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Selbstdarstellung in Social Media = Angeberei?

  • Starter*in Starter*in Eugenie
  • Datum Start Datum Start
(...) irgendwelchen sogenannten Internetfreunden (...)

Die meisten meiner Facebook-Kontakte kenne ich persönlich. Alte Schulfreunde, ehemalige Kollegen, Freunde, Verwandte, Bekannte... Für mich ist das eine Plattform, die mir die Gelegenheit gibt, mit diesen Menschen Kontakt zu halten, z. B. Urlaubsfotos zu teilen, eine Veranstaltung, etc. Es gibt durchaus auch Menschen dort, keine keine "Freunde" sammeln. 🙂
 
Susen 12,

Du schreibst:

"Ich halte nicht viel von soz.Medien.Was ich berichten will, bzw an Bilder weiterreichen will, mache ich persönlich oder per Whatsapp bei meinen mir näher bekannten Menschen. Wer sich ständig in diesen Medien rumtreibt muss ja Zeit im Überfluss haben , sodass das private, soziale Leben ziemlich beschnitten sein muss."

Ohne Dir grundsätzlich zu widersprechen, trifft Deine Aussage aber auch auf andere Foren zu. Auch hier im Hilferuf findest Du Menschen, ich nehme mich da gar nicht aus, die einen wesentlichen Teil ihrer Zeit im Forum verbringen.
Insofern nenne ich solche Vorbehalte dann gerne auch "Glashaus-Argumente".

Burbacher
 
Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass ich im Internet viel schneller Kontakte und Ansprechpartner finde als in der der realen Welt. Da sind so viele unterschiedliche Menschen unterwegs, dass man auch bei ungewöhnlichen Interessen irgendwann die richtigen Gesprächspartner findet. Da kann man schon tolle Erfahrungen machen.

Über das Internet lernt man auch Leute aus ganz anderen Gruppen und Kreisen kennen mit denen man sonst nie zusammengekommen wäre. Leute aus anderen Generationen, Ethnien, mit anderen Orientierungen. Sehr interessant! Für mich persönlich haben solche Medien meine erhebliche soziale Isolation doch sehr gelockert.

Als ich erst einmal heraus hatte, worauf ich achten musste, habe ich auf die Weise sehr viel gewonnen. Man muss schnell alles ausselektieren, was für einen selber nicht von Belang ist und den Blick schärfen. Die Angeber würde ich angeben lassen und weiter gucken. Es sind nicht alles Angeber. Hin und wieder sind echte Perlen und Seelengefährten unter den Leuten. Den Blick dafür zu schärfen, lohnt sich!
 
... empfinde ich persönlich als Angeberei, übertriebenes Geltungsbedürfnis und auch als taktlos gegenüber Menschen, die weniger Glück, Erfolg und Geld im Leben haben oder hatten.
Wir müssen zwischen der Absicht und der Wirkung solcher Selbstdarstellungsseiten unterscheiden.

Die Absicht ist uns nicht 100%ig bekannt. M. E. steckt dahinter oft die Absicht, sich aufzuwerten. Dies geschieht öffentlich, um Lob und Anerkennung zu ernten. Mir persönlich würde es genügen, für mich selbst meinen Wert zu wissen.

Solche Selbstdarstellungen langweilen mich. Ich habe besseres zu tun, als mich so einer Lektüre hinzugeben. Ich lese so was nicht.

Und ich möchte auch niemanden mit meinem Leben und mit Informationen über mein Mittagessen etc. langweilen. Ich teile mich dagegen gerne mit, wenn ich glaube, dass ich jemandem damit helfen könnte.

Die TE sollte sich vielleicht mal fragen, warum sie solche Berichte liest, obwohl sie sie eigentlich ablehnt.
 
Diese Suche nach Anerkennung und Bestätigung ist ein urmenschlicher Drang. Das ist den Menschen oft gar nicht bewußt, dass sie da nach Komplimenten heischen: Fishing for compliments. Wenn man sich selber auf den Grund geht, findet man das auch bei sich selber.

Man kann sich antrainieren, solche Auftritte anderer gelassen und aus der Distanz heraus zu betrachten. Wenn solche Shows abgezogen werden, geschieht das aus einem emotionalen Bedürfnis des Showabziehers heraus. Das würde ich nüchtern sehen und nicht auf mich beziehen.

Den Fehler machen wir oft, dass wir etwas, was andere tun, auf uns selber beziehen und grübeln. Das bringt nichts. Was andere tun oder nicht tun erzählt uns etwas über diese Leute, aber nicht über uns.
 
Ist mir sehr egal was dort steht, ich nutzte keine social Medien. Wobei es aber egal ist wer was wo kommuniziert wenn es auf der einen Seite Angeber und auf der anderen Seite Neider gibt. Oder warum kommt sonst jemand auf die Frage das es Angeberei ist ?
 
Für manche Leute ist das ein vollwertiges Hobby, und nicht wenige machen es beruflich (Youtuber, Instagram-"Berühmtheit", Tumblr-"Berühmtheit" usw.), d.h. es wirft genug Kohle für sie ab, dass sie davon leben können. Manche von denen tragen interessante Dinge bei und haben wirklich was zu sagen, andere labern echt nur Sch*, aber wenn sie einen Nerv treffen, haben sie Erfolg.

Ich kriege das manchmal so am Rande mit, ich selbst hab auch zwei Smartphones und bin auf einigen der genannten Websites täglich unterwegs, aber bewusst nirgends mit richtigem Namen, ohne Fotos usw. (was viele stört, weil sie das als Makel empfinden, wenn man sein Leben nicht online offenlegen möchte), aber ich mach das so nebenbei. Facebook wegen der Nachrichten mal 30 Minuten am Tag (schätze ich, natürlich nicht am Stück, über den ganzen Tag verteilt). Ich schaue fast nie Profile der anderen oder Fotos an, ich finde das langweilig und halte nichts von diesen Vergleichen. Manchmal suche ich nach alten Schulkameraden oder Arbeitskollegen, aber ich reiß mich dann meist zusammen, es nicht zu übertreiben (das kommt alle paar Monate mal vor).

Jedenfalls ist es scheinbar für die jüngere Generation völlig normal, zeitgleich sein Leben auf fünf verschiedenen Social Media Seiten auszubreiten, mit zig Leuten darüber in Kontakt zu sein, alles mögliche auf Snapchat, Instagram und Facebook zu teilen, usw.
Die leben scheinbar einfach so. Das ist irgendwie..organischer bei denen. Ich kann das nicht richtig ausdrücken. Die gehen auch anders mit dem ganzen Kram um. Irgendwie bin ich dafür dann wohl schon zu alt, und wie gesagt, ich finde es langweilig und idR wenig gehaltvoll.
Alle Leute heulen immer rum, dass jeder nur noch in sein Smartphone glotzt, aber das Smartphone hat einfach eine gewisse Rolle heutzutage, die ich nicht nur verteufeln würde. Diese jüngeren Leute (ich würde sagen, 13-20jährigen) sind teilweise unfassbar schnell mit diesen Dingen und nutzen es meiner Meinung nach eher als Werkzeug als zum Selbstzweck.

Naja. Hatte selber mal so eine Freundin, die sich den ganzen Tag abgelichtet hat. Da ging es immer ums toll darstellen, drapieren, faken, fotografieren. Mich hats irgendwann so angeödet. Man wusste, wenn man mit der am Nachmittag irgendwo hingeht, macht sie Fotos, dann geht es von vorne bis hinten nur um ihre Selbstdarstellung, das wird dann schon an dem Ort eine Show, und lädt die dann direkt am Abend auf FB hoch. Und wehe, es gibt nicht mindestens 50 Likes. Ich stelle mir das anstrengend vor, aber wenn ich solche Freunde habe, die dauernd ihre Hirnfürze teilen, deabonniere ich einfach ihren Feed.

Man wird auch teilweise schon drauf angesprochen, wieso man keine Fotos auf FB vom Urlaub, vom Freund, von gemeinsamen Ausflügen hochgeladen hat. Weil wir da beide drauf sch*, deswegen. Wir erleben das lieber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin zwar auch in einem Social Medium, aber nur, weil ich viele Verwandte weit entfernt auf einem anderen Kontinent habe und dies die einfachste Art und Weise ist, mit vielen von ihnen gleichzeitig kommunizieren und an ihrem Leben teilhaben zu können. Mit irgendwelchen Offenbarungen für die ganze Welt bin ich aber sehr vorsichtig. Ich würde z.B. niemals dort einstellen, wo ich arbeite, und auch nicht meinen genauen beruflichen Werdegang. Ich habe auch nur wenige Fotos hochgeladen.

Andere dagegen laden Hunderte von Fotos hoch. Jeder Urlaub, jede Party, jede Geburtstagstorte, jeder Cocktail, den man irgendwo mit seinem Mann getrunken hat, wird akribisch dokumentiert. Motto: Seht her, wie gut es mir geht, wie beliebt und begabt ich bin und was ich mir alles leisten kann. Dass dann auch noch so viele Leute ihren Beifall zu dieser Art der Selbstdarstellung geben, verstehe ich nicht.

Mir käme es gar nicht in den Sinn, mich auf diese Weise für die ganze Welt transparent zu machen. Und ich verstehe auch nicht, warum sogar überdurchschnittlich gebildete Leute, die es eigentlich besser wissen müssten, ihr Leben so exzessiv in der Öffentlichkeit ausbreiten.

Im Vergleich zu manch anderem geht es mir sogar selber relativ gut, wenn auch nicht in jeder Hinsicht. Aber muss ich deshalb jedes positive Detail meines Lebens erwähnen und mit Fotos dokumentieren? Ich finde so etwas taktlos. Wie müssen Supererfolgsstorys, wonach immer alles in jedem Lebensbereich "ganz toll" ist, z.B. auf jemanden wirken, der schwer krank oder behindert, arbeitslos, geschieden, alleinerziehend, Dauersingle und einsam ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
na ja, bei vielen ist das m.E. ein schwach ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Vor allem wenn Leute täglich ihr Profilbild verändern - ich hatte solche Leute schon im Gesichtsbuch.

Zum sich informieren, zum social networking finde ich z.B. Gesichtsbuch gut.
Ich habe viele Zeitungen, Magazine, Organisationen, berufliche Sachen abonniert dort und lese mir das gerne mal an/durch... ich nutze Facebook weniger, um mich an den Selbstbeweihräucherungsbeiträgen einiger Leute zu ergötzen.
 
Das machen die Leute immer gerne, zeigen, wie toll sie sind, wie sie im Glück schwelgen, denn sie sind ja schließlich die Guten, die sich, im Gegensatz zu anderen, das Glück durch ihre Gutheit verdient haben. Und wenn man dann eine nüchterne und realistische Einstellung zum Leben hat, wird man dann gerne abgewertet und als verbittert und frustriert dargestellt.

Wenn ich immer sage, an Ehe und Familie hängen Pflichten, die nicht immer Spaß machen, dann will man mir gleich unterjubeln, ich hätte wohl keine glückliche Partnerschaft. Mir kann keiner weis machen, dass er bei Abwaschbergen und Bügelwäsche nur Glück und Freude empfindet! Ich nehme es auch niemandem ab, dass er nie von seiner Familie genervt oder gestresst ist. Das hat gar nichts mit dem Partner und der Familie zu tun, sondern es ist einfach das Leben.

Von sowas darf man sich nicht manipulieren lassen! Das ist ganz wichtig für die Seelenhygiene, solche kitschigen Glanzbildchen maximal zu belächeln und von sich fortzuweisen. Solange man jung und unerfahren ist, besteht die Gefahr, dass man sich manipulieren läßt.

Das ist alles Machwerk, was die Leute einem da reindrücken wollen, das weiß ich aus langer, leidvoller Lebenserfahrung. Man lebt viel besser, gesünder und stabiler, wenn man das Leben annimmt, wie es nun einmal ist, und darüber hinauswächst, andere beeindrucken zu wollen.

Es bringt einem nichts, wenn andere scheinbar beeindruckt sind. Man kann hervorragend darauf verzichten. Und wenn man eine Show für andere abzieht, verrät und betrügt man sich selber.

Ein Mensch, der wirklich erwachsen geworden ist, braucht die Anerkennung anderer nicht mehr.
 

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