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Risiko oder Sicherheit?

March

Mitglied
Hallo zusammen! Ich hatte schon mal einen Thread hier verfasst vor ca. 3 Monaten. Will ich jetzt aber nicht noch mal ausgraben.

Mein Werdegang:

- Bau- und Umweltingenieurwissenschaften Bachelor in Deutschland an ner guten Uni
- 1 Praktikum + Tätigkeit bei der Stadt (Leute & Kollegen waren super, aber Inhalt der Arbeit war echt schrecklich, daher dann nach 1 Jahr gekündigt)
- 1 Jahr Praktikum im In-und Ausland bei einer holländischen internationalen Organisation im Bereich Umweltschutz & Klimawandel (war gut bezahlt mit 2000 netto)
- Jetzt Umweltmanagement & Klimawandel Master in London (1/3 bereits geschafft).

Der aktuelle Master würde noch bis ca. September 2020 gehen (inkl. Masterarbeit) und dann hätte ich es hinter mir. Da ich aber momentan immer noch in allem tooooootal unsicher bin und auch vor Beginn des Masters nichts überzeugt war, hätte ich ihn fast nicht begonnen. Mangels Alternativen aber dann doch begonnen.

Habe mich parallel aber auch auf Stellen in D beworben und habe jetzt eine Zusage bekommen als Beamtenanwärter im gehobenen Dienst. Man würde von der Behörde (Landesoberbehörde in Hessen) 15 Monate für mickrige 1300 brutto ausgebildet werden und wäre danach aber verbeamtet und kann dann in A10 die Beamtenlaufbahn beginnen.

Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob ich

a) den Master durchziehen soll (jetzt wo ich schon 1/3 geschafft habe) mit dem Risiko danach keine Stelle zu finden

oder

b) den Master abbrechen und die Beamtenanwärterlaufbahn beginnen

Ich bin Hin- und hergerissen, weil ich weiß dass b) nen sicheren Job auf Lebenszeit verspricht, der aber natürlich sehr bürokratisch (Recht & Verwaltung) werden würde wo ich jetzt nicht unbedingt so drauf stehe. Andererseits will ich mir den Einstieg in die holländische int. Organisation auch noch offen halten. Und da kann man nur mit Master einsteigen. Sicher ist das natürlich nicht ob ich dann da tatsächlich einsteigen kann (50/50). Ich habe schon mal nachgefragt, ob ich meine Masterarbeit dort schreiben könnte und das würde wohl gehen.

Alles in allem bin ich total unsicher. Habt ihr ne Idee was ihr mir raten würdet? Ich muss die Stelle als Anwärter bis zum spätestens 08.01. entweder An- oder ablehnen, kann mich aber nicht entscheiden.

Wenn ich wüsste, dass ich nach dem Master bei der holl. Organisation nen Job hab, würde ich ohne zu zögern a) wählen. Aber da ich die Sicherheit nicht habe, bin ich unfassbar unsicher, einfach Entscheidungsunfähig.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich würden den Master auch durchziehen wenn das Tätigkeitsfeld deiner Neigung entspricht.

Falls du unbedingt die Sicherheit sucht, ist diese ja auch schon alleine dadurch stark erhöht, dass du mit einem Master einen guten Abschluss hast.

Soll es dann der öffentliche Dienst sein, kann dein Master dir dabei auch helfen. Ich arbeite im öffentlichen Dienst. Wir beschäftigen mehr Angestellte als Beamte. Oft weil der 08/15 Verwaltungsbeamte nicht die Spezialqualifikation hat, die man in manchen Ämtern braucht. Mit einem Master im Umweltrecht hast du u.U. auch gute Chancen um als Quereinsteiger mal in einem Umweltamt zu arbeiten.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Ich würde Dir auch raten, den Master zu machen.

Eine Ausbildung im gehobenen Verwaltungsdienst ist sehr juristisch geprägt. Das muß man mögen. Allerdings bist Du mit der Ausbildung sehr weit gefächert einsetzbar. Von der Kämmerei über das Bauamt, Sozial- und Sportamt bis Ordnungsamt und Feuerwehrverwaltung. Das ist der große Vorteil, daß die Aufgaben der öffentlichen Hand so vielfältig sind, daß man in den unterschiedlichsten Bereichen anschließend arbeiten kann, wenn was frei ist und man da reinrutscht. Ein Freund von mir ist heute sogar für das kommunale Kino zuständig mit der Verwaltungsausbildung und kümmert sich um Filmauswahl und Orga von Filmfestivals.

Aber ich würde erst den Master beenden und danach versuchen im ÖD einzusteigen, wenn es Dich dahin zieht. Dann hast Du die von Dir angestrebte Sicherheit im ÖD, startest aber gleich in der höheren Laufbahn.

Die Verwaltungen sind komplett überaltert. Da scheidet ein Großteil der Mitarbeiter altersbedingt im nächsten Jahrzehnt aus. Da werden viele Stellen freiwerden und Leute gesucht werden.

Gerade mit Deiner Fachrichtung kannst Du da gut einsteigen. Aktuell suchen z.B. viele Kommunen Klimamanager, um kommunale Klimakonzepte zu erstellen und umzusetzen. Auch bei den Landesbehörden ist Deine Fachrichtung gefragt.

Und wenn sich wider Erwarten weder in der Privatwirtschaft noch im ÖD eine Stelle finden läßt, dann kannst Du immer noch die Beamtenanwärterausbildung machen. Die suchen auch in den nächsten Jahren. Und da so viele Stelle freiwerden und gleichzeitig auch die Privatwirtschaft um Mitarbeiter und Auszubildende buhlt, sind die Chancen nicht schlecht, daß Dir die Anwärterausbildung nicht wegläuft.

Und eigentlich ist Deine Entscheidung schon klar formuliert, wenn Du Deinen Beitrag liest, oder? Wenn Du in der int. Fa. einen Job bekommst, läßt Du mit Freuden die Beamtenlaufbahn dafür sausen. Das ist doch eine klare Richtung. Und selbst wenn es in dieser speziellen Fa. trotz 50/50-Chance nicht klappt. Es muß ja nicht diese eine spezielle int. Fa. sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

March

Mitglied
Danke vielmals für die Rückmeldung, Leute!

Eine Ausbildung im gehobenen Verwaltungsdienst ist sehr juristisch geprägt. Das muß man mögen. Allerdings bist Du mit der Ausbildung sehr weit gefächert einsetzbar. Von der Kämmerei über das Bauamt, Sozial- und Sportamt bis Ordnungsamt und Feuerwehrverwaltung. Das ist der große Vorteil, daß die Aufgaben der öffentlichen Hand so vielfältig sind, daß man in den unterschiedlichsten Bereichen anschließend arbeiten kann, wenn was frei ist und man da reinrutscht.
Meinst du? In meinem Fall würde es sich um eine Oberinspektorenstelle speziell im Umweltbereich handeln. Sprich Immissionsschutz, Bodenschutz, Wasserrecht etc.. Ich glaube, dass ich danach nicht unbedingt für das Sozialamt oder Sportamt qualifiziert bin, oder? Wenn doch, hört sich das schon recht cool an.

Gerade mit Deiner Fachrichtung kannst Du da gut einsteigen. Aktuell suchen z.B. viele Kommunen Klimamanager, um kommunale Klimakonzepte zu erstellen und umzusetzen. Auch bei den Landesbehörden ist Deine Fachrichtung gefragt.
Das ist schon richtig, ja.

Und wenn sich wider Erwarten weder in der Privatwirtschaft noch im ÖD eine Stelle finden läßt, dann kannst Du immer noch die Beamtenanwärterausbildung machen. Die suchen auch in den nächsten Jahren. Und da so viele Stelle freiwerden und gleichzeitig auch die Privatwirtschaft um Mitarbeiter und Auszubildende buhlt, sind die Chancen nicht schlecht, daß Dir die Anwärterausbildung nicht wegläuft.
Meinst du? Die jetzige Stelle richtet sich ja an mich als Bachelorabsolvent. Sprich mit Master würde ich da gar nicht reinkommen. Es gibt auch die Ausbildung für den höheren Dienst, welche sich an Masterabsolventen richtet, aber ob ich mit einem so relativ unspezifischen Master aus England (nur 1 Jahr, anstatt 2 in Deutschland) reinkomme, ist ungewiss. Da müsste die Behörde schon ein dickes Auge zudrücken.

Soll es dann der öffentliche Dienst sein, kann dein Master dir dabei auch helfen. Ich arbeite im öffentlichen Dienst. Wir beschäftigen mehr Angestellte als Beamte.
Weißt du wie das angesehen wird, wenn man einen Master im Ausland gemacht hat? (statt 2 Jahre, nur 1 Jahr?)

LG
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Meinst du? Die jetzige Stelle richtet sich ja an mich als Bachelorabsolvent. Sprich mit Master würde ich da gar nicht reinkommen. Es gibt auch die Ausbildung für den höheren Dienst, welche sich an Masterabsolventen richtet, aber ob ich mit einem so relativ unspezifischen Master aus England (nur 1 Jahr, anstatt 2 in Deutschland) reinkomme, ist ungewiss. Da müsste die Behörde schon ein dickes Auge zudrücken.

Weißt du wie das angesehen wird, wenn man einen Master im Ausland gemacht hat? (statt 2 Jahre, nur 1 Jahr?)
Der klassische Quereinsteiger in einer Behörde ist z.B. der ausgebildete Ingenieur.
Verwaltungen bilden ihre Verwaltungsmitarbeiter aus, aber oft nicht die speziellen Fachrichtungen.

Für die speziellen Fachrichtungen wird dann in der freien Wirtschaft nach Personal gesucht, die dann als Tarifbeschäftigte eingestellt werden. Welcher Master genau für welche Tätigkeit notwendig ist, kann ich dir nicht sagen. Da aber bereits die Ausbildung im gehobenen Dienst 3 Jahre an einer Fachhochschule benötigt, erscheint mir ein einziges Jahr als Master sehr kurz.
Insbesondere wenn wir uns aber über Tarifverträge und nicht über Beamtenlaufbahnen unterhalten, hat die Verwaltung aber recht viel Spiel. Die Frage ist eben auch ob du nur in die Verwaltung willst oder unbedingt als Beamter. Beide sind ab einer gewissen Zeit praktisch unkündbar.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Meinst du? In meinem Fall würde es sich um eine Oberinspektorenstelle speziell im Umweltbereich handeln. Sprich Immissionsschutz, Bodenschutz, Wasserrecht etc.. Ich glaube, dass ich danach nicht unbedingt für das Sozialamt oder Sportamt qualifiziert bin, oder? Wenn doch, hört sich das schon recht cool an.
Ah, das ist dann doch schon sehr spezialisiert. Ich dachte, Du meinst die normale 3 jährige Beamtenausbildung für den gehobenen Dienst.
 

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