Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

psychisch kranker Partner - Kontaktabbruch nach Eskalation

_katrin_

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin noch ganz neu hier und habe mich angemeldet, da ich in einer sehr schwierigen Lage bin und niemanden zum reden habe. Vielen Dank also schonmal an alle, die sich die Zeit nehmen, meinen langen Text durchzulesen (um zum jetzigen Problem zu kommen muss ich leider sehr weit ausholen) und mir villeicht ein bischen Zuspruch oder Ratschläge geben können.

Wichtig zu wissen, um den Hintergrund meiner Situation zu verstehen, ist, dass sowohl ich als auch mein (Ex?)Partner "Langzeit- Reisende" sind, d.h. wir sind beide seit mehreren Jahren in verschiedenen Ländern unterwegs und verbringen unsere Zeit dort mit einer Mischung aus Gelegenheitsjobs und Rundreisen. Zur Zeit sind wir in Vancouver, Kanada.

Kennengelernt haben wir uns vor 3 Jahren bei einem gemeinsamen Job, wo auch alle Arbeiter zusammen in einem kleinen Häuschen gewohnt haben. Vor 2 Jahren sind wir dann dort auch zusammen gekommen.
Angefangen hat es nach einer Feier und wir waren auch beide recht angetrunken und sind im Bett gelandet. Von dieser Nacht an wurde es dann sofort sehr intensiv zwischen uns (emotional und sexuell) und wir haben nach kurzer Zeit festgestellt, dass es für uns beide mehr ist als nur eine Affäre.

Kurz nachdem wir zusammen gekommen sind haben wir dann einen gemeinsamen Roadtrip begonnen, der auch in den ersten paar Wochen unglaublich schön war. Nach einigen Wochen wurde mein Partner jedoch immer missgelaunter und kälter mir gegenüber und durch die emotionale Lage in die mich dieses Verhalten gebracht hat, fing auch unser Sexlaben an zu leiden.
Nach einigen Wochen in diesem Zustand stellte sich dann heraus (und hier beginnt das Problem langsam, auch wenn ich es damals noch nicht als dieses erkannt habe), dass er vermutete, dass ich während unserer Anfangszeit noch paralell mit jemand anderem geschlafen hätte. Was aber nicht stimmt! Festgemacht hat er seine Vermutung an Komentaren in Gesprächen anderer, die er zufällig (und nur teilweise) mitgehört hat und Sachen, die der andere Mann gesagt hätte, die ich nicht gehört habe und somit auch den Zusammenhang nicht kenne, die mMn aber viele Hintergründe haben könnten.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt den Eindruck, dass er meine Verneinung akzeptiert und alles sich wieder bessern würde...

Wieder einige Wochen später in einem anderen Land und neuen Job, kam es wieder zu einer ähnlichen Situation. Unser Verhältnis wurde mehr und mehr angespannt, bis sich herausstellte, dass er glaubt ich schlafe mit dem Manager. Wieder kamen die Indizien von Gesprächen, die er bruchstückhaft mitgehört hat und von Kommentaren anderer, in die er viel reininterpretiert hat.
Dieses mal hat es fast zu einer dramatischen Trennung geführt, da er keine meiner Erklärungen zu seinen angeblichen Indizien akzeptieren konnte. Letzendlich haben wir uns aber doch dazu entschieden an unseren Problemen zu arbeiten, da unsere Gefühle füreinander dafinitiv noch da waren.

Also neuer Ort, neuer Job - gleiches Spiel... Im neuen Job war es dann wieder der Manager, sowie der Vermieter, sein Sohn und ein Nachbar mit dem ich angeblich schlafe. Hier hat er auch angefangen zu meinen ich würde mich nachts herausschleichen und hat angefangen "Fallen" in der Wohnung zu installieren. Obwohl nie eine dieser Fallen zugeschnappt hat (logisch, ich habe ja nachts geschlafen statt mich herauszuschleichen) hat er aber doch an der Ansicht festgehalten, dass alles was er mir vorwirft auch passiert. Bei der Arbeit (wir haben in der gleichen Fabrikhalle gearbeitet, jedoch konnte er mich von seinem Arbeitsplatz aus nicht an meinem sehen) hat er sogar gemeint, der Manager käm mich während der Schicht abholen und schmuggele mich unter den Förderbändern der Produktionsanlage heraus um mit mir Sex zu haben. Außerdem meinte er auch, dass evtl. andere Führungsangestellten davon wissen würden und uns decken würden.

Hier wurden diese Gedanken/ Vorwürfe dann auch zum Mittelpunkt unseres Alltages und es war sehr schwierig noch ein halbwegs normales Leben zu führen. Unser Sexleben war auch durch diese Belastung mittlerweile so gut wie ganz eingeschlafen (er wollte es noch aber ich habe nie Lust verspürt, vermutlich da ich einfach seelisch völlig fertig war).

Zu dieser Zeit ist mir auch bewusst geworden, dass es für diese Probleme wohl ein größeres tieferliegendes Problem geben muss und habe ihn gebeten einen Arzt aufzusuchen.

Grundsätzlich war er der Meinung ich rede ihm ein psychische Probleme zu haben um meine Seitensprünge und Lügen zu vertuschen, aber manchmal hatte er da noch klarere Momente, wo er selbst in Erwägung gezogen hat, dass dies alles nur in seinem Kopf passiert. Tatsächlich hat er dann auch einen Arzttermin vereinbart, hatte dabei aber das Pech an einen Arzt zu geraten, der lieber schnell was aufschreibt anstatt sich Zeit zu nehmen das Problem zu erörtern. Die verschrieben Tabletten hat er auch nur kurzzeitig eingenommen, da er sich nicht um ein neues Rezept bemüht hat nachdem sie verbraucht waren.

Daraufhin haben wir es dann aber doch nochmal geschafft uns zusammen zu raufen und waren noch etwa ein Jahr lang mit vielen Tiefen, aber auch vielen Höhen (was uns immer wieder daran erinnert hat warum wir zusammen sind und wie stark unsere Liebe trotz aller Probleme ist) unterwegs. Jedoch sind diese Gedanken nie ganz weggegangen und er hat oft gesagt, dass er noch immer glaubt ich habe ihn betrogen, er mir aber verzeihen würde.

Nun sind wir seit einigen Monaten eben in Vancouver und wohnten in einem Zimmer in einer WG- artigen Konstellation mit einem Mitbewohner im anderen Zimmer. Wie es kommen muss - er ist fest überzeugt, dass ich mit dem Mitbewohner schlafe und hat sogar Aufnahmegeräte (Kamera am Laptop und einen Stimmrekorder) installiert um es mir zu beweisen. Auf der Tonaufnahme, die er mit zeigte waren lediglich statisches Rauschen und Flugzeuge vom nahegelegen Flughafen zu hören, er meint aber er könnte darauf hören, wie ich Sex mit dem Mitbewohner habe. Zudem hat ist er der Meinung, dass der Mitbewohner in die Verpackung eines Brötchens, dass ich meinem Partner mitgebracht hatte ejakuliert hätte, seinen Computer und sein Handy überwachen würde und ihm SMS schicken würde, die von meinem Handy zu kommen scheinen. Also alles in allem ein sehr besorgnis erregender Zustand.

Nun zur Eskalation: Am Samstag morgen erzählte er mir dandass er vermutete von unserem Mitbewohner betäubt und vergewaltigt worden zu sein und sagte er würde es gerne der Polizei melden und bat mich um Unterstützung. Die habe ich ihm natürlich zugesagt (ich konnte ja nicht sicher ausschließen, dass soetwas passiert ist) und war dabei als er die Polizei angerufen hat. Während dem Telefonat sagt er dann plötzlich zur Polizei, dass er vermutet, ich sei an der Vergewaltigung beteiligt und hätte mich mit dem Mitbewohner gegen ihn zusammen getan. Das hat mich natürlich sehr, sehr hart getroffen und ich war so verletzt, wütend und enttäuscht auf einmal, dass ich entschieden habe zu gehen. Ich musste dann auch zur Arbeit und habe auf dem Weg dorthin ein Hotelzimmer gebucht. Während des morgens bekam ich dann einen Anruf des zuständigen Polizistens, der sagte, es gäbe keine Hinweise auf eine Vergewaltigung aber er seie mit meinem Partner im Krankenhaus und sicherzustellen, dass er ok wäre. Ich habe dann dem Polizisten gegenüber die Probleme meines Partners erwähnt und bekam dann noch zwei weitere Anrufe von Psychologen aus dem Krankenhaus, die wohl eine psychische Untersuchung gemacht haben und mir sehr, sehr viele Fragen gestellt haben. Am Abend bekam ich dann eine SMS von meinem Partner, der sagte: "Du hast zugelassen, dass er mich vergewaltigt hat. Du wolltest, dass er mich vergewaltigt. Drogen in mein Wasser getan und Vasiline benutzt". Das war das letzte was ich von ihm gehört habe... Nach einer Horrorwoche, in der mir weder Krankenhaus noch Polizei auskunft gegeben haben und mein Partner auf keinerlei Kontaktversuche von mir reagiert (er hat mich bei Whatsapp, Facebook, meine Handynummer und vermutlich Email blockiert), habe ich heute endlich nochmal den zuständigen Polizisten erreicht, der nochmals bestätigt hat, dass es keinerlei Hinweise auf eine Vergewaltigung gab und man meinen Partner auch nicht in der Psychatrie behalten hätte, da er keine Gefahr für sich oder andere darstelle. Das war alles was er mir sagen konnte/ durfte...

Wichtig ist vllt auch noch, dass mein Partner früher sehr viel Marihuana geraucht hat und auch gelegentlich andere Drogen genommen hat. Nach der ersten Fast- Trennung hat er aufgehört zu kiffen, da wir beide den Zusammenhang mit seinen Problemen vermutet haben. Jedoch hat er vor einigen Wochen wieder angefangen und von da an ging es dann auch rapide bergab... Außerdem scheint er auch depressive Züge zu haben und fühlt sich oft ängstlich in Situationen mit neuen oder vielen Menschen.
Die beschriebenen Probleme sind auch nicht die einzigen, es gibt noch tausende Kleinigkeiten, wo er sehr eiversüchtig und misstrauisch reagiert hat und mir nicht glaubt was ich sage. Z.b. wenn ich mich rasiere, denkt er ich tue das für einen anderen Mann oder er denkt auch immer ich hätte eine geheime "pille danach" bei mir und viele andere solcher Sachen.

Naja, jedenfalls bin ich fix und fertig, mache mir unglaubliche Sorgen weil ich nicht weiß wo er ist, wie es ihm geht und ob er Hilfe bekommt/ in Anspruch nimmt. Ich bin mit der Situation einfach hilflos überfordert.
Ich weiß auch eigentlich garnicht was ich mir von diesem Forum erhoffe...

Vielen Dank auf jeden Fall an alle die es durch diesen Roman geschaft haben!
 
K

kasiopaja

Gast
Ich finde , Du solltest es so belassen und Dich möglichst von ihm fern halten.

Irgendwann schadet er Dir auch körperlich. Psychisch hat er das ja schon getan.

Du kannst ihm nicht helfen. Das kann nur er selbst, indem er sich in Behandlung begibt.
 

_katrin_

Neues Mitglied
Danke kasiopaja für deine Antwort.

Ein Teil von mir denkt das gleiche, aber dann ist da ein anderer Teil, der denkt, dass es ja nicht wirklich er selbst ist, der diese Dinge sagt und tut...

Und wir lieben uns einfach so sehr (und darüber bin ich mir auch sicher, dass es auch von seiner Seite aus so ist - oder war es mir zumindest bis letzte Woche...) und hatten so viele gemeinsame Träume und Pläne. Unsere Ideen, wie wir unser Leben gestalten möchten, passen einfach perfekt zusammen... Und auch kurzfristig gesehen, hatten wir Pläne im Sommer wieder einen großen Roadtrip zu machen und ich bin mir sicher, das hätte unsere Situation auch wieder verbessert. Einfach weil wir viel Zeit für einander gehabt hätten und viele neue Dinge erlebt und tolle Orte gesehen hätten.
Ich bin am Boden zerstört, dass wir es scheinbar nicht mehr so weit geschafft haben.

Und dann möchte ich natürlich auch sicherstellen, dass er die Hilfe bekommt die er scheinbar benötigt! Und das auch ganz unabhängig davon, wie es zwischen uns weiter geht. Ich mache mir Sorgen, dass er nachdem man ihn nicht in der Psychiatrie behalten hat, nichts weiter gegen seine Probleme unternimmt und diese sein ganzes weiteres Leben zerstören könnten.
 
K

kasiopaja

Gast
Da kannst Du nichts dafür. Er muss die Probleme erkennen und selbst angehen. Unabhängig von Dir.

Er wird Dein Leben zerstören, wenn Du nicht aufpasst und Distanz wahrst.

Hat er ja schon versucht, indem er Dich beschuldigt hat mit an einer Vergewaltigung beteiligt gewesen zu sein.

Was wäre gewesen, wenn man ihm geglaubt hätte? Dann säßst Du jetzt im Gefängnis! Das hat er billigend in Kauf genommen.

Und egal, ob er was dafür kann oder nicht - er schadet Dir!

Besser wird sowas von alleine sicher nicht, nur schlimmer.

Lass es wie es ist und halte Abstand, bevor er Dir noch Schlimmeres antut.
 

Ostergesetz

Aktives Mitglied
Er scheine Wahnvorstellungen zu haben und das nicht zu knapp.
Ich stimme kasiopaja zu, du musst sehr aufpassen. Eines Tages denkt er du willst ihn umbringen und tut dir dann was oder sowas.
Er braucht Hilfe, das ist ganz sicher. Aber professionelle.
Kannst du jemandem aus seiner Familie Bescheid sagen?
 

_katrin_

Neues Mitglied
Hallo Ostergesetz, vielen Dank für deine Antwort!

Wie gesagt, weiß ich ja auch irgendwie, dass du und Kasiopaja recht haben und versuche es auch immer von dieser Seite zu sehen. Ich merke auch, dass mein Alltag ohne ihn wesentlich einfacher und relaxter ist.... allerdings auch so leer
 
Zuletzt bearbeitet:

_katrin_

Neues Mitglied
Hmmm scheinbar wird die Hälfte meiner Antwort vom Forum verschluckt.

... Ich wünschte ich könnte meine Gefühle einfach ausschalten und nur auf die Vernunft- Stimme in mir hören. Aber es so schwer und tut sooo weh!

Ich hab auch schon überlegt seine Familie zu kontaktieren, aber ich kenne leider niemanden persönlich. Zudem sie ja auch zu Hause in England sind und von da aus ja auch nicht viel machen können. Außerdem vermute ich, dass er seiner Mutter (seine Bezugsperson in der Familei) von meinem "Fremdgehen" erzählt hat und mache mir Sorgen, dass sie voreingenommen mir gegenüber ist.
 
K

kasiopaja

Gast
Hallo Ostergesetz, vielen Dank für deine Antwort!

Wie gesagt, weiß ich ja auch irgendwie, dass du und Kasiopaja recht haben und versuche es auch immer von dieser Seite zu sehen. Ich merke auch, dass mein Alltag ohne ihn wesentlich einfacher und relaxter ist.... allerdings auch so leer
Was fehlt Dir denn? Die schlechten Zeiten oder die Aufregung oder jemanden in der Nähe zu haben?
 

_katrin_

Neues Mitglied
Naja eher die guten Zeiten die wir bis vor kurzem immer wieder zwischendurch hatten. Wir waren sehr, sehr liebevoll miteinander und habe uns sehr viel umarmt, gekuschelt und geküsst... haben viel rumgeblödelt und gelacht zusammen. Aber das alles hörte dann komplett auf als er wieder anfing zu kiffen vor einigen Wochen... also ich vermisse wie es war bevor es so ganz schlimm wurde...
 

flower55

Aktives Mitglied
Wie gesagt, weiß ich ja auch irgendwie, dass du und Kasiopaja recht haben und versuche es auch immer von dieser Seite zu sehen. Ich merke auch, dass mein Alltag ohne ihn wesentlich einfacher und relaxter ist.... allerdings auch so leer
Hallo katrin,
es ist nicht gut, diese Leere wieder mit ihm füllen zu wollen.
Ihr hattet anfangs eine wirklich wunderschöne Zeit, der dann Tiefen und Höhen folgten.

Reise alleine weiter und lerne neue Menschen kennen.
Eine andere Alternative sehe ich nicht.

Klammere Dich nicht an ihn. Du weißt, daß er Dir nicht gut tut.

Kümmere Dich um Dein Leben. Pflege Deine Freiheiten, die mit dem Reisen verbunden sind.

alles Liebe
flower55
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben