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Schulphobie - bitte um Rat

G

Gast

Gast
Hallo!

Nach langem Hin und Her und einem furchtbaren Wochenende, ringe ich mich jetzt dazu durch, hier mein größtes Problem zu veröffentlichen.

Eins vorweg: Ich befinde mich im letzten Ausbildungsjahr, arbeite in einem kleinen, netten Betrieb im kaufmännischen Bereich. Wir haben ein gutes Arbeitsklima und ich fühle mich dort sehr wohl.

Meine Schulangst-/phobie war schon immer ein Problem von mir. Ich war aufgrund dessen nie gut in der Schule und habe oft gefehlt. Trotzdem habe ich es Irgendwie bis zum Abitur geschafft.

Jetzt in der Berufsschule macht mir meine Angst so sehr zu schaffen, dass ich überhaupt nicht mehr zurecht komme. Meine Noten sind unterirdisch und ich habe auch in diesem Jahr bereits wieder viele Fehlzeiten Folglich habe ich den Anschluss komplett verloren. Auch mein Alltag und privates Umfeld leidet unter meinem Problem, welches immer größer und unkontrollierbar wird. Inzwischen bin ich einfach nur fix und fertig bzw. depressiv.

Ich möchte meine Berufsausbildung abschließen, weiß aber beim besten Willen nicht, wie ich dieses Ziel erreichen soll.

Meine Psychologin hat mir in den vergangenen Monaten des Öfteren eine stationäre Therapie nahe gelegt. Ich habe jedoch Angst davor, dass mein Betrieb mich dann kündigt oder ich die Berufsschule wiederholen muss. Alleine der Gedanke daran bringt mich zur Verzweiflung.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe ich nicht einmal mit meinem Ausbilder/Chef über meine Ängste gesprochen. Ich befürchte, dass sie kein Verständnis aufbringen würden...

Ich bin dankbar für jede Antwort!
 

Guppy

Aktives Mitglied
Wie soll bitte eine stationäre Therapie dir helfen, wenn die Psychologin dir nicht helfen kann. Soll dort eine Schule nachgestellt werden? Ganz ehrlich, wenn die Psychologin dein Problem oder deine Angst durch Übungen nicht hinbekommt, dann ist sie schlecht oder dein Problem liegt ganz wo anders. Nur meine Meinung dazu.

Hast du probiert dich selbst mit dieser Phobie zu beschäftigen und die Gründe zu erfahren, woran es möglicherweise liegt und ob eine stationäre Therapie notwendig ist?

Bevor du dich für eine stationäre Therapie entscheidest, informiere dich erst bei deiner zuständigen IHK/HK und erfrage, ob es Azubi-Schutz während der Therapie besteht. Die Auszubildende können nicht so einfach gekündigt oder ihren Ausbildungsplatz verlieren. Schon gar nicht wegen einer Krankheit - theoretisch.

Was sagt dein Ausbilder zu deinem Zeugnis und weiß er, dass du beim Psychologen bist?

Grüße.
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Wie soll bitte eine stationäre Therapie dir helfen, wenn die Psychologin dir nicht helfen kann. Soll dort eine Schule nachgestellt werden? Ganz ehrlich, wenn die Psychologin dein Problem oder deine Angst durch Übungen nicht hinbekommt, dann ist sie schlecht oder dein Problem liegt ganz wo anders. Nur meine Meinung dazu.

Hast du probiert dich selbst mit dieser Phobie zu beschäftigen und die Gründe zu erfahren, woran es möglicherweise liegt und ob eine stationäre Therapie notwendig ist?

Bevor du dich für eine stationäre Therapie entscheidest, informiere dich erst bei deiner zuständigen IHK/HK und erfrage, ob es Azubi-Schutz während der Therapie besteht. Die Auszubildende können nicht so einfach gekündigt oder ihren Ausbildungsplatz verlieren. Schon gar nicht wegen einer Krankheit - theoretisch.

Was sagt dein Ausbilder zu deinem Zeugnis und weiß er, dass du beim Psychologen bist?

Grüße.
Wenn ambulante Psychologen immer helfen könnte, gäbe es die stationäre Möglichkeit nicht. Es ist besonderst der geschützte Rahmen der hier zum tragen kommt. Neben vielen anderen Dingen die ambulant nicht möglich sind.
Die Schulphobie ist nicht Ursache sondern Symptom!
Wenn man eine Phobie gegen Telefonzellen hat, baut man doch auch keine Telefonzelle nach. :D

@ TE:

Deine Ausbildung geht dem Ende entgegen. Kann es sein das Du etwas Prüfungsangst hast? = Angst zu versagen.
 

Guppy

Aktives Mitglied
Ja und, was willst du mir damit sagen? Ich weiß wie notwendig eine stationäre Behandlung ist. Ich halte fest: Er geht stationär, verliert seine Ausbildung und seine Schule. Was genau hat er davon? Er muss sich neue Ausbildung suchen und wieder ggf. von vorne anfangen und damit sei überhaupt nicht gesagt, dass die stationäre Behandlung ihm geholfen hat. Da er seine Phobie in der Schule hat oder es ist eine Ausprägung der sozial Phobie, die er auf die Schule bezieht.

Was ich sagen wollte, hier kann es sich doch seiner Phobie stellen und versuchen durch verschiedene Therapietechniken seine Angst in Griff zu bekommen. Es gibt verschiedene Techniken und mit einem Psychologen im Rücken können doch diese Therapietechniken ausprobiert und Erfolge notiert und ausgewertet werden.

In der Klinik werden sie auch nichts anderes machen, also wo soll hier der Unterschied liegen? Ich könnte es bei einem kleinen Kind vorstellen, der stationär aufgenommen wird und seine Verlustängste/Schulphobie zu erkennen und irgendwie über die Zeit klar zu machen, usw.

Wahrscheinlich liegt seine Phobie ganz woanders und daher die Empfehlung vom Psychologen.

Frage an @TE, was hat die Psychologen versucht bzw. ihr beide? Wie habt ihr gegen die Phobie gekämpft und welche Therapiemethoden hat sie angewandt? Gab es überhaupt reale Versuche, die du in der Schule anwenden konntest?

Grüße.
 
G

Gast

Gast
@ Guppy

Die stationäre Behandlung wäre umfangreicher und intensiver, allein schon, weil ja täglich Therapien und Gespräche stattfinden würden, so meine Psychologin.

Da mir inzwischen nicht nur die Schule mit allem Drumherum, sondern auch mein gesamter Alltag extrem schwer fällt, arbeiten wir viel daran, wieder einen normalen Tagesablauf und Struktur zu erreichen. Wenn ich einen ganz schlechten Tag habe, kommt es nämlich vor, dass ich 24Std im Bett verbringe und nur aufstehe, um auf die Toilette zu gehen oder mir etwas zu Essen zu holen. Eigentlich bin ich ein Mensch, der gern verschiedene Aktivitäten mit Freunden und der Familie unternimmt. Am liebsten noch an der frischen Luft. Doch ich habe keinen Antrieb mehr und bin nur noch genervt von allem und jedem.

Sie hat mich ermutigt zur Schule zu gehen und schlichtweg nur körperlich anwesend zu sein. Aber selbst das schaffe ich nur mäßig, denn meine Gedanken kreisen ständig um die Klausuren und schlechten Noten.

Mein Chef weiß von meinen Zeugnissen. Ich muss sie ihm ja vorlegen. Er ist natürlich alles andere als begeistert. Von der Therapie weiß er auch, aber nichts davon wie gravierend die Probleme sind.

@abentau

Vielen Dank. Ich habe mir die Links durchgelesen, sehe mich aber auf beiden Seiten.

Ja, Prüfungsangst spielt auch eine große Rolle. Diese wuchs mit den schulischen Anforderungen.
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
@ Guppy

Die stationäre Behandlung wäre umfangreicher und intensiver, allein schon, weil ja täglich Therapien und Gespräche stattfinden würden, so meine Psychologin.

Da mir inzwischen nicht nur die Schule mit allem Drumherum, sondern auch mein gesamter Alltag extrem schwer fällt, arbeiten wir viel daran, wieder einen normalen Tagesablauf und Struktur zu erreichen. Wenn ich einen ganz schlechten Tag habe, kommt es nämlich vor, dass ich 24Std im Bett verbringe und nur aufstehe, um auf die Toilette zu gehen oder mir etwas zu Essen zu holen. Eigentlich bin ich ein Mensch, der gern verschiedene Aktivitäten mit Freunden und der Familie unternimmt. Am liebsten noch an der frischen Luft. Doch ich habe keinen Antrieb mehr und bin nur noch genervt von allem und jedem.

Sie hat mich ermutigt zur Schule zu gehen und schlichtweg nur körperlich anwesend zu sein. Aber selbst das schaffe ich nur mäßig, denn meine Gedanken kreisen ständig um die Klausuren und schlechten Noten.

Mein Chef weiß von meinen Zeugnissen. Ich muss sie ihm ja vorlegen. Er ist natürlich alles andere als begeistert. Von der Therapie weiß er auch, aber nichts davon wie gravierend die Probleme sind.

@abentau

Vielen Dank. Ich habe mir die Links durchgelesen, sehe mich aber auf beiden Seiten.

Ja, Prüfungsangst spielt auch eine große Rolle. Diese wuchs mit den schulischen Anforderungen.
Hi Du,

find ich auch richtig das sie Dich dazu ermutigt hat. Auch wenn es für Dich nicht wirklich etwas bringt, ehr im Gegenteil.
Deine manifestierte Angst verkleinert mehr und mehr Deinen Wirkungskreis. Wenn Du jetzt nicht aufpasst, zieht Dich die Angst ganz zurück. Aus dem Leben, wenn man so will. Darum geht es ihr wohl.

---

24Std im Bett verbringen, dass steht Sinnbildlich für innere Imigration.
Ich denke mal, dass dieser lähmenden Still/Zustand Deine größte Befürchtung ist.

Sie es mal so: Die Schule = Dein PartnerIn.
Wenn Dein PartnerIn mehr Zeit für Dich hätte, in dem sie sich mehr Zeit für Dich nimmt, würden dann Deine Ängste weniger werden können? Was meinst Du? Denn der allgemeine Erwartungsdruck scheint mir sehr hoch zu sein. Aber ob man da was ändern kann, bezweifle ich. Doch darum geht es nicht. Du bist schlicht und ergreifend erkrankt.

---

Angst, in seiner natürlichen Form, ist ein schützende Element.
Die Angst vor der Angst, so wie bei Dir, lähmt gerne. Genau diese Form der Angst wird therapiert.

Denn was passiert, wenn dieser Zustand immer schlimmer wird. Das was @Guppy schon ansprach, dass Du die Ausbildung unterbrechen müstet, so das man Dir auch helfen kann. Das geht, aber da müssen alle auch wissen worum es geht. Eine Ausbildungsunterbrechung ist alle mal besser als ein Abbruch.

Schon mal mit VertrauenslehrerIn drüber gesprochen?
 
G

Gast

Gast
Ich vertrete da eine konträre Meinung zu einigen Vorschreibern.
ME ist eine stationäre Therapie nicht zwangsläufig hilfreich.
Sicherlich ist die Im-Bett-Bleiben-Problematik präsent, aber vielleicht kann man ja das ein oder andere Problem trotzdem lösen.

Ich meine sogar, gehört zu haben, dass man es psychologisch als langfristig genauso sinnvoll legitimiert hat, "wegzulaufen" wie "mit dem Kopf durch die (Ursachen-)Wand" geschubst zu werden.

Das hier würde ich dazwischen ansiedeln.

Und wenn man praktisch überlegt, ein Problem ist, dass man nicht in die Schule will/kann.
Was ist das Ziel, was ich erreichen will und wie kann ich es trotzdem erreichen?

Die für einen selbst passendste Idee kommt einem dabei sicherlich selbst, weil man dss Problem besser orten kann und mit der Ausgangssituation vertrauter ist.

Beim Brainstorming würde mir einfallen, dass man z.B. auch eine Abschlussprüfung ablegen darf, wenn man gar keine reguläre Ausbildung durchlaufen hat, dafür aber nachweisen kann, lang genug Berufspraxis gesammelt zu haben.
Genauer muss das mit der zuständigen Kammer abgesprochen werden, eventuell die Satzung lesen.
Den Chef könnte man überzeugen, wenn man ihm genau das Problem erklärt und er eine überzeugende Lösung präsentiert bekommt und man argumentiert, die "Schultage" zusätzlich im Betrieb arbeiten zu können (der muss die Berufspraxis ja auch bestätigen).
Man könnte auch der Schule eine psychologische Unterrichtsbefreiung anbieten und/oder am Ende des Jahres jeweils für Tests in die Schule zu kommen.
Oder nur mit dem Betrieb Fehlzeiten abstimmen und sich selbst um den Stoff kümmern (Folgen für Noten ausloten-mündliche Noten?)

Oder der Ausbildungsfirma anbieten, sich zum Lernen des Berufsschulstoffes zu festen Zeiten in die Geschäftsräume zu setzen und eine Lösung präsentiert, wie der Chef das ohne viel Aufwand seinerseits überprüfen kann.
Man kann zum "Beweis" auch einen Plan erstellen, wann man was lernt/nachlernt oder sich einen Ersatzlehrer besorgen oder eine feste Absprache mit einem Berufsträger oder höheren Lehrjahr treffen und darlegen.
Jenachdem, was man selbst braucht, um den Stoff dann intus zu haben und wie schwierig es ist, andere von seiner Lösung zu überzeugen.

Wenn man aber selbst eine Idee hat, wie man zu seinem Ziel kommt, kann man sie oft auch durchsetzen.
Ich denke, dass v.a. auch der Chef mitmacht, wenn man ihm gut erklärt, worum es geht und einen ausgereiften Plan hat. V.a., wenn die Leistung sonst okay ist; im Betrieb gute und zuverlässige Lehrlinge sind viel schwerer zu finden, als Schul-Gute und das ist schon schwierig. Primär geht es ihm um den Nutzen, den er täglich davon hat, dass du da arbeitest und wenn er halbwegs wirtschaftlich denkt (sonst ist er nicht lange Chef) und das im Rahmen dessen ist, was er sich vorstellt, ist ihm herzlich egal, ob du in deiner Freizeit als Frosch verkleidet über den Bahndamm hüpfst oder beim Werkeln Schlager trällerst.

Vielleicht fällt dir ja noch eine ganz andere Lösung ein, je nach Branche. Ein duales Studium, ein Ausbildungsrichtungswechsel bei Bürojobs (da kann einem dann das 1. Lehrjahr angerechnet werden), usw.

Ideen könnten dir auch noch kommen, wenn du nach einem Ausbildungsplan, Lehrplan oder Lehrerbüchern (Buchvorschau oder google scholar) für deine Berufsrichtung googelst.
Da kannst du für dich auch einen Überblick bekommen, was du an Stoff beherrschen musst, wann was geprüft wird (wenn nicht aufbauend, vielleicht fallen ja manche Inhalte aus dem bestandenen 1. Lehrjahr weg, die du dann nicht nachholen musst?), usw.
 

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