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Partner mit Depressionen

G

Gast

Gast
Hallo.

Mit meinem Partner bin ich nun auch schon ein paar Jahre zusammen. Ich liebe ihn sehr und würde jederzeit alles für ihn tun.

Er leidet an Depressionen, hatte diese auch schon vorher. Immer mal mehr mal weniger ausgeprägt. Zu Beginn unserer Beziehung hat es den Alltag schon sehr eingeschränkt. Keiner von beiden wusste wie er am besten reagiert. Dies hat sich aber deutlich gebessert und Planungen können stattfinden. Er nimmt Tabletten und hatte früher, bevor wir uns kannten, immer sporadisch Termine bei Therapeuten... Er hatte dann auch mal richtig angefangen, in der Zeit wo wir uns nun kennen, jedoch aufgehört, weil er mit dem Therapeuten nicht soo zu recht kam. (Ist sehr schwer jemanden zu finden) Es hat sich dennoch sehr gebessert :)

Jedoch will er nichts dagegen unternehmen, bspw. Sportverein, Schwimmen oder auch Therapie.
Er rennt auch immer vor "Problemen" weg, bzw. lässt nicht mit sich reden.

Deshalb nehme ich ihn nun so wie er ist. Ich möchte ihn auf keinen Fall verlieren.

Es macht mich jedoch sehr traurig, wenn er sch in "schwierigen" Situationen komplett zurückzieht und ich ihn nicht mal anfassen darf... Kommen dann "blöde und genervte" Kommentare.

Ich fühle mich dann total hilflos und weiß nicht was ich tun soll und wie ich damit umgehen soll.
Ich hab auch große Angst um ihn und mache mir immer Sorgen!

Habe mir nun auch schon eine Psychologin gesucht, aber privat, um mich zu stärken.

Ich möchte nicht mehr so emotional abhängig sein, geht das?

Und ich möchte ihn halt nicht verlieren, weil wir so viel schon zusammen erlebt haben, so viele schöne Erlebnisse und an sich das Zusammenleben nicht schöner sein könnte.

Habt ihr tipps?
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Das du ihn nicht verlieren willst verstehe ich. In dem Fall sollte deine Frage lauten, wie und woher holst du dir deine Kraft um dies noch Jahrzehnte durch zu halten, während dessen er Erfolgreich vor seinen Problemen davon läuft.
Das was du tust ist Kontraproduktiv und auf die Dauer auch nicht verkraftbar. In dem du ihn alle Probleme abnimmst und ihn mit Samthandschuhen anfasst verstärkst du seine Probleme anstatt sie zu mindern.
Was sagt die Therapeutin dazu?
 

Brauni

Mitglied
Dass du ihn nicht verlieren willst, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Du schreibst nichts davon, dass er die Absicht hat, dich zu verlassen. Warum sagst du das also?

Hauptsächlich musst du auch an dich denken. Kannst du ihn gut mal alleine lassen und deinen eigenen Hobbys nachgehen oder so? Es ist sicher nicht einfach, neben ihm zu sitzen und glücklich und froh zu bleiben.

Im Prinzip ist es nicht deine Aufgabe, ihn zu heilen. Aber ich sehe durchaus ein, dass es Verantwortung bedeutet, mit jemandem zusammenzuleben. Ich denke, wenn du ihm ab und zu vorschlägst, sich helfen zu lassen, dann ist deine Pflicht damit getan (je konkreter desto besser). Es ist ja schließlich nicht deine Schuld, dass er so geworden ist, wie er ist.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!
 
G

Gast

Gast
Also er geht auch arbeiten und hat seinen Ablauf. Er würde nie zu Hause bleiben, deswegen.

Naja er kritisiert mich dann auch in Situation, wenn es ihn nicht gut geht oder das berufliche ist schuld. Oder wenn er mich blöd an macht, ich soll ihn in Ruhe lassen. Dann macht mir das wahnsinnig Angst. Oder wenn mal kommt, ich kann nur noch vom Hochhaus springen... Bisher ist aber nie was passiert in die Richtung. Aber die Angst ist ständig da.

Meine Hobbys kann ich normal machen, aber er versteht bspw auch nicht, wenn ich dann auch mal keine Kraft hab ? hab ne 40 Std Woche, er auch. Mir geht's nur gesundheitlich (nebenhöhlen) auch nicht immer gut und dann putzt er mal öfters und dann wirft er es es mir vor, wenns ihm nicht gut geht.

Wo ich mich manchmal fragt, warum machst du nicht Schluss wenn du so unzufrieden bist. ?

Ich kann ihm nie sauer sein und nehme ihn immer in Schutz...

Meine Therapeutin will mich eben "stärken", das möchte ich auch.

Hmm hab leider auch nur eine Freundin di Bescheid weiß, glaube mein Freund hat auch den Anspruch, dass ich alles wie er mit mir ausmache...
 

Rosafee

Aktives Mitglied
Depressionen sind eine schreckliche Krankheit, weil das Denken und Fühlen sich negativ verändern und man in dem Moment völlig hilflos und verzweifelt ist. Dazu kommt oft eine lähmende Antriebslosigkeit. Glück und Freude können nicht mehr empfunden werden.
Diese Krankheit trifft oft die feinen und lieben Menschen. Die sensiblen.

Für Menschen mit Depressionen ist es ganz wichtig, dass sie ein stabiles Umfeld haben.

Als Partner des Kranken ist man sehr gefordert. Man kann nur bedingt helfen, weil der Kranke sich oft völlig zurückzieht und still leidet.

Aber Depressionen sind behandelbar und müssen kein Schicksal sein. Dein Partner sollte sich in die Hände eines guten Therapeuten geben. Regelmäßig Sport machen. Falls er ein Sportmuffel ist, wäre jeden Tag mindestens eine halbe Stunde spazieren gehen auch schon hilfreich. Das könntet ihr doch zusammen machen.

Achte darauf, dass du nicht zu kurz kommst. Suche dir ein Hobby, das dir Freude und Entspannung schenkt.
Für dich ist es wichtig, dass du mit jemandem reden kannst. Gibt es in deiner Stadt eine Selbsthilfegruppe?

Dass ihr euch liebt und dass ihr eine harmonische Beziehung habt, ist ein ganz wichtiger Faktor für die Überwindung dieser Krankheit.

Alles Liebe und Gute!

Rosafee
 

inn3B

Aktives Mitglied
Ganz einfach:

Stell ihm ein Ultimatum. Entweder er sucht sich wieder Hilfe und nimmt diese auch in Anspruch, oder das wars mit euch !

Du bist nicht sein Therapeut. Dass man seinen Partner unterstützt, ist klar, aber sein komplettes Leid auffangen zu müssen, das geht zu weit.
Dass Du Dir Deine Psyche gleich auch noch ruinierst, gleich auch zu nem Psychologen musst... no go.

Er kann nichts für seine Krankheit, aber er ist Dir verpflichtet wenigstens alle Mittel dagegen zu nutzen.
Mitleid Deinerseits ist hierbei nicht angebracht.
Du tust so auch genug für ihn.
Mach ihm das klar und sag ihm wie es aussieht.

P.S.: Man muss depressiven Menschen manchmal einfach einen "Klaps" geben. Sprich, in Form von "Feuer unterm Hintern machen".
Das heißt nicht, dass Du ihn anschreien und verhauen sollst, aber ihm mal sagen, dass er mal seinen A**** hochkriegen soll.
Einem Mensch mit Depressionen geht immer wieder der Saft aus. Sie werden passiver und inaktiver.
Das ist so als müsstest Du eine Uhr immer und immer wieder mal aufziehen.
Wenn dieser Mensch dann noch zuviel Mitleid und Bestätigung für seine Passivität bekommt, dann kommt er aus diesem Zyklus gar nicht mehr raus.
Verständnis ist für eine solche Krankheit angebracht. Aber man sollte sein Verhalten nicht ständig bestärken.
Wenn Du ihm sagst, dass er damit zu weit geht, dass er keine Hilfe in Anspruch nimmt, und er Gefahr läuft, Dich zu verlieren, dann denke ich, wirst Du ihn schon wachrütteln.
 
G

Gast

Gast
Das Thema mit dem Ultimatum hatten wir auch, er war dann der Meinung, dass wir die Beziehung beenden müssen. Nachdem ich ziemlich lang mit ihm geredet hab und auch stundenlang geheult hab, hat er gesehen, wie wichtig er mir ist und hatte dann auch begonnen. Das ist nun über ein Jahr her...

Ich will ihn ja nicht verlieren ?
 

inn3B

Aktives Mitglied
Also ist er jetzt in Therapie seitdem ?

Wenn nicht, selbes Spiel wieder. Oder willst Du es jetzt so für immer belassen ?
Es wir sich so nichts ändern.
Es ist dann nur ne Frage der Zeit, bis Du auch zusammenklappst und Du schließlich die Beziehung beendest, weil Du nicht mehr kannst.
Wer schon wegen seinem Partner zum Psychologen muss... die Schmerzgrenze ist schon weit überschritten.
"Kein Therapeut taugt", diese Ausrede zählt nicht.

Es wird wahrscheinlich so oder so extrem schwer werden, auf Dauer doch glücklich mit ihm zu werden.
Man muss auch damit rechnen, dass es selbst dann in die Brüche gehen wird, den Punkt solltest Du rechtzeitig erkennen, bevor Du selbst Schaden nimmst.
Aber eine Therapie ist das Mindeste, das er tun muss.
Mach ihm klar, dass er sich ohne Therapie nicht nur selbst schadet, sondern auch Dir.
 

Egobin

Aktives Mitglied
manche leute sind irgendwann austherapiert oder finden bei solchen nie einen anschluss.
was soll man dort auch immer bereden, es wiederholt sich eh für viele.
versuch freiräume für dich zu finden, sei da wo du es kannst und magst.
für einen depressiven partner hast du mehr verantwortung als für einen gesunden, vor allem wenn du dich bewusst für ihn entschieden hast, obwohl du das wusstest. ihm wird jedoch bewusst sein, dass du nicht alles stemmen kannst und das erwartet er bestimmt auch nicht. schon dein da sein wird ihm viel geben.
 
G

Gast

Gast
Nein er mache keine Therapie nimmt nur AD.

Aber das ganze ist echt nur phasenweise und die schönen Phasen zwischendurch werden immer länger und größer. Das letzte Jahr war echt gar nichts, so von Mai bis April... ?
 

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