Hallo liebe Forengemeinde! -> Dieser Text wurde jetzt wieder ziemlich lang. Ich bräuchte aber ein paar Meinungen und Ratschläge zu meinem Anliegen und wäre sehr froh, wenn sich der ein oder andere die Zeit nimmt 🙂
Ich zerbreche mir in letzter Zeit, zugegebenermaßen das erste Mal, darüber den Kopf wie man in einer Partnerschaft konstruktiv streitet.
Ich (24) bin mit meinem Freund (25) erst seit einem halben Jahr zusammen, es fühlt sich noch sehr frisch an, wir sind sehr verliebt, alles wunderbar. Wir verstehen uns sehr gut, haben ziemliche gleiche Ansichten, lachen viel, kuscheln mehr... hach :herz:
Wir sind aber vom Temperament her ziemlich unterschiedlich, er ist eher der ruhige, bedachte Mensch, der dann auch sachlich etwas zu einer Diskussion beisteuert mit dem Ziel alle Ungereimtheiten schnell zu beseitigen.
Ich bin aber eher impulsiv, manchmal aufgedreht, Diskussionen machen mir Spaß weil ich manchmal das Gefühl brauche mich verbal mit jemandem messen zu können. Und ich bin der Meinung dass man manchmal einfach ein reinigendes Gewitter braucht. Also einfach mal laut sein können, Türen knallen. Und dann ist aber auch wieder gut.
Vor ca. einem Monat sagte mir mein Freund, er habe Angst vor unserem ersten Streit. Er wüsste nicht, was dann auf ihn zukommt, wenn ich wirklich so impulsiv bin. Und er ein sehr Harmoniebedürftig ist und generell keinen Streit/böse Diskussion mag.
Ich habe dann versucht ihn zu beruhigen indem ich sagte, dass auch wenn man mal streitet, sich man doch trotzdem sicher sein kann dass man sich danach und auch während dessen genau so sehr mag. Oder nicht?
Nun war es so, dass wir vor 2 Wochen gemeinsam auf einer Party waren, auf der auch viel getrunken wurde. Die Laune war gut, nur ist diese irgendwann im Laufe des Abends (warum?) gekippt. Ich wurde zickig, er wurde zickig, man kam vom Hundertsten ins Tausendste. Plötzlich fanden wir uns draußen wieder und haben heftig über Dinge gestritten... viel mehr ich. In solchen Moment bohre ich gerne in der Vergangenheit, hole alte Verletzungen hervor und reibe sie einem gern nochmal unter die Nase (nicht die feine Art, ich weiß...).
Das wurde soweit auch beigelegt, trotzdem war der Tag danach irgendwie sehr angespannt.
Gestern war er bei mir und ziemlich müde. Und ich noch sehr aktiv und habe viel geredet. Es war an sich ein sehr schöner Abend. Als ich bemerkte dass er kurz vorm Einschlafen ist, habe ich alles zum Schlafengehen gerichtet, er arbeitet nämlich momentan. Kurz bevor wir das Licht ausgemacht haben, habe ich es noch sehr genossen in etwas zu küssen und zu streicheln. Ich habe zwar bemerkt dass sich eine erotische Stimmung aufbaut, aber weil er schon mit roten müden Augen da lag, schlug ich vor nun zu schlafen.
Und dann gings los: Er seufzte tief, verdrehte die Augen, kehrte mir den Rücken zu. Auf meine Frage was nun los sei kamen immer wieder Aussagen wie "Nichts, wir schlafen jetzt. Du wolltest doch schlafen, also leg dich hin". Auf meine Nachfrage hat er dementiert genervt zu sein. Er sei nur verwirrt, weil es erst hieß wir schlafen, dann wolle ich ihn anmachen und plötzlich wieder schlafen, das ginge schon vor 2std los (wie??)
Irgendwann hat mich das ganze genervt und ich sagte, er solle doch dann wenigstens zugeben dass er jetzt genervt sei und sich nicht so verhalten. Er hat sich nicht mehr von mir anfassen lassen. Nein, er sei nicht genervt. Dieses Verhalten, die Art und Weise mir zu antworten war völlig untypisch für ihn. Ich berührte ihn an der Schulter und er schob meine Hand weg. Diese Geste hat mich sehr verletzt, da so etwas noch nie vorkam.
Irgendwie bekamen wir es hin darüber zu reden. Er erklärte mir, er wolle sich erst wegdrehen und seine Gedanken ordnen, dann hätte er mir sagen können was ihn stört. Er brauche da immer etwas Zeit. Letztendlich war diese Situation das typische "Ich dachte du willst und du dachtest dann ich will..."-Blabla.
Aber der Abend war damit hin. Und mir rutschten ständig Sätze aus wie "super, jetzt brauchen wir nichtmal mehr Alkohol..." etc., weil er sich darüber beschwerte es sei "wieder" so weit, dass er sagen könne was er will und mir nichts recht sei, wie damals auf der Party. Ich werde dann einfach sehr giftig. Er dagegen sieht mich dann nur lange an, schüttelt den Kopf und auf Nachfrage kommt nur "Nichts". Das macht mich echt wild! Ich will, das gesagt wird was einem auf der Seele liegt. Wenn mir seine Argumente nicht recht sind, dann eher weil sie für mich fadenscheinig sind. Wären sie stichhaltig, hätte auch ich nichts mehr entgegenzusetzen. Er sagte mir so oft ich solle alle meine Gefühle rauslassen, da sie Teil von mir seien und die negativen sowie die positiven eine Daseinsberechtigung haben und gehört werden wollen. Super! Aber wieso handelt er umgekehrt denn nicht auch so? Darauf wusste er keine Antwort.
Ende vom Lied war, dass alles "geklärt" ist (wer was womit meinte), er schlief und ich noch brummlig etwas las. Und brummlig wieder aufwachte, ihn ziemlich kalt verabschiedete. Und noch immer miese Laune habe.
Ich streite mich gern, lasse die Fetzen fliegen. Und danach ist auch gut.
Nur bei ihm nicht... es macht mir beinah Angst wenn wir einen Konflikt haben. Mir tut es weh zu sehen dass ich etwas getan haben soll, dass ihn offensichtlich verärgert und nicht erfahren kann was es war. Ich versuche ständig ihm eine gute Freundin zu sein und kriege es dann offensichtlich doch nicht hin. Und seine Ablehnung in dem Moment (die ja natürlich ist) tut mir weh. Also gehe ich auch in Angriff-Modus und werde zugegebenermaßen unfair und sarkastisch, was ihn dann sehr quält.
Ich habe danach Angst dass zwischen uns etwas zerstört wurde, ein Schatten bleibt. Er genervt von mir und meiner Art und ist irgendwann gehen will.
Ich habe selbst am Tag danach oft das Gefühl ihn nicht sehen zu wollen, weil ich sonst wieder auf dem Thema herumreiten würde, was keinen Sinn macht. Das wiederrum würde ihm sehr wehtun, weil er es als Ablehnung sieht. Er braucht generell viel Nähe.
Sind wir momentan in einer Phase, wo es plötzlich mit Reibereien los geht? Wie kann ich das ganze konstruktiv gestalten, damit ich nicht immer Angst haben muss dass wir uns entfremden? Ich hab das Gefühl wir müssen an unserer Streitkultur arbeiten. Aber wie macht man das, wenn ich alles unbedingt ausdiskutieren will, er will aber am liebsten keinen Streit und schluckt offensichtlich vieles runter (dass dann beim nächsten Mal wieder hochkommmt?)?
Wieso macht mir ein Streit/Disput mit ihm gerade so viel aus, und ich mache mir tagelang Gedanken und Sorgen... meine Mutter meint "Mach dir keine Sorgen. Was zusammengehört, bleibt zusammen. Sowas schweißt doch eher enger zusammen, ihr lernt euch gerade neu kennen. Würdest du dich an seiner Stelle denn abwenden? Na also, wieso sollte er dann". Sie hat ja Recht... und trotzdem? 😕
Ich zerbreche mir in letzter Zeit, zugegebenermaßen das erste Mal, darüber den Kopf wie man in einer Partnerschaft konstruktiv streitet.
Ich (24) bin mit meinem Freund (25) erst seit einem halben Jahr zusammen, es fühlt sich noch sehr frisch an, wir sind sehr verliebt, alles wunderbar. Wir verstehen uns sehr gut, haben ziemliche gleiche Ansichten, lachen viel, kuscheln mehr... hach :herz:
Wir sind aber vom Temperament her ziemlich unterschiedlich, er ist eher der ruhige, bedachte Mensch, der dann auch sachlich etwas zu einer Diskussion beisteuert mit dem Ziel alle Ungereimtheiten schnell zu beseitigen.
Ich bin aber eher impulsiv, manchmal aufgedreht, Diskussionen machen mir Spaß weil ich manchmal das Gefühl brauche mich verbal mit jemandem messen zu können. Und ich bin der Meinung dass man manchmal einfach ein reinigendes Gewitter braucht. Also einfach mal laut sein können, Türen knallen. Und dann ist aber auch wieder gut.
Vor ca. einem Monat sagte mir mein Freund, er habe Angst vor unserem ersten Streit. Er wüsste nicht, was dann auf ihn zukommt, wenn ich wirklich so impulsiv bin. Und er ein sehr Harmoniebedürftig ist und generell keinen Streit/böse Diskussion mag.
Ich habe dann versucht ihn zu beruhigen indem ich sagte, dass auch wenn man mal streitet, sich man doch trotzdem sicher sein kann dass man sich danach und auch während dessen genau so sehr mag. Oder nicht?
Nun war es so, dass wir vor 2 Wochen gemeinsam auf einer Party waren, auf der auch viel getrunken wurde. Die Laune war gut, nur ist diese irgendwann im Laufe des Abends (warum?) gekippt. Ich wurde zickig, er wurde zickig, man kam vom Hundertsten ins Tausendste. Plötzlich fanden wir uns draußen wieder und haben heftig über Dinge gestritten... viel mehr ich. In solchen Moment bohre ich gerne in der Vergangenheit, hole alte Verletzungen hervor und reibe sie einem gern nochmal unter die Nase (nicht die feine Art, ich weiß...).
Das wurde soweit auch beigelegt, trotzdem war der Tag danach irgendwie sehr angespannt.
Gestern war er bei mir und ziemlich müde. Und ich noch sehr aktiv und habe viel geredet. Es war an sich ein sehr schöner Abend. Als ich bemerkte dass er kurz vorm Einschlafen ist, habe ich alles zum Schlafengehen gerichtet, er arbeitet nämlich momentan. Kurz bevor wir das Licht ausgemacht haben, habe ich es noch sehr genossen in etwas zu küssen und zu streicheln. Ich habe zwar bemerkt dass sich eine erotische Stimmung aufbaut, aber weil er schon mit roten müden Augen da lag, schlug ich vor nun zu schlafen.
Und dann gings los: Er seufzte tief, verdrehte die Augen, kehrte mir den Rücken zu. Auf meine Frage was nun los sei kamen immer wieder Aussagen wie "Nichts, wir schlafen jetzt. Du wolltest doch schlafen, also leg dich hin". Auf meine Nachfrage hat er dementiert genervt zu sein. Er sei nur verwirrt, weil es erst hieß wir schlafen, dann wolle ich ihn anmachen und plötzlich wieder schlafen, das ginge schon vor 2std los (wie??)
Irgendwann hat mich das ganze genervt und ich sagte, er solle doch dann wenigstens zugeben dass er jetzt genervt sei und sich nicht so verhalten. Er hat sich nicht mehr von mir anfassen lassen. Nein, er sei nicht genervt. Dieses Verhalten, die Art und Weise mir zu antworten war völlig untypisch für ihn. Ich berührte ihn an der Schulter und er schob meine Hand weg. Diese Geste hat mich sehr verletzt, da so etwas noch nie vorkam.
Irgendwie bekamen wir es hin darüber zu reden. Er erklärte mir, er wolle sich erst wegdrehen und seine Gedanken ordnen, dann hätte er mir sagen können was ihn stört. Er brauche da immer etwas Zeit. Letztendlich war diese Situation das typische "Ich dachte du willst und du dachtest dann ich will..."-Blabla.
Aber der Abend war damit hin. Und mir rutschten ständig Sätze aus wie "super, jetzt brauchen wir nichtmal mehr Alkohol..." etc., weil er sich darüber beschwerte es sei "wieder" so weit, dass er sagen könne was er will und mir nichts recht sei, wie damals auf der Party. Ich werde dann einfach sehr giftig. Er dagegen sieht mich dann nur lange an, schüttelt den Kopf und auf Nachfrage kommt nur "Nichts". Das macht mich echt wild! Ich will, das gesagt wird was einem auf der Seele liegt. Wenn mir seine Argumente nicht recht sind, dann eher weil sie für mich fadenscheinig sind. Wären sie stichhaltig, hätte auch ich nichts mehr entgegenzusetzen. Er sagte mir so oft ich solle alle meine Gefühle rauslassen, da sie Teil von mir seien und die negativen sowie die positiven eine Daseinsberechtigung haben und gehört werden wollen. Super! Aber wieso handelt er umgekehrt denn nicht auch so? Darauf wusste er keine Antwort.
Ende vom Lied war, dass alles "geklärt" ist (wer was womit meinte), er schlief und ich noch brummlig etwas las. Und brummlig wieder aufwachte, ihn ziemlich kalt verabschiedete. Und noch immer miese Laune habe.
Ich streite mich gern, lasse die Fetzen fliegen. Und danach ist auch gut.
Nur bei ihm nicht... es macht mir beinah Angst wenn wir einen Konflikt haben. Mir tut es weh zu sehen dass ich etwas getan haben soll, dass ihn offensichtlich verärgert und nicht erfahren kann was es war. Ich versuche ständig ihm eine gute Freundin zu sein und kriege es dann offensichtlich doch nicht hin. Und seine Ablehnung in dem Moment (die ja natürlich ist) tut mir weh. Also gehe ich auch in Angriff-Modus und werde zugegebenermaßen unfair und sarkastisch, was ihn dann sehr quält.
Ich habe danach Angst dass zwischen uns etwas zerstört wurde, ein Schatten bleibt. Er genervt von mir und meiner Art und ist irgendwann gehen will.
Ich habe selbst am Tag danach oft das Gefühl ihn nicht sehen zu wollen, weil ich sonst wieder auf dem Thema herumreiten würde, was keinen Sinn macht. Das wiederrum würde ihm sehr wehtun, weil er es als Ablehnung sieht. Er braucht generell viel Nähe.
Sind wir momentan in einer Phase, wo es plötzlich mit Reibereien los geht? Wie kann ich das ganze konstruktiv gestalten, damit ich nicht immer Angst haben muss dass wir uns entfremden? Ich hab das Gefühl wir müssen an unserer Streitkultur arbeiten. Aber wie macht man das, wenn ich alles unbedingt ausdiskutieren will, er will aber am liebsten keinen Streit und schluckt offensichtlich vieles runter (dass dann beim nächsten Mal wieder hochkommmt?)?
Wieso macht mir ein Streit/Disput mit ihm gerade so viel aus, und ich mache mir tagelang Gedanken und Sorgen... meine Mutter meint "Mach dir keine Sorgen. Was zusammengehört, bleibt zusammen. Sowas schweißt doch eher enger zusammen, ihr lernt euch gerade neu kennen. Würdest du dich an seiner Stelle denn abwenden? Na also, wieso sollte er dann". Sie hat ja Recht... und trotzdem? 😕