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Realitaetsverlust durch Depression noch Jahre spaeter -Klinische Behandlung moeglich?

rainbowcolours

Neues Mitglied
Liebe Community,

meine Familie und ich wissen nicht mehr wie wir meiner Mutter helfen koennen.

Meine Mutter ist vor ungefaehr 8/9 Jahren in eine tiefe Depression verfallen, nachdem mein Stiefvater und ihr damaliger Ehemann sie verlassen hat. Als es schlimmer wurde, haben mich meine Grosseltern (ihre Eltern) zu sich geholt, da sie nur eine Tuer weiter gelebt haben. Ich erinnere mich daran, wie ich zu der Zeit (ich war etwa 12 Jahre alt) am Nachmittag zu ihr ruebergegangen bin und habe sie in der dunklen Wohnung schlafend und betrunken vorgefunden. Leere Bierflaschen waren im ganzen Wohnzimmer und in der ganzen Kueche verteilt. Ich erinnere mich, wie ich versucht habe, mit ihr zu reden, aber sie wollte nicht. Ich erinnere mich nur an dieses eine Mal, da meine Grosseltern nicht wollten, dass ich sie in diesem Zustand sah.

Etwa ein oder zwei Jahre spaeter sind wir in die Stadt umgezogen, in der der Rest meiner Familie (die anderen 2 Toechter meiner Grosseltern und die Schwestern meiner Mama) gelebt haben und ich weiss, dass meien Mama angefangen hat, zum Artzt zu gehen. Anfangs hat sie kaum geredet, hatte einen leeren Blick und war nicht mehr als eine laufende Huelle. Sie hat auch Medikamente verschrieben bekommen, aber eine lange Zeit noch viel getrunken. Ich bin oefters in ihr Zimmer geschlichen und habe Sixpacks Bier geklaut, um irgendwie zu helfen.

Ein paar Jahre spaeter hat sie wieder angefangen, mehr zu reden, zu lachen und war am Leben mehr interessiert. Sie war jahrelang arbeitslos - auch vor dem Umzug und hat erst vor etwa einem halben Jahr endlich eine Arbeit gefunden. Laut meinen Grosseltern war der Grund, dass mein Stiefvater sie verlassen hat, dass sie faul war, nicht arbeiten wollte und kaum etwas machen wollte. Sie hat Schulden, die sich seit Jahren stapeln. Bevor sie die Arbeit hatte und auch jetzt noch immer muss sie vom Rest der Familie Geld ausleihen, weil sie nicht realisiert, dass sie ihre Schulden abbezahlen muss - sie gibt ihr Geld fuer Zigaretten und nutzloses Zeug aus. Meien Familie hat jahrelang versucht, ihr zu helfen - sie haben ihr Zimmer fuer sie aufgeraeumt, weil es immer total chaotisch ist und sie keine Lust hat (ist natuerlich nicht sauber geblieben), leihen ihr Geld aus, das sie erst nach Monaten wiederbekommen, fahren sie zur Arbeit, weil sie keinen Fuehrerschein hat, doch das Auto meines Opas ist alt und kann das nicht mehr lange mitmachen.

Es tut mir sehr leid, wenn dieser Text durcheinander und schwer zu verstehen ist, aber ich dachte, ich versuche hier, nach Hilfe zu suchen, da ich vor kurzem in ein anderes Land umgezogen, momentan aber wieder zu Hause bin und vor etwa einer Stunde wie immer mit meiner Mutter gestritten habe.

Sie sieht nicht ein, dass die Depressionen hatte und noch immer hat. Als ich das mit den Bierflaschen erwaehnt habe meinte sie, das sei nur "eine Phase" gewesen (hat etwa 4 Jahre angedauert) und meien Grosseltern vermuten, dass sie wieder trinkt. Meine Grossmutter wollte meine Mama damals nicht in die Klinik schicken, weil es ihr das Herz gebrochen hat. Jetzt, fast ein Jahrzehnt spaeter hat sich nichts zum Positiven veraendert. Meine Mutter lebt mit meinen Grosseltern gemeinsam in einem Haus, hat keinen Freund oder Mann und verbringt den ganzen Tag auf Facebook und schreibt mit Maennern, die halb so alt sind wie sie. Sie lebt in einer Traumwelt, denkt Schulden (im Tausenderbereich) verpuffen, wenn sie sie ignoriert, realisiert nicht, dass sie das Problem von der GANZEN Familie ist. Zum Beispiel habe ich vor etwa drei Monaten ein neues Handy mit einem neuen Vertrag gekauft und sie darum geben, meinen alten, den sie noch fuer mich gezahlt hat, zu kuendigen - hat sie natuerlich noch immer nicht.

Sie hoert auf niemanden, nicht mal auf mich. Ich habe vorhin ein ruhiges Gespraech mit ihr gehabt, versucht, ihr alles sachlich zu erklaeren, aber sobald man Ihr einen Ratschlag gibt oder versucht, etwas zu erklaeren, faengt sie an zu schreien und ist beleidigt.

Sie ist fast 50 Jahre alt und denkt, sie hat ihr Leben total im Griff. Sie hat Tausende von Euros Schulden, schuldet auch jedem in meiner Familie Geld, hat total falsche Prioritaeten wie die Maenner auf Facebook und unnoetige Klamotten, akzeptiert nicht, dass sie krank ist, akzeptiert keine Hilfe, wenn es nicht Geld ist (da sie glaubt, dass das die einzige Hilfe ist, die sie braucht) und ich sehe, wie es meine Grosseltern schwaecht. Sie hat in ihrem Leben kaum gearbeitet und mit ihrem Job jetzt gibt es auch endlos Probleme, doch sie will ihn nicht aufgeben - was verstaendlich ist, da sie endlich einen hat - aber sie will auch nichts zur Besserung unternehmen. Sie hat mir mal vor einigen Monaten erzaehlt, dass sie damas den Gedanken hatte, sich zu verletzen oder noch schlimmeres. Sie meinte, sie war beim Geschirrspuelen und hat die Messer gesehen und sich gerade noch von etwas Schlimmen abgehalten.

Ich bin 20 Jahre alt, habe all die Jahre gesehen, dass sich nichts gebessert hat und ich sehe mit an, wie meine Grosseltern am Stress zerbrechen und alle anderen in der Familie am liebsten nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen. Wir denken, es war ein Fehler, sie damals nicht in die Klinik geschickt zu haben und ich habe recherchiert unter welchen Voraussetzungen eine Zwangseinweisung moeglich ist. Nun weiss ich nicht genau ob ja oder was ich sonst tun kann.

Wie gesagt, ich habe vor einer Stunde wieder mit meiner Mutter gestritten, was mich dazu veranlasst hat, hier Hilfe zu suchen, deshalb bitte entschuldigt, wenn dieser Text das reinste Chaos ist. Deshalb, falls noch irgendwelche weiteren Informationen noetig sind, damit ihr mit (hoffentlich) einen Rat geben koennt, gebt mit bitte Bescheid und ich fuehre den Punkt aus - ich koennte naemlich noch mindestens fuenfzehnmal so viel hier schreiben.

Ich hoffe sehr, dass mir jemand helfen kann, da meine Familie und ich nicht wissen, wie wir meine Mutter in die Realitaet zurueckholen und gesund machen koennen.

Vielen Dank
Anne
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

deine Mutter hat offensichtlich jede
Menge Probleme, liegt ja auf der Hand.

Ich finde es sehr lobenswert das ihr
helfen wollt.
Eure Mutter sollte dankbar dafür sein.

Setzt euch mit deiner Mutter zusammen.
Sprecht alles offen an, beschönt nichts.

Bietet eure Hilfe an, doch unter der Prämisse
das sie Hilfe annimmt und sich auch
professionelle Hilfe holt.

Sollte sie sich weigern, aktiv mitzuarbeiten,
könnt ihr sie nur fallen lassen.
Ist hart, ich weiß.

Ich bin der Meinung, ihr alle seid
schon Co-Abhängig. Vielleicht beliest
du dich da mal.

Ihr könnt euch natürlich auch bei
verschiedenen Instutionen Hilfe
holen. Vielleicht ist eure Mutter
Fremden gegenüber zugänglicher als der
eigenen Familie.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 

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