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Sich als Homosexueller in Heteros verlieben?

  • Starter*in Starter*in Gelöscht 84901
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Nein, leider nicht.
Ich hätte das Gespräch vorsichtig auf das Thema Beziehungen lenken können.
Auch hätte ich ihn ja ganz unverfänglich nach seiner Nummer fragen können.

Ich habe mich echt richtig dumm angestellt, und jetzt stehe ich da und weiß nicht weiter.

Ich dachte nicht, dass er mich sehr beschäftigen würde, sondern meinte, dass es eher alkoholbedingt war und morgen schon vergessen sei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, leider nicht.
Ich hätte das Gespräch vorsichtig auf das Thema Beziehungen lenken können.
Auch hätte ich ihn ja ganz unverfänglich nach seiner Nummer fragen können.

Hallo Smilodon,

Ja, das hättest Du machen können!

Ich habe mich echt richtig dumm angestellt, und jetzt stehe ich da und weiß nicht weiter.

Du hattest eben Angst und warst schüchtern!

Ich dachte nicht, dass er mich sehr beschäftigen würde, sondern meinte, dass es eher alkoholbedingt war und morgen schon vergessen sei.

Mir war es klar, dass es keine Alkohollaune war und dass es nicht schon morgen wieder vergessen sein würde! So sehr, wie Du ihn begehrt hast! Trau Dich! (Du weisst schon, was ich meine!) 🙂

LG Amatio
 
Irgendetwas tief in mir sagt, dass ich es wagen muss.

Hallo Smilodon,

das ist Deine innere Stimme. Höre auf sie!

Diese Ungewissheit lässt mir keine Ruhe. Außerdem möchte ich nicht wieder einen Schritt zurück zur Verdrängungstaktik machen. Da war ich lange genug und es wird Zeit, dass sich etwas ändert.

Ganz genau! Und deshalb solltest Du zuerst Dein Denken und dann Dein Verhalten ändern!

"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert." (Albert Einstein)

Ich habe mir gerade Bilder von ihm angeschaut und dachte mir nur: WOW! Er geht mir nicht aus dem Kopf. Ich werde ihn nicht vergessen können bis ich weiß, wie er zu mir steht und ob von seiner Seite aus nicht doch mehr als Freundschaft da ist.

Du findest ihn sehr attraktiv. Deshalb ist es ganz wichtig für Dich, den Mut aufzubringen, ihm offen Deine Gefühle zu zeigen.

Grundsätzlich bin ich schon ziemlich selbstbewusst. Nur bin ich beim Thema Liebe und Sexualität sehr unerfahren und dadurch unsicher.

Einmal musst Du eben anfangen! Die Sicherheit gewinnst Du durch Erfahrungen.

Außerdem ist die Situation komplett neu für mich. Da ist ein Mann, mit dem ich den ganzen Abend lang abhing und mit dem ich mich richtig gut verstanden habe. Wir sind komplett auf einer Wellenlänge.

Also ist auf jeden Fall Freundschaft von seiner Seite aus zu Dir vorhanden!

Allerdings weiß ich nicht, ob es von ihm alles nur kumpelhaft gemeint war (wahrscheinlich schon) und ich weiß nicht, wie ich jetzt einen Schritt auf ihn zugehen soll. Ihn direkt darauf ansprechen? Ich weiß nicht. Das kann ich nicht. Ihm zu verklickern dass ich mehr als Freundschaft möchte, fällt mir sehr sehr schwer.

Telefonnummer besorgen und anrufen (nicht schreiben!). Dann sagst Du ihm genau das was Du fühlst: Dass Du ihn sehr nett findest und dass es Dir sehr schwer fällt, zu sagen, was Du ihm nun sagen wirst (bitte ihn, Dich verständnisvoll zu behandeln): "Ich bin schwul und empfinde mehr als Freundschaft für Dich. Ich finde Dich wahnsinnig attraktiv und begehrenswert. Ich wünsche mir sehr eine liebevolle Beziehung mir Dir! Stehst Du auch auf Männer und findest Du mich auch attraktiv?"

So oder so ähnlich - klar und deutlich!

Ich muss mir seine Nummer besorgen und ihn fragen, ob er sich mal mit mir treffen will.
Das kostet mich aber unglaublich viel Überwindung ...

Überwinde Dich! Dein Glück hängt davon ab!

Muss ihm doch auch komisch vorkommen, wenn ich mir seine Nummer besorge und ihm dann aus heiterem Himmel schreibe oder ihn anrufe.

Vielleicht kommt es ihm komisch vor. Vielleicht auch nicht. Probier es aus!

Ich habe mich nun 22 Jahre lang selbst belogen.

Das ist natürlich eine schmerzliche Erkenntnis, wenn man bedenkt, dass manche Jungs schon sehr früh - mit 8 - 10 Jahren - es spüren und dazu stehen, schwul zu sein. Das ist schade! Aber mit 22 bist Du noch jung!

Und Du hast natürlich auch anderen etwas vorgespielt: z.B Deinen besten Freunden, die Dein volles Vertrauen verdient haben und die es verdient haben, dass Du ihnen ehrlich zeigst, wer Du wirklich bist! Steh endlich offen zu Dir selbst!

Es wird endlich Zeit, dass ich das Leben lebe, das ich möchte. Und dazu gehört auch das Ausleben meiner Bedürfnisse. Ich möchte nicht mein ganzes Leben lang alleine vor mich herdümpeln. Ich sehne mich doch so sehr nach Zuneigung und körperlichem Kontakt.

Lebe Dein Leben! Erfülle Dir Dein Bedürfnis nach Sex mit einem Mann, nach Zuneigung und körperlichem Kontakt.

Andererseits ist da die Tatsache, dass ich zu einer geächteten Minderheit gehöre und mein ganzes Leben sich auf einen Schlag ändern wird, wenn mein Umfeld von meiner Homosexualität erfährt.

Lass das Andererseits endlich weg! Du gehörst nicht zu einer geächteten Minderheit, sondern Du bist ein netter, schwuler junger Mann, der sein ganz natürliches Bedürfnis nach sexueller Erfüllung und körperlicher Nähe ausleben möchte.

Was Du über Dich selbst denkst, strahlt nach aussen! Denke gut über Dich; und Du wirst positive Erfahrungen machen!

Die Wahrscheinlichkeit, dass er hetero ist, er nur mit mir befreundet sein wollte und ich mich komplett lächerlich mache ist so unfassbar hoch.

Das spielt keine Rolle! Du möchtest eine Beziehung mit ihm; also sage es ihm auch! Und zwar klar und deutlich! Vorher kannst Du ja mal fragen, ob er schwul oder bi ist!

Komplett lächerlich machen wirst Du Dich auf keinen Fall! Menschen mögen es sehr, wenn man ihnen ganz offen und ehrlich seine Gefühle zeigt!

Und denk daran, wie wichtig es für Dich ist, in dieser Sache Klarheit zu gewinnen! Und wie unfassbar stolz Du auf Dich sein wirst, wenn Du erstmals in Deinem Leben einem anderen Mann offen Dein sexuelles Begehren gezeigt hast. Danach wird Dein Leben auf jeden Fall anders sein - und zwar in positivem Sinne! Wenn Du einmal diesen Mut gehabt hast, wirst Du ihn auch später immer wieder finden, falls er nur Freundschaft will! Oder er sagt ja - dann beginnt Dein Glück schon sehr bald!

Warum muss das alles immer so kompliziert sein 🙁

Weil Du so kompliziert bist! Sei Du einfach; und dann ist auch Dein Leben einfach!

Besorg Dir mal das Buch "Sorge dich nicht - lebe!" von Dale Carnegie.

Das wird Dir helfen, mit dem Grübeln aufzuhören und mit dem Leben anzufangen!

LG Amatio
 
Ich kann das nicht.
Ich kann doch nicht mit lauter Heteros abhängen, in ganz normalen Clubs und Bars feiern gehen und dann erwarten, dass ich da auf einen Mann stoße, der Gefühle für mich entwickelt bzw. meine Gefühle erwidert.

Ich versuche hier, mir etwas einzureden. Er ist sicherlich nicht weiter an mir interessiert und ich habe seine Blicke missgedeutet, sonst könnte er ja auch zu mir Kontakt aufnehmen.
Ich hab ihm zum Beispiel erzählt, wo ich mich in der Mittagspause öfter mal aufhalte. Wenn er tatsächlich Interesse an mir hätte, könnte er ja auch mal „rein zufällig" dort sein (er ist in derselben Stadt, in der ich arbeite). Ich gehe da gerade jeden Tag hin, aber natürlich ist er nicht da - ich weiß, bescheuert von mir.
Oder er könnte meine Nummer herausfinden und mich kontaktieren - wird nie passieren.

Ich muss die Sache vergessen. Ich frag mich gerade nur, ob mein Leben überhaupt noch lebenswert ist. 95 % der Männer da draußen fallen schon von vornherein einfach so raus. Und ich kann weder steuern, wen ich attraktiv finde noch erkennen, ob mein Gegenüber zufällig auch schwul ist und somit theoretisch eine Chance bestünde.
Das ist dermaßen deprimierend. Ich möchte das nicht ... Aber ändern kann ich es auch nicht.

Ja, ich grüble viel, denke die unterschiedlichsten Szenarien durch, bin zurzeit aber auch ziemlich verträumt.
Danke für die Buchempfehlung, ist auf meiner Liste! 🙂 Klingt wirklich sehr interessant. Es scheint eine große Baustelle bei mir zu sein.

Die Sache muss ich erst mal sacken lassen und tatsächlich wieder verdrängen. Ich krieche lieber wieder in mein emotionales als mich vor allen Leuten lächerlich zu machen. Gefühle erst gar nicht zulassen, darin bin ich ja geübt. Alles in sich reinfressen, bis man es nicht mehr aushält und innerlich platzt.
Das scheint mein Lebensinhalt zu sein. Die wohl schönste Sache im Leben scheint mir für immer verwehrt zu bleiben.

Wie erbärmlich - jetzt versinke ich wieder in Selbstmitleid.

Du bist wirklich ein toller Mensch, Amatio! Du hast dir viel Zeit genommen und versucht, mir Mut zu machen und es eine Zeit lang auch wirklich geschafft. Dafür bin ich dir unendlich dankbar.
Aber es nützt nichts. Ich bin mit meiner Situation einfach überfordert, möchte raus aus diesem Film. Warum muss ich verdammt nochmal so anders sein. Ich hasse es.

LG Smilodon
 
Als Hetro kann ich leider wenig beitragen.
Ich vermute aber, dass man relativ schnell erkennt, ob was ist oder nicht. Also beim hetro Sex kenne ich das so. Man lernt sie kennen, und da ist das bestimmte Glitzern in ihren Augen. Wie wenn tausend kleine Funken überschlagen. Man weiß: Das Spiel ist an.
Natürlich heißt das noch lange nicht, dass man sie auch kriegt. (Oder dass man sie auch will😛)

Wenn du mich kennen lernst, dann würde ich auch gern möglichst bald wissen, welches Spiel gespielt wird. Ich würde dir zu verstehen geben, dass das nicht so ganz mein Ding ist und das würde mich nicht weiter belasten.

Horrror wäre aber, wenn wir uns zuerst auf Kumpel-Ebene kennen lernen, gemeinsam Saufen, Sport treiben, durch dick und dünn gehen, gemeinsam Urlaub fahren, und dann gestehst du mir im Doppelbett deine Liebe mit einer Rose zwischen den Zähnen. 😀
 
@TomTurbo:
Ja das stimmt. Wir werden uns aber ohnehin nicht so schnell wieder sehen, oder vielleicht auch gar nicht mehr wieder sehen. Nur wenn wir mal wieder rein zufällig was wieder mit dem gemeinsamen Freund unternehmen würden, was höchst selten vorkommt (vielleicht einmal im Jahr).

Wenn wir uns öfter sehen und richtig gute Freunde werden würden, wäre das ihm gegenüber tatsächlich unfair. Er hat ein Recht darauf zu wissen, welches Spiel gespielt wird.
Aber wie gesagt, das beste ist, die Sache zu vergessen, einen Haken darunter zu setzen, ihn nicht mehr wieder zu sehen und in Zukunft meine Gefühle wieder zu unterdrücken.
 
Ich kann das nicht.
Ich kann doch nicht mit lauter Heteros abhängen, in ganz normalen Clubs und Bars feiern gehen und dann erwarten, dass ich da auf einen Mann stoße, der Gefühle für mich entwickelt bzw. meine Gefühle erwidert.

Hallo Smilodon,

Du könntest ja auch in Schwulenclubs gehen. Da sind nur schwule Männer.

Ich versuche hier, mir etwas einzureden. Er ist sicherlich nicht weiter an mir interessiert und ich habe seine Blicke missgedeutet, sonst könnte er ja auch zu mir Kontakt aufnehmen.

Könnte er. Vielleicht ist er dazu aber auch zu schüchtern.

Ich hab ihm zum Beispiel erzählt, wo ich mich in der Mittagspause öfter mal aufhalte. Wenn er tatsächlich Interesse an mir hätte, könnte er ja auch mal „rein zufällig" dort sein (er ist in derselben Stadt, in der ich arbeite). Ich gehe da gerade jeden Tag hin, aber natürlich ist er nicht da - ich weiß, bescheuert von mir.
Oder er könnte meine Nummer herausfinden und mich kontaktieren - wird nie passieren.

Es kann sein, dass Du Recht hast. Du weißt es aber nicht genau!

Ich muss die Sache vergessen. Ich frag mich gerade nur, ob mein Leben überhaupt noch lebenswert ist.

Dein Leben ist auch ohne Partner lebenswert! Ohne Partner leben zu müssen, ist nicht schön. Aber es geht!

- Nichts zu essen zu haben ist ein wirkliches Problem. Doch das hast Du ja nicht! Also sei dankbar für das leckere Essen, das Du hast.

- Dafür, dass Du gesund bist!

- Dafür, dass Du jung bist!

- Dafür, dass Du so viele Freunde hast!

- Dafür dass Du eine Familie hast!

Keinen Partner zu haben ist nur ein Luxusproblem!

95 % der Männer da draußen fallen schon von vornherein einfach so raus. Und ich kann weder steuern, wen ich attraktiv finde noch erkennen, ob mein Gegenüber zufällig auch schwul ist und somit theoretisch eine Chance bestünde.

Andere schwule Männer haben doch auch Partner - manche sogar sehr viele!

Das ist dermaßen deprimierend. Ich möchte das nicht ... Aber ändern kann ich es auch nicht.

Es ist nicht ganz klar, ob Du es wirklich nicht kannst oder nicht willst oder ob das sogar identisch ist. Man weiß es nicht (aussen und innnen sind nicht wirklich voneinander getrennt; ist nur eine Frage des Bewusstseins!)

Ja, ich grüble viel, denke die unterschiedlichsten Szenarien durch, bin zurzeit aber auch ziemlich verträumt.

Kann ich mir gut vorstellen!

Danke für die Buchempfehlung, ist auf meiner Liste! 🙂 Klingt wirklich sehr interessant. Es scheint eine große Baustelle bei mir zu sein.

Ja, das ist eine wirklich grosse Baustelle!

Ich habe noch eine Buchempfehlung für Dich: "Byron Katie - Lieben was ist!" Das ist das wichtigste Buch überhaupt, dass ich Dir in Deiner Situation empfehlen kann. Byron Katie hat einen radikal-existenzialistischen Ansatz, nach der alles Leid im Leben nur vom Kampf mit der Wirklichkeit herrührt (die Menschen sollten liebevoller sein, ich sollte nicht schwul sein usw.) Nimmst Du alles an, so wie es gerade ist und liebst diese Situation, dann bist Du glücklich!

Die Sache muss ich erst mal sacken lassen und tatsächlich wieder verdrängen.

Alles Verdrängte kehrt wieder - früher oder später! (das kann auch Jahrzehnte später sein, denn Dein emotionales Inneres kennt keine Zeit!)

Ich krieche lieber wieder in mein emotionales als mich vor allen Leuten lächerlich zu machen. Gefühle erst gar nicht zulassen, darin bin ich ja geübt. Alles in sich reinfressen, bis man es nicht mehr aushält und innerlich platzt.

Lies Byron Katie und Du wirst nicht platzen!

Das scheint mein Lebensinhalt zu sein. Die wohl schönste Sache im Leben scheint mir für immer verwehrt zu bleiben.

Es ist eine sehr schöne Sache (Sex und Beziehung), ja. Es gibt aber auch andere schöne Dinge im Leben. Und ob es für immer ist, weiß man nicht! Du bist doch erst 22! Es ist nie zu spät!

Wie erbärmlich - jetzt versinke ich wieder in Selbstmitleid.

Das kenne ich gut!

Du bist wirklich ein toller Mensch, Amatio!

Vielen Dank!

Ich finde auch, dass Du ein sehr netter und sensibler Mensch bist!

Du hast dir viel Zeit genommen und versucht, mir Mut zu machen und es eine Zeit lang auch wirklich geschafft.

Ich habe das gespürt. Und dann bist Du zurückgefallen! Das kenne ich gut!

Dafür bin ich dir unendlich dankbar.

Das freut mich!

Aber es nützt nichts. Ich bin mit meiner Situation einfach überfordert, möchte raus aus diesem Film. Warum muss ich verdammt nochmal so anders sein. Ich hasse es.

Du bist nun mal in diesem Film. Es ist Deine Lebensaufgabe, damit zurechtzukommen! Und Du wirst es schaffen!

LG Amatio
 
Die beiden Empfehlungen werde ich mir jeweils als Hörbuch holen, dann kann ich mir das auf dem Weg in die Arbeit immer anhören. Klingt auf jeden Fall sehr interessant, genau so was brauche ich gerade. Habe mich mal recht viel mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, es dann aber wieder sausen lassen, weil ich keine Zeit mehr hatte. Da sind Hörbücher ideal.

Mir ist heute etwas Unglaubliches passiert:
Als ich heute bei dem schönen Wetter auf einer Bank saß und mal wieder am Grübeln war, liefen zwei Männer an mir vorbei. Sie waren ganz unscheinbar und hätten zwei Freunde sein können.
Als ich ihnen zufällig hinterherschaute, sah ich, wie sie sich einen Kuss gaben.
Eigentlich glaube ich ja nicht an so Zeug, aber es war, als wollte das Schicksal mir ein Zeichen schicken: „Sieh, du bist nicht allein! Trau dich! Steh zu dir!“. Ich meine, was ist das für ein Zufall: Ich sitze auf einer Bank in einer gar nicht so großen Stadt. In diesem Moment kommt ein schwules Pärchen an mir vorbei (man sah es ihnen überhaupt nicht an, sie hielten auch nicht Händchen oder dergleichen) und gibt sich genau in dem Moment, in dem ich ihnen zufällig hinterherschaue einen Kuss auf den Mund. Ich hab schon kurz überlegt, ob ich sie ansprechen soll. Dann hätte ich mal jemanden in derselben Situation zum Reden gehabt und wäre anonym geblieben. Ich hätte so viele Fragen: „Wie war es bei euch? Wie habt ihr euch kennen gelernt? Bereut ihr es, euch geoutet zu haben und zu eurer Sexualität zu stehen? Seid ihr froh, schwul zu sein? Werdet ihr oft von anderen Passanten blöd angemacht?“
Aber dann dachte ich mir, dass sie bestimmt nicht von einem Fremden angesprochen werden wollen und schon gar nicht wegen ihrer Homosexualität.
Irgendwie gab mir diese Begegnung heute Mut. Vielleicht war es sogar ein Zeichen, dass ich auf meinen Schwarm zugehen soll.
Aber das kann ich nicht.

Es stimmt, dass ich eigentlich schon zufrieden sein könnte. Dennoch ist Liebe und Sexualität das Thema, das gerade junge Menschen eben sehr beschäftigt und mich umso mehr beschäftigt, da es für mich nochmal eine ganz besondere, schwierige Situation ist. Und jünger werde ich auch nicht. Da neigt man dazu, alles andere auszublenden und sich auf diesen einen Lebensbereich zu versteifen.

Den Fokus wieder auf das Positive lenken und sich von den Problemen nicht so aus der Bahn werfen lassen - das ist mein Ziel für die nächsten Tage, Wochen und Monate. Das Leben ist wie ein Spiel, in der ich die Hauptfigur bin. Ich kann das Spiel gestalten, wie ich es möchte. Und am Ende liegen wir eh alle früher oder später ohnehin auf dem Sterbebett. Man wird wohl nichts mehr bereuen als niemals sein eigenes Leben gelebt und in vollsten Zügen genossen zu haben.

Das ganze wird mich noch eine Weile beschäftigen. Aber solange sie mir nicht auch mal einen schönen Moment beschert, werde ich meine Homosexualität hassen, und mit ihr auch einen Teil von mir selbst. Ich fühle mich wie ein Opfer der Laune der Natur. Warum passiert so etwas, dass jemand entgegen jeglicher Vernunft und dem Streben nach Reproduktion auf dasselbe Geschlecht steht?
Naja, jeder hat bekanntlich sein Päckchen zu tragen, und das ist eben meins.

Es wird erst mal das beste sein, die Sache zu vergessen und zu unterdrücken. Pornos gibt es bei mir keine mehr. Und wenn man dauerhaft in einem Kaloriendefizit und im Übertraining ist, fährt der Körper den Sextrieb herunter. Dann muss man sich nicht jeden Tag verzweifelt einen runterholen, man fühlt sich im Alltag nicht zu anderen hingezogen und verliert das Interesse an dieser ganzen Sache. Letztendlich bringt mich das eh nicht weiter, sondern lässt mich nur verzweifeln. Eine Kastration, wie es in einem anderen Thread hier erwähnt wurde, ginge mir im Moment dann aber doch etwas zu weit.
 
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Die beiden Empfehlungen werde ich mir jeweils als Hörbuch holen, dann kann ich mir das auf dem Weg in die Arbeit immer anhören. Klingt auf jeden Fall sehr interessant, genau so was brauche ich gerade. Habe mich mal recht viel mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, es dann aber wieder sausen lassen, weil ich keine Zeit mehr hatte. Da sind Hörbücher ideal.

Hallo Smilodon,

Ich glaube, es ist besser, Du liest das Buch von Byron Katie. Musst Du aber schauen, wie Du damit zurechtkommst.

Mir ist heute etwas Unglaubliches passiert:
Als ich heute bei dem schönen Wetter auf einer Bank saß und mal wieder am Grübeln war, liefen zwei Männer an mir vorbei. Sie waren ganz unscheinbar und hätten zwei Freunde sein können.
Als ich ihnen zufällig hinterherschaute, sah ich, wie sie sich einen Kuss gaben.

Sehr schön!

Eigentlich glaube ich ja nicht an so Zeug, aber es war, als wollte das Schicksal mir ein Zeichen schicken: „Sieh, du bist nicht allein! Trau dich! Steh zu dir!“. Ich meine, was ist das für ein Zufall: Ich sitze auf einer Bank in einer gar nicht so großen Stadt. In diesem Moment kommt ein schwules Pärchen an mir vorbei (man sah es ihnen überhaupt nicht an, sie hielten auch nicht Händchen oder dergleichen) und gibt sich genau in dem Moment, in dem ich ihnen zufällig hinterherschaue einen Kuss auf den Mund.

Schwule gibt es eben auch in einer nicht so grossen Stadt. Und es könnte tatsächlich ein Wink des Schicksals sein!

Ich hab schon kurz überlegt, ob ich sie ansprechen soll. Dann hätte ich mal jemanden in derselben Situation zum Reden gehabt und wäre anonym geblieben. Ich hätte so viele Fragen: „Wie war es bei euch? Wie habt ihr euch kennen gelernt? Bereut ihr es, euch geoutet zu haben und zu eurer Sexualität zu stehen? Seid ihr froh, schwul zu sein? Werdet ihr oft von anderen Passanten blöd angemacht?“

Ich glaube, sie sind froh, ihre Sexualität und ihre Liebe auszuleben!

Aber dann dachte ich mir, dass sie bestimmt nicht von einem Fremden angesprochen werden wollen und schon gar nicht wegen ihrer Homosexualität.

Ich glaube, Du hättest sie ruhig ansprechen können.

Irgendwie gab mir diese Begegnung heute Mut. Vielleicht war es sogar ein Zeichen, dass ich auf meinen Schwarm zugehen soll.
Aber das kann ich nicht.

Wenn Du allen Mut zusammen nimmst, dann kannst Du es sehr wohl!

Es stimmt, dass ich eigentlich schon zufrieden sein könnte. Dennoch ist Liebe und Sexualität das Thema, das gerade junge Menschen eben sehr beschäftigt und mich umso mehr beschäftigt, da es für mich nochmal eine ganz besondere, schwierige Situation ist. Und jünger werde ich auch nicht.

Das beschäftigt jeden! Und keiner wird jünger!

Da neigt man dazu, alles andere auszublenden und sich auf diesen einen Lebensbereich zu versteifen.

Versteifen - das passt! 😀

Den Fokus wieder auf das Positive lenken und sich von den Problemen nicht so aus der Bahn werfen lassen - das ist mein Ziel für die nächsten Tage, Wochen und Monate. Das Leben ist wie ein Spiel, in der ich die Hauptfigur bin. Ich kann das Spiel gestalten, wie ich es möchte.

Genau! Du bist der Chef in Deinem Leben!

Und am Ende liegen wir eh alle früher oder später ohnehin auf dem Sterbebett. Man wird wohl nichts mehr bereuen als niemals sein eigenes Leben gelebt und in vollsten Zügen genossen zu haben.

So ist es!

Das ganze wird mich noch eine Weile beschäftigen. Aber solange sie mir nicht auch mal einen schönen Moment beschert, werde ich meine Homosexualität hassen, und mit ihr auch einen Teil von mir selbst.

Wenn Du sie ausleben würdest, dann würde sie Dir viele sehr schöne Momente bescheren.

Ich fühle mich wie ein Opfer der Laune der Natur. Warum passiert so etwas, dass jemand entgegen jeglicher Vernunft und dem Streben nach Reproduktion auf dasselbe Geschlecht steht?

Das passiert eben und Du bist kein Opfer einer Laune der Natur. Homosexualität ist nicht gegen die Vernunft; und es gibt auch Heterosexuelle, die keine Kinder haben.

Naja, jeder hat bekanntlich sein Päckchen zu tragen, und das ist eben meins.

Du leidest nicht an Deiner Homosexualität; Du leidest ausschliesslich daran, dass Du sie nicht annimmst. Nur Du kannst das für Dich tun!

Es wird erst mal das beste sein, die Sache zu vergessen und zu unterdrücken.

Das ist grundfalsch!

Pornos gibt es bei mir keine mehr.

Das wäre nur dann O.K., wenn Du Deine Sexualität mit Männern ausleben würdest.

Und wenn man dauerhaft in einem Kaloriendefizit und im Übertraining ist, fährt der Körper den Sextrieb herunter.

Du isst zu wenig und trainierst zuviel? Ob das gesund ist? - Und ob das den Sextrieb dämpft, ist fraglich! Viele stark sexuell aktive schwule Jungs sind Sportler!

Dann muss man sich nicht jeden Tag verzweifelt einen runterholen,

Du bräuchtest Dir überhaupt nicht verzweifelt einen runterholen, wenn Du in z.B. in eine Gaysauna gehen würdest. Da sind junge Männer immer gerne gesehen! Oder in einer Cruising-Area (meistens im Gebüsch eines Parks). Oder Dir per Dating-App jemanden suchst!

man fühlt sich im Alltag nicht zu anderen hingezogen und verliert das Interesse an dieser ganzen Sache.

Du wirst das Interesse allenfalls vorübergehend verlieren. Später wird es zurückkommen!

Letztendlich bringt mich das eh nicht weiter, sondern lässt mich nur verzweifeln. Eine Kastration, wie es in einem anderen Thread hier erwähnt wurde, ginge mir im Moment dann aber doch etwas zu weit.

Kastration? Gehts noch? - Das geht i m m e r zu weit!

Ich fasse also zusammen: Dich beschäftigt Liebe und Sexualität; Du weisst, dass Du es später bereuen wirst, sie nicht ausgelebt zu haben; willst dann jedoch trotzdem genau das tun: Sie nicht ausleben!

Du bist also offensichtlich Masochist und quälst Dich gerne selbst. Du geniesst den Schmerz. Du willst Dich bemitleiden. Dann tue das und beklage Dich nicht!

Ich habe Dir alles gesagt, was ich an Tipps habe. Von Dir kommt nur: ja, aber - ja, aber - immer wieder.

Dann kann ich Dir auch nicht mehr helfen! Du brauchst mal einen gewaltigen Tritt in den Hintern, damit Du in die Gänge kommst! Am besten machst Du das mit Dir selbst!

Mehr kann ich nicht dazu sagen.

Amatio
 

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