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Selbstzerstörung

Liliana89

Mitglied
Ich bin anders, als viele Andere. In dem Sinne, dass ich mich eher umbringen würde, wenn danach wirklich nichts mehr kommt, wo Andere sagen, okay, sie genießen es dann erstrecht. Würde ich wissen, dass man danach nochmal leben kann (von welchen Faktoren das abhängt, mal abgesehen), dann würde ich das Leben nicht beenden, sondern schauen was ich tun kann, mit dem Wissen, dass wenn ich Fehler mache, vielleicht noch eine Chance erhalten es anderweitig zu genießen, mich anderweitig einsetzen zu können. Das würde mich motivieren nicht aufzugeben.

Merkwürdig, das alles.

Es gibt scheinbar nur eine Handvoll Menschen, die einen so nehmen wie man ist. Ich möchte nie wieder einen Partner oder Freunde, die einen fallen lassen, wenn man Probleme hat. Ich möchte mich so geben, wie ich bin, mit allen Ecken und Kanten und wissen, dass ich trotzdem so geliebt werde. Sicher, es nervt mal, jeder Mensch nervt mal. Aber wenn man sich schon verstellen muss, um "perfekt" für jemanden zu sein, dann verarsche ich mich doch selbst...
 
G

GreenGrass

Gast
Schön, dass du dich für Naturwissenschaften interessierst, das tue ich nämlich auch. Fast mehr noch interessiere ich mich aber für Philosophie. Manche halten das für paradox. Doch wenn man sich ein bisschen für die Welt interessiert, müsste eigentlich klar sein, dass der Mensch auch nur ein Organismus in einem unendlichen großen Universum ist, als Maßstab für wirkliche Existenz oder Wahrheit vollkommen unerheblich.


Faszinierend finde ich deshalb auch die penetrante Arroganz des Menschen, zu glauben, dass er mit ein bisschen Physik und Chemie erklären kann, wie die Welt funktioniert.
Wer sagt uns, dass es nicht weit mehr gibt als das, wovon wir einen kleinen Schimmer haben.

Ich denke, dass könnte man gut mit der String-Theorie vergleichen. Genauso, wie die Welt nach bestimmten mathematischen Theorien mehr als 3 Dimensionen haben muss, um genau zu sein 11, die man aber nicht alle wahrnehmen kann, so kann man auch davon ausgehen, dass Menschen einfach nur in der Lage sind, mathematisch zu denken, um die Welt zu erklären.

Fokussiert man die Welt also nicht allein auf den Menschen, ist deutlich, dass alles möglich ist. Um es mit Blaise Pascals ( französischer Physiker, Mathematiker und Philosoph des 17ten Jahrhunderts)
Worten auszudrücken: "Die größte Leistung der menschlichen Vernunft besteht darin, zu erkennen,
dass es Dinge gibt, die über sie hinausgehen"
Sehr treffend formuliert, wie ich finde.
An dieser Stelle wäre es glaube ich auch passend, die Pascal'sche Wette zu erwähnen. Pascal war gläubig, und hat deshalb versucht, zu erklären, warum es vernünftig ist, an Gott zu glauben. Er stellt vier Möglichkeiten auf:


Man glaubt an Gott und es gibt ihn -> maximaler Gewinn
Man glaubt an Gott und es gibt ihn nicht -> Verlust von Zeit und Lebensqualität
Man glaubt nicht an Gott und es gibt ihn -> maximaler Verlust
Man glaubt nicht an Gott und es gibt ihn nicht -> weder Verlust noch Gewinn


Da man überhaupt keine Wahrscheinlichkeiten über die Existenz Gottes aufstellen kann, also beides gleich wahrscheinlich eintreffen kann, ist es vernünftiger an Gott zu glauben.


Nun bin ich kein religiöser Mensch, ich finde den Beweis zwar beeindruckend, aber Glaube geht nuneinmal über Logik hinaus. Aber ich sage nicht, dass es keinen "Sinn" geben kann, nur weil man ihn nicht erkennt. Übertragen auf deine Situation bedeutet das also, dass es "sinnvoller" ist, auf einen Sinn zu hoffen, als sich das Leben zu nehmen.


Genug der Theorie ;-)


Ich denke, dass man auch im Leben an sich einen Sinn finden kann. Du schreibst, dass du im Moment niemanden hast, der deinem Leben Sinn gibt. Wie alt bist du denn, und woher weißt du, das so jemand nicht noch kommen kann? Dazu muss ich sagen, mein jetziger Freund war bis vor
einem Jahr suizidal, er sagt bis heute, dass ich ihn aus einem tiefen Loch herausgeholt habe.


Erstens kann auch für dich jemand kommen, der diese Sinnlosigkeit wegbläßt, dir hilft, dass du eine innere Zufriedenheit verspüren kann.


Zweitens, auch ich kenne die Zweifel, die du beschreibst. Auch wenn alles, was ich geschrieben habe, vielleicht sehr selbstbewusst und zuversichtlich klingt, ist das nicht unbedingt so, auch ich zweifele oft am Sinn von dem ganzen hier. Aber ich habe, vielleicht glücklicherweise, die Fähigkeit, sehr rational über etwas nachzudenken, möge es noch so schrecklich oder demotivierend sein, ohne dass mich das zu sehr emotional beeinflusst. Selbstmord erscheint mir einfach, egal auf welchem Stand ich grade gedanklich bin, überflüssig, einfach weil man einen natürlichen Prozeß unterbricht, also aktiv eingreift, statt, weil man sich vor Augen führt, dass man eigentlich nichts weiß, einfach erst einmal normal weiterlebt.
Worauf ich eigentlich bei zweitens hinauswollte; du weißt nie, wer in deinem Leben auftauchen wird. Und mir hat es auch schon sehr geholfen irgendwie einen Sinn zu finden, dass ich anderen Menschen geholfen habe, dass ich irgendwie einen anderen Menschen glücklich machen konnte. Dass ich sehen kann, dass ich jemand anderem einen Sinn im Leben gegeben habe, sodass er sich weder ritzt, noch an Selbstmord denkt. Das ist auch irgendwie ein Sinn, findest du nicht?


(Ich bin leider ein sehr ausschweifender Mensch, was solche Themen betrifft, da ich mehrere depressive Menschen kenne... ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen)
 
M

missbi

Gast
Hallo Liliana,

Dass wir überhaupt existieren ist einer Reihe von vielen Faktoren zu verdanken.
Von der Asymetrie kurz nach dem Urknall, bis zur Entstehung von Ozon, die Position der Erde in unserem Sonnensystem, die Eigenschaften dess Zerfalls chemischer Elemente usw. und sofort.
Vielleicht ist es gar nicht so ungewöhnlich, das Universum ist ja sooo gigantisch.
Aber wenn man sich mal im Klaren darüber ist, aus was für einer Verkettung von Ursache/Wirkung wir entstanden sind, einfach fantastisch.

Man kann es im Komplexen sehen, dann ist es logischerweise ziemlich egal in welcher Materieform man sich gerade befindet, weil es für das Universum keinen Unterschied macht in welcher molekularen Zusammensetzung man gerade existiert. Fakt ist aber, dass man immer ein Teil davon ist.

Die grosse Frage ist natürlich wo kommt alles her und wo geht alles hin.
Klar aus einer Singularität. Der abartig kleine heiße Punkt vor dem Urknall. Wo endet alles? Es gibt ein paar Theorien. Eine davon, im schwarzen Loch, wo alle Materie wieder zu einer Singularität vereinigt wird. Tod Geburt im Großen und im Kleinen. Die Dimensionen (inklusive Zeit) sind nur anders, aber im Endeffekt ist alles voneinander abhängig.

So genug zu den metaphysikalischen philosophischen Gedanken.

Deine Frage kann vermutlich keiner beantworten. Kommt was danach? Gibt es Reinkarnation? Sollte ich mich um mein Karma kümmern?

Ich bin persönlich der Meinung, dass man das Leben das man hat bewusst leben sollte. In "diesem" Leben hat man nur das Eine. Man sollte es so gestallten, dass man zufrieden ist am Leben zu sein. Man hat ja genug Möglichkeiten.

Mal so am Rande. Habt ihr gewusst, dass man sich die Gegenwart nur für ca. 3 Sekunden vergegenwärtigen kann?

Lg missbi
 

Rufender

Aktives Mitglied
Hallo Liliana,

Dass wir überhaupt existieren ist einer Reihe von vielen Faktoren zu verdanken.
Von der Asymetrie kurz nach dem Urknall, bis zur Entstehung von Ozon, die Position der Erde in unserem Sonnensystem, die Eigenschaften dess Zerfalls chemischer Elemente usw. und sofort.
Wir sind das zwangsläufige Resultat genau dieser Umstände. Dein "verdanken" klingt schon wieder so sehr nach "Wunder" :D Ein Wunder wäre es, wenn wir nicht existieren würden. Oder völlig anders (bei gleichen Umständen).
 
Zuletzt bearbeitet:

Liliana89

Mitglied
@ GreenGrass

Ich bezweifel es sehr stark, dass irgendein Glaube über Logik hinaus geht. Der Grund ist ganz einfach: Es ist leicht an etwas zu glauben, weil es bequemer ist, als sich mit der Realität auseinanderzusetzen.

Was Blaise Pascal als Vernunft ansieht, sehe ich als kläglich gescheiterten Versuch an zu erklären, warum man an Gott glauben soll. Es ist in meinen Augen in keinster Weise irgendeine Erklärung, sondern ein Versuch. Deswegen hat er wohl in seiner Rolle als Physiker allein darin versagt, weil er andere Dinge außer Acht gelassen hat und eigentlich nur Gründe sucht, um seinen Glauben zu unterstützen.

Deswegen meine Frage an dich: Worin siehst Du in diesen schwachen Punkten von Blaise Pascal einen Beweis :confused:
Einen Beweis, dass es Gott gibt? Einen Beweis, dass es klug wäre an ihn zu glauben? Der maximale Gewinn eines jeden "Glaubens" ist eigentlich der, dass man nicht glaubt. Entweder man wird positiv überrascht, dass es einen Gott gibt oder es bleibt wie es bleibt, nichts.

Denn allein wie die Bibel ihn darstellt, dass man durch den Glauben an ihn und Jesus zu ihm kommen wird. Wer dies nicht tut, wird nicht errettet werden und was für ein Schwachsinn da noch drin steht. Wer an ein über 2.000 Jahre altes Buch glaubt, der ist meiner Meinung nach ohnehin nicht ganz dicht. Als hätten die Menschen, vor allem die kath. Kirche damals NIE darin rumgepfuscht, um ihre Macht zu erweitern und zu demonstrieren... Davon mal abgesehen, ist die Bibel reine Interpretationssache. Dennoch glauben 35% der Amerikaner wortwörtlich an die Bibel.

Der Glaube nimmt Entscheidungen ab, wie man wirklich richtig leben soll. Es wird einem vorgeschrieben und es ist einfach nach irgendwas zu leben, als sich selbst darüber den Kopf zu zermartern. Es kann eine gesunde Form des Lebens sein, weil man sich auf das Leben mehr konzentrieren kann, als jemand, der ständig nur über die Wahrheit nachdenkt. Andererseits lassen sich solche Menschen nicht viel sagen. Sie haben kaum die Möglichkeit zu irgendwas konstruktiv beitragen zu können, weil sie Angst haben ihre heile Welt wird zerstört. Als gutes Beispiel wie die Christen die Heiden gezwungen haben den Glauben zu wechseln. Genau solche Christen gibt es heute noch, in meinen Augen gehören die allesamt gnadenlos erschossen. :mad:
Das mag unverständlich klingen, aber sowas hasse ich wie die Pest. Menschen, die nicht in der Lage sind weiter zu denken, als über den Tellerrand. Das bezieht sich jetzt auf's Allgemeine.

Genau wie solche Menschen, die wegen Kleinigkeiten zu Gott beten und sagen, er wird ihnen helfen. Ehrlich, da wundere ich mich nicht, dass es Amokläufer gibt. Aber leider trifft es immer die Falschen. Als würde Gott jemandem helfen abzunehmen, als krebskranken Kindern zu helfen. Ich sag's ja, solche Menschen haben den wirklichen Sinn des Glaubens nicht verstanden. Ob man ihn überhaupt verstehen kann, wage ich zu bezweifeln.

Die Philosophie ist grenzenlos, man kann sich an jedem Thema in dem Punkt totreden und es würde zu keinem klaren Ergebnis kommen.

Dass man meine Frage, ob man danach noch einmal so bewusst leben kann, wie jetzt, nicht beantworten kann, das ist mir bewusst. Aber ich frage mich, warum sagen so viele "Nein", wenn sie es weder widerlegen, noch beweisen können?
Was ist das Leben Wert, wenn es danach vorbei ist? Ich glaube nicht an den Buddhismus, an den unendlichen Kreislauf des Lebens. Ich würde eher vermuten, dass man frei entscheiden kann, ob man sich das noch einmal antut. Wenn ein Baby geboren wird, stirbt es ja auch nicht, nur weil dieser Lebensabschnitt in der Gebärmutter endet.

Klar bleibt man sozusagen erhalten, was die Atome in jeder einzelnen Zelle betrifft. Die Frage ist aber, ist es möglich dann trotzdem alles so wahrzunehmen wie jetzt oder ist das eine Art "vor sich hin dümpeln ohne Sinn und Verstand"?

Mir ist es wichtig alles bewusst mitzuerleben. Natürlich glaubt der Mensch, dass es einen Sinn hat, dass man hier ist. Und das hat es sicher auch und wenn es nur vom Naturgesetz her ausgeht, ist völlig egal. Wie man es dreht und wendet. Die übriggebliebene Asche eines Waldbrandes ist genauso fruchtbar, wie Tote, die unter der Erde langsam zerfallen. Grundgenommen ja.

Ob man es sich aussuchen kann, als was man wieder "geboren" wird, sei mal dahingestellt. Angenommen es gäbe Seelen, wie auch immer sie beschaffen sein mögen, im Feinstofflichen Sinne, so muss nicht jeder inkarniert sein. Und wenn doch, man muss sich nur mal umschauen. Auch wenn Insekten aus Chitin bestehen, Hunde und Katzen nicht sprechen können, wer sagt, dass sie sich nur bewegen, weil chem. Reaktionen stattfinden? Es ist kein Computer, den man so darauf einstellen kann, dass wenn etwas für ihn "Essbares" in der Nähe ist, sich darauf zubewegt. Ein gewisser freier Wille ist vorhanden. Sonst würden wir vermutlich uns gar nicht so weit entwickelt haben, sondern noch immer in Höhlen wohnen. Der Wille etwas verändern zu wollen, der Wille Neues zu lernen, auszuprobieren... ist meiner Meinung nach die logischte Theorie, dass vermutlich mehr dran ist.

Nehmen wir als Beispiel Menschen, die wirklich seit sie denken können das Gefühl haben schon einmal gelebt zu haben. Wir wissen doch, dass wir einen Vergleich haben müssen, um etwas beurteilen oder behaupten zu können. Natürlich kann man sich auch etwas einreden, aber nicht jeder Mensch redet sich ständig was ein. Nehmen wir also an, dass ein Mensch wirklich so empfindet. Woher soll er das Empfinden und diesen Vergleich haben? Man könnte jetzt sagen, dass sei eine Reihe biochemischer Reaktionen im Gehirn. Man hat ja bisher sogar herausgefunden, dass im Stammhirn Reize entstehen, die von Quanten ausgehen könnten. Deswegen gibt es ja die Theorie, dass das, was wir als Seele bezeichnen, Quanten sind. Ob die Seele damit erklärt wird, ist erstmal unwichtig. Quanten speichern, das wissen wir ja. Somit wäre es doch möglich, dass Quanten die Informationen speichern, die sie in Form von Reizen und chem. Reaktionen im Körper auslösen und als Informationen wieder bekommen, was wir als "Denken" empfinden. Denken und Entscheidungen. Dass die Quanten sozusagen agieren, im Prinzip das ICH erklärt. Welche Informationen erhalte ich, wenn ich dies und das entscheide?
Es heißt doch immer: "Es ist mein Körper". WAS beansprucht den Körper für sich? Wir sagen das schon unbewusst. "Mein Stift". Etwas beansprucht den Stift für sich. Der Körper, der im Prinzip das "Medium" ist, um diesen Stift berühren, halten und führen zu können?


Dass Du es schön findest, jemandem einen Sinn zu geben, ihm zu helfen, das ist normal. Das ist mitunter auch als Selbsterhaltungstrieb bekannt. Kein Mensch würde etwas aus Selbstlosigkeit tun. Jemand würde sicher sein Hab und Gut für jemand Anderen aufgeben, aber dann nur, weil er sich dann toll fühlt etwas Gutes getan zu haben, um dieses positive Gefühl zu haben. Ich weiß daher nicht, ob es wirkliche "Hilfe" gibt. Ich bin auch in der Seelsorge, weil ich sehr Therapieerfahren bin, mit 10 Therapien, die Erste angefangen, als ich fünf Jahre alt war. Es ist ein gutes Gefühl jemandem zeigen zu können, was er tun kann. Aber auch da erzielt man einen Zweck: Ein gutes Gefühl. Ein Gefühl etwas Wert für jemanden zu sein, wenn er einem dankt.
 

Mayem

Mitglied
Was Blaise Pascal als Vernunft ansieht, sehe ich als kläglich gescheiterten Versuch an zu erklären, warum man an Gott glauben soll. Es ist in meinen Augen in keinster Weise irgendeine Erklärung, sondern ein Versuch.
Das dachte ich mir auch als ich seine These gelesen habe. Aus Spekulationen eine These ableiten und aus dieser These eine Glaubensempfehlung... das muss wohl der Philosoph in ihm gewesen sein. Ich könnte genauso gut sagen, ich ändere die Grundlage und sage das was viele Christen auch schon sagten, das Gott über deine Taten urteilt, nicht über dein Denken. Demnach muss man nicht christlich/getauft gewesen sein, um den "maximalen Gewinn" zu erfahren und schon wäre seine komplette These hinfällig, weil es dann schlauer wäre nicht zu "glauben". Glauben ist (für uns) nicht beweisbar, ein sehr naiver Versuch für einen Naturwissenschaftler den er da hingelegt hat.

Denn allein wie die Bibel ihn darstellt, dass man durch den Glauben an ihn und Jesus zu ihm kommen wird. Wer dies nicht tut, wird nicht errettet werden und was für ein Schwachsinn da noch drin steht. Wer an ein über 2.000 Jahre altes Buch glaubt, der ist meiner Meinung nach ohnehin nicht ganz dicht. Als hätten die Menschen, vor allem die kath. Kirche damals NIE darin rumgepfuscht, um ihre Macht zu erweitern und zu demonstrieren... Davon mal abgesehen, ist die Bibel reine Interpretationssache. Dennoch glauben 35% der Amerikaner wortwörtlich an die Bibel.
Für mich ebenfalls absolut nicht nachvollziehbar. Früher war ich noch eher atheistisch veranlagt und habe mich aktiv auf Diskussionen mit gläubigen Christen eingelassen, etwas was ich inzwischen nicht mehr tue. Habe mich danach dem Agnostizismus verschrieben. Zwar habe ich in den Diskussionen nie jemanden angegriffen wegen seines Glaubens, aber ich habe zuviel hinterfragt und daraufhin entgegnete man mir häufig mit Abneigung, teils Hass. Und das von Jugendlichen, die eigentlich eh nie hinterfragt haben warum sie nun angeblich Christen sind... am Ende eben nur weils deren Eltern auch waren.

Der Glaube nimmt Entscheidungen ab, wie man wirklich richtig leben soll. Es wird einem vorgeschrieben und es ist einfach nach irgendwas zu leben, als sich selbst darüber den Kopf zu zermartern. Es kann eine gesunde Form des Lebens sein, weil man sich auf das Leben mehr konzentrieren kann, als jemand, der ständig nur über die Wahrheit nachdenkt.
Es fängt ja schon da an, den "wahren Christen" zu definieren. Es geht nicht, denn jedes Grüppchen findet für sich eine Rechtfertigung im Glauben für das eigene Mißverhalten. Unehelicher Sex, Untreue, Täuschung, Lügen, Gewalt, Mord. Für alles gibt es Christen, die strikt gegen eines davon sind und andere die eine Rechtfertigung finden, warum man es denn trotzdem machen darf. Und keine, ja wirklich keine Gruppe schafft es auf alle genannten Punkte zu verzichten. Also was sind Christen überhaupt? Was ist das für eine Religion? Welchen Sinn hat es das ganze überhaupt Religion zu nennen, wenn sich doch nur jeder das rauspickt, was seinen Überzeugungen entspricht.
Warum verlässt man sich dann nicht einfach auf den Menschen selbst, auf unsere Seele und das was ihr von Geburt an mitgegeben wurde?

Genau wie solche Menschen, die wegen Kleinigkeiten zu Gott beten und sagen, er wird ihnen helfen.
Christentum und Logik stehen sich diametral entgegen. Umso mehr überraschen mich logisch denkende Menschen, die sich dennoch Christen nennen. Sie können von mir aus glauben, aber sie dürfen es dann eigentlich nicht christlich nennen, denn damit verleugnen sie ihren eigenen Verstand.


Was ist das Leben Wert, wenn es danach vorbei ist? Ich glaube nicht an den Buddhismus, an den unendlichen Kreislauf des Lebens. Ich würde eher vermuten, dass man frei entscheiden kann, ob man sich das noch einmal antut.
Your own personal Religion, gleichzeitig die einzig real existierende Religion, wovon es so viele gibt wie Menschen. Vermuten und glauben liegen nah beieinander. Dennoch, als Agnostiker, glaubt man nicht, man vermutet höchtens. Das ist der feine Unterschied zum Gläubigen und zum Atheisten. Denn der Atheist glaubt auch, wenn er sich in dem was er nicht beweisen kann dennoch sicher ist.

Für die meisten liegt nach mehr oder weniger langer Suche der Sinn des Lebens im Leben selbst. Darin selbst eine insgesamt schöne Zeit gespürt zu haben. Und in gewissem Sinne ist es Selbstbetrug, denn insgeheim lebt jeder ein bisschen in der eigenen Zukunft.
Genaugenommen ist das Bewusstsein eigentlich gar nicht in der Lage in der Gegenwart zu denken. Man denkt immer voraus, sogar dann wenn man an die Vergangenheit denkt. Dann tut das Bewusstsein es auch nur, um darauf hin Gefühle zu produzieren oder darauf basierend Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Also ist alles was wir tun genau genommen in die Zukunft gerichtet. Und wenn diese endlich ist, dann ist alles erlebte im Endeffekt sinnlos. Weil es ohne Zukunft keine Gegenwart und keine Vergangenheit mehr gibt. Und auferlegen tut uns das die Zeitlinie, die 4. Dimension. Ohne die 4. keine 3., ohne die 3. keine 2. und so weiter. Und alle müssen unendlich sein, und daraus abgeleitet auch unsere Seele, wenn sie denn einen Sinn erfüllen soll. Zumindest ist das in unserer Bewusstseinsebene so. Ein Leben nach dem Tod kann ich mir deshalb nur als Dimensionserweiterung vorstellen und damit geht eine völlig veränderte Wahrnehmung einher. Schließlich verliert Zeit ihre Bedeutung wenn man eine 5. Dimension hinzufügt, dann nimmt man alles was je war und sein wird auf einmal wahr.

Oh shit, das war jetzt mehr als wirr dahingetextet. So versteht mich wahrscheinlich keine Sau, aber ich lass es trotzdem mal stehn.


Jemand würde sicher sein Hab und Gut für jemand Anderen aufgeben, aber dann nur, weil er sich dann toll fühlt etwas Gutes getan zu haben, um dieses positive Gefühl zu haben. Ich weiß daher nicht, ob es wirkliche "Hilfe" gibt.
Ich treffe selten auf Leute, die sich eingestehen, das Hilfe am Ende ebenfalls rein egoistischen Motiven entspringt. Vielleicht ist die einzig wahrlich selbstlose Tat eines Menschen aus Affekt für etwas oder jemanden zu sterben. Geht dem Planung voraus ist es schon nicht mehr selbstlos und es gilt auch nur für Menschen die sich sicher sind, das mit dem Tod ihre Seele ebenfalls aufhört zu existieren.

Lilia, du überraschst mich immer wieder...

Over and out
Mayem / Sebastian
 
Zuletzt bearbeitet:

Liliana89

Mitglied
@ Mayem

Stimmt, als Agnostiker sollte man seine Thesen nur vermuten und nicht daran glauben. :)
Da ich selbst eigentlich sehr agnostisch eingestellt bin, Schande über mein Haupt. Zugeben muss ich allerdings auch, dass ich gerne daran glauben und es auch gerne wissen würde. Aber im Grunde weiß ich es nicht, so wie ich nicht weiß, ob es einen Gott gibt, ob es danach weiter geht oder nicht. Wunderschön wäre es. Ganz gleich in welchem Universum oder Dimension. Zu wissen, dass ich trotzdem eine Chance erhalten kann, wenn ich das möchte, wäre eine für mich beruhigende Tatsache, sofern ich es wüsste.

Zugeben muss ich auch, dass es rein aus dem Affekt passiert, wenn es mir wirklich schlecht geht, dass es Stoßgebete zu einem Gott gibt, dessen Existenz ich nicht beurteilen kann. Anschließend frage ich mich schon, ob das was bringen wird. Denn ein Gott würde sich nicht einmischen, nicht, wenn es einen freien Willen gibt. Ich vermute, dass dieser Gott zuschauen würde, um zu sehen, wie sich das Leben entwickelt. Jenes Leben, welches er womöglich, wenn dem so sein sollte, ins Leben ( :D ) gerufen hat.

Die Fragen, warum Gott es zulässt, dass Kinder sterben... Seien wir doch mal ehrlich: WER macht die Fehler? Gott oder wir? Warum soll ein Gott uns helfen unsere Fehler auszubügeln, um uns unserer Verantwortung zu entziehen? Weil diese Last zu schwer ist? Wenn es einen Gott gibt, vermute ich, dass wir genau dass lernen müssen: Mit der Verantwortung umgehen und leben zu müssen.
Denn jedes Leben bedeutet Verantwortung. Und ich wette, auch jenes Leben außerhalb des Körpers, sollte solches existieren.

Jede gute und schlechte Erfahrung hat ihre Vor- und Nachteile. Sogar eine Vergewaltigung. So unglaublich das auch sich lesen mag, aber man könnte sich z.B für gleiche Opfer einsetzen. Eine Frau aus Amerika hat vor dem Gericht ihre Vergewaltigungsgeschichte erzählt. Die Anwälte haben sogar Tränen vergießen müssen. Das Resultat war, dass die Verjährung um zwei Jahre verlängert wurde. Zwei Jahre sind in vielen Augen nicht viel, aber manchmal ist sogar ein einziger Tag, gar eine Minute sehr kostbar und wichtig.

Da es schon sehr spät ist und ich doch recht müde bin, möchte ich nicht mehr allzu vielen Müll schreiben. :)


Ich danke Dir auf jedenfall für deine Antwort. Es freut mich, dass ich nicht alleine dastehe und man doch wirklich sehr ausführlich und tiefgründig darüber diskutieren kann, ohne dass man gehetzt oder beschimpft wird.

Was ich allerdings sehr schade finde, dass Du bei einer konstruktiven Diskussion von solchen Christen abgelehnt wurdest. So sieht man jedoch immer wieder, wie inkompetent die meisten Gläubigen, vor allem Christen, sind. Angefangen von den Priestern und Bischöfen, die Kinder vergewaltigt haben. Zwar kann der Glaube an sich nichts dafür, weil der Mensch den Glauben damit zerstört, aber traurig ist es, dass trotzdem Christen solchen Menschen vertrauen. In meinen Augen der beste Beweis dafür, dass solche Menschen einfach noch nicht für ihr eigenes Leben bereit sind.


Gute Nacht. :)
 

Mayem

Mitglied
Ha, also den möcht ich kennenlernen, der noch nie die Augen nach oben gedreht hat und mit "Gott" geredet hat. Das haben wahrscheinlich sogar schon die größten Atheisten mal heimlich aufm Klo gemacht. Hat finde ich nich viel mit Christentum zu tun, selbst wenn die Stoßgebete letztendlich nur Selbstgespräche mit dem unbegreiflichen Teil des Ichs sind. Aus Affekt heraus also wahrscheinlich ziemlich normal, ja am Ende steckt man wahrscheinlich sogar einen Funken Hoffnung rein. Kein Problem, wenn einem der Unterschied zwischen Hoffnung und Erwartung klar ist. Ich erwarte mir von Gott, sollte es ihn denn geben, nichts. Aber ich hoffe auf Besinnung, Sinngebung oder wie auch immer man es ausdrücken will.

Vielleicht wäre es schön statt zu hoffen, statt zu glauben einfach zu wissen. Aber vielleicht ist es auch besser es nicht zu wissen. Manchmal ist der Weg das Ziel.

Das mit dem freien Willen ist auch so eine Sache. Es wurden ja einige Untersuchungen gemacht, die zum Ergebnis kamen, das Reaktionen/Handlungen schon vom Gehirn in die Wege geleitet werden, bevor sie uns überhaupt bewusst werden. Demnach treffen wir gar keine Entscheidungen bewusst, sondern jede Entscheidung ist nur ein Ergebnis des biochemischen Zustands des Gehirns. Und damit ja die Summe aller gemachten Erfahrungen und deren Auswirkungen auf den Aufbau und Zustand des Gehirns.
Dann sind wir eigentlich nur Zuschauer einer biologischen Maschine und es gibt keinen freien Willen sondern nur die Einbildung davon. Selbst das Nachdenken bei der Entscheidungsfindung ist dann nur ein vom Gehirn initiiertes Programm was automatisiert abläuft und uns immer erst mikrosekunden später bewusst wird. Tolle Illusion, sollte es denn so sein. Naturwissenschaftlich wäre das allerdings die ultimative Widerlegung der Existenz einer Seele.

Für die meisten ist das eine erschreckende Vorstellung, ich find aber es macht gar keinen Unterschied. Ob nun Bewusstsein/Seele oder Gehirn zuerst die Entscheidung trifft, es ist immer die Konsequenz aus allem erlebten. Vielleicht sogar dem vor der Bildung des Gehirns erlebtem, wenn man deine Quantentheorie mit einbringt.


Jede Erfahrung hat auch positive Seiten, ja da geb ich dir irgendwie recht. Mir fällt zum Beispiel auf, das Menschen mit sehr einschneidend schlechten Erfahrungen viel häufiger zu sehr gutmütigen Menschen werden, als zu Serienmördern oder Gewalttätern. Wem nur gutes widerfährt, dem Fehlt das Verständnis für schlechtes und deshalb wohl auch jegliches Einfühlungsvermögen. So wie der, dem nur schlechtes widerfahren ist, sich praktisch unmöglich für andere freuen kann. Sind jetzt natürlich Extreme, die es so nicht gibt.



Man sollte sich mal die Frage stellen, ob man weiterleben würde, wenn man sicher wüsste der letzte Mensch auf Erden zu sein. Absolut sicher für immer allein und keiner da den es je kümmern würde was du tust, bis auf dich selbst. Manche sagen ja, weil sie an Gott glauben, manche sagen ja, weil sie dann komplett frei sind und einfach alles tun, nur für die eigenen Gefühle. Sagst du nein? Weil deine Gefühle allein für dich keinen Sinn ergeben, einflusslos und uninspiriert?

Ich weiss nicht, ich würde wohl weiter leben, nicht für irgend einen Sinn, sondern für die Erfahrung. Und die hat vielleicht irgendwann mal Sinn, vielleicht sogar nach dem Tod. Außerdem gibt es auch kein Leid und nichts schlechtes mehr, wenn nur noch 1 Mensch übrig ist.


Sry, jetzt ist mir mein Gehirn ausgelaufen. :D
 

Liliana89

Mitglied
Ein Quant wird ja durch einen Zustandswechsel und meist mit Energie erzeugt, soweit ich das noch in Erinnerung habe. Wenn Leben also Energie ist und Quanten, vermutlich, als Träger des Denkens und Handelns gelten, wäre das doch der indirekte Beweis, dass Quanten sozusagen als Großteil, als Ganzes, dass wiederspiegeln, was wir Seele nennen.

Ich bin kein Experte, aber nach meiner Interpretation und laut Wikipedia steht Folgendes:
Das Photonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Photon als Quant des elektromagnetischen Feldes. Es kann zwar mit jeder beliebigen Energiemenge auftreten, aber nur als Ganzes erzeugt oder vernichtet werden.

Ich würde es so interpretieren, weil Photon also auch Lichtteilchen, Licht ist, wobei man Licht auch als Energie sehen kann und das Licht als Ganzes vielleicht als Gott betrachten, wären wir sozusagen ein Teil des Ganzen. Nahtoderfahrene berichten doch ständig von einem "Licht am Ende des Tunnels". Der Tunnel ist dadurch erklärbar, dass durch Geschwindigkeit die Ränder nicht mehr so wahrgenommen werden und angenommen die Quanten würden nach dem Tod mit Lichtgeschwindigkeit ins Universum geschleudert oder man macht es bewusst, darauf "zugehen", nur eben mit enormer Geschwindigkeit, erklärbar. Das Licht somit wären also Photonen möglicherweise dadurch erklärbar.
Kennt ihr den Searchlight-Effekt? Wenn ihr mit dem Auto durch eine Winterlandschaft fahrt? Auf einer geraden Straße. Irgendwann blendet ihr die Seiten aus. Es wird "Tunnelähnlich", mal abgesehen von dem Himmel.

Es mag sein, dass Entscheidungen vorab getroffen werden. Aber man muss manchmal lange überlegen. In Form der Quanten geschieht es vermutlich zu schnell, als dass das Gehirn so schnell sein könnte. Bis die Reize übermittelt werden, was Bruchteile von Sekunden dauert, für das Gehirn aber relativ langsam ist, wäre es möglich, dass das "Ich", das Bewusstsein also lediglich Quanten sind. Oder aus was auch immer. Aber es muss etwas da sein. In dem Sinne vermute ich die Kausaltheorie als korrekt: Ohne Aktion, keine Reaktion.
*Puff* und etwas war da, halte ich für physikalisch unmöglich, allein aus dem Grund, weil aus dem "Nichts" somit auch etwas wird. Etwas, was es gibt. Das Nichts also nicht etwas ist, was nicht existiert.

Demnach soll, laut einem Physiker (Namen vergessen), das Universum so betrachtet werden, als wäre ein Behälter ein Universum und es somit viele andere Universen gibt. Wir haben hunderte! Sonnensysteme in unserer einen Galaxie. Es gibt allerdings abertausende Galaxien in unserem Universum. Da das Universum expandiert, sich also ausdehnt, muss man davon ausgehen, dass es hinter dem Universum einen weiteren "Raum" gibt. Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass das große NICHTS dass ist, was den Raum hinter dem/den Universum/Universen darstellt. Und ich gehe davon aus, dass das Universum somit auch etwas Feinstoffliches ist. Es dehnt sich aus, wie Plastik, mal ganz simple gesagt. Natürlich ist das Universum etwas Feinstoffliches. Vielleicht ist die Seele auch nicht in diesem Universum ergründ- und auffindbar.


Am Liebsten würde ich das alles wieder löschen. :eek:
Um halb zehn hatte ich mich zum Schlafen hingelegt. Bis auf ein wenig eindösen, war nicht an Schlaf zu denken.

Vielleicht ist der Sinn des Lebens der, dass die Seele, aus was auch immer sie bestehen mag, genauso ergründen will, was möglich ist, wie wir es im Leben tun und versuchen das Universum zu ergründen. Wissen aneignen. Wissen, für eine perfekte Welt. Für etwas, was vielleicht unseren derzeitigen Horizont übersteigt.


Mayem, ich bezweifel, dass ein Mensch wirklich lange alleine sein könnte. Es würde ein Gesprächspartner fehlen. Das Gehirn würde vermutlich verkümmern. Keine Arbeit, keine Bücher mehr, kein Wissen, keine Unterhaltung... Aus Verzweiflung über das Ganze wäre man Wohl oder Übel irgendwann dazu geneigt Selbstmord zu begehen. Außer jemand könnte sich stupide mit sich selbst beschäftigen.
 

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