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Selbstzerstörung

Liliana89

Mitglied
Ich interessiere mich ja sehr für Noetik, Wissenschaften in der Physik und so weiter. Ich habe mir vorhin Doku's angeschaut, über das Universum, Materie und Antimaterie. Es ist sehr interessant, stellt mir aber wieder die Frage, da wir scheinbar aus purem Zufall existieren, ob es nach dem Tod überhaupt weitergeht, oder ob alles doch irgendwie sinnlos ist :confused:
Ich meine, manche Menschen können das Leben genießen, wenn sie wissen, dass danach nichts mehr kommt. Ich für meinen Teil kann es nicht, weil ich nicht weiß, wofür ich das alles dann mache. Würde es danach weiter gehen, wenn man es denn wollte, wüsste ich, dass ich vielleicht was Anderes machen kann, als wie jetzt.

Für mich hat das alles irgendwie keinen Sinn. Und genau das macht mich gerade wieder suizidal. Am Liebsten würde ich doch, wie mal mit einem Freund geplant, nach Paris, oder an die franz. Küste fahren und mich erschießen.

Weil das Wissen, noch nicht einmal für sich selbst zu leben, ist doch irgendwie pure Folter. Im Moment gibt es nichts, was mich hier halten würde. Keinen Partner, keine richtigen Freunde bzw. schon, aber weltweit verstreut.

So langsam ist es einfach nur müde machend.
 

Rufender

Aktives Mitglied
Wir existieren weder aus "purem Zufall", noch hat uns eine göttliche Macht erschaffen. Der Grund, warum wir existieren, ist im Grunde ganz einfach. Das Leben entstand durch Chemische Prozesse nach dem Urknall. Durch natürliche Selektion hat sich dieses Leben verändert, es entstand der Evolutionsprozess.

Wer nicht angepasst war, musste zwangsläufig sterben. Wir existieren nicht, weil wir durch einen wahnsinnigen Zufall existieren können, sondern wir existieren, weil milliarden von Lebensformen nicht existieren. Verstehst Du den Unterschied? Unsere Existenz ist quasi logisch und vollkommen schlüssig und natürlich. Wäre wir anders, wären wir nicht hier - weil nicht angepasst.

Ein Leben nach dem Tod ist unlogisch und eine religiöse Annahme. Religionen wurden als Druck- und Machtmittel erfunden und alles, was der für das Überleben entwickelte Verstand nicht erfassen und einordnen konnte, wurde mit übernatürlichen Mächten erklärt. Der denkbar einfachste und primitivste Weg, um mentale Grenzen zu akzeptieren.

Der Sinn des Lebens ist es, rund 75 Jahre zu Leben und sich dabei nicht unwohl zu fühlen. Danach stirbt man, die meisten sogar glücklich und zufrieden. Fertig und aus. Wenn Dir das "wenig" erscheint oder gar "sinnlos", dann erkennst Du die Einmaligkeit der Umstände nicht an und das ist wirklich mehr als schräg.

Suizidal weil dieses wirklich verblüffende Phänomen "Leben" keinen tieferen Sinn als das Leben selbst hat? also ich bitte Dich! Dafür jagd man sich mit Sicherheit keine Kugel in den Kopf, SUGAR!! :)
 
A

Andreas7

Gast
Hallo Liliana,

das ist eine sehr interessante Frage, warum es uns überhaupt gibt. Die moderne Physik kann diese Frage nicht endgültig beantworten und vermutet einer winzigen Unsymmetrie kurz nach dem Urknall. Ob das Zufall war, oder ob es einen Grund dafür gab, kann man im Moment nicht erklären. Die Religion hat für alles eine Erklärung. Sie braucht keine Beweise sondern nur den Glauben.

Was nun richtig ist, kann man nicht mir 100-prozentiger Sicherheit nicht sagen und auch nicht, was nun wirklich nach dem Tod passiert.

Es tut mir leid, das es dir im Moment nicht gut geht, bitte glaube mir, ich bin mir sicher, dass das Leben auch für dich noch viele schöne Überraschungen bereithält, auch wenn du das im Moment nicht glauben kannst.

Alles Gute,
Andreas
 

Liliana89

Mitglied
Rufender, Du verstehst mich falsch.
Ich habe vorhin in einer Doku gesehen bzw. dort sind Wissenschaftler zu dem Schluss gekommen, dass im Prinzip z.B von einer mio. Antimaterie und einer mio. und einer Materie, die sich durch Zusammenprallen zerstört haben, bleibt eine Materie übrig, daraus resultiert der Rest. Es ist Zufall, schlichter Zufall. Keiner weiß, warum ein pos. geladenes Teilchen übrig geblieben ist.

Das jetzt alles zu erklären, sprengt den Rahmen. Ich schaue mal, wie die Doku heißt, dann kannst Du sie Dir anschauen. Dann weißt Du auch was ich meine. :)
 

Rufender

Aktives Mitglied
Ich weiß genau was Du meinst. Du sprichst von dem "Wunder" (*hust*), dass sich Materie und Antimaterie nach dem Urknall nicht vernichtet haben. Allerdings finde ich es lächerlich von "Zufall" oder "Wunder" zu sprechen, weil eine von Menschen erstellte Theorie nicht ganz zu treffen scheint. Etwas größenwahnsinnig, oder nicht?

Aber wie man daraus jetzt das Leben sinnlos macht, ist mir noch nicht ganz klar.
 

simi1993

Mitglied
Wow also eine treffendere und wissenschaftlichere Antwort habe ich noch nie gesehen :) aber es stimmt.
Fakt ist, wir können momentan nicht sagen, wie und warum das Universum angefagen hat zu exestieren. Ebenso können wir nicht sagen, was vor dem Leben ist, und was nach dem Tod passiert. Ich selbst verschlinge einen wissenschaftlichen Artikel mit unfassbarem interesse, aber wohlgemerkt mit einem kritischen Hintergedanken, da der Mensch zur Zeit in der Physik und Chemie nur sagen kann, wie etwas passiert. Alles was darüber hinaus geht sind Theorien, von der Warum-Erkenntnis sind wir noch weit entfernt ;)

Erst kürzlich habe ich einen Artikel gelesen, in dem ein Wissenschaftler vermutet, dass Licht der Quell unserer Seele ist, und das Licht ist allgegenwertig. Von dieser Theorie ausgehend scheint dann das Leben nach dem Tod nicht mehr so unwahrscheinlich. Wer weiß, vielleicht stimmt es, vielleicht nicht :)

Aber jetzt will ich mal nicht abschweifen. Ich denke, dein Interesse an Naturwissenschaften ist auch schon ein Grund zu Leben, die Faszination an dem Unbegreiflichen und das Streben nach der Frage Warum ist sozusagen ein Lebensziel.

Du fragst was der Sinn des Lebens ist?
Ich sage: Das Leben selbst, sich lebendig fühlen und seine Lebensziele zu erfüllen, alles was danach kommt wird sich zeigen, wenn es so weit ist, also gib es nicht auf, es ist einmalig :)
 

banalität

Mitglied
hallo liliana,
ich habe mich auch schon viel mit - ich sag mal - so zeuch auseinander gesetzt.
zunächst einmal glaube ich, dass wir einfach noch nicht gut genug wissen KÖNNEN um aussagekräftige rückschlüsse wie "alles nur purer zufall" oder "höchst unwahrscheinlich" etc. ziehen zu können.
ich kenne durchaus die last, die unser bewusstsein vom leben uns auferlegt. wären wir nur tiere würde es uns gar nicht in den sinn kommen zu fragen, warum wir leben.
ich persönlich habe natürlich das glück, dass ich an gott glauben kann, ohne an irgendwelche religiösen konventionen gebunden zu sein. d.h. aber auch, dass viele meiner ideen für dich vermutlich nicht gelten, selbst wenn meine vorstellung von gott sehr abstrakt ist und sich mit gängigen theorien nicht beißt.
aber ob gott oder nicht. es gibt ETWAS im gegensatz zum NICHTS. allein diesen gedanken finde ich schön. wir "dürfen" alle teil dieses etwas sein.
außerdem verstehe ich nicht ganz, was für einen unterschied es für dich macht, ob es irgendwas nach dem tod gibt oder nicht. willst du einen lohn für dein leben erhalten? bzw. was erwartest du und was würdest du anders machen?
grüße
 

Liliana89

Mitglied
Nun, einen Lohn möchte ich nicht. Ich helfe sehr gerne anderen Menschen. Aber ich würde gerne noch einmal eine Kindheit haben, vielleicht eine in einer intakten Familie, ohne dass die Psyche nachher zerstört ist. Das Leben empfinde ich als stumpf, nicht real und als würde ich nur zuschauen. Als ich Vorgestern abends spazieren war und Glühwürmchen sah, lacht mich jetzt ruhig aus, aber das war wirklich unheimlich schön.
Und doch irgendwie wirkte es so surreal.

Was mich daran einfach stört, dass man nur einmal lebt. Vermutlich zumindest. Es gibt zwar auch Wissenschaftler die sagen, dass die Gedanken mit Quanten zusammenhängen und Quanten sind überall und sie wissen nicht, warum sich diese Quanten nicht wie Atome z.B zerstreuen, sondern zusammen bleiben... wäre vielleicht eine Theorie der Seele. Aber ich würde gerne das Leben im nächsten Leben wieder so aktiv miterleben, wie jetzt. Real, wirklich, einfach greifbar.
So einfach *Puff* und aus, das macht mich krank, ehrlich. Nicht nur wegen mir selbst. Was ist mit Kindern die getötet wurden? Sollen die nie eine Chance bekommen?
 
D

DiezweiHerzen

Gast
Hallo Liliana,
sorry, dass ich mich einfach so einmische hier. Aber ich muss Dir voll recht geben bzgl. stumpfes Leben und deinem kleinen Erlebnis.
Wir leben echt in einer Gesellschaft von Reizüberflutungen. Nichts nehmen wir mehr so "richtig" wahr. Werbung hier, Statussymbole da, mithalten können, Konkurrenzdenken etc.
Das heißt wir leben nicht richtig bewusst und stumpfen an den sogenannten "Selbstverständlichkeiten" ab. Irgendwie echt schade. Und daraus resultierend sehnen wir uns vielleicht auch nach einem "anderen" Leben. Mir geht´s jedenfalls zZt. so....:(
 

banalität

Mitglied
was ich dann aber komisch finde ist, warum willst du dann deinem leben schon frühzeitig ein ende bereiten?
zugegeben, ich wäre auch gern nochmal kind. und dieses mal wäre es auch schön, wenn ich dann auch wirklich ein kind sein dürfte und mich nicht schon von anfang an einfügen müsste.
aber ich habe schnell gelernt, dass das leben kein wunschkonzert ist. dazu gehört eben auch, dass wir nicht wissen woher wir kommen und wohin wir gehen. ich persönlich fände es am schönsten, wenn ich mein "ich" im bzw. nach dem tod auch noch hätte, dem wird aber höchstwahrscheinlich nicht so sein. aber das ist auch ok.
aber ich finde es ganz und gar nicht unwichtig, was du im hier und jetzt machst. du hast (vermutlich) dieses eine leben. dazu gehört es zum einen fehler zu machen und zu lernen. zum anderen anderen dabei zu helfen keine fehler mehr zu machen. wenn du menschen helfen kannst, dann tu das. ich könnte mir gut vorstellen, dass es dich zufrieden stellt.
außerdem: sei ruhig fasziniert von den glühwürmchen. ich wäre es an deiner stelle auch gewesen. solche augenblicke sind es, die das leben lebenswert machen, wenn wir etwas sehen oder erleben, was nur für uns eine bedeutung zu haben scheint.
 

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