Davon hört man immer wieder, daß Mütter ihr Kind "für sich behalten" wollen - entweder das einzige oder das jüngste. Deine Schwiegermutter hat ein immenses Problem damit ihren Sohn loszulassen, in SEIN Leben zu entlassen. Und der Sohn genießt scheinbar immer noch die Liebe und Fürsorge der Mutter, wobei man darüber streiten kann, ob es sich um tatsächliche Mutterliebe handelt oder eher um Verlustangst. Aber wie schon angedeutet tritt dieses Problem recht häufig auf. Nun bist Du an seiner Seite und "störst" den Familienfrieden. Denn Dein Partner hat nun nicht mehr unumschränkt Zeit für seine Mutter. Die Situation wird sich nicht ändern solange zumindest Dein Partner keine Notwendigkeit für eine Veränderung sieht. Von ihm müßte der Impuls ausgehen. Er müßte seiner Mutter verdeutlichen, daß sie nicht (mehr?) seinen Lebensmittelpunkt darstellt und er eigene Entscheidungen trifft und das Recht auf ein eigenes, selbstbestimmtes Leben hat. Du kannst aber davon ausgehen, daß die Schwiegermutter Dich bei allen ihren Eskapaden nicht persönlich meint. Ihr wäre keine Schwiegertochter recht, gar keine. Auch wenn es von ihr persönlich an Dich adressiert klingt, steckt hinter all diesen Vorwürfen und Beschimpfungen nur das Mißfallen, daß eine erstmal fremde, neue Person das Familienleben erheblich verändert (hat). Das hätte auch jede andere Frau sein können. Denke also beim nächsten Mal daran, daß die Schwiegermutter (zwischen den Zeilen) etwas ganz anderes ausdrücken will als sie sagt. Versuche Streit oder zumindest Eskalationen zu vermeiden. Ich weiß nicht, ob es Momente gibt, in denen Du ruhig mit ihr sprechen kannst. Wenn ja: nutze solche Momente ihr zu verdeutlichen, daß sie ihren Sohn am ehesten verliert, wenn sie gegen Dich "schießt". Daß sie aber eine Schwiegertochter hinzu gewinnen kann, wenn sie die Entscheidung ihres Sohnes für Dich akzeptiert. Je nach Intellekt und Bildungsgrad mußt Du Deine Worte gut abwägen, damit sie auch so verstanden werden, wie Du sie meinst. Vlt. hilft sogar ein verbaler "Direktangriff" wie: "Hey, Dein Sohn geht Dir doch nicht verloren nur weil er sich eine Frau gewählt hat. Du willst doch bestimmt auch daß er glücklich ist. Dann gönne ihm doch seinen Erfolg eine Frau gefunden zu haben." Du solltest versuchen ihr das Ganze positiv zu "verkaufen". Vermeide dabei die Ich-Form.