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Selbstbefriedigung - Trauma in der Jugend nie überwunden?

  • Starter*in Starter*in toddel
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Hallo Toddel,

schön, dass du wieder dabei bist 😉!

Ich kriege leider meine Gedanken und Gefühle schriftlich nicht so auf die Reihe, wie ich das gerne hätte. Na, mal sehn.

Ich denke, ich weiß. was du meinst. Mich überkommt dieses "Trauma light" 🙂p gar nicht mal so blöd) auch einfach so. Von einer Sekunde auf die andere. Es "überkommt" mich regelrecht. Grade hab ich diesen Ausdruck verinnerlicht.......Aber genau so ist es. So von unten nach oben. Wie soll ich sagen.........ein Panikgefühl.

Tja, alles nicht so ganz kompatibel, was........

Übrigens - meinen Respekt für deinen 1. Thread.

Ich hab jetzt einige Zeit über deine Frage nachgedacht, ob es uns/mir auch so geht. "Es" ist immer da. Und zack - bricht es aus. Einfach so. Ja, genau so kann ich es beschreiben.

Liebe Grüße
MF
 
Zuletzt bearbeitet:
@Elizabeth + Mittlere Frau: Ich hab echt das Gefühl, dass es Euch ähnlich geht, wie mir. Gerade heute früh beim Aufwachen ist mir wieder alles über den Kopf gestiegen (was sicher teils auch am tollen Wetter lag)... wie geht´s Euch im Durchschnitt? Beschränkt sich Euer "Problem mit Euch selbst" auf einzelne (evtl. früher prägende) Situationen, oder ist es ein "Dauerton"?
wie gesagt, bei mir ist die sache überstanden. deswegen gehts mir mittlerweile so gut, dass ich ohne beeinträchtigung leben kann. aber ja, es war im grunde ein dauerton. mein grundsätzliches lebensgefühl war geprägt von hoffnungslosigkeit, einsamkeit und schwere. ich war wie hinter einer unsichtbaren wand und hatte keine chance, zur echten welt, in der sich das leben abspielte, durchzudringen. ich konnte nicht mitmachen, und ich verstand nicht woran es lag. dementsprechend war ich auch nicht in der lage, nähe zu menschen auszuhalten.

Ich hatte gerade gestern wieder ein Erlebnis. Hatte einen Termin in einem Fitness-Studio (beruflich) und habe vorher echt versucht bei mir zu bleiben und mir fest klargemacht, dass es an mir nix peinliches oder gar perverses zu entdecken gibt. Beim Termin dann, ohne dass ich was Negatives erlebt hätte, "Bamm!" - ich war wieder völlig neben mir, mein Hirn fühlte sich an wie verrenkt.
diesen "bei mir bleiben" -vorsatz kenn ich nur zu gut. wie oft hat es mich in die verzweiflung getrieben, dass er einfach nicht umsetzbar war und ich wieder und wieder einfach "weggespült" wurde. heute weiß ich: ich war auch zu den zeiten, als ich mir vornahm bei mir zu bleiben nicht bei mir. weil ich mich überhaupt nicht kannte.
wie oft fragte ich mich: wer bist du? gibt es dich überhaupt? wie kann ich dich finden?
heute weiss ich: ja es gibt mich! und ich mag und schätze die person sehr, die ich bin und kennenlernen durfte, weil sie etwas ganz besonderes ist. 🙂
das tolle an der sache war und ist: dadurch, dass es für mich nicht selbstverständlich ist, mich zu kennen, zu spüren und zu leben, genieße und schätze ich heute jeden tag. und wenn ich daran denke, dass mir vergönnt ist, mit allen meinen sinnen zu erleben, was da noch kommen mag, dann erfüllt mich das mit großer dankbarkeit und glück. 🙂

ich hoffe es reicht, wenn ich von mir und meinen erfahrungen schreibe, denn weder kann ich jemandem eine diagnose stellen, noch traue ich es mir zu, sinnvolle tipps zu geben - zumal jeder mensch, auch wenn sich geschichten ähneln, anders fühlt und empfindet, und deshalb für jeden ein anderer weg richtig ist, funktioniert.

bei mir war es ja zusätzlich neben dem schlecht-, falsch- oder oft gar "nicht vorhanden sein" - gefühl auch noch die tatsache, dass ich nicht in der lage war, mich von den emotionen meiner mitmenschen abzugrenzen. sobald ich auf einen menschen traf, waren da so viele (leider ausschließlich "schlechte") gefühle, die ich genau wahrnahm, aber ich konnte nicht zuordnen, wem sie gehörten, mir oder einem gegenüber. ich war verloren, und wurde auch permanent von diesen emotionen durch die gegend gespült, hatte keinen festen boden unter den füßen. wenn ich allein war fühlte ich mich höchstens einsam und verzweifelt, meistens aber völlig taub.
mein durchbruch auf dem weg zur besserung fand statt, als es mir gelang, die schleusen dicht zu machen für die gefühle anderer- damit allerdings für alle gefühle, auch für meine. ich verlagerte alles was in mir vorging in meinen kopf und betrachtete die welt durch einen neuen, rationalen filter, ließ nichts mehr an mich heran. das bescherte mir noch mal eine nicht kurze phase ausgeprägter depression. aber seither ging es nur mehr aufwärts.

ach ja, und alles war angst. ich wußte das damals nicht, dass das angst ist, in der ich lebe. wie ein fisch, der ja auch nicht weiß, dass er in wasser schwimmt. ich dachte dieses graußige gefühl ist einfach normal und gehört zu mir (schließlich war es da, seit ich mich erinnern kann), ich würde mich so graußig fühlen, weil ich so schlecht bin.

ich weiß nicht, torsten, was du für ein typ bist, also worauf du gut ansprichst. mir hat es geholfen, eine diagnose zu bekomen - allerdings war ich zu dem zeitpunkt, als ich sie erfassen und annehmen konnte eigentlich schon übern berg.
bist du in der lage, aus büchern etwas anzunehmen? bei mir war es so, dass mein extrem strenges über-ich lange zeit nichts gelten lassen konnte, als seine eigenen regeln und somit auch das, was in büchern stand, und an meinem weltbild hätte rütteln können, als blödsinn abgetan hat, als für mich ungültig. ich war von bestimmten vorstellungen einfach besessen, sie waren unumstößlich. gleichzeitig war ich unglaublich autoritätshörig. ich musste also erst bücher finden von autoren, die ich als autoritäten empfand, um neue sichtweisen an mich heranzulassen und ein umdenken einleiten zu können. da ich auch diese dann wieder völlig unreflektiert aufnahm und mir regelrecht einverleibte, wurde bei mir eine transformation ausgelöst. dass ich dinge differenziert betrachten kann, hat sich erst in den letzten jahren entwickelt.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Elizabeth!

mein grundsätzliches lebensgefühl war geprägt von hoffnungslosigkeit, einsamkeit und schwere. ich war wie hinter einer unsichtbaren wand und hatte keine chance, zur echten welt, in der sich das leben abspielte, durchzudringen. ich konnte nicht mitmachen, und ich verstand nicht woran es lag. dementsprechend war ich auch nicht in der lage, nähe zu menschen auszuhalten.

Puh, Deine Worte geben mir grad echt Hoffnung. Weil Du offenbar einen Weg gefunden hast UND VOR ALLEM, weil ich mich wirklich in Deinen Beschreibungen wiederfinde. Erstaunlich genau.

Das Gefühl der Einsamkeit, selbst wenn man durch eine Masse von 1000 Menschen durchläuft. Diese Abgegrenztheit zur Welt, als würde man in ein Schaufenster (oder aus einem Schaufenster hinaus??) blicken und sie betrachten. Das Gefühl, keinen Draht zu anderen Menschen zu haben, nicht zu ihnen zu gehören. Als wären sie eine andere Rasse…

Und das Schlimmste: wie banal diese Erklärungen klingen, wenn man sie jemandem zu erzählen versucht oder sie so dahinschreibt… :-/


diesen "bei mir bleiben" -vorsatz kenn ich nur zu gut. wie oft hat es mich in die verzweiflung getrieben, dass er einfach nicht umsetzbar war und ich wieder und wieder einfach "weggespült" wurde. heute weiß ich: ich war auch zu den zeiten, als ich mir vornahm bei mir zu bleiben nicht bei mir. weil ich mich überhaupt nicht kannte.
wie oft fragte ich mich: wer bist du? gibt es dich überhaupt? wie kann ich dich finden?
heute weiss ich: ja es gibt mich! und ich mag und schätze die person sehr, die ich bin und kennenlernen durfte, weil sie etwas ganz besonderes ist.
C:\Users\BENUTZ~1\AppData\Local\Temp\msohtmlclip1\01\clip_image001.gif

Ja, das ist so eine Erkenntnis, die erst seit Kurzem in mir reift: dass ich auch eine Person, auch ein Mensch bin. Für mich war es immer selbstverständlich, nach den anderen zu schauen, mich an ihnen zu orientieren, mich an sie zu klammern, usw. Ich selbst war und bin mir lästig – neulich habe ich mir mal deutlich gemacht, wie es wäre, wenn ich mit einem Bekannten so umginge, wie ich es mit mir tue. Puh, der Gedanke war erschreckend…


ich hoffe es reicht, wenn ich von mir und meinen erfahrungen schreibe, denn weder kann ich jemandem eine diagnose stellen, noch traue ich es mir zu, sinnvolle tipps zu geben - zumal jeder mensch, auch wenn sich geschichten ähneln, anders fühlt und empfindet, und deshalb für jeden ein anderer weg richtig ist, funktioniert.

Ich denke, das reicht absolut. Wie gesagt, schon die Tatsache, dass „da draußen“ noch andere Menschen gibt, denen es genau so oder ähnlich geht, wie einem selbst, hilft schon ein kleine wenig weiter. Noch mehr hilft es, Deine Gefühle und Deinen (erfolgreichen) Weg mit zu verfolgen und sich seinen Teil daraus zu folgern. Zumindest ich erwarte von Dir keine ärztlich fundierte Diagnose. J


ach ja, und alles war angst. ich wußte das damals nicht, dass das angst ist, in der ich lebe. wie ein fisch, der ja auch nicht weiß, dass er in wasser schwimmt. ich dachte dieses graußige gefühl ist einfach normal und gehört zu mir (schließlich war es da, seit ich mich erinnern kann), ich würde mich so graußig fühlen, weil ich so schlecht bin.

Ich kann nur sagen: Amen, Schwester! 🙁


bist du in der lage, aus büchern etwas anzunehmen? bei mir war es so, dass mein extrem strenges über-ich lange zeit nichts gelten lassen konnte, als seine eigenen regeln und somit auch das, was in büchern stand, und an meinem weltbild hätte rütteln können, als blödsinn abgetan hat, als für mich ungültig. ich war von bestimmten vorstellungen einfach besessen, sie waren unumstößlich. gleichzeitig war ich unglaublich autoritätshörig. ich musste also erst bücher finden von autoren, die ich als autoritäten empfand, um neue sichtweisen an mich heranzulassen und ein umdenken einleiten zu können. da ich auch diese dann wieder völlig unreflektiert aufnahm und mir regelrecht einverleibte, wurde bei mir eine transformation ausgelöst. dass ich dinge differenziert betrachten kann, hat sich erst in den letzten jahren entwickelt.

Prinzipiell ja. Bei mir ist es wohl ähnlich, wie bei Dir: mein Kontrolleur tut vieles als Zufall ab oder erklärt es (mir) schlicht und ergreifend als nicht für mich gültig! Aber einen kleinen Fuß stellt die richtige Lektüre durchaus in die Tür, die dann gerade im Begriff ist, zuzuschlagen.

Ich muss nur das Gefühl haben, mich darin wiederzufinden. Also nicht diese hohlen Phrasen, die man sich neben den Badezimmerspiegel hängen soll, sondern etwas mit Aha-Effekt. So, wie z.B. einige Werke von Hermann Hesse oder auch Deine Zeilen…


Viele Grüße
Torsten


P.S.: Ich muss einfach nochmal sagen, wie sehr ich mich freue, dass wir uns hier "gefunden" haben. Ich hoffe, dass wir noch viel von uns gegenseitig profitieren.
 
So, ich klinke mich jetzt aus diesem Thread aus. Ich denke, ihr beide solltet besser alleine weitermachen.

Liebe Grüße
MF
 
So, ich klinke mich jetzt aus diesem Thread aus. Ich denke, ihr beide solltet besser alleine weitermachen.

Und ich denke, Du gehörst zu diesem Gespräch hier und solltest uns definitiv erhalten bleiben!

War auch von meiner Seite her keine Absicht, falls Du Dich "übersehen" gefühlt haben solltest. Bitte nicht ausklinken!


Viele Grüße

Torsten
 
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