Schwere Entscheidung

Ich weiß einfach nicht wie ich mich entscheiden soll. Ich wollte schon lange mit meiner Freundin zusammen ziehen, was nicht ging, wegen meinem Haustier (Kater) und ihrer Allergie. Das war aber nicht schlimm, wir wohnten nicht weit voneinander entfernt. Nun ist mein Tier Mitte des Jahres verstorben. Nächstes Jahr wollten wir endlich zusammen ziehen. Es ist jedoch das schlimmste passiert, was hätte passieren können. Die Schwester meiner Freundin hatte Anfang des Jahres einen schweren Unfall und kann jetzt nicht mehr laufen und als wäre das nicht genug, hat sie ihr Freund deswegen verlassen. Sie besitzt ein eigenes Haus, was noch nicht ganz abgezahlt ist und kann ohne ihren Freund das Haus nicht halten. Jetzt möchte meine Freundin, im oberen Bereich des Hauses einziehen. Die Wohnungen sind getrennt von einander, nur der Garten gemeinsam. So könnte ihre Schwester das Haus ohne Probleme halten und meine Freundin könnte ihr außerdem bei der Pflege helfen, zusätzlich zum Pflegedienst. Für meine Freundin ist es beschlosse Sache, weil ihre Schwester ihr schon viel im Leben geholfen hat und ihrer Schwester es psychisch wirklich schlecht geht. Sie ist psychisch gerade ziemlich auffällig, was ich natürlich verstehe. Beide sind sehr glücklich mit dieser Lösung und ich kann ihr keine Vorwürfe machen. Jetzt kommt aber das Problem. Ich möchte ja nicht egoistisch klingen, aber ich bin sehr unglücklich mit dieser Lösung. Mir tut ihre Schwester zwar sehr leid, aber ich mag ihre Schwester überhaupt nicht (schon früher nicht). Dazu kommt noch, dass das Haus dort sehr klein ist. Unsere Wohnung wäre nur 55 qm groß. Ich habe momentan 90 für mich alleine! Ich müsste total viel verkaufen. Meine Freundin macht mir keinen Druck, sie meinte wenn es mir nicht gefällt, müssen wir nicht zusammen ziehen, wir kriegen das schon hin, indem wir uns immer gegenseitig besuchen, was aber dann 40 Minuten Fahrt wäre. Mich nervt die hin und her besucherei jetzt schon. Ich habe ihr dann aber versprochen, dass ich mitkomme und sie hatte Tränen in den Augen vor Freude. Ich möchte nämlich wirklich endlich gemeinsam mit ihr irgendwo wohnen. Meine Freundin wohnt dort schon so langsam und wir richten so langsam gemeinsam ein, obwohl wir einen sehr unterschiedlichen Geschmack haben. Jetzt war ich die letzten 3 Wochenenden dort, um mich an diese Situation zu gewöhnen und es war zum kotzen. Ihre Schwester nervt einfach nur und ich weiß nicht wohin mit meinen Sachen! Es sieht alles blöd aus, weil vollgestellt.. . Und meine alte Wohnung ist so geil und günstig. Jetzt habe ich Panik bekommen, weil wenn ich meine Wohnung kündige, hab ich festgestellt, dass es in moment echt schlecht aussieht mit neuen Wohnungen. Alles ist teurer, kleiner und hat eine viel schlechtere Lage! Ich traue mich nicht so richtig meine Wohnung zu verlieren. Immer kommen blöde Kommentare von ihrer Schwester. Z. B. Hab ich während meine Freundin auf der Arbeit war 5 Stunden am Stück am PC gespielt (mache ich halt schon mal, wenn es möglich ist). Danach hab ich Sport in der Wohnung gemacht und hab die Wohnung geputzt. Später habe ich mitbekommen wie sie böse über mich gelästert hat, dass ich den ganzen Tag die Wohnung nicht verlassen habe. Ist doch meine Sache. Normalerweise nervt mich meine Freundin nie, aber auf einmal meinte sie auch zu mir:"Du hättest ja mal raus gehen können." An nem anderen Tag machte ihre Schwester Stress, weil ich zu laut Sport in der Wohnung gemacht habe und ich hab mitbekommen, wie sie meinte, dass ich zu viele Lebensmittel einkaufe. Es sind Kleinigkeiten aber ich fühle mich nicht mehr wohl. Da sie auch so krank ist, kommt ständig die ganze Familie. Mir ist das zu viel. Aber ich liebe meine Freundin so sehr, wir sind 6 Jahre zusammen. Ich weiß jetzt nicht was ich tun soll? Meine Wohnung kündigen oder behalten? Ständig da solange hin fahren oder genervt sein? Ich habe Sorge dahin zu ziehen und dann direkt wieder auszuziehen, weil es mir nicht gefällt und dann aber keine gute Wohnung mehr zu finden.... Aber ich möchte auch mit meiner Freundin wohnen und das wird dann wohl nicht passieren. Was würdet ihr tun?

LG Hilfe85

Du bist nun mal kein Mensch mit Nächstenliebe, der bereit ist, alles aufzugeben und hinter sich zu lassen, sein Leben zu opfern für andere. Das nimmt Dir niemand übel. Ich persönlich habe mich für meine Mutter und deren Eltern aufgeopfert, was ich heute davon habe ist ein kaputter Rücken, den mir niemand mehr flicken kann.

Also behalte Deine Wohnung, ziehe nicht dort ein. Du kannst sie nicht leiden, du wirst sie niemals leiden können. Und wenn Du dort wohnst, mußt Du Dich der Schwester unterwerfen, anpassen und nach deren Nase tanzen. Im Prinzip bist Du nun quasi Pflegeassistent bis zum bitteren Ende auf Lebenszeit und Deine Freundin ohnehin. Das geht bis in alle Ewigkeit so weiter. Vielleicht solltest Du Dich über kurz oder lang trennen und neu orientieren, da das ganze Umfeld sich auf Dich negativ auswirken wird. Sobald das Wochenende naht, ist die ganze Familie zu Gast, was ja auch verständlich ist. Wenn ihr nicht 100% gemeinsam funktioniert und Du keinen Bock hast, jedes Wochenende Zeit in kranke Menschen zu investieren dann ist das nicht das Richtige für Dich.

Ich hatte einen guten Kumpel mit behinderter Schwester. Das ganze Leben dreht sich dann ausschließlich um die behinderte Person. Es ist einfach so. Ein kranker Mensch muß ja auch Abwechslung haben, Hilfe bekommen und integriert werden. Ist das Dein Ding?

Hallo

ich denke auch nicht, dass man sich aufopfern muss. Deine Freundin ist bereit, ihrer Schwester zu helfen - ob das Aufopfern ist oder nicht wird sich wohl noch rausstellen. Die Schwester hat verständlicherweise psychische Probleme, so ein Unfall muss natürlich erstmal verarbeitet werden.

Aber Ihr habt Euch vorher nicht verstanden. Wenn Du dahin ziehen würdest, würdest Du:
1. Deine Freiheit aufgeben
2. Du hättest weniger Platz
3. Du hättest ständig Kontakt mit einer offensichtlich im Moment nicht allzu freundlichen Schwester
4. Ihr hättet vermutlich nicht sehr viel Privatleben
5. Die Beziehung wäre häufigeren Streitigkeiten zwischen Schwester und Dir und dann vermutlich Freundin und Dir ausgesetzt - Deine Freundin müsste sich dann zwischen Schwester und Dir positionieren .
6. Du hast dort probegewohnt und fandest es "zum Kotzen".

Dagegen steht die Fahrerei - 40 min. ist noch verkraftbar finde ich. Und dass Du seit längerem mit ihr zusammen ziehen möchtest.

Für mich wäre es klar, dass ich zu diesen Bedingungen nicht dahin ziehen wollte. Toll, wenn Deine Freundin ihrer Schwester hilft, das ist nicht selbstverständlich und nicht jeder könnte das. Aber das muss nicht heißen, dass Du das auch tust und wenn die Schwester Dir gegenüber unfreundlich ist, dann wird sich das auch kaum sehr viel ändern.

Behalte bloss deine Wohnung..
Wenn du zur Schwester ziehst..dann wird dies nicht klappen.

Lies doch mal Deinen eigenen Beitrag aufmerksam durch ubd suche Pro und Contra raus. Die Antwort ist eindeutig.
Alles Gute Dir.

Hilfe85 meinte:

Ich habe ihr dann aber versprochen, dass ich mitkomme und sie hatte Tränen in den Augen vor Freude.

Zum Vergrößern anklicken....

Das war wohl leider eine vorschnelle Entscheidung von Dir.
Aber warum eigentlich dieses entweder-oder? Du kannst Deine Wohnung behalten bzw. weiterhin darin wohnen und Deine Freundin besuchen wenn Du sie sehen möchtest. 40 Minuten Fahrtzeit ist dafür jetzt auch nicht so viel.
Auf keinen Fall solltest Du aber Deine Wohnung kündigen und ins Haus ihrer Schwester einziehen.

Hallo, erst einmal vielen Dank für eure Antworten!

@tonytomate
Ja du hast vollkommen Recht, ich habe da keine Lust drauf. Das klingt böse. Ich wünschte es wäre anders. Doch ich will mich trotzdem nicht umorientieren. Ich liebe meine Freundin über alles. Ich könnte nicht einfach 6 Jahre weg schmeißen. Ich würde es emotional schon gar nicht schaffen mich zu trennen. Bevor ich sie kennen gelernt habe, hatte ich nur schlechte kurze Beziehungen, in denen ich sehr unglücklich war.

@Binchy
Klar sind 40 Minuten Fahrt verkraftbar, aber das würde sich dann ja erstmal über Jahre nicht ändern. Das fänd ich schrecklich. Zudem wird meine Freundin nun viel weniger Zeit haben. Ich habe Sorge sie nur noch selten zu sehen. Das könnte ich umgehen, indem ich einziehe. Aber du hast die Nachteile gut aufgelistet, ich will diese ganze Reihe an Nachteilen nicht in Kauf nehmen. Will meine Freundin aber auch nicht enttäuschen, wobei ich weiß, dass sie mir das nicht übel nehmen wird. Nur möchte ich nicht noch weniger Zeit mit ihr verbringen.

Aber ihr habt mir beide schon mal sehr weiter geholfen. Ich werde ihr erst mal sagen, dass ich mir nicht mehr so sicher bin. Und es noch nicht überstürzen will.

Liebe Grüße
Hilfe85

Vielen Dank auch an die anderen Beiträge! Es tut gut eure Meinung zu hören

@Weltkind
Klar hat mein Beitrag mehr contras als pro. Aber eigentlich wollte ich UNBEDINGT zu meiner Freundin, das pro öfter bei meiner Freundin zu sein hat sehr viel Gewicht und zählt doppelt und dreifach so viel ;-)

@Regis
Naja es ist halt nur entweder oder. Entweder ich ziehe wahrscheinlich gar nicht mit meiner Freundin zusammen. Diese Aussicht finde ich auch blöd oder ich fühle mich unwohl in meinem eigenen Zuhause. Das ist doch beides echt traurig....

LG Hilfe 85

Ach ja was ich auch noch anmerken will, wir richten ja gerade zusammen ein und haben nicht den selben Geschmack. Weshalb ich mich schnell entscheiden sollte. 🤔🙈Wenn ich mich nachher doch dagegen entscheide, hat sie nachher viele Möbel, die sie nicht mag. Wenn ich ihr jetzt aber ein "nein" gebe und dann später doch hinziehe, ist die Wohnung nacher nur auf sie abgestimmt. Wäre auch blöd.

Auch ich rate Dir, dass Du unbedingt Dein Wohnung behältst.
Diese WG klappt ja jetzt schon von Anfang an nicht. Das wird nur schlimmer und nicht besser. D.h. wenn Du dort einziehst, werdet Ihr euch vermutlich bald trennen. Und dann hast Du genau die Situation, die Du nicht willst. Tolle, grosse Wohnung weg für nix...

Das Deine Freundin ihre Schwester unterstützen will ist verständlich und löblich. Aber mir scheint, sie hat diese Entscheidung getroffen, ohne Dich so wirklich mit einzubeziehen.

Vorher war es Deine Entscheidung, dem Kater Priorität zu geben, was dem Zusammenziehen im Weg stand.

Man muss nicht zusammen wohnen, wenn man eine Beziehung hat. Ausser wenn man eine Familie gründen möchte. Aber danach klingt es ja bei Euch nicht.

Also lass das Einziehen da sein. Der Beziehung zuliebe.