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schwere Sinnkrise und arbeitslos nach Studium

YingYang

Neues Mitglied
Ich bin grad in einer Krise und etwas Feedback, Inspiration oder ähnliche Erfahrungsberichte würden mir gut tun.

Ich bin Ende 20 und habe vor paar Monaten mein Studium abgeschlossen.
Ich habe Molekularbiologie mit Schwerpunkt Neurowissenschaft studiert und mit einer 1,0 abgeschlossen. Trotzdem bin ich seit einigen Monaten arbeitslos und befinde mich in einem persönlichen, tiefen Krise.

Etwas Hintergrundinfos:

Ich war in der Schule eine Problemschülerin, habe mich im Unterricht gelangweilt, bin mit Autoritätspersonen nicht klar gekommen, nie Hausaufgaben gemacht, war eine Aussenseiterin, weil ich mit den Mitschülern nicht klar gekommen bin. Ich bin 2 mal sitzen geblieben. Meine Lehrer beschimpften mich oft, meinten, ich wäre nicht intelligent genug für das Gymnasium und rieten meinen Eltern, mich auf die Realschule zu schicken und dann eine Ausbildung zu machen. Mein Abitur habe ich trotzdem durchgezogen, mit gutem Erfolg.

Ich habe immer seit meiner Kindheit davon geträumt Kunst zu studieren. Aber nach der Schule habe ich mich für ein naturwissenschaftliches Studium entschieden, da ich schon immer sehr fasziniert von Wissenschaft war. Ich habe also parallel Physik und Molekularbiologie studiert weil ich das menschliche Gehirn unheimlich faszinierend finde. Ich habe für das Doppel-Studium insgesamt 6 Jahre gebraucht. Das Studium war extrem arbeitsaufwendig, danach habe ich meine Diplomarbeit an einem renommierten Forschungsinstitut in England absolviert. In der Zeit ist auf Grund der Entfernung auch die Beziehung zu meiner großen Liebe zerbrochen (nach 6 Jahren). Er meinte, meine Karriere sei mir wichtiger als er.

Man Plan war, danach einen Doktor dran zu hängen und im Ausland zu promovieren und eine wissenschaftliche Karriere hinzulegen und er konnte nicht mit und wollte mir nicht "im Weg stehen". Das war echt eine harte Zeit für mich. Ich musste nicht selten 7 Tage die Woche 12 Stunden täglich an meinem ah-so-tollen Elite-Institut im Labor Höchstleistung erbringen. Ich hatte nach dem Studium einen kompletten Burn-out!!!

Inzwischen habe ich schon so etwas wie ein Labor-Trauma entwickelt. Ich habe mir eingestanden, dass es überhaupt nicht mein Ding ist. Mir ist klar geworden, dass ich eher den anderen und mir selbst beweisen wollte, dass ich das mit Links schaffe. Kein einziges Praktikum hat mir Spaß gemacht. Im Labor mit der Pipette zu hantieren, Ratten zu untersuchen, wissenschaftliche Paper schreiben, der Laboralltag. Das ruft in mir Panik aus. Erstens fühle ich mich nicht talentiert und geeignet genug. Zweitens liegen meine Talente und meine Leidenschaft (!) in völlig anderen Gebieten. Ich will wirklich wirklich NICHT mehr als Wissenschaftlerin arbeiten. Aber es fehlt mir an einer alternativen Perspektive. Ich bewerbe mich seit Monaten für Jobs als Queereinsteigerin, die mich genau so wenig interessieren, aber in denen ich wenigstens mehr verdienen würde. Aber ich bekomme nur Absagen. Und heimlich freut sich meine Seele. Aber was kann ich als Neurowissenschaftlerin schon als Quereinstieg machen?????

Ich würde viel lieber mit Menschen arbeiten und auf mein Herz hören und etwas kreatives machen. Kunst ist immer noch mein Traum, oder Modedesign, Bühnenbild. Aber ich habe Angst, dass ich mit Ende 20 viel zu alt bin um ein weiteres Studium anzufangen und ich habe Angst vor finanzieller Unsicherheit. Auch wenn ich weiß, dass ich gut bin, plagen mich Selbstzweifel. Wie soll ich meinen Eltern verklickern, dass ich trotz 1,0-Diplom meinen Job hasse und ihn gar nicht ausüben will? Sie haben mir schließlich den Großteil meines Studiums finanziert. Zur Zeit schlage ich mich als Chemie-Nachhilfelehrerin durch, habe kaum Geld zum essen. Ich bin nicht mal zum Amt gegangen um Harz4 zu beantragen, weil ich mich schäme denen verklickern zu müssen, dass ich wegen psychischen Problem den Beruf, für den ich ausgebildet worden bin, nicht auszuüben WILL. Ich weiß a selber, dass es so nicht weiter geht. Ich bin in einer tiefen Krise, habe wegen dem Stress Schilddrüsenprobleme, Tinnitus, Verdauungsprobleme, schlaflose Nächte, Kopfweh, heule ständig das Kissen voll.

Ich weiß nicht, ob ich auf mein Herz hören soll oder einfach "vernünftig" sein soll und mich mit dem Weg abfinden soll.

Ging es jemanden so ähnlich? Hat jemand von euch schon mal eine ähnliche Krise gemeistert? Hat jemand einen sinnvollen Ratschlag?
 
T

Tao

Gast
Ich weiß das klingt doof, aber geh zum Arbeitsamt! Soziale Absicherung bezahlst du ja auch mit der Mehrwertsteuer mit, also wieso nicht erstmal etwas den Druck rausnehmen?

Ich denke du solltest das alles nicht so Kritisch sehen - das Leben ist zum lernen da und ich hätte auch eine Anlaufstelle für dich zum arbeiten... Du wirst mercknen, wenn du erstmal arbeitest, dass der meiste Stress von dir selbst kommt, dich kaputt macht und das du deswegen ein Ventil brauchst, wie Sport oder eben in deiner Freizeit künstlerisch tätig zu werden.
Ich rate dir davon ab, dich jetzt noch Umzuorientieren, da diese positiv assoziierten Künste vielleicht der Wirklichkeit weichen müssten wenn du keine Absicherung hast, und dann wären sie dir sehr schnell viel weniger Wert. Daher solltest du sie wie Sport zum ausgleich machen.

Der erste Gedanke als ich anfing zu lesen war: 300 Millionen US-Dollar: Microsoft-Gründer will wissen, wie das Gehirn funktioniert - Golem.de

Aber da du erstmal in Lohn und Brot musst, nun die besagte Anlaufstelle für einen Job:
Departments - Welcome to the Leibniz Institute for Neurobiology - Leibniz Institute for Neurobiology, Magdeburg
bzw Organisation - Stellenangebote - Leibniz Institute for Neurobiology, Magdeburg

Bzw.
Jobs im Bereich Biologie/Biotech - Stellenangebote im Bereich Biologie/Biotech - Promotion - jobvector
oder
Jobs im Bereich Biologie/Biotech - Stellenangebote im Bereich Biologie/Biotech - Promotion - jobvector

Die suchen eigentlich ständig Leute in dem Netzwerk, das sich auch nach England erstreckt.

Alternativ
Stellenangebote/ -gesuche

oder in der Privatwirtschaft - bitte durchklicken: ZENIT GmbH Magdeburg: STARTSEITE

Du kannst dich auch in Tübingen bewerben, aber dafür ist es mir grade zu spät, jetzt noch was raus zu suchen.

Deine "anderen" Probleme solltest du in separaten Threads hier abhandeln - glaub mir es kann helfen.;)
 
G

Gast

Gast
YingYang, oh mann , mir geht es fast genauso wie Dir, ich habe Biochemie studiert und mich hat diese Studium sehr krank gemacht, bin auch sehr gut am Schluss gewesen und habe jetzt eine labphobie, habe in der Zwischenzeit mehrere Jahre in der Firma meiner Eltern gearbeitet, aber die wird jetzt verkauft nd daher i´suche ich auch vergeblich einen Job als Quereinsteiger, jetzt werde ich mich wohl auf Promotionsstellen bewerben, damit ich nicht ohne Geld dasteheWenn ich mir überlege, dass ich dann für so einen Knochenjob im Monat weniger Geld bekomme, als manche in ner halben Woche verdienen,könnte ich nur heulen, dazu kommt auch, dass ich eher der künstlerische Typ bin, aber ich halt damals etwas "Sicherers" studieren wollte.
 
T

Tao

Gast
Entschuldige wenn ich etwas progressiv bin und nicht alles in schöne Worte verpacke.

Das eigentliche Problem ist das du dich in deiner eigenen Logik einsperrst. Du bist per Selbstfokussierung darauf geprägt, dem was du entgegen gesetzt bekamst, was aber emotional eine Herabwürdigung für dich bedeutete, entgegen zu stehen.

Dabei ist es wichtig das du erkennst, wie komplex und Robust deine Annahmen waren/sind die dich so werden ließen. Du kamst mit der Logik eines Kindes/Jugendlichen in diese Situation. Nun merkst du aber das es nicht mehr geht. Statt in deiner Sichtweise vorwärtsgerichtete Lösungen zu suchen musst du aber erst verstehen wie du überhaupt an diesen Punkt gekommen bist.

Deine Motivation war erst das andere sagten du kannst nicht und daraus entwickelte sich mit dem Wissen das du es eben doch kannst der Glaube an dich selbst und daran den äußeren Zwängen entgegen stehen zu können.

Was aber passierte ist das du deine Logik übermäßig stark zu Wort kommen liest, deine Gefühle und physischen Bedürfnisse hingegen blieben ehr vernachlässigt.
Ich bin mir sicher das du das Gefühl kennst das etwas Fehlt. Dieses resultiert eben daraus das du dich nach den Zwängen dir selbst gerecht zu werden gerichtet hast.

Ach das ist schwer zu erklären.

Vielleicht kannst du es aus deiner jetzigen Wahrnehmung heraus auch nicht ganz so akzeptieren. Aber wenn du dir Zeit für dich selbst nimmst, merkst du das da ein Bruch ist, weil deine Handlungsgrundlage den Boden verliert. Dein Leben wird jetzt anders werden. Erst kommt vielleicht das ungewisse, aber danach geht es wieder Berg auf.

Mach bitte mal ein paar Gedankenspiele und wäge ab was passiert wenn du in diesem oder jenem Moment anders reagierst und betrachte dich und dein Innenleben dabei selbst.

An sich sollte deine eigene Logik weitestgehend widerspruchsfrei sein. Doch kommst du mit ihr nicht weiter. Daher gilt es jetzt neue Annahmen zu treffen, vielleicht mal das was man über das Limbische System gelernt hat auf sich anzuwenden und es zu akzeptieren, so das eine neue geistige Theorie über dich selbst aus dir entstehen kann. Leite deine Logik!

Die Schilddrüse beeinflusst dein Verhalten und deine Selbstwahrnehmung. Nach deiner Schilderung hast du eine Unterfunktion, die ärztlich abgeklärt werden sollte, falls sie das noch nicht ist. Vermutlich heißt es dann Levothyroxin.
 
N

Nickel

Gast
Jepp, genau das wollte ich auch fragen - ist deine Schilddrüse in Behandlung? Ist sie schon eingestellt? Als Molekularbiologe weißt du, wie wichtig dieses Hormonsystem für Körper und Psyche ist, und bevor das nicht wieder "funktioniert" würde ich an deiner Stelle meiner schlechten Stimmung einfach nicht trauen!

Nun aber meine Einschätzung zu deiner verzwickten Lage.
Welche Möglichkeiten hast du?

1. du macht sofort eine Kehrtwendung und machst "etwas Neues". Problem: Finanzierung (wäre für mich am wichtigsten an dieser Stelle). Und die Ungewissheit, obs denn das ist, was du dir darunter vorstellst. Zu alt bist du nicht ^^ Es gibt viele Leute, die sich in dem Alter umentscheiden - und du könntest in 3?4?5? Jahren wenn du fertig bist, auch locker argumentieren warum du gewechselt hast. Du bist wie alt dann? Max 34. Auch wenns dir uralt vorkommt, das ist es nicht *g*

Du kannst während deiner Jobsuchzeit ein Praktikum in dem Bereich machen, was du gern tun würdest.

2. Du "findest dich damit ab" etwas zu tun, was du gar nicht tun willst. Aber, hier gibt es auch a, b und c:
2.a du läßt dich knechten, und wirst unglücklich.
2.b du guckst mal, welche Bereiche es denn für dich so gibt: Eine Freundin von mir hat bspw mit ihrem Chemiestudium in einem Verlag angefangen. Die suchen solche Quereinsteiger, oder du wirst Patentanwalt oder du gehst in den Vertrieb und verkaufst die Mikrobiologie-spezifischen Geräte, oder oder, es gibt erstmal viele Berufsbereiche, wo du gar nicht wieder ins Labor brauchst. Oder du guckst dir erstmal den realen Job an: Die Wirklichkeit sieht meistens ganz anders aus, als das Studium vorgaukelte. Vielleicht gefällt es dir!

2.c du läßt dich auf das Spielchen ein, erstmal den job durchzuziehen, um wieder auf die Beine zu kommen. Damit du dir wieder essen leisten kannst. Damit du einen geregelten Tagesablauf hast und den Kopf frei von den grundsätzlichen Sorgen bekommst. Und dann, wenn du dich wieder aufgerappelt hast, wirst du dir langsam, peu a peu eine Alternative in deiner Freizeit suchen.
Fernstudium, vielleicht fallen ja auch andere Möglichkeiten ein.

Was meinst du dazu?

Ich wünsche dir viel Kraft, und alles Gute!

LG Nickel
 

Jacque

Neues Mitglied
Hi YingYang,

so, mir geht es genauso wie Dir. Seit Jahren habe ich irgendwie einen Konflikt. Auf der Schule ging es mir so ähnlich wie Dir. Hausaufgaben habe ich anfangs auch überhaupt nicht gemacht. Dann habe ich mich angepasst, aber habe mich immer gefragt was ich die ganze Zeit für Blödsinn lernen muss. Das hat sich eigentlich über alle Schulen so durchgezogen. Im BWL-Studium habe ich dann Finanzen studiert als Schwerpunkt, in der Hoffnung endlich etwas richtiges zu lernen dass mich interessiert. Leider wurde ich wieder enttäuscht. Zuviel Auswendiglernerei. Ich steckte wirklich meine Hoffnungen hinein, dass ich endlich das Richtige gefunden hatte. Danach wurde ich ziellos und erste Verzweiflung machte sich breit. Scheinbar war es alles nichts für mich. Übrigens war ich ziemlich durchschnittlich im Studium.

Also habe ich immer neben dem Studium krampfhaft nach Alternativen gesucht. Ich habe Songs geschrieben, Geschichten geschrieben und mich immer wieder mit Programmierung beschäftigt. Das fand ich alles wesentlich spannender als den anderen Kram. Dieses schaffende, gestaltende ist es glaube ich was ich so erfüllend daran finde. Und es ist konkret. Ich kann das Gelernte direkt umsetzen. Zudem redet mir niemand rein wie ich es machen muss. Ich kann es selbst gestalten und dabei zusehen, wie ich besser werde.

Ich bin auch arbeitslos, jetzt seit einem Jahr. Der Existenzstress ist wirklich das Letzte. Ich habe mich auch immer aus Pflicht auf Stellen beworben, von denen ich dachte das könnte doch ok sein. Letztlich bekam ich aber Panik wenn mich jemand angerufen hat. Einmal hatte ich sogar eine ziemlich gute Chance auf eine gut bezahlte Stelle. Am Tag wo ich hätte hinfahren sollen zum Gespräch bekam ich Panik und sagte ab. Ich habe mir fest vorgenommen mir die Dinge nicht mehr schönzureden. Wenn mir diese Jobs nunmal nicht taugen, dann ok-pech gehabt. Dann wird es Zeit endlich nach Alternativen zu suchen und das nötige Selbstvertrauen zu entwickeln, diese auch zu finden. Mir haben auch immer alle gesagt, du kannst dies und das nicht. Ehrlich gesagt finde ich das das Letzte. Wenn sich deine Seele so freut, dann hat das einen guten Grund denke ich. Ich werde wohl auch einen Kompromiss mit meiner Seele schließen müssen, letztlich. Zwischen Geld und Seele.

Was du machen kannst, ist dich vielleicht vorübergehend abzufinden mit einem Geldjob. Etwas, was du nach Möglichkeit nicht völlig schlecht findest. Vielleicht ist dir die Arbeitsumgebung auch wichtig und du willst nicht nur 12h irgendwo drinnen im Labor oder Büro sitzen. Denke mal drüber nach. Das mit dem Geld verdienen ist eben etwas blöd. Ich weiß, dass viele Physiker in der Unternehmensberatung sind oder im Investmentbanking. Du hast ja eine extrem hohe Frustrationstoleranz, wenn du so ein hartes Studium durchstehst-das sehen die Personaler scheinbar auch.

Ich werde vermutlich auch einen Geldjob annehmen. ABER: Nicht ohne meine richtigen Ziele weiter zu verfolgen. Und wenn ich dafür am Ende nochmal studieren muss, werde ich das machen. Bin auch fast Ende 20. Wobei ich denke dass ich kein Studium brauchen werde um mir das Wissen anzueignen. Da muss ich ja wieder auch viel Quatsch lernen, der künstlich aufgebläht wird.

Wenn du also etwas Kreatives machen möchtest, dann kommt es auch darauf an, was genau. Modedesign kannst du auch selber lernen und da gibt es ja auch einige, die es sich selbst beigebracht haben. Nähmaschinen sind auch billig zu haben. Oder Malen etc. Du wirst vielleicht einen Rhytmus entwickeln müssen jeden Abend nach der Arbeit eine Stunde an deinen Fähigkeiten zu arbeiten. Dazu brauchst du vor allem Geduld. Du könntest auch eine Teilzeitstelle nehmen und so noch mehr an deinen Fähigkeiten arbeiten.

Lass auf jeden Fall deine Gedanken zu und überlege dir was dir gefällt. Strafe dich nicht dafür ab. Und du hast auch Bedürfnisse, denke also erstmal an dich und dann an deine Eltern. Lass mal alles hochkommen, was du die letzten Jahre unterdrückt hast. Ein guter Zeitpunkt im Leben denke ich. Eine schwierige Zeit ist das nach dem Studium.

Du musst aber bestimmt auch lernen, dich nicht zu überarbeiten. Dein Körper reagiert mit Panik auf das Labor. Hat er sich wohl gemerkt, dass dort zu viel Arbeit anfällt. Am Anfang mochtest du doch die Wissenschaften, hattest du denn während der Praktika tatsächlich immer ein schlechtes Gefühl wegen der Sache oder wegen der vielen Arbeit?
 
G

Gast

Gast
Hallo Yingyang wollte mal fragen, wie es Dir in der Zwischenzeit so geht, ich hänge immer noch voll durch ......
 
S

Schokokuchen

Gast
hallo yingyang,

ich konnte gewisse parallelen zu mir feststellen. bin ende 20, studium im sprachlichen bereich, muss mich allerdings seit jahren selbst finanzieren und mache das mit nachhilfe in französisch, spanisch, englisch, deutsch und latein. ich komme über die runden, habe eine eigene wohnung und essen reicht auch. doch auch meine liebe liegt bei der kunst, bei musik und beim theater. zumal ich in meinem job auf viel demotivation seitens der schüler stoße und ich nicht weiß, ob der lehrberuf das richtige für mich ist.

ich wollte vor jahren eine schauspielausbildung anfangen, habe mir aber gesagt, dass ich das studium erst zu ende mache. jetzt ist es fast fertig und ich habe mich an schauspielschulen umgesehen. die sind sehr teuer (im schnitt 400 euro pro monat). ich wüsste wirklich nicht, wie ich das geld neben essen und miete zusammenkriegen sollte. ich denke, da liegt ja auch dein problem.

zeichnest du denn nebenher? denn du könntest es auch als quereinsteigerin in dem bereich versuchen. mein bruder verkauft beispielsweise seine fotos übers internet, ich habe meine bilder schonmal ausgestellt und auch einen auftrag gehabt, dessen bildergebnis ich für immerhin 50 euro verkauft habe. den auftrag hatte ich über eine nachhilfeschülerin. ich bastle auch gerade an einer ausstellung, indem ich versuche, neben studium und uni zum ausgleich zu malen. das schadet nie und im falle eines studiums ist ja für dich auch eine mappe von nöten!

aber du hast recht, in anbetracht des finanziellen ist es nicht leicht. "alles auf der welt kostet geld!" das ist schade. aber über vitamin b(eziehungen) lässt sich ja auch noch was schaukeln..

wie sieht es denn mittlerweile mit deiner krise aus? war eine bewerbung "erfolgreich" (eigentlich willst du ja nicht genommen werden)? wie sieht es aus mit unterricht an einer schule?

liebe grüße und ich kann deine lage und die damit empfundene problematik gut nachvollziehen!
 
W

winnie

Gast
Ich habe auch Zell- und Molekularbiologie studiert mit dem Schwerpunkt Biochemie und im Bereich Tumorbiologie. Nach dem Diplom wollte ich auch zuerst promovieren, merkte allerdings schon Widerwillen als ich mich beworben habe.

Ich hatte vor über 10 Jahren das Glück eine gute Stelle im KH zu bekommen - eben auch als Quereinsteigerin. Einfach war es nicht.

Also, ich denke schon daß es Stellen gibt, leider weiß man das nicht so, wenn man von der Uni kommt und so blind ist...die Uni bereitet einem ja nicht vor. Man wird als Wissenschaftler ausgebildet und ob dies nun konform mit dem Leben ist, dem Bedarf, wird nicht gefragt...

Ich würde heute niemanden mehr raten, Bio zu studieren. Dann doch bitte Medizin, wenn man schon im Med. Bereich arbeitet. Bio...nie und nimmer!

Es liegt ein wenig zurück und hoffe, daß Du nun was gefunden hast....

Liebe Grüße

w.
 

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