Auch wenn der Thread älter ist, es ist ein interessantes Thema ^^.
Selbstreflexion setzt voraus, dass man sich bewußt ist, dass die Wahrnehmung der Realität sehr interpretationsabhängig ist und jeder Mensch eine andere Wahrnehmung (daher auch eine andere Realität) hat.
Diese Erkenntnis ist ein Reifeprozeß.
Hinzu kommt, dass unser Gehirn uns "Streiche" spielt, die evolutionsgeschichtlich sehr sinnvoll sind.
Es fängt schon damit an, dass jede Wahrnehmung erst unser limbisches System im Gehirn durchlaufen muss; da dieser Bereich für unsere gefühlsmäßige Wertung zuständig ist, kommt jede Information schon mal gefiltert und subjektiv bewertet bei uns an.
Auch unsere Erinnerung ist verfälscht. Das Gehirn füllt Lücken ganz einfach selbstständig mit ihm logischen/passenden Inhalten aus.
Viele Bewertungen, Denkvorgänge und Reaktionen sind zudem automatisiert (Muster). Sie spielen sich automatisch (unbewußt) ab.
So gesehen ist Selbstreflexion immer eine Art innerer Gehirnspagat. Manche haben dafür mehr Mittel zur Verfügung - andere leider wieder weniger.
Ach, ist das schön, dass ich das mal anbringen durfte 😀.