T
therocket
Gast
erstmal ein hallo an alle, bin neu hier.
ich hab mich heute spontan auf die suche nach einem forum gemacht, in dem ich meine erfahrungen schildern kann - bzw. will ich einfach ein paar sachen loswerden.
ich tu mir nicht so leicht damit mit freunden oder eltern bzw. verwandten darüber zu reden da ich niemandem meine probleme aufzwingen möchte, also dachte ich mir dass es vl. nicht so schlecht wäre wenn ich alles in ruhe in der anonymen welt des internets niederschreibe.
bis vor etwa 3 jahren führte ich ein relativ normales leben, war halt jung und versuchte die jugend soweit es ging zu genießen. zwar viel erlebt - sowohl positives, als auch negatives - aber nichts deutete daraufhin dass sich mein leben plötzlich schlagartig verändern sollte.
bis zu jenem tag, an dem ich - eigentlich - meinen 16. geburtstag feierte.
es war alles in ordnung, es waren einige freunde da und wir tranken ein wenig. irgendwann rief mich mein cousin an, fragte ob es mich stören würde wenn er vorbeikommen würde. ich freute mich riesig darüber, er war einer der wichtigsten menschen in meinem leben. gegen 23 uhr war er dann da, wir machten uns alle zusammen einen schönen abend.
zu späterer stunde wechselte seine laune plötzlich, es ging ihm total scheiße und er ging raus, woraufhin ich ihm folgte.
er ging die straße runter, ich ging neben ihm und versuchte vergeblich etwas aus ihm rauszubekommen. leider ist 2 minuten von meinem haus entfernt eine bahnüberführung, zu welcher mein cousin dann auch raufging.
es war ca. 3 uhr in der nacht, eigentlich fahren ja um diese uhrzeit keine züge, nur hier und da mal n schwerer güterzug. jedenfalls setzte er sich auf die gleise. er war felsenfest davon überzeugt sich umbringen zu müssen, und nachdem es nichts brachte auf ihn einzureden, bekam ich es langsam mit der angst zu tun, da ich das gefühl hatte dass bald ein zug kommen würde, sowas spürt man, wenn man direkt auf den gleisen steht, sogar schon wenn der zug noch sehr weit weg is.
ich kann mich noch genau an den moment erinnern als ich zu ihm sagte dass ich ihn auf keinen fall alleine gehen lassen werde, mich notfalls mit ihm umbringe, wenn er sich nicht von seinem gedanken abbringen lässt.
als dann aufeinmal die lichter des herannahenden zuges zu sehen waren, ging alles sehr schnell - ich wusste dass ich sofort reagieren muss.
also stürzte ich mich auf ihn, um ihn auf das andere gleis zu bringen - was aber eigentlich ein unmögliches unterfangen gewesen wäre.
hier muss ich anmerken dass er um etwa 35 kg mehr als ich auf die waage gebracht und viel kräftiger gebaut war, noch dazu liegend - da hätte ich keine chance.
als wir da beide auf den gleisen lagen und ringten (weil ich ihn da rausbekommen wollt) und der zug immer näher kam, hat er sich dann neben das gleis ziehen lassen. ich bin parallel zum zug zwischen den gleisen gelegen und hab ihn an der brust festgehalten, er lag quer zu den gleisen, mit dem oberen körperbereich gefährlich nahe an den gleisen.
das ging alles so schnell und war so knapp, dass ich eigentlich selber schon gedacht hab dass es mit mir vorbei is, ich hab grad mal 2 sekunden bevor die lok an uns vorbeigerast is die füße von den gleisen gezogen.
im total schockzustand wandte ich mich wieder zu meinem cousin, den ich weiterhin versuchte zu boden zu drücken.
doch plötzlich, noch während der güterzug an uns vorbeigefahren ist, hat er mit dem kopf ausgeholt und ist mit dem hinterkopf unter die räder gekommen.
diesen augenblick und vor allem die gefühle und die gedanken die mir in diesem moment durch den kopf schossen, das lässt sich nicht in worte fassen.
wir wurden beide durch die wucht ca. 1 meter weggeschleudert, mir ist gar nichts passiert, aber er lag vollkommen reglos da.
ich wusste zwar sofort dass er keine chance gehabt haben kann, jedoch wollte ich nichts unversucht lassen und hab ihn umgedreht.
dieses schreckliche bild hab ich teilweise heute noch vor augen, fast 3 jahre nachdem das alles passiert ist. wie er dagelegen ist, vollkommen schlaff, der hinterkopf offen, das gesicht total massakriert, ... das war echt schlimm.
bin dann sehr schnell heimgerannt, wo alle feierten und lustig drauf waren.
als meine schwester mir die tür aufgemacht hat, hat sie sich erstmal riesig erschreckt. ich war voller blut, was ich selber eigentlich gar nicht mitbekommen habe..das muss ein grässlicher anblick gewesen sein.
ich hab dann versucht ihr alles irgendwie zu schildern, sie hat sich sofort um rettung usw. gekümmert, welche auch ziemlich schnell da war.
jedoch konnte der arzt nur noch den tod feststellen, was mir eigentlich auch klar war, aber wahrhaben wollte ich es trotzdem nicht..
..und das will ich auch bis heute nicht.
ich habe inzwischen einiges in/an meinem leben geändert, habe es auch mit psychologischer betreuung versucht - leider vergeblich.
es ist wie gesagt mittlerweile fast 3 jahre her, aber sagen, dass ich mit diesem thema abgeschlossen hab, das kann ich noch immer nicht..
dieser schicksalsschlag hat mein leben von der einen sekunde auf die andere vollkommen durcheinandergebracht, ich wusste sofort dass nichts mehr so sein würde wie es vorher war.
aber erst das was da damals passiert ist, hat mir die augen geöffnet, mit der zeit bin ich zu jenem positiv denkenden und fröhlichen menschen geworden, der ich heute bin. ich habe gelernt mich über kleinigkeiten zu freuen, mir auf einmal lebensziele gesteckt und jetzt versuche ich eins nach dem anderen auf die reihe zu bekommen.
jetzt bin ich mal ziemlich erleichtert alles losgeworden zu sein, denn heute war einer dieser (zum glück wenigen) tage, an dem die negativen erinnerungen die positiven überwiegen..
ich hab mich heute spontan auf die suche nach einem forum gemacht, in dem ich meine erfahrungen schildern kann - bzw. will ich einfach ein paar sachen loswerden.
ich tu mir nicht so leicht damit mit freunden oder eltern bzw. verwandten darüber zu reden da ich niemandem meine probleme aufzwingen möchte, also dachte ich mir dass es vl. nicht so schlecht wäre wenn ich alles in ruhe in der anonymen welt des internets niederschreibe.
bis vor etwa 3 jahren führte ich ein relativ normales leben, war halt jung und versuchte die jugend soweit es ging zu genießen. zwar viel erlebt - sowohl positives, als auch negatives - aber nichts deutete daraufhin dass sich mein leben plötzlich schlagartig verändern sollte.
bis zu jenem tag, an dem ich - eigentlich - meinen 16. geburtstag feierte.
es war alles in ordnung, es waren einige freunde da und wir tranken ein wenig. irgendwann rief mich mein cousin an, fragte ob es mich stören würde wenn er vorbeikommen würde. ich freute mich riesig darüber, er war einer der wichtigsten menschen in meinem leben. gegen 23 uhr war er dann da, wir machten uns alle zusammen einen schönen abend.
zu späterer stunde wechselte seine laune plötzlich, es ging ihm total scheiße und er ging raus, woraufhin ich ihm folgte.
er ging die straße runter, ich ging neben ihm und versuchte vergeblich etwas aus ihm rauszubekommen. leider ist 2 minuten von meinem haus entfernt eine bahnüberführung, zu welcher mein cousin dann auch raufging.
es war ca. 3 uhr in der nacht, eigentlich fahren ja um diese uhrzeit keine züge, nur hier und da mal n schwerer güterzug. jedenfalls setzte er sich auf die gleise. er war felsenfest davon überzeugt sich umbringen zu müssen, und nachdem es nichts brachte auf ihn einzureden, bekam ich es langsam mit der angst zu tun, da ich das gefühl hatte dass bald ein zug kommen würde, sowas spürt man, wenn man direkt auf den gleisen steht, sogar schon wenn der zug noch sehr weit weg is.
ich kann mich noch genau an den moment erinnern als ich zu ihm sagte dass ich ihn auf keinen fall alleine gehen lassen werde, mich notfalls mit ihm umbringe, wenn er sich nicht von seinem gedanken abbringen lässt.
als dann aufeinmal die lichter des herannahenden zuges zu sehen waren, ging alles sehr schnell - ich wusste dass ich sofort reagieren muss.
also stürzte ich mich auf ihn, um ihn auf das andere gleis zu bringen - was aber eigentlich ein unmögliches unterfangen gewesen wäre.
hier muss ich anmerken dass er um etwa 35 kg mehr als ich auf die waage gebracht und viel kräftiger gebaut war, noch dazu liegend - da hätte ich keine chance.
als wir da beide auf den gleisen lagen und ringten (weil ich ihn da rausbekommen wollt) und der zug immer näher kam, hat er sich dann neben das gleis ziehen lassen. ich bin parallel zum zug zwischen den gleisen gelegen und hab ihn an der brust festgehalten, er lag quer zu den gleisen, mit dem oberen körperbereich gefährlich nahe an den gleisen.
das ging alles so schnell und war so knapp, dass ich eigentlich selber schon gedacht hab dass es mit mir vorbei is, ich hab grad mal 2 sekunden bevor die lok an uns vorbeigerast is die füße von den gleisen gezogen.
im total schockzustand wandte ich mich wieder zu meinem cousin, den ich weiterhin versuchte zu boden zu drücken.
doch plötzlich, noch während der güterzug an uns vorbeigefahren ist, hat er mit dem kopf ausgeholt und ist mit dem hinterkopf unter die räder gekommen.
diesen augenblick und vor allem die gefühle und die gedanken die mir in diesem moment durch den kopf schossen, das lässt sich nicht in worte fassen.
wir wurden beide durch die wucht ca. 1 meter weggeschleudert, mir ist gar nichts passiert, aber er lag vollkommen reglos da.
ich wusste zwar sofort dass er keine chance gehabt haben kann, jedoch wollte ich nichts unversucht lassen und hab ihn umgedreht.
dieses schreckliche bild hab ich teilweise heute noch vor augen, fast 3 jahre nachdem das alles passiert ist. wie er dagelegen ist, vollkommen schlaff, der hinterkopf offen, das gesicht total massakriert, ... das war echt schlimm.
bin dann sehr schnell heimgerannt, wo alle feierten und lustig drauf waren.
als meine schwester mir die tür aufgemacht hat, hat sie sich erstmal riesig erschreckt. ich war voller blut, was ich selber eigentlich gar nicht mitbekommen habe..das muss ein grässlicher anblick gewesen sein.
ich hab dann versucht ihr alles irgendwie zu schildern, sie hat sich sofort um rettung usw. gekümmert, welche auch ziemlich schnell da war.
jedoch konnte der arzt nur noch den tod feststellen, was mir eigentlich auch klar war, aber wahrhaben wollte ich es trotzdem nicht..
..und das will ich auch bis heute nicht.
ich habe inzwischen einiges in/an meinem leben geändert, habe es auch mit psychologischer betreuung versucht - leider vergeblich.
es ist wie gesagt mittlerweile fast 3 jahre her, aber sagen, dass ich mit diesem thema abgeschlossen hab, das kann ich noch immer nicht..
dieser schicksalsschlag hat mein leben von der einen sekunde auf die andere vollkommen durcheinandergebracht, ich wusste sofort dass nichts mehr so sein würde wie es vorher war.
aber erst das was da damals passiert ist, hat mir die augen geöffnet, mit der zeit bin ich zu jenem positiv denkenden und fröhlichen menschen geworden, der ich heute bin. ich habe gelernt mich über kleinigkeiten zu freuen, mir auf einmal lebensziele gesteckt und jetzt versuche ich eins nach dem anderen auf die reihe zu bekommen.
jetzt bin ich mal ziemlich erleichtert alles losgeworden zu sein, denn heute war einer dieser (zum glück wenigen) tage, an dem die negativen erinnerungen die positiven überwiegen..
Zuletzt bearbeitet: