Hallo!
Es ist schön, dass ihr der TE Mut zusprechen wollt. Ja, das muss man auch und natürlich sollte sie sich nicht schämen für das, was sie macht, aber ich kann ihre Gefühle voll und ganz verstehen. Ich habe eine gewisse Zeit in einem Nebenjob gearbeitet, da ich irgendwie ja zu Geld kommen musste. Das waren ziemlich miese Bedingungen da. Das ist Punkt 1. Man wird schon von seinen Chefs manchmal so mies behandelt. Das müssen keine großen Dinge sein. Mal hat mich einer, der mich gar nicht kannte, gefragt, ob ich was gelernt hätte. Sorry, das tut unheimlich weh, wenn man weiß, wie sehr man sich den A aufgerissen hat in der Schule. Andere Leute sind aus Faulheit oder sozialen Gründen zu nichts in der Lage gewesen und stehen neben einem und das Leben hat einen trotz aller Bemühungen auch dorthin geworfen. Man versucht es zu verdrängen, man versucht die Arbeit da ernst zu nehmen, doch dann kommen irgendwelche richtig schlimmen Dinge vor, die zum Teil echt nur so passieren, weil die Oberen wissen, dass sie mit den Leuten alles machen können. Das fängt ja schon beim unwürdigen Gehalt an. Natürlich verlange ich kein Topgehalt, doch es sollte so beschaffen sein, dass man bei einem 400 Euro-Job auch unter den vereinbarten Bedingungen arbeitet sowie sein volles Minigehalt bekommt. Beides war so bei der Arbeitsstelle nicht der Fall. Auch Jobs in Teil- oder Vollzeit, für die man nicht prestigeträchtige Ausbildungen gemacht hat, sollten einen doch ernähren. Tun sie aber leider nicht. Der Gang zum Amt ist für einige Leute lebensnotwendig oder sie arbeiten sich tot. Und das kann es doch auch nicht sein, wenn einer auf Dauer Schlafentzug, Billigfutter etc. in Kauf nehmen muss, weil irgendsoein Idiot sich an ihm grenzenlos bereichert.
Der 2. Punkt sind die Leute, die man auf Arbeit trifft. Es ist ein bunter Haufen und man kann auch echt nette Menschen treffen, auch Leute mit Gehirn. Dann trifft man aber so welche, die null Bildung haben. Die sind so einfach gestrickt, dass man ab und an wirklich mal ne Pause braucht von denen. Oder dann die Leute, die so verkorkste Lebensläufe haben, dass man schon beim Zuhören ein flaues Gefühl im Magen bekommt. Und dann sind die noch so uneinsichtig, dass es offensichtlich schiefläuft in ihrem Leben und machen mit dem Mist weiter. Dann darf man sich anhören, wie toll Schlägereien sind, wer hier und da schon mal im Knast saß etc.. Auf Dauer kommt man sich so klein vor und so fehl am Platz, weil man in einer ganz anderen Lebenswelt groß wurde. Es kommen alle möglichen Gefühle hoch. Man ackert sich da einen ab mit zwei Jobs und ist total geschafft, während andere fröhlich den einen Job machen, nen Haufen Spaß haben und vom Amt leben, weil sie nie was gelernt haben. Man weiß, man hat gelernt und irgendwie machen sich die anderen trotzdem das Leben so schön, weil sie in Kauf nehmen, ewig vom Amt zu leben. Die denken sich nichts dabei und man ackert und ackert. Tja, ich möchte auch mal ein freies WE und Party machen. Nur wenn ich das täte, wäre ich ganz schnell beim Amt und alles weg, was mir extrem viel bedeutet. was also tun? Man findet sicherlich bei jedem Job Widrigkeiten, aber sehr dumme faule oder ungebildete Leute gehen Leuten mit ner Ausbildung irgendwann mal auf den Senkel. Da kann man nix gegen machen. Die anderen, die dort sind, hat man gern, aber diese Vollpfosten nun wirklich nicht. Da schämt man sich, dass man aus der Mühle da nicht rauskommt. Bei Jobs, die etwas Grips erfordern, können sich die Deppen zumindest meist angenehm tarnen, sodass man wenigstens nicht solche Horrorgeschichten über vollkommen aus dem Ruder gelaufene Lebensläufe hören muss. Das tut ja auch weh, weil man da nix machen kann.
Und dann sieht man wie viele leute eigentlich ne ähnliche Ausbildung wie man selbst haben und genommen werden, weil sie die größten Schauspieler des Jahrhunderts sind.