zu klären, zu sagen: sie ist mein Werkzeug dahin, in einen guten Kontakt mit anderen zu kommen. Möglicherweise könnten Dir Metta-Meditationen dabei helfen.

Bezüglich der Frage des Innen und Außens würde ich sagen: beides. Ich persönlich könnte mir keinen Weg vorstellen, der rein im Inneren verläuft, denn wir lernen aus Erfahrung und von Vorbildern und es tut gut, Inspiration zu haben. Und gleichzeitig gibt es keinen Weg, der rein im Außen verläuft, denn letztlich sind wir es, die den Weg wählen und gehen, das kann uns niemand abnehmen.

Ich hoffe, das war hilfreich für Dich.:)

Liebe Grüße,
Julia
 

Youshri

Aktives Mitglied
Wenn ich meditiere, erweitert sich mein Gewahrsein enorm. Es tauchen tausende Gedanken und Gefühle auf, die nicht ICH bin. Ich weiß nicht, warum sie da sind, woher sie kommen, und warum sie so extrem negativ sind - aber sie sind da und steuern mein Verhalten. Wie gehe ich damit um? Wie lass ich los vom Film der Negativität? Sobald mein Gewahrsein nach der Meditation verschwindet, bin ich wieder vollkommen Gefangen in meinem Leidvollen Da-Sein! Ich halte da echt nicht mehr aus^^
Such Dir einen Meditations-Meister, höre Dir seine Lehren an, erarbeite sie Dir und folge seinem Beispiel. Was sich dann dabei entwickelt, besprich mit ihm, und Du bist auf dem richtigen Weg.
Natürlich ist es nicht nötig, deshalb Mönch zu werden, aber regelmässige Zurückgezogenheit kann sehr hilfreich sein. Der Weg zu Dir selber geschieht im Schweigen, im Nichtstun bzw. Loslassen und im Vieles-anders-Machen. Das Internet ist dafür nicht der geeignete Platz.
 

eternalsummer

Aktives Mitglied
Da kann wohl kaum "das Internet" was dafür, wenn du, und Tausend andere, sich darin verkriechen und nicht mehr rauskommen und nur noch virtuelle Kontakte pflegen. Es ist ein mächtiges Werkzeug, desssen Umgang aber beherrscht sein will. Ich jedenfalls will nicht mehr in vorsintflutliche Zeiten zurück. Mir eröffnet das Internet Möglichkeiten, auch und vor allem im RL. Ich hatte auch soziale Probleme, aber die hatte ich schon, bevor ich mit 14 online gegangen bin.
Zu dir selbst finden?
Fang in kleinen Schritten an, am besten noch heute. Geh zum Buchhändler um die Ecke, anstatt zum Onlineversandhaus.
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Man verlernt seine soziale Kompetenz.
Kann ich so nicht bestätigen. Mir hat das Internet geholfen, meine sozialen Kompetenzen zu erweitern. Ich hab übers Internet auch meine Lebensgefährtin und ein paar sehr gute Freunde gefunden.

Es tauchen tausende Gedanken und Gefühle auf, die nicht ICH bin. Ich weiß nicht, warum sie da sind, woher sie kommen, und warum sie so extrem negativ sind - aber sie sind da und steuern mein Verhalten.
Wie gehe ich damit um?
Momentan falsch. Du bewertest sie, schenkst ihnen Aufmerksamkeit und gibst ihnen damit Macht über dich. Lass sie einfach ziehen und bewerte sie nicht und du wirst sehen, dass sie keine Macht mehr über dich haben.

Welchen Sinn das hat, und warum ich so viel Leiden muss, ist die Frage auf die ich keine Antwort finde.
Verschwende deine Zeit nicht mit der Suche nach einem Sinn, den es gar nicht gibt. Es ist, wie es ist. Akzeptanz ist der erste Schritt.

Aber wie bekomm ich diese Kraft in den Alltag?
Sei achtsam. Sei bei dir und dem, was du grad tust. Werte nicht, sondern beobachte nur.
 

SandroHD

Mitglied
Kann ich so nicht bestätigen. Mir hat das Internet geholfen, meine sozialen Kompetenzen zu erweitern. Ich hab übers Internet auch meine Lebensgefährtin und ein paar sehr gute Freunde gefunden.

Momentan falsch. Du bewertest sie, schenkst ihnen Aufmerksamkeit und gibst ihnen damit Macht über dich. Lass sie einfach ziehen und bewerte sie nicht und du wirst sehen, dass sie keine Macht mehr über dich haben.

Verschwende deine Zeit nicht mit der Suche nach einem Sinn, den es gar nicht gibt. Es ist, wie es ist. Akzeptanz ist der erste Schritt.

Sei achtsam. Sei bei dir und dem, was du grad tust. Werte nicht, sondern beobachte nur.

In der Theorie logisch und verständlich, in der Praxis ist das Meisterklasse, an welcher selbst Jahre lang meditierende zu arbeiten haben. Meister sagen, man hat nie ausgelernt.
 
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G

Gelöscht 117641

Gast
In der Theorie logisch und verständlich, in der Praxis ist das Meisterklasse, an welcher selbst Jahre lang meditierende zu arbeiten haben. Meister sagen, man hat nie ausgelernt.
Meisterklasse? Ach was, so schwer ist das gar nicht. Lass dich da nicht verrückt machen. Um die Gedanken einfach ziehen zu lassen, sie nicht zu bewerten und ihnen so keine Macht mehr über mich zu geben, hab ich rund ein Jahr gebraucht. Meine Lebensgefährtin kann das schon seit ihrer Teenagerzeit; da wusste sie noch gar nicht, dass es sowas wie Meditation überhaupt gibt (von ihr hab ich schon viel gelernt; für mich ist sie meine "Meisterin"). So ewig lange dauert das also gar nicht.

Momentan üb ich mich fleissig in mehr Achtsamkeit im Alltag. Das klappt auch immer besser. Wenn man erstmal damit angefangen hat, geht's von mal zu mal besser und man wird von mal zu mal ruhiger, gelassener und auch zufriedener. Die Dinge kriegen irgendwie eine ganz andere Gewichtung. Vieles, über das man sich sonst aufgeregt hat, erscheint einem plötzlich banal und nicht der Aufregung wert. Man lernt auch, die kleinen Momente des Glücks zu sehen und der Blick richtet sich mehr auf das, was man ist und hat statt auf das, was man nicht ist und nicht hat.

Ausgelernt hat man nie, das stimmt. Jeder neue Tag lehrt einem was Neues. Man muss es nur sehen und annehmen.
 

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