Schlechtes Gewissen nach Geld ausgeben

Liebe Leute, ich brauche Tipps!
Ich kann nicht mit Geld umgehen, das war schon immer so.
Einige Zeit hatte ich es ganz gut im Griff, bis ich mir einen Dispo einrichten ließ - eigentlich nur für den Notfall!
Dieser ist nun jeden Monat voll ausgereizt.
So, nun zum eigentlichen Thema: ich will das Konto ausgleichen und dann den Dispo auf ein maximales Minimum von 50 € reduzieren.
Meine Mama hat mir heute 20 € gegeben, damit ich mir auch mal was zu Essen bestellen kann, darauf verzichte ich seit Monaten.
Ich habe es gemacht, denn dafür war das Geld gedacht. Nun ärgere ich mich total, dass ich die 20 € nicht genutzt habe, um mein Konto schneller auszugleichen. Gerechtfertigt? Dazu muss ich sagen, dass mein Konto maximal bis 200 € ins Minus kann, es handelt sich hier also nicht um tausende Euro...

Kann ich verstehen.
Zahl einfach künftig alles auf das Konto ein, solange du im Dispo bist.

Lady77 meinte:

Meine Mama hat mir heute 20 € gegeben, damit ich mir auch mal was zu Essen bestellen kann, darauf verzichte ich seit Monaten.
Ich habe es gemacht, denn dafür war das Geld gedacht.

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Finde ich nicht schlimm, denn deine Mama hat dir das Geld genau dafür gegeben.

Was bringt es, wenn du dich im nachhinein ärgerst?
Du änderst nichts mehr. Weg ist weg, und die Kalorien sind im Bauch.
Wenn das Essen die 20 Euros wert waren, dann ist doch alles gut.
Bei dem nächsten Geschenk, würde ich mir einfach vorher überlegen, was mir wichtig ist:
Einmal wieder für einen 1/2 Stunde das Leben genießen oder weniger Schulden zu haben.
Jeder Mensch setzt seine Prioritäten anders und das ist auch vollkommen ok.

Hallo,

Ich hätte mir für 5 Euro einen hübschen Döner gekauft und hätte 15 Euro eingezahlt. So hättest du die 20 Euro perfekt investiert! Bist du darauf nicht gekommen? Das wird eventuell auch dein Geldproblem verursachen, dass du Geld ungeplant ausgibt.

Erstelle dir monatliche Budgets für verschiedene Ausgabenbereiche (z.B. Lebensmittel, Tanken, Essen gehen, SPAREN... etc.) und überschreite sie nicht!

Liebe Grüße,
SFX

Lady77 meinte:

Meine Mama hat mir heute 20 € gegeben, damit ich mir auch mal was zu Essen bestellen kann, darauf verzichte ich seit Monaten.

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(...)
Für 20€ könnte ich Dir einiges machen.
Ich kann gut kochen. Echt.
Besser hätte Dir Deine Mama das ein oder andere Rezept gegeben.
Ich bin ja immer mehr zur "Hilfe zur Selbsthilfe" zugeneigt.
Als Deine Mutter würde ich Dich bestimmt nicht mit Münzen und Scheinen unterstützen.

Rein mathematisch gesehen bist Du sogar sparsamer als geizige Menschen, die exakt nur genau das monatlich ausgeben, was sie verdienen.

Das liegt daran, dass Du nicht alles für Dich selbst ausgibst sondern mit dem Rest noch die Zinsen für den Dispo notleidender Banken finanzierst.

Du bist also ein sehr sozialer Mensch und stehst auf der gleichen Stufe wie die, die auch monatlich alles ausgeben aber den letzten Euro im Klingelbeutel der Kirche spenden.

Bei mir war es als Kind so, dass ich auch nie Geld hatte. Deshalb bin ich später nach der Schule nebenbei arbeiten gegangen. Leider war die Arbeit schwer und der Lohn niedrig, so dass ich irgendwann bei Ausgaben nicht mehr in Geldsummen gedacht habe, sondern in Arbeitsstunden.

Es war dann so, dass ich vor der Pommesbude stand, und man für ein halbes Hähnchen mit Pommes quasi von mir verlangt hat, eine Stunde lang Strohballen abzuladen oder Weißkohl zu schneiden und die Kisten auf den Anhänger zu schleppen.
Ich fand das dermaßen unverschämt, dass mir der Appetit vergangen ist.

Du kannst das ebenso machen und brauchst nicht mal andere dafür:
Geh einfach mal hin und überlege Dir für Dich einen Stundenlohn.
Dann hebst Du den Betrag ab und legst den zuhause auf den Tisch.
Danach ziehst Du Dich um und fängst an zu putzen. Aber Vollgas und so, dass Du ans Schwitzen kommst.
Erst nach durchgehend einer Stunde hast Du den Betrag auf dem Tisch "verdient" und kannst ihn zur Tanke bringen, um dort zwei Büchsen Energie Drink zu kaufen. Das gibt "Flügel" für die nächste Runde, bringt aber auch die Erkenntnis, dass nicht alle Produkte den Gegenwert haben, der auf dem Preisschildchen steht.

Guten Morgen,

bist du Schüler oder Azubi?
In dieser Zeit sollte man sich wirklich keinen Dispo einrichten.
Du musst lernen das du nur das ausgeben kannst was du hast.
Auch ich habe lange gebraucht zu lernen, wie man mit Geld umgeht.
Als Kind und jugendlicher hatte ich auch nicht viel Geld, wo ich dann welches verdiente
und sah wie leicht man doch Dispo und Kredite bekommt habe ich mir gedacht
"Wieso sparen wenn ich mir einen kredit nehmen und das Geld einfach abbezahlen kann,
scheiß auf die paar Zinsen"
Das hat dazu geführt das ich wirklich viel Mist abzahlen musste / muss.
Dispo war früher auch oft bis anschlag ausgereizt, das Schlimme daran war, das ich die Kohle nicht in Sachgüter sondern Großteil in Spielautomaten gesteckt habe.
Heute könnte ich schon locker 50k oder mehr auf der Seite haben, verdiene auch gut, einiges geht aber halt für Schulden tilgen drauf.
Das resultiert auch daher das ich in jungen Jahren nie gelernt habe mit Geld umzugehen.
Ich war auch nebenbei arbeiten, aber im Gegensatz zu Bodenschatz war mir das egal wie lang und hart ich dafür gearbeitet habe, Hauptsache Fluppen in der Tasche und Cash für das Wochenende.

Erst als ich mit 20 zu Hause raus bin fing ich an über Geld nachzudenken.
Bis ich damit umgehen konnte vergingen nochmal gut fünf Jahre.

Dein Ansatz ist aber nicht schlecht, du machst dir Gedanken.

Vielleicht kannst du ja mit deiner Mutter sprechen und ihr erzählen das du 200€ im Minus bist.
Wenn sie das Geld hat könnte sie dir den Ausgleich vorstrecken, du kündigst dein Dispo und vereinbarst mit deiner Mutter die Rückzahlung.

So sparst du dir auch die teuren Zinsen.

Eine Frage die mir auf dem Herzen liegt ist, für welche "Notfälle" brauchst du ein 200€ Dispo?
Das wird dich aus einem Notfall nicht rausreißen, 200€ bekommst du auch von einer vertrauten Person in einem Notfall oder meinst du nicht?

Ich wünsche dir eine schöne Woche

Lady77 meinte:

Liebe Leute, ich brauche Tipps!
Ich kann nicht mit Geld umgehen, das war schon immer so.
Einige Zeit hatte ich es ganz gut im Griff, bis ich mir einen Dispo einrichten ließ - eigentlich nur für den Notfall!
Dieser ist nun jeden Monat voll ausgereizt.
So, nun zum eigentlichen Thema: ich will das Konto ausgleichen und dann den Dispo auf ein maximales Minimum von 50 € reduzieren.
Meine Mama hat mir heute 20 € gegeben, damit ich mir auch mal was zu Essen bestellen kann, darauf verzichte ich seit Monaten.
Ich habe es gemacht, denn dafür war das Geld gedacht. Nun ärgere ich mich total, dass ich die 20 € nicht genutzt habe, um mein Konto schneller auszugleichen. Gerechtfertigt? Dazu muss ich sagen, dass mein Konto maximal bis 200 € ins Minus kann, es handelt sich hier also nicht um tausende Euro...

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Finde ich in dem Fall in Ordnung, es war ja dafür gedacht. Wenn ich was gelernt habe die letzten Jahre, dann dass man sich auch mal guten Gewissens eine kleine Belohnung machen kann. Nicht weil man was Besonderes geleistet hat, sondern weil die Seele das manchmal braucht, gerade wenn man nichts mehr leisten kann.

Aber wichtig ist, dass man unterscheiden kann, wann und wie viel. Also in diesem Fall finde ich, 20 € sind noch vertretbar, und es wurde dir ja geschenkt.

Dein Problem, das du mit Geld nicht umgehen kannst, wird sich wohl nicht dadurch lösen, dass du dir eine geschenkte Pizza versagst. Finde besser heraus, welche Gefühle usw. dich antreiben, wenn du zu große Summen ausgibst, die wirklich für anderes gedacht sind oder sein sollten.

Das brauch oft Zeit, sich selbst auf die Spur zu kommen, oder Wege zu finden es anders zu machen.

Ich hatte/habe seit Jahren zwanghaftes Verhalten. Kein Psychiater oder Therapeut konnte helfen. Ich weiß nun schon relativ lange, wo die Ursache liegt, habe ich selbst entdeckt. Aber das allein half noch nicht, ich musste auch noch herausfinden, wie ich anders mit dem umgehe was den Zwang auslöst und antreibt. Ich hab z.B. 1 Sunde gebraucht um alle Vorhänge zu öffnen und in Falten zu legen, und konnte nicht ertragen wenns mal schief hängt. Ich glaubte auch, wenn ich nichtmal ein Stück Stoff bändigen kann, bin ich wirklich ein Versager. So kann man nichts im Leben fertig bringen.
Inzwischen ist es sehr viel besser, zumindest soweit, dass ich wieder produktiv sein kann und nicht geradewegs verzweifel. Ich bin von Natur aus sehr akribisch, ich werde wohl immer mal grenzwertig werden.

Wahrscheinlich wird es dir immer mal passieren, dass du mehr Geld los wirst als du wolltest, lass dich davon nicht entmutigen - nichts im Leben ist linear. Nimm dir auch nicht "den Geizigsten" zum Vorbild, das wäre genauso falsch. (Ich kenne einen Geizhalz, unerträglich, er spart sogar das Geld anderer Familienmitglieder, wenn er's an sich bringen kann. Total crazy! )

LG und viel Erfolg,
Seele

Lady77 meinte:

Ich kann nicht mit Geld umgehen, das war schon immer so.

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Dann geh' zu einem Finanzberater und befolge seine Ratschläge. Du scheinst ziemlich verwöhnt zu sein. Wenn du nur halbherzig lernen willst, gut mit Geld umzugehen, wird das nichts. Deine Mama lebt nicht ewig, und andere werden nicht ohne Weiteres bereit sein, dir finanziell unter die Arme zu greifen.

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