Erst einmal ein Danke für das Feedback von allen.
Ich verstehe das es unterschiedliche Meinungen zu dem Fall gibt. Die gibt es hier aber auch im Freundes- und Bekanntenkreis offline.
Der aktuelle Stand ist das wir als Paar eine Pause eingelegt haben. Wir kommunizieren nur das nötigste.
Haben aber vereinbart, gerade auch für die Kinder das ich 1-2x die Woche abends zum Essen komme und sie dann mit ins Bett bringe. Die letzten Male haben wir dann noch Zeit gehabt um zu reden.
Ich habe für mich erkannt das ich wirklich ein Problem mit der Kommunikation mit meiner Partnerin habe. Und das nicht seit der jetzigen auch rückblickend habe ich erkannt das dies auch bei anderen Beziehungen so war.
Viele Themen nicht nur das sexuelle habe ich mich nicht getraut anzusprechen in der Beziehung. Ich hatte Angst vor einer anderen Meinung, oder zurückweisung, oder Ärger und Stress.
Auch die Gespräche mit einem Therapeuten - ja mir ist die Bez. etwas wert und bin gern bereit Geld zu bezahlen -, tragen schon kleine Früchte.
Ich habe regelrecht einen Seelen-Strip hingelegt und wirklich alles auf den Tisch gelegt. Daher weiss ich das ich dringend lernen muss offen zu kommunizieren, meine Wünsche und Bedürfnisse klar zu formulieren und auch meiner Partnerin besser zuhören muss. Wenn sie A sagt kann ich nicht B verstehen.
Die Grundfrage steht immer noch im Raum? Warum habe ich das getan!?
Richtig ICH war das. Die Schwester hat den Chat am Leben gehalten aber ICH war derjenige der ständig über sexuelle Themen schreiben wollte.
2 Jahre lang und wieso habe ich es nicht gesehen?
Die Vermutung ist, dass ich das was ich im Schlafzimmer nicht bekommen habe, es als Ablehung im Unterbewusstsein abgespeichert habe und mir die Aufmerksamkeit die Erregung in dem Chat geholt habe.
Wenn ich jetzt an das Geschreibe mit ihr zurückdenke, interpretiere ich es als "ich nehme sie mal hoch, gebe ihr ein "gutes" Gefühl, das sie denkt da ist einer der sich für sie interessiert".
Das ist MEINE Interpretation. Es war nie so das die Chats so erregend waren das ich mich dabei selbst befriedigt hätte. Wie gesagt in MEINER Interpretation war es ein blablabla.
Es ist aber so wie ein Buch, ich lese blablabla, andere lesen in dem Buch die tollste Liebesgeschichte ever und lesen viel zwischen den Zeilen, oder interpretieren ihre Meinung rein.
Fakt ist das ich mich die letzten Wochen viel mit mir selbst beschäftigt habe und erkannt habe, das ich wirklich ein Problem habe.
Ich habe ein Problem mit Vertrauen geben und auch Vertrauen annehmen. Ich bin in vielen Punkten sehr misstrauisch und eifersüchtig. Und auch so interpretiere ich viel in das Verhalten von anderen herrein.
Auch habe ich bereits meinen negativ-Leitsatz aus der Kindheit rausbekommen "du bist wertlos, es nicht wert".
Und siehe da als ich das erkannt habe, erkenne ich auch die ganzen Probleme die in meinen Partnerschaften hatte/habe.
Ich werde zurückgewiesen im Bett - ich bin es nicht wert mit meiner Partnerin zu schlafen, daher Ersatzbefriedung geholt.
Ich möchte jetzt nicht den Eindruck erwecken, oh der macht es sich ja einfach. Nein das ist es nicht.
Vor 8 Wochen hätte ich niemanden auf der Welt irgendwas über mein innerstes erzählt und geschrieben. Jetzt gehe ich damit offen um - ja ich habe ein Problem! Und ja ich hab einen Therapeuten um an meine Schattenthemen heranzukommen.
Und ich bin sehr dankbar für meine Partnerin das sie mich in die Richtung geschubst hat und gesagt hat, such dir Hilfe, kläre für dich was DU brauchst in der Beziehung und wer DU bist.
Zu uns, ja wir leben jetzt die räumliche Trennung und ich habe wirklich ein irres Problem damit. Ständig habe ich negative Gedanken wie warum lässt sie mich allein, bin ich es ihr nicht wert etc.
Aber auch das Problem Vertrauen, was macht sie gerade? Warum ist sie jetzt plötzlich bei Whatsapp dauer online etc. Trifft sie sich mit anderen...
Ihr seht viele Baustellen in dem kleinen Kopf - trotzdem ist die Trennung nötig um sich selbst kennenzulernen.
Im Freundeskreis verstehen das viele nicht warum wir das tun. Die sind der Meinung hau auf den Tisch zieh wieder ein, oder die lässt die ich nur zappeln. NEIN das tut sie nicht - auch wenn ich das in einen Eifersuchtsphasen nicht so erkennen kann.
Daher habe ich mir Regeln aufgeschrieben, die wir auch einhalten für die Zeit der räumlichen Trennung.
Es hilft mir einfach zur Ruhe zu kommen und mich auf mich zu fokussieren.
Die sehen z.B. so aus wie "man sieht sich 1-2x die Woche wg. der Kids", oder "kein Sex und Co. mit anderen in der Zeit", "alle 3-4 Wochen verbringt man Zeit als Paar und geht spazieren etc."
Versuche meine Bedürfnisse der Beziehung wie Sicherheit, Vertrauen und Einsatz für die Beziehung zu befriedigen und ihr trotzdem die Luft zum atmen zu lassen.
Sie selbst sagt sie möchte das Thema in 6 Monaten verarbeitet haben und ich kann nur hoffen das ich die Chance erhalte indem wir jeder einen Schritt zurückgehen uns neu zu finden.
