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Schlechtes Gewissen zurecht?

  • Starter*in Starter*in Lila-
  • Datum Start Datum Start

Schlechtes Gewissen zurecht?

  • Ja

    Teilnahmen: 2 40,0%
  • Nein

    Teilnahmen: 3 60,0%
  • Teils, teils

    Teilnahmen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    5
Hallo,
Wie findet ihr es, dass ich so lebe und das alles so annehme? Ihr dürft es mir ganz offen und ehrlich sagen, deshalb habe ich ja den Thread eröffnet. Ich denke auch öfter über das Wort Schmarotzer nach. Bin ich ein Schmarotzer oder geht das eher in eine noch schlimmere Richtung? Ich weiß es nicht.


Vielen Dank für eure Antworten.


Guten morgen Lila,

also ganz offen und ehrlich: nein, Du bist kein Schmarotzer. So wie ich das lese, bist du ein Mensch, der kämpft und das ist eine Sache, auf die du wirklich stolz sein kannst. Du hast zudem Menschen um dich, die dich lieben und untersützen. Das ist sehr schön und freut mich am frühen Morgen zu lesen.
Das einzige, was ich finde, was du anders "besser" machen könntest ist: nehm das Geschenk dieser Menschen an und streu kein Salz mit schlechtem Gewissen darüber. Es gibt Phasen, in denen man mehr nimmt als man geben kann, und es ist eine schwere Aufgabe, zu lernen, das anzunehmen. Es wird jetzt schon Dinge geben, die du zurückgibst und es wird auch in Zukunft Zeiten geben, in denen du dich "revanchieren" kannst. Das tust du dann und so ist das auch gut 🙂
 
Das "schlechte Gewissen" kann man nicht wegdiskutieren, wenn es da ist.

Es kommt auf die Umstände an - wenn du das Jahr nutzt, um professionell an deinen Störungen zu arbeiten, damit du dir eine Perspektive schaffen kannst, dann ist es sicher sinnvoll, zu pausieren.

Wenn du nach Studienabschluss einfach nicht weißt, was du machen sollst und dann -nichts machst, weil ja es`alles so schwieirg ist und ein Päuschen ja nicht schadet, dann ist das nach meinem Ermessen Faulheit, gepaart mit Schmarotzertum.

Ich finde es merkwürdig, dass du dir ein unangenehmes Gefühl "wegreden" lassen willst. Anscheinend hast du ja schon Gewissensbisse. Du musst dich mit den Gründen dafür auseinandersetzen.

Übrigens fände ich es völlig hirnrissig, auf das abgeschlossene Studium noch ein zweites zu setzen, um nicht arbeiten zu müssen. So verlierst du viel Zeit und schaffst dir einen neuen, schädlichen "Schonraum".
 
Ich kann mit meinem derzeitigen Studium auf dem Arbeitsmarkt leider nichts anfangen. Mit dem Master von 2 Jahren (anderer Fachbereich) allerdings schon. Das Studium ist nicht schwer. Darum gehts also nicht. Was ich machen möchte, weiß ich sehr genau. Was ich alles noch nicht tun kann allerdings auch.
Von wegreden habe ich auch nichts gesagt. Ich höre mir nur gern mehrere Meinungen über eine Sache an. Wie ich mich mit dem Grundproblem auseinandersetze steht einen Beitrag über Dir.
 
....

Um endlich "lebensfähig" zu werden.
....


..... Sie ahnen etwas aber ich reiße mir bei Besuchen oder Telefonaten immer ein Bein aus um zu zeigen, wie gesund und normal ich doch bin. Bafög bekomme ich keines weil die Eltern zu viel verdienen. Daher zahlen sie meine Miete und einen Teil des Stroms.
Alles andere, also restlicher Betrag für den Strom, für die Heizung, Essen etc. zahlt mein Freund. ....


Niemanden stört es und wenn ich es anspreche werde ich auch noch "getröstet",
....
Hallo Lila,

man kann davon ausgehen, dass es jemanden stört, ständig auf der Geberseite zu sein. Spätestens bei etwaiger "Generalabrechnung", wenns also mal zu heftigem Streit käme, lägen entsprechende Worte auf dem Tisch.
Einerseits denke ich mir, ich versuche ja alles, was mir möglich ist, um irgendwie mein Leben zu schultern. Ich kämpfe mich so durch und niemand macht mir einen Vorwurf, ....

Immerhin habe ich eine langfristige Lösung für das Problem: Stabil werden, arbeiten, und allen große Geschenke machen bzw. in Raten gewisse Beträge zurück zahlen. Nur leider geht es jetzt noch nicht, also muss ichvorerst damit leben, auch wenn es mich beschämt.
... .

Was würdest Du tun, wenn alle "um Dich herum" arm wären, also null Luft wäre, Dir Geld zu zahlen?

Insgesamt wäre es meiner Meinung nach angebracht, Du fändest einen Satz für Dich, welcher ganz klar Dein Ziel/Deinen Wunsch ausformuliert. Ein Satz, bei dem Du innerlich spürst: "Ja, das ist es."
Nimm/Gib Dir für diesen Satz Zeit - ggf. auch Wochen. Denn mit dem konkret und kompakt formulierten Ziel ist fast die Hälfte der (Vor-)Arbeit schon gemacht. ("Stabil werden, arbeiten...", "irgendwie mein Leben zu schultern", das ist viel zu schwammig formuliert, und das auch nur "langfristig" - statt eine zügige Änderung anzupeilen😉 -, damit kann das Unterbewusstsein nix anfangen - und es bleibt vermutlich alles wie es ist. Aber vielleicht willst Du ja genau das, zumindest insgeheim. Das "Vor Scham im Boden versinken" scheint ja trotz allem noch der Weg mit dem gefühlt geringsten Widerstand zu sein.)
 
Ich liege leider jedem um mich herum auf der Tasche

Ein schlechtes Gewissen ist eine wunderbare Einrichtung ..... wenn es eine berechtigte Ursache hat.
Die kann ich bei Dir nicht erkennen ....

Du bist gewissenhaft dabei Dein Leben trotz Deiner Probleme in die Hand zu nehmen .... mehr kann man von keinem Menschen erwarten.

Menschen helfen einander ..... das macht sie zu einer starken Gemeinschaft. Wir sind eine vielschichtige und über alle Ebenen verknüpfte Gemeinschaft in der annähernd Jeder etwas für Andere tut ..... und egal an welcher Stelle des Systems man irgendetwas in die Gemeinschaft hinein gibt oder heraus nimmt, betrifft es Jeden Einzelnen.

Geld und Leistung sind nur zwei von vielen Elementen, die ständig in das System hinein gegeben oder heraus genommen werden .... und es sind längst nicht die Bedeutsamsten, nur die am leichtesten zu erfassenden.

Ich freue mich Teil einer Gemeinschaft zu sein in der es Menschen wie Dich gibt!
 
@ Pierre - Adrian:
Wenn alle arm wären, hätte ich Anspruch auf Bafög / zur Not Hartz 4. Würde derzeit beides nicht gehen.
Das Problem ist, dass ich momentan nicht wirklich etwas tun kann in Bezug auf die Finanzen. Jedenfalls wüsste ich nicht, was. Daher habe ich ja auch den Plan, erst einmal eine Therapie zu machen, am besten stationär in einer Klinik. Damit ich die richtigen Medikamente bekomme und Lösungsansätze abarbeiten kann in einer Therapie. Und sobald ich stabil genug bin, ohne massive Ängste aus dem Haus zu gehen möchte ich erst einmal einen Nebenjob. Wenn das klappt und ich merke, es geht aufwärts würde ich noch die 2 Jahre weiterstudieren, weil ich damit gute Berufschancen hätte und nebenher weiterjobben.

Vielleicht ist es nicht richtig herübergekommen in meinem Beitrag, weil ich es hier auch nicht breittreten wollte. Aber ich leide unter schwerwiegenden Ängsten die mir ein normales Leben derzeit unmöglich machen. Ich freue mich über jede Meinung zu meiner Situation, aber es ist wichtig dass man auch die Gegebenheiten im Blick hat. Da sind Annahmen wie Faulheit oder dem geheimen Wunsch dass alles bleibt wie es ist beispielsweise nicht so recht angebracht. Weil ich für meine Zukunft und für mein Leben kämpfte wie ein Löwe und das auch weiterhin tun werde so lange es geht. Weil ich gerne ein funktionierendes Mitglied dieser Gesellschaft wäre, gerne meinen Teil zu allem beitragen würde. Anstatt nutzlos zu sein. Ich denke, niemand will das und niemand fühlt sich gerne so.
Ich habe auch generell ein sehr großes Problem mit meinem Gewissen. Und das frisst sich in alle Bereiche hinein.

Ich kann es verstehen wenn man sagt: Ja Du bist ein Schmarotzer, weil ich eben auch oft so von mir denke. Aber es nicht richtig, dass ich faul sei oder es nicht wirklich versuchen würde.

Was würdest Du mir raten, wie soll ich das Problem nun lösen / mich verhalten in Bezug auf das "Nehmen"?
 
@ Der_um_den_Baum_tanzt:
Dass ich versuche alles irgendwie zu meistern ist richtig. Das Problem ist, dass man nicht wegdiskutieren kann, dass ich gleichzeitig jedem auf der Tasche liege. Jedoch fällt mir auch einfach kein Ausweg ein, wie ich es angehen könnte, um den Zustand zu ändern. Ich weiß genau, dass ich es falsch angehe, es kann ja nicht anders sein. Denn es kann nicht der richtige Weg sein, anderen finanziell zur Last zu fallen. Und gleichzeitig weiß ich nicht, was ich sonst machen soll.
Immerhin habe ich ja meinen Eltern schon gesagt, dass ich nach dem Studium kein Geld mehr von ihnen nehme. Also ist ein Problem schonmal weg. Mein Freund bekommt dann eine Gehaltserhöhung so dass es sich nichts nimmt. Aber dann ist das Problem letztich nur wieder verschoben und zwar auf meinen Freund. Der so liebevoll ist dass er mir selbst in schlimmsten Streitsituationen niemals etwas vorwirft. Weil es für ihn einfach kein Thema ist, nur für mich. Die Tatsache, dass ihm das so egal ist, steigert mein schlechtes Gewissen erst recht. Wenn er sich keine Gedanken deswegen macht, muss ich das doch wenigstens.

An Pierre & alle: Wie verhalte ich mich hier richtig, wie gehe ich es an? Mir fällt keine Lösung ein.
 
Ich kann es verstehen wenn man sagt: Ja Du bist ein Schmarotzer, weil ich eben auch oft so von mir denke.

Finde ich nicht. Schließlich bist du krank.
Aber ich bin der Meinung, du solltest unbedingt ehrlich den Leuten gegenüber sein, welche dich seit Jahren unterstützen. Du solltest ein offenes Gespräch mit deinen Eltern führen. Insbesondere mit deinem Partner der dich so seit 7 Jahren kennt. Ich denke, sie hätten es alle verdient.

Auch würde ich mich nicht weiter auf ein Studium stürzen. Ich verstehe auch nicht so ganz, inwiefern du für das Studium unter Leute gehen kannst, und für die Jobsuche nicht - sofern es kein Fernstudium ist.
Auch könntest du diverse Arbeiten von daheim aus erledigen und dadurch nur mehr auf einen kleineren Teil von Zuschüssen angewiesen sein - wenn du dich des schlechten Gewissens etwas entledigen möchtest.

Auch dieses negative Gefühl nicht mehr zu besitzen, könnte Teil des Heilungsprozesses sein.
 
AW

@ Pierre - Adrian:
Wenn alle arm wären, hätte ich Anspruch auf Bafög / zur Not Hartz 4. Würde derzeit beides nicht gehen.
Das Problem ist, dass ich momentan nicht wirklich etwas tun kann in Bezug auf die Finanzen. Jedenfalls wüsste ich nicht, was. Daher habe ich ja auch den Plan, erst einmal eine Therapie zu machen, am besten stationär in einer Klinik. Damit ich die richtigen Medikamente bekomme und Lösungsansätze abarbeiten kann in einer Therapie. Und sobald ich stabil genug bin, ohne massive Ängste aus dem Haus zu gehen möchte ich erst einmal einen Nebenjob. Wenn das klappt und ich merke, es geht aufwärts würde ich noch die 2 Jahre weiterstudieren, weil ich damit gute Berufschancen hätte und nebenher weiterjobben.

Vielleicht ist es nicht richtig herübergekommen in meinem Beitrag, weil ich es hier auch nicht breittreten wollte. Aber ich leide unter schwerwiegenden Ängsten die mir ein normales Leben derzeit unmöglich machen. Ich freue mich über jede Meinung zu meiner Situation, aber es ist wichtig dass man auch die Gegebenheiten im Blick hat. Da sind Annahmen wie Faulheit oder dem geheimen Wunsch dass alles bleibt wie es ist beispielsweise nicht so recht angebracht. Weil ich für meine Zukunft und für mein Leben kämpfte wie ein Löwe und das auch weiterhin tun werde so lange es geht. Weil ich gerne ein funktionierendes Mitglied dieser Gesellschaft wäre, gerne meinen Teil zu allem beitragen würde. Anstatt nutzlos zu sein. Ich denke, niemand will das und niemand fühlt sich gerne so.
Ich habe auch generell ein sehr großes Problem mit meinem Gewissen. Und das frisst sich in alle Bereiche hinein.

Ich kann es verstehen wenn man sagt: Ja Du bist ein Schmarotzer, weil ich eben auch oft so von mir denke. Aber es nicht richtig, dass ich faul sei oder es nicht wirklich versuchen würde.

würdest Du mir raten, wie soll ich das Problem nun lösen / mich verhalten in Bezug auf das "Nehmen"?[/
Ja, Deine massiven Ängste, die kamen im ersten Beitrag nicht eindringlich genug zu mir rüber.


Ich wollte mit dem Ansatz, was Du tun würdest, wenn alle um Dich herum arm wären, auch Hartz IV & Co. ausklammern ; also, was Du tun würdest, wenn praktisch kein Geld mehr zu Dir käme, damit Du evtl. einfacher den besagten kompakten Ziel-Satz für Dich formulieren kannst. Das war und ist das, was ich als erste Schritte zu Deiner "Nehmen"-Problemlösung sehe. Dass Du Dich also tief mit Deinem Inneren befasst; eine auf dem Tablett servierte (vermeintliche) Lösung von Anderen bringt Dich nicht näher mit Deinem eigenen Inneren.
Unter dem Motto: Lehre dem Hungernden das Fischen, anstatt ihm täglich Fische zu bringen...
 
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