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schäme mich für meinen beruf, keine chance auf beziehung?

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hallo nochmal,

nein mir persönlich ist es eigentlich relativ jacke wie hose, ob ich einen lagerarbeiter oder einen topmanager zum partner habe. nur habe ich eben das gefühl, dass es bei vielen anderen nicht der fall ist, dass vorrangig das menschliche zählt und der soziale status eine untergeordnete rolle spielt.

ich wurde durchaus schon schief angeschaut, als ich erzählt habe, dass ich nur produktionshelferin bin. da wurden spöttisch die augenbrauen hochgezogen und dinge gesagt wie "ach du sch....!" oder "hast wohl nichts richtiges gelernt, höhöhö, zwinkerzwinker!" und einmal hieß es dann sogar "ja kein wunder dass du dann bei den gehobenen themen nicht mitreden kannst!". sowas gibt einem natürlich schwer zu denken.
 
ich war ja wie gesagt selber in der Fabrik und finde gar nicht, das die Arbeiter da dümmer sind als andere Leute. Es ist aber schwer in andere Kreise zu kommen, weil man so wenig Zeit hat und nach einem harten Arbeitstag zu kaput ist um etwas zu machen.
Auf jeden Fall kann man eine Beziehung haben. man darf halt nicht groß Ansprüche stellen wenn man selber wenig zu bieten hat.
 
hallo nochmal,

nein mir persönlich ist es eigentlich relativ jacke wie hose, ob ich einen lagerarbeiter oder einen topmanager zum partner habe. nur habe ich eben das gefühl, dass es bei vielen anderen nicht der fall ist, dass vorrangig das menschliche zählt und der soziale status eine untergeordnete rolle spielt.

ich wurde durchaus schon schief angeschaut, als ich erzählt habe, dass ich nur produktionshelferin bin. da wurden spöttisch die augenbrauen hochgezogen und dinge gesagt wie "ach du sch....!" oder "hast wohl nichts richtiges gelernt, höhöhö, zwinkerzwinker!" und einmal hieß es dann sogar "ja kein wunder dass du dann bei den gehobenen themen nicht mitreden kannst!". sowas gibt einem natürlich schwer zu denken.

Irgendwas scheint dich aber immer wieder zu solchen Idioten zu ziehen. Und was sind gehobene Themen? Dämliches, narzisstisches Rumgesülze über Geld und Status ist doch kein gehobenes Thema.
 
Du hast selbst nur eine Allerweltsausbildung mit mittelmäßigem Abschluss und blickst auf deine Fabrikarbeiterkollegen hinab.
Wenn du dich zu Höherem berufen fühlst und dich für so schlau hältst, dann hättest du die Zeit deiner Arbeitslosigkeit für eine Umschulung oder andere Maßnahmen nutzen können.
Wenn dein Freundeskreis die Nase über Fabrikarbeiter rümpft und sie zu doof zum Mitreden findet, wäre ein neuer Freundeskreis ganz sinnvoll.
 
Ich habe als Werksstudent am Band, in der Gießerei, am Motorenprüfstand, in der Verpackungsfertigung, als Fahrer, als Kabelzieher usw. gearbeitet.

Nie im Leben käme mir in den Sinn, auf ehemalige Kollegen herabzuschauen. Im Gegenteil, die Erfahrungen prägen mich auch jetzt noch.

Arroganz gibt es auf beiden Seiten, das war hier auch schon zu sehen. Dumme Sprüche kann jeder absondern.

Entscheidend ist nur, was für ein Mensch du bist und was du aus deinen Möglichkeiten machen kannst. Wenn du unter deinen Möglichkeiten bleibst, dann versuche zumindest es zu ändern.

Dich kleiner zu machen als du bist, bringt dich nicht weiter, aber auch nicht das Schielen nach den goldenen Tellern.

Man kann Schulabschlüsse nachholen und dann auch Fernstudiengänge absolvieren. Man kann sich bewerben und auch räumlich (soweit möglich mit Familie ) verändern. Jeder kann sich im Rahmen seiner Möglichkeiten weiterentwickeln. Wenn man dann seine Grenzen erkennt und sieht, dass es nicht weiter geht, dann hat man es wenigstens versucht und kann besten Gewissens zufrieden sein Leben ohne Neid leben, denn mehr war eben nicht drin.
 
Mein Freundeskreis besteht zum Großteil auch eher aus einfachen Arbeitern, und ich falle da mit einer Bürotätigkeit schon aus der Rolle. Trotzdem komme ich sehr gut mit ihnen aus.

Bei der Partnerwahl würde mich das auch nicht einschränken.
 
ich wurde durchaus schon schief angeschaut, als ich erzählt habe, dass ich nur produktionshelferin bin. da wurden spöttisch die augenbrauen hochgezogen und dinge gesagt wie "ach du sch....!" oder "hast wohl nichts richtiges gelernt, höhöhö, zwinkerzwinker!" und einmal hieß es dann sogar "ja kein wunder dass du dann bei den gehobenen themen nicht mitreden kannst!". sowas gibt einem natürlich schwer zu denken.

Zwei Dinge dazu:
- .. dass ich NUR produktionshelferin bin.... - damit tust Du dich selber abwerten. Mt diesem einem Wort "nur". Was mir fehlt ist ein "ich bin produktionshelferin". Das würde zeigen das Du dazu stehst.

- .. "ja kein wunder dass du dann bei den gehobenen themen nicht mitreden kannst!". - mal ehrlich, ob ich bei einem Thema mitreden kann oder nicht hat nichts mit einem Job zu tun sondern mit mir persönlich.

Wenn Du zu deinem Job stehst weil es allemal besser ist als arbeitslos zu sein dann muss Du das auch so zeigen, dazu stehen. Das bringt dir dann den Respekt und die Achtung die es ausmacht, egal welcher Job. Und ohne einer Produktionshelferin gäbe es nun mal keine Produktion, Punkt. Genauso wie ohne einem kleinen Rädchen meine Armbanduhr nicht ticken würde.
 
Hallo!

Es ist schön, dass ihr der TE Mut zusprechen wollt. Ja, das muss man auch und natürlich sollte sie sich nicht schämen für das, was sie macht, aber ich kann ihre Gefühle voll und ganz verstehen. Ich habe eine gewisse Zeit in einem Nebenjob gearbeitet, da ich irgendwie ja zu Geld kommen musste. Das waren ziemlich miese Bedingungen da. Das ist Punkt 1. Man wird schon von seinen Chefs manchmal so mies behandelt. Das müssen keine großen Dinge sein. Mal hat mich einer, der mich gar nicht kannte, gefragt, ob ich was gelernt hätte. Sorry, das tut unheimlich weh, wenn man weiß, wie sehr man sich den A aufgerissen hat in der Schule. Andere Leute sind aus Faulheit oder sozialen Gründen zu nichts in der Lage gewesen und stehen neben einem und das Leben hat einen trotz aller Bemühungen auch dorthin geworfen. Man versucht es zu verdrängen, man versucht die Arbeit da ernst zu nehmen, doch dann kommen irgendwelche richtig schlimmen Dinge vor, die zum Teil echt nur so passieren, weil die Oberen wissen, dass sie mit den Leuten alles machen können. Das fängt ja schon beim unwürdigen Gehalt an. Natürlich verlange ich kein Topgehalt, doch es sollte so beschaffen sein, dass man bei einem 400 Euro-Job auch unter den vereinbarten Bedingungen arbeitet sowie sein volles Minigehalt bekommt. Beides war so bei der Arbeitsstelle nicht der Fall. Auch Jobs in Teil- oder Vollzeit, für die man nicht prestigeträchtige Ausbildungen gemacht hat, sollten einen doch ernähren. Tun sie aber leider nicht. Der Gang zum Amt ist für einige Leute lebensnotwendig oder sie arbeiten sich tot. Und das kann es doch auch nicht sein, wenn einer auf Dauer Schlafentzug, Billigfutter etc. in Kauf nehmen muss, weil irgendsoein Idiot sich an ihm grenzenlos bereichert.

Der 2. Punkt sind die Leute, die man auf Arbeit trifft. Es ist ein bunter Haufen und man kann auch echt nette Menschen treffen, auch Leute mit Gehirn. Dann trifft man aber so welche, die null Bildung haben. Die sind so einfach gestrickt, dass man ab und an wirklich mal ne Pause braucht von denen. Oder dann die Leute, die so verkorkste Lebensläufe haben, dass man schon beim Zuhören ein flaues Gefühl im Magen bekommt. Und dann sind die noch so uneinsichtig, dass es offensichtlich schiefläuft in ihrem Leben und machen mit dem Mist weiter. Dann darf man sich anhören, wie toll Schlägereien sind, wer hier und da schon mal im Knast saß etc.. Auf Dauer kommt man sich so klein vor und so fehl am Platz, weil man in einer ganz anderen Lebenswelt groß wurde. Es kommen alle möglichen Gefühle hoch. Man ackert sich da einen ab mit zwei Jobs und ist total geschafft, während andere fröhlich den einen Job machen, nen Haufen Spaß haben und vom Amt leben, weil sie nie was gelernt haben. Man weiß, man hat gelernt und irgendwie machen sich die anderen trotzdem das Leben so schön, weil sie in Kauf nehmen, ewig vom Amt zu leben. Die denken sich nichts dabei und man ackert und ackert. Tja, ich möchte auch mal ein freies WE und Party machen. Nur wenn ich das täte, wäre ich ganz schnell beim Amt und alles weg, was mir extrem viel bedeutet. was also tun? Man findet sicherlich bei jedem Job Widrigkeiten, aber sehr dumme faule oder ungebildete Leute gehen Leuten mit ner Ausbildung irgendwann mal auf den Senkel. Da kann man nix gegen machen. Die anderen, die dort sind, hat man gern, aber diese Vollpfosten nun wirklich nicht. Da schämt man sich, dass man aus der Mühle da nicht rauskommt. Bei Jobs, die etwas Grips erfordern, können sich die Deppen zumindest meist angenehm tarnen, sodass man wenigstens nicht solche Horrorgeschichten über vollkommen aus dem Ruder gelaufene Lebensläufe hören muss. Das tut ja auch weh, weil man da nix machen kann.
Und dann sieht man wie viele leute eigentlich ne ähnliche Ausbildung wie man selbst haben und genommen werden, weil sie die größten Schauspieler des Jahrhunderts sind.
 
Würdest Du erst durch eine "angesehenere" Arbeit das Selbstbewusstsein bekommen, das Dir im Moment fehlt?
Du darfst auf die Arbeit, die Du täglich leistest, stolz sein. Niemand wird Dich deswegen verurteilen. Ich glaube eher, dass man Dich besonders dafür schätzen lernt, dass Du lieber am Band arbeitest statt arbeitslos zu sein. Sei ruhig weiter ergeizig. Vielleicht kommst Du an eine Arbeit, die dir ein gutes Gefühl gibt. Es wäre aber schön, wenn Du Dich jetzt schon gut fühlen könntest, unabhängig von Arbeit, oder dem was Andere von Dir denken.
 
Ich bin gerade echt am Überlegen, was ich tun würde.

Nach dem Studium war es echt ned einfach eine Arbeit zu finden. Ich war während des Studium oft in der Produktion tätig und nach dem Studium auch.

Noch heute, 15 Jahre später, denke ich, was für Händearbeit hinter Hundefutter oder meinem Eisbergsalat steckt. Ich habe sogar in einer Wurstfabrik gearbeitet. Beschreibungen erspare ich Euch.

Oftmals war die Arbeit in der Produktion besser als die der Altenpflegehilfskraft.

Aber darum geht es nicht.

Also, ich habe ja einen ganz guten Job und daraus schöpfe ich AUCH Selbstwertgefühl. Aber auch durch meine Hobbies.

Wenn Du so sehr darunter leidest, warum bildest Du Dich nicht fort?

Wenn jmd etwas "besseres" macht, wobei ich Produktionshelfer als einen ehrenwerten Beruf bezeichne, ich denke, dann ist das auch eine Zielsetzung dahinter und Fleiß sein Ziel zu verwirklichen (wobei mir auch klar ist, daß Akademiker in der Fabrik arbeiten, denn eine Arbeit zu finden ist sauschwer).

Hast Du ned Hobbies? Sport, Werken, ehrenamtl. Dienste? Ich glaube, ich würde den anderen Teil meiner Persönlichkeit entfalten.

Ich bin z.b. auch stolz, wenn ich in meinem Hobbybereich (Nähen, Sport) Fortschritte mache und hinkriege...Beruf kriegt man oftmals sowieso einen auf den Deckel. Gelobt wird selten. Von daher finde ich es sowieso wichtig, neben der Arbeit einen Ausgleich zu haben.

Ich würde übrigens auch in der Fabrik arbeiten bevor ich zum Amt gehe. What is wrong with that?

w.
 

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