hallo anonym,
solange der thread auf ist möchte auch ich gerne meine einschätzung zum besten geben.
zuerst einmal verwundert mich dein verhalten ein wenig (auch wenn du nicht der/die erste bist, die so vorgeht) : du eröffnest einen thread, weil du dir ratschläge oder ähnliches erhoffst, bist aber nur solange "happy", wie diese deiner eigenen vorstellung entsprechen. auf antworten, die auch bei dir fehler sehen, reagierst du mit unverständnis ("Ich verstehe ihn nicht ganz, aber er war sicher gut gemeint und wertschätzend.") oder mit dem wunsch nach schliessung. wenn man sich hilfe wünscht bzw interesse daran hat, einen konflikt zu lösen, sollte man immer ein offenes ohr für beide seiten bzw beide meinungen haben, und nicht nur die, die der eigenen entsprechen.
dies aber nur als einleitung.
deinen worten zufolge habt ihr "softe BDSM-praktiken" ausprobiert - also etwas völlig harmloses. dies geschah im einverständnis, und trotzdem reagierst du in folge mit ekel und anderen extremen, die ich persönlich absolut nicht nachvollziehen kann, erst recht nicht in einer langjährigen partnerschaft voller vertrauen.
natürlich ist es völlig in ordnung, dass du selbst mit diesen praktiken nichts anfangen kannst, aber deinem partner vorzuwerfen, dass es ihn erregte finde ich doch etwas befremdlich. was hast du denn gedacht, was passiert? wenn du davon ausgegangen bist, dass es ihn nicht anmacht (und dich scheinbar auch nicht, was du eigentlich schon vorher "geahnt" haben solltest), warum habt ihr diese praktik dann überhaupt ausprobiert?
für mich ist das ganze prozedere, aber auch, wie du nun darauf reagierst, sehr seltsam. und der fehler liegt hier - so hart das auch klingen mag - eindeutig bei dir, denn du reagierst auf eine weise, die man eigentlich nur übertrieben nennen kann (bzw extrem), suchst den fehler aber bei ihm.
auch wundert mich, dass du im eröffnungsposting davon schreibst, dass er das gefühl hatte, "als sei er etwas, wovor ich mich ekeln würde.", was aber nicht der fall gewesen sei, um dann aber im weiteren verlauf doch zuzugeben, dass du dich vor ihm ekelst (davor, dass er dich als unterlegene im bett erregend fand). auch hier sehe ich das problem eigentlich eher bei dir, und du solltest dich fragen, woher dieser ekel kommt?! ich finde es ganz normal, dass viele menschen mit BDSM nichts anfangen können (ich persönlich z.b. gehöre zu dieser gruppe), aber so extrem darauf zu reagieren, erst recht bei einer harmlosen variante davon und einem langjährigen partner, das habe ich so noch nie erlebt.
dein umgang mit seiner krankheit jedoch ist das, was mich sehr nachdenklich hat werden lassen.
wenn ich es richtig verstehe, konnte er nichts für die ansteckung (d.h. ist nicht fremdgegangen oder so, jedenfalls schreibst du davon nichts), aber dein verhalten - was du ja selbst beschrieben hast - ging für mich in die richtung, als wäre er ein aussätziger. richtig heftig fand ich deinen satz "aber werde doch einen Teufel tun und mit einem Positiven Körperflüssigkeiten austauschen." - zuerst einmal kann man tatsächlich auch mit "einem positiven" sex haben, wofür gibt es kondome? zum anderen klingt das ganze derartig lieblos, dass ich wirklich schlucken musste. wer würde einen langjährigen partner derart "eiskalt" beschreiben, wenn da noch liebe vorhanden ist?
dass du ihm geholfen hast im zuge dieser krankheit war deine entscheidung, dein verhalten erinnert mich aber eher an eine mutter, denn an eine partnerin. und natürlich hat sich dein partner da schlecht gefühlt, du bist rigoros auf distanz gegangen wegen einer krankheit, für die er nichts konnte, auf eine distanz, die völlig unnötig gewesen ist (denn wie gesagt, man kann sowohl sex als auch zärtlichkeiten sogar mit einer "positiven" person haben).
für mich liest es sich nicht so, als wäre eure beziehung wirklich gut gewesen, bzw (wie du schreibst) voller vertrauen und was weiss ich noch. wenn dies so gewesen wäre, hättest du auf "mal" BDSM probieren nicht derartig krass reagiert, mit wut (ich habe auch jetzt, nach mehrmaligem lesen, keine ahnung, auf grund welches handels du auch nur IRGENDEINEN anlass zur wut auf deinen partner haben könntest) und ekel, abneigung etc pp.
erst recht hättest du dich nicht so kalt ihm gegenüber verhalten, als diese krankheit diagnostiziert wurde. ich verstehe, dass du selbst angst hattest vor ansteckung, aber komplett auf distanz gehen, jegliche zärtlichkeit verweigern, das ist schon "starker tobak" wie man so sagt. und das alles grundlos.
ich denke, dass du schon lange keine liebe für deinen partner in dir hattest, und das passiert nur dafür sorgte, dass die negativen gefühle an die oberfläche geschwämmt wurden. denn streng genommen ist nichts passiert, dass all dein verhalten bzw deine wut, abneigung heutzutage erklären könnte.
daher : trenne dich. aus meiner sicht sind - von deiner seite aus - keine faktoren gegeben, die eine beziehung weiterführenswert machen könnten oder würden.