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Reform des Urheberrechts - verliert das Internet seine Informationsfreiheit?

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Für weitere Antworten geschlossen.
Es gibt eine Petition. Vielleicht kann man noch was machen oder eine Änderung durchdrücken. Bitte unterschreiben und teilen!

https://www.change.org/p/stoppt-die...nger_web&utm_campaign=psf_combo_share_message

Und dann ein sehr hilfreicher Beitrag, was jeder einzelne von uns tun kann, um einen gewissen Druck auszuüben:

https://www.heise.de/forum/heise-on...ht/Was-man-machen-kann/posting-32561747/show/


Unterschrieben.

Für einen Menschen der viel liest, Serien schaut und Musik hört ist das verdammt schwer.
 
Dieser Link hier erklärt die Problematiken sehr gut und warum dieses neue Gesetz schlimm ist:

https://savetheinternet.info/de_DE

Naja Rose, es geht ja nicht um Netflix, Amazon Prime und Co., sondern um Erzeugnisse und Produkte von Verlagen. Also auch Zeitungen, Bücher und Filme, die die als DVDs verlegen. Ich z. B. gucke nur Netflix und Amazon Prime, damit ist ja mein Bedarf an Serien und Filmen abgedeckt. Wenn man sich die Bücher gebraucht kauft, ist das ja was anderes. Oder in die Stadtbibliothek geht.
 
Dieser Link hier erklärt die Problematiken sehr gut und warum dieses neue Gesetz schlimm ist:

https://savetheinternet.info/de_DE

Naja Rose, es geht ja nicht um Netflix, Amazon Prime und Co., sondern um Erzeugnisse und Produkte von Verlagen. Also auch Zeitungen, Bücher und Filme, die die als DVDs verlegen. Ich z. B. gucke nur Netflix und Amazon Prime, damit ist ja mein Bedarf an Serien und Filmen abgedeckt. Wenn man sich die Bücher gebraucht kauft, ist das ja was anderes. Oder in die Stadtbibliothek geht.

Ich bin jemand der Bücher, Zeitschriften, CDs und DVDs kauft.
 
Ich bin jemand der Bücher, Zeitschriften, CDs und DVDs kauft.

Musst du ja nicht alles umsetzen. 🙂 Meine Eltern z. B. möchten nicht auf ihre Zeitung verzichten. Und ob sie dann für die Online-Inhalte zahlen oder für die Zeitung, ist dann Jacke wie Hose. Aber mein Vater z. B. wird keine Hörbücher mehr kaufen, sondern sich in der Stadtbücherei ausleihen und meine Mutter wird sich keine neuen Bücher mehr kaufen, sondern nur noch gebrauchte.
 
Ich finds echt übel... Die Einzigen die davon profitieren sind doch wieder die Abmahnanwälte, die unterste Stufe legaler Wegelagerer wird mal wieder unterstützt....

Meiner Meinung nach ein ziemlicher Schlag gegen die Informationsfreiheit.

Es lebe die DDR 2.0. Naja und was unsere Kanzlerin angeht gelernt ist nun mal gelernt, nech.
 
Deswegen ist ja das neue Recht teilweise Quatsch: Du hattest ja schon vorher das Urheberrecht und Lizenzen. Und durftest z. B. nicht einfach so einen Zeitungsartikel rauskopieren, ohne Quellenangabe oder dass du sogar sagst, dieser ist von dir. Das war alles geschützt. Auch Ideen.

Die Verlage haben von Nachrichtenagenturen (z. B. dpa, idw, sid usw.) ihre Infos bekommen und eigene Artikel geschrieben und bisher war es so, dass es entweder online die Verpflichtung zu Abos gab oder dass du X Artikel online kostenlos lesen durftest und dann zahlen solltest oder dass sehr aktuelle und brisante Themen gekostet haben, während alte Artikel oder kurze Meldungen frei waren. Das System war gut, es hat funktioniert - für uns normale Leute.

Ursprünglich ist das Problem durch Google verursacht worden. Google hat nicht die Gelder gezahlt für die Infos, wie sie es hätten tun sollen. Um es auf den Punkt zu bringen, sie haben einfach mal gepflegt darauf gesch.... Jetzt soll mit dem Gesetz, wenn es komplett endgültig so abgesegnet wird, dieser Kostenbeitrag auf die Bevölkerung abgewälzt werden. Ärgerlich ist dabei, dass Google eine freie Lizenz erhält, also erst recht aus dem Schneider ist.

Jetzt sollen Verlage gesetzlich verpflichtet werden, für alle ihre Inhalte Geld zu verlangen. Sie haben dann keine freie Wahl mehr zu sagen, dass sie bestimmte Beiträge kostenlos anbieten und andere nicht. Zusätzlich soll es eine ultimative Datenbank geben, die alles kontrolliert und "abscannt". Seitenbetreiber sollen ebenfalls verpflichtet werden, diese Datenbank anzuwenden, sie haben keine andere Wahl. Und sie sollen in die Pflicht genommen werden, mit den Verlagen "zu verhandeln". Und das ist aktuell sehr schwammig, wie dieses "verhandeln" aussieht.

Das Problem dabei ist, dass man mit dieser Datenbank auch sagen kann "Okay, dieser Inhalt ist nicht legal, der wird gelöscht". Einfach so. Eben auch, wenn es vielleicht tatsächlich um unbequeme Meinungen geht oder Infos, die nicht so gefallen. Man kann es mit dieser Datenbank nicht kontrollieren und als Außenstehender hat man auch keine Kontrolle, was sie genau macht. Fakt ist, sie kann unliebsame Inhalte löschen, auch Meinungen die nicht gewollt sind und dies staatlich unterstützt.

Diese Datenbank hat einen "Uploadfilter", der eben alles kontrolliert.

Ein weiteres Problem ist, dass diese Datenbank nicht unterscheidet, wer berechtigter Urheber ist und wer nicht. Oder ob Inhalte ironisch gemeint sind. Heißt: theoretisch kann ich jetzt sagen "Alle Wikipedia-Artikel zum Thema Katzen gehören mir", obwohl es nicht stimmt. Und obwohl Wikipedia frei ist. Um an sein Recht zu kommen, muss der Urheber dann den offiziellen Weg gehen und kann solange dies durchgedrückt wurde, seine eigenen Inhalte nicht benutzen. Kabarett könnte zum Problem werden, weil die Datenbank alles für bare Münze nimmt, was gesagt wird und dies als "nicht tolerierbar" einstuft. Oder ob es nur zufällig um eingetragene Schlagwörter von Urhebern geht oder ob es wirklich konkrete, geschützte Inhalte sind. Sie scannt stupide nur den reinen Inhalt ab, was die Wörter und Sätze angeht. Was zum nächsten Thema führt: YouTube muss jetzt auch alle Videos nach irgendwelchen Verstößen abscannen oder wenn irgendwas nicht passt von den Inhalten her und diese löschen. Auch dann, wenn es nur ein "könnte" ist. Ein "vielleicht". Auch das kann man wieder auf unliebsame Meinungen ausweiten.

Ein weiteres Fass ist, dass so wie die Dinge aktuell stehen, jeder Blogger, jeder Forenbetreiber und jede Plattform, über die man kommunizieren kann (Facebook z. B.) dazu verpflichtet ist, für Inhalte von Verlagen zu bezahlen. Und zu kontrollieren, dass gepostete Inhalte keinerlei Urheberrechtsverstöße beinhalten. Heißt eigentlich: wenn hier im Forum jetzt jemand einen Artikel verlinkt und daraus zitiert, kostet das den Forenbetreiber Geld und er muss bezahlen. ODER eben die Möglichkeit blocken. Oder sagen: "Jeder Beitrag, der irgendeinen Link oder ein Zitat enthält, muss erst einmal kontrolliert und überprüft werden und erst dann freigeschaltet werden."

Bisher war es so, dass jeder Betreiber schon eine gewisse Sorgfaltspflicht hatte, aber dass wenn jemand unbemerkt Verstöße verursacht hat, der Betreiber nur ab Kenntnisnahme dazu verpflichtet war, diese zu entfernen oder zur Anzeige zu bringen.

Das betrifft den kleinen Hobby-Blogger, der über die besten Katzenfuttermarken schreibt und wie zart die Schnurrhaare seiner Katzen sind und sich ein paar Euro dazuverdient, genauso wie das Forum mit mehreren tausend Mitgliedern. Facebook muss dies genauso machen. Oder eben die Seite, die politische Links postet, darüber diskutiert und die Bevölkerung informieren will. 😉 Sie alle müssen diese Datenbank benutzen und sind dazu verpflichtet. So wie die Verlage dazu verpflichtet sind, für die Inhalte Geld zu verlangen.

Man muss aber dazu sagen, dass die Verlage schon sehr lange damit kokettieren und ihnen das eigentlich gefällt, weil sie jetzt sicher ihr Geld bekommen. Google ist aus dem Schneider, trotz seines Verhaltens. Nur wird es eben zulasten der Bevölkerung ausgetragen.

Das betrifft auch die Meme-Kultur oder das posten irgendwelcher Bilder. Alles muss überprüft und kontrolliert werden.

Wenn in einem Forum jemand ein Meme postet, muss unter den jetzigen Aspekten der Betreiber dafür bezahlen und mit den Verlagen bzw. Urhebern verhandeln, außer er sperrt dies oder schaltet den Beitrag erst nach Kontrolle frei.

Journalisten, Wissenschaftler und Schulen müssen für ihre Recherchen dann zahlen.

Wer aktuelle Nachrichten oder Tagesgeschehen lesen will, muss zahlen.

Da offen keine Inhalte mehr frei verfügbar und einfach so zugänglich sind, die zumindest eine gewisse Wichtigkeit haben, kann die Datenbank die Inhalte besser kontrollieren. Man weiß es ja dann auch nicht, was tatsächlich kontrolliert oder gelöscht wurde.

Ein weiteres Problem ist, dass auch Überschriften, die Inhalte zitieren von Verlagsinhalten oder Anreißertexte, ebenfalls bezahlt werden sollen. Oder eben Snippets.

Bedanken kann man sich bei der CDU und CSU, die dafür auch laut einiger Artikel die Abgeordneten massiv unter Druck gesetzt haben. Die CSU plädiert sogar noch für eine Verschärfung des geplanten Rechts. Wie die aussehen könnte, weiß keiner, weil es so aktuell ja schon der oberhammer ist. Vermutlich ein Rückschritt 25 Jahre zurück, so wie in der guten alten Zeit das Internet war.

Die größte treibende Kraft war Mathias Döpfner, der Besitzer vom Axel Springer Verlag. Der will das schon lange so und der hat anscheinend in der Regierung eine größere Lobby, als gut ist. Denn Fakt ist, so richtig nutzen tut das neue Gesetz in diesem Ausmaß niemanden, außer denen, die noch mehr daran verdienen.


Dieses Video (dauert nur knapp 10 Minuten) erklärt das sehr gut und weitere Aspekte, auch warum die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird:

https://youtu.be/1DKk69J5pb4
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich persönlich hoffe, dass das noch irgendwie abgewie noch abgewendet wird...
Erst die neue DSGVO, die schon genug tolle Internetseiten auf dem Gewissen und mich sehr verunsichert hat und jetzt der....Sorry....Mist.

Ich hatte auch mal eine News-Seite, die jedem frei zur Verfügung stand, da gehörten Zitate, Bilder und Quellenangaben dazu. Zu letzterem war man ja regelrecht verpflichtet. Wie würde man sich denn da jetzt verhalten müssen?
 
Ich hatte auch mal eine News-Seite, die jedem frei zur Verfügung stand, da gehörten Zitate, Bilder und Quellenangaben dazu. Zu letzterem war man ja regelrecht verpflichtet. Wie würde man sich denn da jetzt verhalten müssen?

Also aktuell ist der Beschluss durchgedrückt worden, er ist aber noch nicht konkret verabschiedet worden. Das passiert im Juli. Deswegen ist es ja so wichtig, dass jetzt ordentlich protestiert wird und man Petitionen unterschreibt, weil noch etwas gemacht werden kann.

Wenn das dann endgültig durchgedrückt wird, gibt es eine Übergangszeit. Damit überhaupt geregelt werden kann, wie die Umsetzung und alles aussehen soll und gerade Unternehmen sich mit ausreichend Zeit darauf einstellen können. Die Prognose ist glaube ich, dass dann mit diesem Ablauf erst ca. 2020 oder so konkret werden würde.

Deswegen bleibt eigentlich nichts, als erstmal den Juli abzuwarten und ob das endgültige Durchdrücken nicht doch abgelehnt wird. Weil gerade diese ultimative Datenbank ein kritischer Punkt ist.

Sollte es aber durchgedrückt werden, dann ist jeder Blogger, der mit seinem Blog Geld verdient und wenn es nur Peanuts sind, jedes Forum und jede Seite, die irgendwie reinfällt in diese Regelung, dazu verpflichtet.
 
Also ich persönlich hoffe, dass das noch irgendwie abgewie noch abgewendet wird...
Erst die neue DSGVO, die schon genug tolle Internetseiten auf dem Gewissen und mich sehr verunsichert hat und jetzt der....Sorry....Mist.

Ich hatte auch mal eine News-Seite, die jedem frei zur Verfügung stand, da gehörten Zitate, Bilder und Quellenangaben dazu. Zu letzterem war man ja regelrecht verpflichtet. Wie würde man sich denn da jetzt verhalten müssen?

Nun ja so kann man der freien Information im Internet endlich "Herr" werden. Da werde die da Oben aber schon ganz lange gerätselt haben wie sie es wohl bewerkstelligen können ohne das "Gesicht zu verlieren".😉
 
Nun ja so kann man der freien Information im Internet endlich "Herr" werden. Da werde die da Oben aber schon ganz lange gerätselt haben wie sie es wohl bewerkstelligen können ohne das "Gesicht zu verlieren".😉

Es schlägt halt gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Der Chef vom Springer-Verlag ist dann glücklich und allgemein die Wirtschafts-Lobby. Die Regierung kann dann elegant unter dem Deckmäntelchen der Datenbank unliebsame Meinungen entfernen oder den Informationsfluss kontrollieren und die Informationsgewinnung wird erschwert, bzw. staatlich kontrolliert und überwacht. (Nichts anderes ist diese Datenbank/Uploadfilter AUCH, um es auf den Punkt zu bringen). Und als drittes hat man unter Umständen eine Abschreckung für Freidenker und Kritiker. Vater Staat klinkt sich ja durch die Datenbank immer ein.

Was mich erschreckt ist, wie viele das unterschätzen, was da gerade abgeht. JETZT erst hat die Petition knapp 400.000 Unterschriften bekommen. In meiner Branche ist das aber schon viel länger bekannt und auch Zeitungen und Onlinemedien haben darüber berichtet.

Was ich auch unfassbar doof finde (sorry!) die tun ja gerade so, als gäbe es überaupt kein Urheberrecht und Lizenzen und als wäre bisher überhaupt nichts geschützt worden. Ich habe ja früher selbst in einem Verlag gearbeitet und weiß das also nur zu gut, dass rechtlich etwas schon vor diesem neuen Gesetz existiert hat und was Urheberrecht bedeutet.
 
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