Genau, bei einem seriösen Verlag bezahlt der Autor gar nichts, denn der Autor selber verkauft ja etwas! Ein Supermarkt gibt mir auch kein Geld dafür, dass ich seine Waren mitnehme. Kein seriöser Verlag nimmt Geld vom Autor.
Und genau damit sprichst Du das wesentliche an: Der Autor VERKAUFT ein Produkt! Das heißt aber auch, dass er ein Produkt haben muss, für das sich irgendwer interessiert und für das man bereit ist, Geld auszugeben.
Kunst ist ja schön und gut, und natürlich steht es jedem frei, Kunst um ihrer selbst willen zu machen: Jedoch- wenn man etwas verkaufen will, muss man eben etwas anbieten, für das auch jemand Geld zahlen will.
DH man muss auch immer sein "Publikum" im Blick haben: Welche Zielgruppe spreche ich an? Wer wird mein werk möglicherweise mögen? Welche Art des Publizierens bietet sich hier an?
So wie Du Deine Werke beschreibst, malou, sind das Dinge, die eher einen kleinen Kreis ansprechen, der auch auf abstrakte Sachen steht: Damit scheiden eine Menge Verlage schon mal aus, weil Dein Werk nicht in deren Portfolio passt. Die Tatsachen liegen also anders und damit musst Du umgehen: Also lieber einen kleinen Verlag suchen, der bereits ähnliche Werke herausgegeben hat, bzw. es so versuchen, wie ich bereits beschrieben habe und zB Deine Gedichte bei Vernissagen, Ausstellungseröffnungen, in Museen oä vortragen. HIER findet Du Deine Zielgruppe. Nicht beim Fischerverlag, oder bei Deutschland sucht den Superstar.
Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich zB in einem Museum anfragen, ob Du eine Lesung machen kannst (natürlich erstmal umsonst!- Spendenkörbchen aufstellen), oder in Einer Bücherei, die eine geeignete Abteilung hat (also keine normale Stadtbücherei, sondern eine philosophische oä). Auch eine Kirchengemeinde wäre ein guter Ort: Gedichte vorlesen die zB zu gewissen Glaubensthemen passen könnten. Außerdem kann man einen Pfarrsaal auch mal umsonst bekommen und dort einen NAchmittag mit Lesung veranstalten. Oder Du suchst dir einen Organisten, der Orgelmusik zu deinen Texten improvisiert!
Hier hast Du die Chance, Leute zu finden, denen Deine Art zu schreiben gefallen könnte.
Es nützt nichts, zu sagen: ihr MÜSST mein Zeug mögen und mich reich machen- das tut keiner! DU musst erstmal liefern. Und wenn Du gut bist und Dein Publikum gefunden hast, dann kannst Du den kreis stetig erweitern!
So läuft das und nicht umgekehrt!