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Partnerschaft und das Schweigen

Verwirrtheitszustand

Neues Mitglied
Liebe Community, ich bin ganz neu hier, habe mich extra angemeldet um diesen Post abzusetzen. Und ich hoffe auf wohlwollende Zuschriften, Perspektiven und Tipps. Denn ich bin im Moment ziemlich verwirrt und oft auch traurig. Ich halte mich kurz. Mein Partner und ich wohnen in einer Kleinstadt und sind seit fast fünf Jahren zusammen, seit zwei Jahren verheiratet und vor wenigen Monaten kam unser erstes Kind zur Welt, ein Wunschkind. Vor ein paar Wochen ereignete sich ein Vorfall der sich immer wieder in meinem Kopf abspielt. Ich ging zu meinen Mann und wir scherzten, neckten uns. Auf einmal, für mich aus dem nichts, drückte er mich ruppig am Hals auf den Rücken und hielt so inne, die Hand an meinem Hals. Das war kein Spaß mehr, sondern ernst. Wie fest er drückte und wie lange die Situation war, weiß ich nicht mehr. Ich habe mich so erschrocken und fühlte mich wie leer. Er hatte zuvor nicht gesagt dass es ihn stört oder ähnliches. Wir hatten gelacht. Dieser Moment ist immer wieder in meinem Kopf.
Er las danach seine Zeitschrift. Ich ging dann in die Küche und blieb dort für Stunden, konnte es nicht fassen, war wie weggetreten. Er kam nicht nach. Erst als ich auf ihn zuging und ihn zur Rede stellte, entschuldigte er sich. Er sei gestresst gewesen. Die Entschuldigung wirkte aufrichtig. Er war zuvor nie derart grenzüberschreitend und ich bin seither verletzt, verwirrt und traurig. Ich bin so enttäuscht, auch davon wie er sich im Nachhinein verhalten hat. Mein Gefühl ist dass er sich derzeit viel zurückzieht. Vielleicht aus Überforderung der neuen Situation mit Kind gegenüber. Seither haben wir nie wieder darüber gesprochen; was mich auch irritiert. Auch Wiedergutmachungen gab es nicht.
Ich meide körperliche Situationen seither so gut es geht, fühle mich nicht mehr so recht zu ihm hingezogen. Und weiß nicht weiter. Sollte ich das Gespräch nochmal suchen.? Übertreibe ich? Ich habe es niemandem persönlich erzählt, da ich mich absurder Weise schäme und eigentlich meinen Mann auch nicht in einem schlechten Licht wissen will. Ich bin so verwirrt… und wünsche allen einen schönen Abend und danke fürs Lesen, für konstruktive Gedanken und Ideen. Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich ging zu meinen Mann und wir scherzten, neckten uns. Auf einmal, für mich aus dem nichts, drückte er mich ruppig am Hals
Auweia! Da klingeln bei mir alle Alarmglocken. Ich gebe zu, ich bin ein Fan von True Crime Serien und da habe ich solches Verhalten schon öfter gesehen. Genauso wie du beschrieben hast fing es jeweils an. Würgen aus dem Nichts heraus, loslassen und dann, als ob das das normalste auf der Welt wäre, sind diese Männer weiter dem Alltag nachgegangen. Eine flüchtige Entschuldigung, "Das kommt nie wieder vor" und dann wurde es immer schlimmer, bis hin zum Würgen bis zur Ohnmacht beim Sex.

Nimm es nicht auf die leichte Schulter. Sag ihm, wenn er das noch einmal macht, bist du weg und dann geh auch. Ich rate dir dringend dich jemandem anzuvertrauen und sei es nur das Sorgentelefon. Scham oder Rücksicht ist hier fehl am Platz.
 
gruselig.
Verständlich wenn du traurig und erschrocken bist, Dir Sorgen machst.
Wer mich so am Hals anfassen würde, der hätte eine Anzeige zu beantworten. Ohne wenn und aber.
Pass auf Dich auf! Alles Gute
 
Oh je.

Ich hatte mal was ganz Ähnliches. Mein damaliger Freund und ich alberten herum, neckten uns und plötzlich erhielt ich aus dem Nichts eine kräftige Ohrfeige.

Ich bin auf dem Hacken umgedreht, hab meinen Koffer gepackt und mich auf den Weg gemacht. Er ist mir hinterhergerannt und hat sich entschuldigt und gebettelt. Ich hab mich erweichen lassen, aber klar gemacht, dass es so eine Situation kein zweites Mal geben wird. Und das war auch so.

Nun ist es bei Euch anders. Zum Einen finde ich Hand an Hals sehr viel bedrohlicher als eine Ohrfeige, dann hat sich Dein Partner im Nachhinein so verhalten, dass Du nicht das Gefühl hast, er sei ebenso erschrocken wie Du. Noch dazu habt Ihr ein kleines Kind, was das Weggehen erschwert.

Das würde ich nicht so hinnehmen und noch einmal das Gespräch suchen. Und klar machen , wie traurig und verunsichert Du bist. dass es nicht akzeptabel ist, einfach zur Tagesordnung überzugehen. Mich würde auch interessieren, was da genau bei ihm ablief und natürlich auch, warum er sich gerade zurückzieht.
 
Mein Gefühl ist dass er sich derzeit viel zurückzieht. Vielleicht aus Überforderung der neuen Situation mit Kind gegenüber.
Ich würde da lieber nicht rätseln wollen.
Frag ihn!
Was fühlt er!
Seither haben wir nie wieder darüber gesprochen; was mich auch irritiert. Auch Wiedergutmachungen gab es nicht.
Hast du klar gemacht,dass so etwas nicht noch einmal passieren darf?
Ich denke,er schämt sich dafür .Er wird es nicht von alleine ansprechen.
Das müsstest du tun.

Ich meide körperliche Situationen seither so gut es geht, fühle mich nicht mehr so recht zu ihm hingezogen.
Auch verständlich.
Meist werden Probleme oder Zweifel nicht kleiner,wenn man sich totschweigt.
Sie können sich lösen,indem man darüber spricht.
Manchmal fällt es mir persönlich schwer Probleme anzusprechen oder über meine Gefühle zu sprechen.
Ich würde dann wahrscheinlich einen Brief schreiben.
Besser wäre ein Gespräch.
 
Liebe Verwirrte,

das ist ein schreckliches Erlebnis! Ich finde es zutiefst verstörend und stelle mir vor, dass das Vertrauen gebrochen ist. Und die Frage, was kommt als nächstes?
Gibt es in deiner Nähe eine Beratungsstelle, wo du dir Unterstützung suchen kannst?
Ich würde den Mann auf jeden Fall noch einmal darauf ansprechen, in aller Ruhe klar machen, dass du extreme Angst hast. Und wie er dazu steht.
Für den Fall, dass er nicht einsichtig ist, würde ich mich mit dem Gedanken an eine Trennung befassen.
Hast du eine Vertrauensperson? Mutter? Freundin?

Ich selbst habe früher die Erfahrung gemacht, dass mein damaliger Mann anfing, unser einjähriges Kind mit "kleinen Schlägen" zu bestrafen. Ich habe mich dann entschieden, falls er nicht damit aufhört, ihn zu verlassen. Die Drohung hat gewirkt und wir haben viel darüber gesprochen, warum er das getan hat. Fühlte sich auch sehr mies an.

Mach dich nicht klein und höre auf, dich zu schämen. Wer sich schämen sollte, ist er.
 
@weidebirke, wie hat er erklärt, warum er das getan hat?
Huch ja, wir waren sehr, sehr jung. Das war so eine Übersprungshandlung aus der Kabbelei heraus. So richtig klären konnten wir das nicht. Zu denken gegeben hat es mir trotzdem, denn bei allem Überschwang und vielleicht auch jugendlich-männlicher Kampelei klebt man seinem Gegenüber ja keine und fasst ihn auch nicht bedrohlich am Hals.

Aber da er, ähnlich wie der Partner der TE, vorher in keinster Weise irgendwie übergriffig war, habe ich es dabei bewenden lassen. Es ist danach auch nie wieder vorgekommen, auch keine anderen Übergriffigkeiten.
 
Auf einmal, für mich aus dem nichts, drückte er mich ruppig am Hals auf den Rücken und hielt so inne, die Hand an meinem Hals. Das war kein Spaß mehr, sondern ernst. Wie fest er drückte und wie lange die Situation war, weiß ich nicht mehr. Ich habe mich so erschrocken und fühlte mich wie leer.
Das ist sehr schlimm, aber noch schlimmer finde ich:

Erst als ich auf ihn zuging und ihn zur Rede stellte, entschuldigte er sich. Er sei gestresst gewesen.
Er hatte also bis dahin überhaupt kein Unrechtsbewusstsein.
Ich meide körperliche Situationen seither so gut es geht, fühle mich nicht mehr so recht zu ihm hingezogen. Und weiß nicht weiter. Sollte ich das Gespräch nochmal suchen.? Übertreibe ich?
Nein, du übertreibst nicht! Du hast sicher das Vertrauen verloren, hätte ich auch.
Es muss nicht sein, dass sich das wiederholt, aber zeigt es nicht einen versteckten Zug deines Mannes, der eurem Kind und dir gegenüber wieder passieren kann?

Das Gespräch solltest du suchen, wenn du Hoffnung hast, dass sich deine Gefühle wieder positiv entwickeln können und du dich wieder zu ihm hingezogen fühlen kannst.

Für mich wäre sowas das erste und letzte Mal.
 

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