Deswegen ist Germs Aussage dennoch richtig, dass er / sie andere Hilfsmöglichkeiten gehabt hätte, sie aber nicht genutzt hat / nutzen wollte – ganz im Gegenteil zu anderen Ländern, in denen von den Eltern herausgeschmissene oder selbst abgehauene Kinder nicht die Möglichkeit haben, ein Dach über den Kopf und Essen zu bekommen, weil entsprechende Einrichtungen und Anlaufstellen fehlen.
Ja, Leid ist individuell, aber auch Mütter leiden, weil ihre jugendlichen Kinder sich nichts sagen lassen, weil sie ohnmächtig zusehen müssen, dass ihr Kind ins eigene Verderben läuft, weil das Kind auf die schiefe Bahn kommt, weil das Kind keinen Bock hat zu arbeiten, weil, weil, weil.......es gibt viele Gründe- auch hier im Forum nachzulesen. Warum wird , wenn eine verzweifelte Mutter hier schreibt, geraten “schmeiß ihn / sie raus?“ Dass man doch bitte auf Biegen und Brechen die Launen seines Kindes ertragen soll, habe ich hier noch nie gelesen. Auch eine Mutter empfindet in so einer Lage unendliches Leid und Verzweiflung. Sie hat das Recht, sich zu schützen und muss sich nicht alles gefallen lassen.
Im Normalfall verzeiht eine Mutter ihrem Kind immer und immer wieder – bis sie selbst nicht mehr kann. Wenn sie ihr eigenes Kind rauswirft, hält sich mein Mitleid mit dem jungen Erwachsenen meistens in sehr überschaubaren Grenzen, denn dann muss schon etwas ganz Dramatisches, nicht nur einmal, sondern wiederholt, vorgefallen sein, dass die Mutter so verzweifeln lässt und auf diese Weise die Notbremse zieht.
Dass es in Deutschland entsprechende Einrichtungen für Jugendliche gibt, weiss selbst der Jugendliche, also weiss er auch, wo er Hilfe suchen kann, um nicht auf der Straße leben und evtl. hungern und frieren zu müssen.
Es ist schon erstaunlich, dass offensichtlich ein angebliches „herumhacken“ nicht immer ein „herumhacken“ ist – je nachdem, wer etwas schreibt, nicht wahr? Du verwechselst „auf anderen herumhacken“ mit „eine andere Meinung haben“.