Findefuchs
Sehr aktives Mitglied
Zuerst den ganzen Aufriss mit der DSGVO. (Das Drama kann man in einem meiner anderen Themen nachlesen). Jetzt soll die nächste "Neuerung" folgen:
https://t3n.de/news/leistungsschutzrecht-linksteuer-uploadfilter-1086337/
Das Urheberrecht soll eine Reform erfahren. Grob gesagt geht es darum, dass nun jegliche Verlinkung auf Artikel und Beiträge von Verlagen lizenzpflichtig werden soll und Geld kostet.
Die größte Lobby dafür sind natürlich die Verlage. Und ich vermute, dass sich nur darin die meisten Befürworter dieser Regelung befinden.
Das perfide dabei: Ein automatisierter Mechanismus soll prüfen, ob der Inhalt eines Beitrages sich mit den einer Datenbank voller zahlungspflichtiger Artikel überschneidet. Und anscheinend wären Plattformen verpflichtet, diesen Abgleich zu machen. Abgesehen von der Genauigkeit der Funktionsweise, die in Frage gestellt wird, lädt so ein System natürlich zum Missbrauch ein. Das Problem ist, dass bei diesem System jeder jederzeit irgendwelche Inhalte für sich beanspruchen und in die Datenbank laden kann. Und somit ist man dann schlimmstenfalls von einem Algorithmus abhängig als Endverbraucher.
Das Beispiel in dem Artikel trifft es sehr gut: wenn jemand einfach mal just for fun beispielsweise Wikipedia in der Datenbank hochlädt und für sich beansprucht, kann niemand verlinken oder zitieren, bis man diese falsche Eingabe in der Datenbank korrigiert.
Wenn jemand Inhalte für sich beansprucht und entsprechend einträgt, die ihm eigentlich nicht gehören, müssen die wirklichen Urheber dies erstmal durch rechtliche Prozesse durchdrücken und beweisen, dass sie die Urheber sind. Erst beim erfolgreichen Gewinnen dürften sie ihre eigenen, selbst geschriebenen Inhalte wieder nutzen.
Ein weiteres, riesen Problem ist folgendes:
(Aus dem Artikel zitiert)
Und wie kann es anders sein, die CDU will wieder einmal die angedachten Regelungen noch verschärfen. 🙄🙄🙄 Dieses Mal ist es Axel Voss, bei dem wir uns bedanken können.
Am 20. Juni 2018 soll darüber entschieden werden.
Wie seht ihr das? Überwachungsstaat 2.0, elegante Kontrolle der Informations- und Meinungsfreiheit durch vorgeschobene "Reform des Urheberrechts" oder eine sinnvolle Regelung, die Verlage unterstützt?
Glaubt ihr, dass die Reform durchgedrückt wird?
Erst PAG, dann die DSGVO und jetzt die Reform des Urheberrechts - alles mögliche wird verschärft, nur an die wirklichen Probleme gehen sie nicht ran. 🙄
Ich hoffe ja, dass wenn es soweit kommt, Google und Facebook sich einschalten werden. Das hatten wir ja schon mal beim LSR - damals hat Google Rabatz gemacht und alle großen Verlage aus Google News rausgeworfen und dass tat denen richtig weh - weil mehr als die Hälfte an Besucher ausgeblieben ist und somit Werbeeinnahmen. Da ging das dann ganz schnell, dass die Verlage den Ball flacher gehalten haben.
https://t3n.de/news/leistungsschutzrecht-linksteuer-uploadfilter-1086337/
Das Urheberrecht soll eine Reform erfahren. Grob gesagt geht es darum, dass nun jegliche Verlinkung auf Artikel und Beiträge von Verlagen lizenzpflichtig werden soll und Geld kostet.
Die größte Lobby dafür sind natürlich die Verlage. Und ich vermute, dass sich nur darin die meisten Befürworter dieser Regelung befinden.
Das perfide dabei: Ein automatisierter Mechanismus soll prüfen, ob der Inhalt eines Beitrages sich mit den einer Datenbank voller zahlungspflichtiger Artikel überschneidet. Und anscheinend wären Plattformen verpflichtet, diesen Abgleich zu machen. Abgesehen von der Genauigkeit der Funktionsweise, die in Frage gestellt wird, lädt so ein System natürlich zum Missbrauch ein. Das Problem ist, dass bei diesem System jeder jederzeit irgendwelche Inhalte für sich beanspruchen und in die Datenbank laden kann. Und somit ist man dann schlimmstenfalls von einem Algorithmus abhängig als Endverbraucher.
Das Beispiel in dem Artikel trifft es sehr gut: wenn jemand einfach mal just for fun beispielsweise Wikipedia in der Datenbank hochlädt und für sich beansprucht, kann niemand verlinken oder zitieren, bis man diese falsche Eingabe in der Datenbank korrigiert.
Wenn jemand Inhalte für sich beansprucht und entsprechend einträgt, die ihm eigentlich nicht gehören, müssen die wirklichen Urheber dies erstmal durch rechtliche Prozesse durchdrücken und beweisen, dass sie die Urheber sind. Erst beim erfolgreichen Gewinnen dürften sie ihre eigenen, selbst geschriebenen Inhalte wieder nutzen.
Ein weiteres, riesen Problem ist folgendes:
Damit noch nicht genug, die Reform des Urheberechts will auch das maschinelle Lesen von Inhalten reglementieren. Jegliches Text- und Datamining, jedes maschinelle Auslesen und Analysieren von Inhalten soll urheberrechtlich relevant werden. Wohlgemerkt: Es geht nicht um das Speichern dieser Daten, sondern um den reinen Lesevorgang. Wer lesen und analysieren will, muss zahlen. Eine Katastrophe für unabhängige Wissenschaftler, Bürger und Journalisten, denen eigentlich öffentlich zugängliche Daten unzugänglich gemacht werden.
(Aus dem Artikel zitiert)
Und wie kann es anders sein, die CDU will wieder einmal die angedachten Regelungen noch verschärfen. 🙄🙄🙄 Dieses Mal ist es Axel Voss, bei dem wir uns bedanken können.
Am 20. Juni 2018 soll darüber entschieden werden.
Wie seht ihr das? Überwachungsstaat 2.0, elegante Kontrolle der Informations- und Meinungsfreiheit durch vorgeschobene "Reform des Urheberrechts" oder eine sinnvolle Regelung, die Verlage unterstützt?
Glaubt ihr, dass die Reform durchgedrückt wird?
Erst PAG, dann die DSGVO und jetzt die Reform des Urheberrechts - alles mögliche wird verschärft, nur an die wirklichen Probleme gehen sie nicht ran. 🙄
Ich hoffe ja, dass wenn es soweit kommt, Google und Facebook sich einschalten werden. Das hatten wir ja schon mal beim LSR - damals hat Google Rabatz gemacht und alle großen Verlage aus Google News rausgeworfen und dass tat denen richtig weh - weil mehr als die Hälfte an Besucher ausgeblieben ist und somit Werbeeinnahmen. Da ging das dann ganz schnell, dass die Verlage den Ball flacher gehalten haben.