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Schatzkästchen für Depressive: Mutmacher-Thread

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo Ihr Lieben,

einen schönen Sonntag.

Da hat doch tatsächlich ein namenloser völlig unbekannter Mensch, dem ich an dieser Stelle ausdrücklich nicht danke einen schönen Blumenstrauss hier gepostet.

Ich genieße ihn schweigend und bedanke mich, wie gesagt, nicht direkt 💗 ;). Ich poste nur ganz allgemein ein Herzchen an alle, die es hier lesen.
 

DarkRose

Aktives Mitglied
Bleierne Schwere....

Hi,

diese Schwere betrifft mich zur Zeit nicht (aber ich weiss, wie grausam es sich anfühlt),
aber diese Frage interessiert mich doch und vielleicht kann damit jemanden geholfen werden...

Es gibt Tage, da fühlt sich der Körper an, als wenn an jedem Gelenk zusätzlich Gewichte hängen würden....

Habt Ihr Tips, diese bleierne Schwere zu überwinden?
Wie handelt Ihr in solchen Situationen?

Bei mir hilft z.B. Duschen....heiss und warm im Wechsel...

LG, Lis
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
@Lisfara Ich leide zwar nicht an Depressionen, aber natürlich ist es mir in meinem Leben auch schon öfter mal sehr schlecht gegangen.

Ich kenne daher diese bleierne Schwere - oder wenn es aufgrund eines Trauerfalls ist, heißt das ja auch Trauerstarre.

Wenn ich mich dann aufgerafft kriege hilft mir etwas, in der Natur zu sein. Da bekomme ich so ein Gefühl, dass alles vergänglich ist aber auch ewig - also z.B. wenn ich einen Fluss betrachte oder das Meer oder Bäume oder so, dann habe ich so ein Gefühl, dass das alles schon sehr sehr lange da ist und da sein wird (also wenn der Klimawandel es denn zulässt) und dann fällt so ein bisschen dieser Druck und diese Schwere von mir ab.

Wenn ich mich aufgerafft kriege, hilft es mir, meine Gedanken - und wenn es nur für 10 min. ist - auf was anderes zu konzentrieren. Manchmal einfach nur TV einschalten, dass jemand im Hintergrund spricht und manchmal hört man da ja doch etwas interessierter zu.

An solchen Tagen versucht ich mich dann durch den Tag zu schleichen, indem ich gucke, wie ich die nächsten 15 min. rumkriege. Ich teile mir das nicht bewusst ein, aber ich nehme mir dann manchmal kleine Dinge vor, denn wenn ich merke, dass die Zeit sich bewegt, dann fühle ich, dass diese bleierne Schwere auch vergänglich ist.

Manchmal hilft auch einfach, sie zu lassen, zu akzeptieren, sich nicht dagegen zu wehren, sondern einfach da zu sein, die Schwere zu fühlen und sich in sie sinken zu lassen. Nichts tun.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo Ihr Lieben,

einen schönen sonnigen Tag wünsche ich Euch allen.

Ich habe gerade entdeckt, dass das neuste Heft von "Psychologie Heute" u.a. das Thema Depression hat:

Psychologie Heute 3/2021: Wege aus der Depression

Wo ihre Ursachen liegen. Wie wir zurück ins Leben finden. Was uns schützt

Schatten, Echokammer, schwarzes Loch: Die Metaphern für die Depression verdeutlichen, wie niederdrückend diese Erkrankung von den Menschen empfunden wird, die sie heimsucht. Wie lässt sich die Leidenszeit verkürzen und erträglicher machen? In der Psychotherapie besinnt man sich auf ein altes Rezept: Hilfreich ist, was einen Funken der verschollenen Freude entzündet, was einen Hauch von Interesse und Initiative weckt – und die Verbindung zu anderen Menschen stärkt.

Liebe: Das Michelangelo-Phänomen
Abhängigkeit: Warum Social Media uns nicht loslassen
Gärtnern: Wie es unser Gehirn verändert

Zeitschrift - 7,90 EUR

Ich werde es mir mal kaufen und gucken, ob ich was Interessantes finde und dann hier berichten.
 

Postman

Urgestein
Ich finde, Trauer gehört zum Leben so wie Leiden, wie Freude, wie Liebe. Es ist etwas Natürliches, aber wenn es sich verhärtet, dann sollte man einschreiten und gegensteuern.
Hallo Binchy,

ich finde, das klingt so einfach, wenn du das so schreibst. Ich möchte aber gern bemerken, wenn dieses "einschreiten und gegensteuern" so einfach wäre, dann hätte kein Mensch dauerhaft Depressionen.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
@Postman nein, einfach ist es nicht. Das weiß ich. Aber Trauer und Depressionen sind nicht dasselbe für mich.

Trauer, wenn z.B. jemand gestorben ist, gehört zum Leben. Aber ich habe es auch etwas in der Hand zumindest nach einiger Zeit, etwas gegenzusteuern im Sinne von dass ich vielleicht eine Trauergruppe besuche. Wieder versuche, mich dem Leben zuzuwenden. Das habe ich irgendwann in der Hand.

Trauer kenne ich - Depressionen nicht, bzw. nur indirekt. Daher weiß ich, dass es schwer ist, da rauszukommen, aber ich kann das nicht aus eigener Erfahrung sagen.

Anderseits ist es auch keine Alternative zu sagen: ich bin depressiv, also werde ich es immer bleiben. Aber das ist individuell verschieden, manche raffen sich auf und machen z.B. eine Therapie - wobei das auch kein Heilmittel immer ist. Oder nehmen Medikamente. Andere schaffen es kaum, aus dem Bett rauszukommen.

Wie ist das denn bei Dir? Leidest Du dauerhaft unter Depressionen?

Ich möchte natürlich auf keinen Fall den Eindruck vermitteln, dass man mit ein paar Maßnahmen, ein paar positiven Sprüchen oder guten Videos die Depression beseitigen kann. Das würde ich mir nie anmaßen, da ich, wie gesagt, nicht beurteilen kann, wie sich jemand fühlt, der lange oder dauerhaft depressiv ist.
 

Postman

Urgestein
Bleierne Schwere....

Hi,

diese Schwere betrifft mich zur Zeit nicht (aber ich weiss, wie grausam es sich anfühlt),
aber diese Frage interessiert mich doch und vielleicht kann damit jemanden geholfen werden...

Es gibt Tage, da fühlt sich der Körper an, als wenn an jedem Gelenk zusätzlich Gewichte hängen würden....

Habt Ihr Tips, diese bleierne Schwere zu überwinden?
Wie handelt Ihr in solchen Situationen?

Bei mir hilft z.B. Duschen....heiss und warm im Wechsel...

LG, Lis
Hi,

ich denke, das kennt wohl jeder, der schon mal an einer Depression litt, denn das sind wohl gerade so typische Symptome: Energielosigkeit, Schwere, antriebslos. Konkrete Tipps habe ich jetzt leider auch nicht, außer so das bekannte und gängige.

Ich überlege auch gerade, ob da nicht auch die Ursachen der Depression eine Rolle spielen, dann müßte man halt die angehen. Das ist halt immer so die Sache mit Symptom und Ursache...
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Die Ursachen spielen sicherlich eine Rolle und wenn man kann, dann sollte man sicher an ihnen arbeiten. Aber sich aufraffen, die ersten Schritte zu machen, ein Telefon in die Hand zu nehmen, ist für manche ja schon zuviel. Ich kenne diese Trauerstarre, ich denke, das ist so ähnlich. Wo man wirklich wie versteinert ist und am liebsten nur irgendwo sitzen oder liegen möchte und einfach nichts tun will, nichts reden will, gar nichts. Einfach still ertragen und hoffe, dass es aufhört.

Daher bin ich ja auf jeden Fall für Medikamente, die - wenn sie helfen und gut gewählt sind - einen zumindest wieder etwas handlungsfähiger machen. Optimalerweise kann man sie ja irgendwann absetzen.
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Natürlich spielen die Ursachen ganz wesentlich mit rein. Beispielsweise bedarf eine Depression wegen hormoneller Schwankungen einer völlig anderen Herangehensweise als eine Depression wegen andauernder Einsamkeit.

Bei Behandlung von Einsamkeit (Depression) ist es am Besten, ein geeignetes Umfeld zu schaffen. Z.B. in einer Gruppentherapie oder bei schwerwiegenderen Fällen in einer Klinik. Die Erfahrungen zu machen von Annahme und achtsamen Umgang untereinander, sind für mich hierbei wesentlich. Man sollte unbedingt das Gefühl haben, dass man integrierbar ist in die Gruppe ist und dass man den Anforderungen gewachsen ist. Das ganze sollte kleinschrittig erfolgen, um von einer Konfrontation nicht überrollt zu werden.

Keinesfalls sollte etwas vorgespielt werden. Die Antennen bei Menschen sind generell hierbei sehr fein und der gesamte Prozess des Fassens von Vertrauen in sich als Person und seiner Fähigkeiten und in die guten Absichten von anderen Menschen würde hiermit ganz erheblich gestört werden.
 

Postman

Urgestein
Natürlich spielen die Ursachen ganz wesentlich mit rein. Beispielsweise bedarf eine Depression wegen hormoneller Schwankungen einer völlig anderen Herangehensweise als eine Depression wegen andauernder Einsamkeit.

Bei Behandlung von Einsamkeit (Depression) ist es am Besten, ein geeignetes Umfeld zu schaffen. Z.B. in einer Gruppentherapie oder bei schwerwiegenderen Fällen in einer Klinik. Die Erfahrungen zu machen von Annahme und achtsamen Umgang untereinander, sind für mich hierbei wesentlich. Man sollte unbedingt das Gefühl haben, dass man integrierbar ist in die Gruppe ist und dass man den Anforderungen gewachsen ist. Das ganze sollte kleinschrittig erfolgen, um von einer Konfrontation nicht überrollt zu werden.

Keinesfalls sollte etwas vorgespielt werden. Die Antennen bei Menschen sind generell hierbei sehr fein und der gesamte Prozess des Fassens von Vertrauen in sich als Person und seiner Fähigkeiten und in die guten Absichten von anderen Menschen würde hiermit ganz erheblich gestört werden.
Ja, wobei auch die hormonellen Schwankungen ja irgendwo herrühren und aus meiner Sicht nicht zwingend rein körperlich verursacht sein müssen. Doch die wenigsten dürften so einen guten Draht zu sich und ihren innersten Vorgängen haben, um dem direkt nachzugehen. So bleibt es halt oft bei scheinbar rein körperlichen Aspekten und man verlässt sich auf einfache Antworten und Medikamente.

Ich finde hier halt die Psychosomatik interessant, das kommt meiner Vorstellung von gesundheitlichen und krankmachenden Faktoren am nächsten. Man könnte auch sagen, ein ganzheitlicher Ansatz. Denn so einfach lassen sich körperliche und emotionale bzw. psychische Aspekte nicht immer trennen, aus meiner Sicht. Beispiel: ungelöste Probleme können durchaus zu körperlichen Symptomen führen.

In einem 6-wöchigen Aufenthalt in einer psychosomatischen Akutklinik habe ich sehr viel zu diesem Thema und vor allem über mich selber gelernt. Seitdem sehe ich vieles mit anderen Augen.
 

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