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Silke Bischoff

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mikenull

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Vielleicht ein Gedanke dazu - und zwar in die andere Richtung. Könnte es nicht auch sein, das eben diese Journalisten bis dahin, einen tödlichen Zugriff der Polizei erst verhindert haben? Später, als man die Journalisten auf der Autobahn heraushalten konnte, hat es ja sofort geknallt - obwohl man wußte, das diese Täter ( siehe den Tod des Jungen an der Raststätte ) die Geiseln erschießen würden.
Mir will das bis heute nicht in den Kopf: Das Fluchtfahrzeug war so präpariert, das man es jederzeit auf Knopfdruck einbremsen oder stoppen konnte. Warum hat man sie nicht einfach auf der Autobahn "ausgehungert"? Beide Täter waren bis dahin total übernächtigt - man hätte nur Geduld haben müssen.
 
M

Mo44

Gast
Degowski hatte angekündigt, dass er mit seinem Leben eh abgeschlossen hatte - beide waren mit Pharmazeutika/Drogen vollgepumpt und die Fernbedienung fürs Auto hatte die Polizei ja in Holland "vergessen". Beide Geiselnehmer waren aus Sicht der Einsatzleitung tickende Zeitbomben. Ein Junge war ja bereits erschossen worden.

Außerdem hatten die Täter ja schon einmal das Fluchtfahrzeug gewechselt und hätten auch mutmaßlich weitere Geiseln genommen. Die Polizei ist vorrangig verpflichtet auch noch Unbeteiligte zu schützen. Weitere Geiselnahmen waren um jeden Preis zu verhindern. Das Szenario in der Kölner Fußgängerzone war dafür ausschlaggebend, den Kontakt mit weiteren Menschen als potentiellen Geiseln um jeden Preis zu verhindern.

Hätte man abwarten sollen, bis sie anfangen die Geiseln zu erschießen?

Ich hätte es nicht entscheiden wollen.

Die Ausführung der Befreiung war jedenfalls sehr dilettantisch! Da zeigt sich, dass Training alleine eben doch keinen zielsicheren Wyatt Earp oder John Wayne macht sowie das Theorie und Praxis weit auseinanderliegen.
 

mikenull

Urgestein
Das mit der "Fernbedienung" ist mir anders in Erinnerung. Der 7er BMW wurde mit eben dieser Fernbedienung ins Stottern gebracht. Und daher war es auch erst möglich das Auto zu rammen.
Auch der Junge war nur aufgrund einer Panne erschossen ( vom Täter natürlich, nicht von der Polizei ) worden.
Ich denke, die beiden Täter waren zwar Bankräuber - aber eben keine Möder. Man hat sei mehr oder weniger dazu getrieben. Und laut "Spiegel" gabe s damals mehrere Möglichkeiten die ganze Sache unblutig zu beenden - man hat es aber verschlafen.

OK Berichtigung. Wiki schreibt auch, das die "Fernbedienung" in Holland vergessen wurde.
Bei Wiki läßt sich auch nachlesen, warum der Junge erschossen wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Benjamin-29

Gast
Ich halte es für unverantwortlich, dass die Sensationsgier über Menschenleben und die Würde von Menschen gestellt wird. Investigativer Journalismus ist ja schön und gut, aber "Yellow Press" hat mit alledem nichts zu tun.
Es ist ein zweischneidiges Schwert. Bekannt ist ja die Geschichte von Kevin Carter, der ein hungerndes Mädchen im Sudan fotografierte. Das Mädchen war auf dem Weg zu einer Hilfestation und machte erschöpft eine Pause. Wenige Meter hinter dem Kind spekulierte ein Geier darauf, dass das Kind zu erschöpft für den Weiterweg sein würde. Der Fotograf hatte die Szene entdeckt und wollte den Moment fotografieren wenn der Geier seine Flügel ausbreitete - also wartete er ebenfalls.
Auf der einen Seite wurde dem Fotografen vorgeworfen, dass er sich nicht viel anders als der Geier verhalten hätte. Auf der anderen Seite ging das Foto um die Welt, gewann den Pulizer-Preis und hat viele Menschen veranlasst zu Spenden.
Das war vor 15 Jahren. Ein Kollege von Kevin Carter hat letztes Jahr eine Rede bei der Verleihung des TED-Preis gehalten: TED | Talks | James Nachtwey: TED Prize wish: Share a vital story with the world (video)
Er hat inzischen Probleme, seine Fotos zu veröffentlichen. Die Werbekunden der großen Magazine wollen seine Fotos nicht neben ihren Werbeanzeigen sehen.

Schön zu lesen, was auch mich abstösst, bei Wolf Schneider, Handbuch des Journalismus. Er differenziert bei den überflüssigen Spielarten des Journalismus zwischen 4 Typen und belegt es mit sehr schönen Beispielen (Krawalljournalisten - überflüssigen Journalisten - verknöcherten Journalisten und - missionarischen Journalisten)

Das Buch ist sehr lesenswert für alle, die sich mit dem Thema inhaltlich befassen wollen.
Ja, das stimmt - und es gibt inzwischen schon einen Nachfolger: "Das neue Handbuch des Journalismus".
 
O

Oh_jee, oh_jee

Gast
Ich halte es für unverantwortlich, dass die Sensationsgier über Menschenleben und die Würde von Menschen gestellt wird. Investigativer Journalismus ist ja schön und gut, aber "Yellow Press" hat mit alledem nichts zu tun.
Stimmt, das hatte mein alter Herr auch schon immer gesagt. Der war Auslamdskorrespondent bei UPI.

Aber gibt es heute noch gute Journalisten? Einige schon!
 
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