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Opferhaltung ablegen (Kann triggern!)

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Seit einiger Zeit habe ich echt wieder total daran zu knabbern, dass ich schnell emotional wieder in eine Opferhaltung oder Opferdynamik rutsche. Ich habe bisher so viel Gewalt und Mobbing in meinem Leben erlebt, dass ich vieles bis heute nicht verkraftet und verarbeitet habe.

Vor einigen Jahren wurde ich sexuell missbraucht. Der Mann damals hat mich dabei fast umgebracht oder wollte es. Vieles habe ich verdrängt oder vergessen. Irgendwann hat er Panik bekommen, weil ich geweint und um Hilfe gerufen habe und er hat mir gesagt, wenn ich weitermache, bringt er mich um. Er hat meinen Kopf gegen die Wand geschlagen und mich gewürgt, damit ich aufhöre und ich weiß noch ganz genau, wie ich mir zwanghaft dachte, ich MUSS wach bleiben, obwohl alles um mich herum schon verschwommen ist.

Mehrere Männer haben dabei zugesehen. Ich hatte Todesangst und sie angefleht, mir zu helfen, aber sie haben weggesehen. Seinem Kumpel wurde die Angelegenheit irgendwann auch zu schlimm und er hat ihn darum gebeten, aufzuhören und mich in Ruhe zu lassen. Er hat ihn angebrüllt und gesagt, wenn er nicht den Mund hält, fängt er sich eine. Er hatte auch anscheinend Angst vor ihm, denn dann hat er nur noch schockiert zugesehen und auch nichts gemacht.

Ich weiß noch ganz genau, dass ich mir 15 Minuten dachte "Jetzt stirbst du. Und kannst so vieles gar nicht mehr machen." und dass ich mich auf einmal körperlich ganz weit weg von mir gefühlt habe. Ich habe vieles ausgeblendet, was in dieser Nacht passiert ist, aber ich hatte durch die Würgerei danach Beschwerden beim Schlucken und blaue Flecken am Körper. Und er hatte auch irgendwas, um mir noch mehr Angst einzujagen. Ich glaube, ein Messer. Ich habe mich furchtbar, entsetzlich geschämt, weil da auch noch mehrere Männer einfach zugesehen und zugleich weggesehen haben.

In den letzten Jahren durfte ich mir viel anhören. Angefangen von "Wenn Frauen so aufreizend herumlaufen, brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn ein Mann irgendwann durchdreht" bis hin zu "Das passiert vielen Frauen. Stell dich nicht so an und mach kein Drama draus." oder "Anscheinend hast du dich ja genug wehren können."
Er hat mich nicht bis zum Schluss vergewaltigen können und ich habe von mehreren gesagt bekommen, dass es ja noch schlimmer hätte werden können und er mich hätte eben bis zum Schluss vergewaltigen können.

Das habe ich alles irgendwie bis heute nicht verkraftet. Ich misstraue Männern prinzipiell und habe Angst vor ihnen, wenn ich sie nicht einschätzen kann oder besser kenne. Ich unterhalte mich gut mit einem Mann und mag ihn sehr und trotzdem sagt mein Kopf "Pass auf, er könnte dir trotzdem was antun!". Das fühlt sich scheiße an. Das ist auch einfach nur scheiße. Ich empfinde mich als unbrauchbar und kompliziert und als wäre es mir nie möglich, eine normale Beziehung zu führen, die von Vertrauen geprägt ist. Ich kann vieles nicht als unbeschwert oder schön empfinden. Aber nicht nur wegen dieser Geschichte misstraue ich Männer, ich glaube ich würde es auch einfach ohne das alles tun.

Ich habe neben dieser sexuellen Missbrauchsgeschichte zusätzlich noch Gewalt erlebt, psychisch wie physisch. Ich habe so vieles durch und oft, wenn ich mir dachte, es kann nicht schlimmer werden, kam es doch noch schlimmer.

Wie ihr ja vielleicht wisst, wurde ich an meiner letzten Arbeitsstelle ganz schlimm gemobbt und von einem Vorgesetzten grenzüberschreitend behandelt und sexuell belästigt. Das hat schon wieder in mir ein wahnsinns inneres Drama losgetreten.

Das schlimme ist, dass ich mich furchtbar für alles, was passiert ist, schäme. Ich weiß, dass mein Vorgesetzter und der Täter von damals sich viel mehr schämen sollten, aber ich bin trotzdem unglaublich beschämt. Mein Körper ist mir oft fremd.

Ich leide im Moment sehr unter meinen ganzen Geschichten. Ich bin zwar in Therapie, aber ich bin noch immer noch nicht so weit, dass ich mir etwas zu Essen kaufen kann oder wo hingehe, wo viele unbekannte Männer sind. Ich empfinde sie so schnell als übergriffig und fühle mich bedrängt. Es reicht schon oft aus, dass im Bus oder U-Bahn ein Mann wegen Platzproblemen an mich drängt und ich absolute Panik bekomme. Oder ich will mir etwas allein zu Essen kaufen, da sitzen viele Männer und ich traue es mich nicht. Im Supermarkt ergreife ich auch manchmal die Flucht, wenn viele Männer dicht bei mir stehen oder mich beobachten.

Seit einiger Zeit hänge ich wieder in dieser Opferhaltung fest, bzw. sorge selbst für Opferdynamiken. Ich denke, die letzten Ereignisse haben das alles wieder hochgefahren oder ausgelöst. Ich fühle mich extrem schnell benachteiligt oder nicht genug gesehen und wahrgenommen. Ich fresse viel in mich hinein und rede nicht darüber.

Kennt das jemand vielleicht auch von sich? Habt ihr Strategien und Tipps, wie man von der Opferhaltung wegkommt und den Kreis durchbrechen kann? Was tun andere gegen ihre Männerangst?

Ich bin aber auch eigentlich über jeden Gedanken, Frage und Beitrag dankbar, den ihr hier reinschreibt.

Mir brennt auch eine Frage unter den Nägeln, speziell an die Männer hier: würdet ihr es als nervig oder sogar abstoßend empfinden, eine Frau zur Freundin zu haben, bzw. in sie verliebt zu sein (oder sie zu mögen), der sowas passiert ist? Wäre das ein Grund für euch, Schluss zu machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
schrecklich was dir passiert ist...
für dich oute ich mich mal....bin schmetterlingsflattern ..wir kennen uns,doch deine geschichte habe ich so noch nie gelesen.
da hst du dich aber sehr gut durchs leben gekämpft und bist weit voran gekommen. auch das du hier so berichten kannst,finde ich bei allem was war,sehr schön. du kannst darüber schreiben das ist ja schon viel.

weisst du viel kann ich leider nich sagen, nur das ich das mit der opferrolle kenne, mit männern hatte ich so meine probs , auch heute noch.
doch ich weiss das es immer bessr wird, man muss nur auch immer wieder die wirklich kleinen positiven schritte beachten.
ich wollte zum thema männer und frauen denen sowas passiert ist,schreiben.
ich habe etliche männder kennen gelernt und denen war meine geschichte nie zuwider. also klar, sie hassten was mir geschehen ist,aber nie hat einer deswegen schluss gemacht. sie wollten mit mir sogar zur therapie,wenns helfen würde. meist war ich die die sich der beziehung entzog.

es gibt viele männer die ihre stärke da gern einer frau schenken.zumal wenn sie zusammmen sind.weglaufen tun da wohl eher die wenigsten.

zu solchsituationen in der bahn dicht gedrängt oder viele männer auf einen haufen...kenne ich auch.

ch versuche immer ein stück mehr meiner innerlichen grenze aufzugeben,gehe da schritt für schritt vor.
sehe ich ene situation wo ich ein ungutes gefühl bekomm,frage ich mich, ist das wirklich zum panikkriegen oder geht mein gefühl noch. ich rede mri dann vieles ein,bzw. versuche eben die realität zu sehen. pommesbuden die gefüllt sind-da sage ich mir ja sind alles männer hier, aber die wollen alle nur etwas zu essen. ich bin auch hier und habe mit denen nichts zu tun...ich will nur etwas kaufen. es ist egal was und ob sie etwas von mir denken,ich muss nicht mal nett sein,ich will ja nur etwas kaufen.
ich hatte panikanfälle in der tsrasenbahn,bin heulend daraus. man muss abwägen hat man noch kraft schritt für schritt sich an diese situation zu wagen...ich habe es gatan und habe mich da schritt für schritt eingearbeitet,weils bahn fahren für mich wichtig ist. ich komme nicht drum herum...ich habe gelernt,abstand zu nehmen...du kannst das denke ich auch. versuchs doch auch mal mit der thera,sie könnte mit dir gemeinsam irgendwo hin gehen und ihr könnt schauen warums dir wie geht und schauen,was du anders machen kannst. eine freundin von mir wurde da so beleitet und ihr hats echt geholfen.
 
Hallo Findefuchs,

was mir einfiel:

Sei bitte nciht so streng mit Dir. Du hast viel erlebt und in diesen Situationen warst Du auch Opfer. Bitte vergesse es nicht. Du konntest nichts dafür und es nicht Deine Schuld.

Den Begriff "Opferhaltung" in Bezug auf Deine Geschichte finde ich unzutreffend.

Viell. ist es eher das Gefühl, der Ohnmacht, was Dich so sehr bedrückt (?)

Sind die Männer eigentlich verurteilt worden?

Kennt das jemand vielleicht auch von sich? Habt ihr Strategien und Tipps, wie man von der Opferhaltung wegkommt und den Kreis durchbrechen kann? Was tun andere gegen ihre Männerangst?

Also, ich kenne es auch, wenn ich in einer Opferrolle bin. Teilweise "gönne" ich mir das auch, aber dann ist es auch nicht so, daß es für mich aus den Rudern geht in dem Sinne, daß ich mich unmächtig fühle.

Also, in Deinem Fall finde ich eine starke Hand wichtig und das die Scheißkerle hinter Schloß und Riegel kommen.

Aus der Opferrolle, aus der Ohnmacht könnte viell. ja auch bedeuten, daß Du Dir Hilfe holst, was Du ja auch tust (Therapie) Warst Du schon mal im weißen Ring.

Gegen Leute, die behaupten, daß Du nciht so anstellen sollst oder daß es hätte schlimmer sein können, verzichte und sage den ordentlich die Meinung. Das ist eine Anmaßund ohnegleichen! Mehr Demut und mehr Todesangst kann ein Mensch ja wohl nicht erleben.

Oh, Mann, das tut mir sehr leid.

Aber bitte sehe Dich nicht als falsch an. Du bist auch Opfer und was Du erlebt hast, ist wirklich über alle Maßen schlimm

w.
 
diese Frage hab ich mir in der letzten Zeit auch immer wieder gestellt....zweifel selbst daran,ob ich jemals jemanden finden werde, der damit Leben kann, mich mit meinen dadurch entstandenen Macken/Eigenarten akzeptieren kann, wie ich bin
 
"Mir brennt auch eine Frage unter den Nägeln, speziell an die Männer hier: würdet ihr es als nervig oder sogar abstoßend empfinden, eine Frau zur Freundin zu haben, bzw. in sie verliebt zu sein (oder sie zu mögen), der sowas passiert ist? Wäre das ein Grund für euch, Schluss zu machen?"

Auf keinen Fall. Jeder der ähnliches durchgemacht hat wird mitfühlen können und dich einfach nur in den Arm nehmen wollen.🙂
Ist schwierig nach sowas wieder vertrauen aufzubauen und das geht nicht mit jedem, besonders wenn die Personen dann gewissen Personen ähneln baut man automatisch Mauern auf.
Versuche dir immer zu sagen dass du noch da bist, dass du stark bist weil du es überstanden hast, dass du stärker bist als viele andere Menschen, die evtl. komplett daran zerbrochen wären. Du stehst noch, das zählt. Versuche dich durch Sachen die dir gefallen selber aufzubauen, finde etwas dass dich besonders macht und höre auf dich selber als opfer zu sehen. Wird ein langer Weg, aber du kannst es schaffen. Du stehst noch! Genieß jeden kleinen Moment, auch wenn er noch so banal ist und versuche nicht negativ zu denken. Wenn es ganz schlimm ist, lenke dich mit irgendwas ab, egal was. Ablenkung ist das Schlüsselwort!
Ich wünsch' dir alles Gute der Welt! Hast es verdient!

Nachtrag:"
In den letzten Jahren durfte ich mir viel anhören. Angefangen von "Wenn Frauen so aufreizend herumlaufen, brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn ein Mann irgendwann durchdreht" bis hin zu "Das passiert vielen Frauen. Stell dich nicht so an und mach kein Drama draus." oder "Anscheinend hast du dich ja genug wehren können."

Höre auf keinen Fall auf Menschen die sowas sagen! Das ist totaler Bullshit und jeder der sowas sagt hat nen Schaden. Das würdest du von intelligenteren, nicht gefühlstoten Menschen IM LEBEN nicht zuhören bekommen. DU BIST NICHT SCHULD!
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit einiger Zeit habe ich echt wieder total daran zu knabbern, dass ich schnell emotional wieder in eine Opferhaltung oder Opferdynamik rutsche. Ich habe bisher so viel Gewalt und Mobbing in meinem Leben erlebt, dass ich vieles bis heute nicht verkraftet und verarbeitet habe.

Vor einigen Jahren wurde ich sexuell missbraucht. Der Mann damals hat mich dabei fast umgebracht oder wollte es. Vieles habe ich verdrängt oder vergessen. Irgendwann hat er Panik bekommen, weil ich geweint und um Hilfe gerufen habe und er hat mir gesagt, wenn ich weitermache, bringt er mich um. Er hat meinen Kopf gegen die Wand geschlagen und mich gewürgt, damit ich aufhöre und ich weiß noch ganz genau, wie ich mir zwanghaft dachte, ich MUSS wach bleiben, obwohl alles um mich herum schon verschwommen ist.

Mehrere Männer haben dabei zugesehen. Ich hatte Todesangst und sie angefleht, mir zu helfen, aber sie haben weggesehen. Seinem Kumpel wurde die Angelegenheit irgendwann auch zu schlimm und er hat ihn darum gebeten, aufzuhören und mich in Ruhe zu lassen. Er hat ihn angebrüllt und gesagt, wenn er nicht den Mund hält, fängt er sich eine. Er hatte auch anscheinend Angst vor ihm, denn dann hat er nur noch schockiert zugesehen und auch nichts gemacht.

Ich weiß noch ganz genau, dass ich mir 15 Minuten dachte "Jetzt stirbst du. Und kannst so vieles gar nicht mehr machen." und dass ich mich auf einmal körperlich ganz weit weg von mir gefühlt habe. Ich habe vieles ausgeblendet, was in dieser Nacht passiert ist, aber ich hatte durch die Würgerei danach Beschwerden beim Schlucken und blaue Flecken am Körper. Und er hatte auch irgendwas, um mir noch mehr Angst einzujagen. Ich glaube, ein Messer. Ich habe mich furchtbar, entsetzlich geschämt, weil da auch noch mehrere Männer einfach zugesehen und zugleich weggesehen haben.

In den letzten Jahren durfte ich mir viel anhören. Angefangen von "Wenn Frauen so aufreizend herumlaufen, brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn ein Mann irgendwann durchdreht" bis hin zu "Das passiert vielen Frauen. Stell dich nicht so an und mach kein Drama draus." oder "Anscheinend hast du dich ja genug wehren können."
Er hat mich nicht bis zum Schluss vergewaltigen können und ich habe von mehreren gesagt bekommen, dass es ja noch schlimmer hätte werden können und er mich hätte eben bis zum Schluss vergewaltigen können.

Das habe ich alles irgendwie bis heute nicht verkraftet. Ich misstraue Männern prinzipiell und habe Angst vor ihnen, wenn ich sie nicht einschätzen kann oder besser kenne. Ich unterhalte mich gut mit einem Mann und mag ihn sehr und trotzdem sagt mein Kopf "Pass auf, er könnte dir trotzdem was antun!". Das fühlt sich scheiße an. Das ist auch einfach nur scheiße. Ich empfinde mich als unbrauchbar und kompliziert und als wäre es mir nie möglich, eine normale Beziehung zu führen, die von Vertrauen geprägt ist. Ich kann vieles nicht als unbeschwert oder schön empfinden. Aber nicht nur wegen dieser Geschichte misstraue ich Männer, ich glaube ich würde es auch einfach ohne das alles tun.

Ich habe neben dieser sexuellen Missbrauchsgeschichte zusätzlich noch Gewalt erlebt, psychisch wie physisch. Ich habe so vieles durch und oft, wenn ich mir dachte, es kann nicht schlimmer werden, kam es doch noch schlimmer.

Wie ihr ja vielleicht wisst, wurde ich an meiner letzten Arbeitsstelle ganz schlimm gemobbt und von einem Vorgesetzten grenzüberschreitend behandelt und sexuell belästigt. Das hat schon wieder in mir ein wahnsinns inneres Drama losgetreten.

Das schlimme ist, dass ich mich furchtbar für alles, was passiert ist, schäme. Ich weiß, dass mein Vorgesetzter und der Täter von damals sich viel mehr schämen sollten, aber ich bin trotzdem unglaublich beschämt. Mein Körper ist mir oft fremd.

Ich leide im Moment sehr unter meinen ganzen Geschichten. Ich bin zwar in Therapie, aber ich bin noch immer noch nicht so weit, dass ich mir etwas zu Essen kaufen kann oder wo hingehe, wo viele unbekannte Männer sind. Ich empfinde sie so schnell als übergriffig und fühle mich bedrängt. Es reicht schon oft aus, dass im Bus oder U-Bahn ein Mann wegen Platzproblemen an mich drängt und ich absolute Panik bekomme. Oder ich will mir etwas allein zu Essen kaufen, da sitzen viele Männer und ich traue es mich nicht. Im Supermarkt ergreife ich auch manchmal die Flucht, wenn viele Männer dicht bei mir stehen oder mich beobachten.

Seit einiger Zeit hänge ich wieder in dieser Opferhaltung fest, bzw. sorge selbst für Opferdynamiken. Ich denke, die letzten Ereignisse haben das alles wieder hochgefahren oder ausgelöst. Ich fühle mich extrem schnell benachteiligt oder nicht genug gesehen und wahrgenommen. Ich fresse viel in mich hinein und rede nicht darüber.

Kennt das jemand vielleicht auch von sich? Habt ihr Strategien und Tipps, wie man von der Opferhaltung wegkommt und den Kreis durchbrechen kann? Was tun andere gegen ihre Männerangst?

Ich bin aber auch eigentlich über jeden Gedanken, Frage und Beitrag dankbar, den ihr hier reinschreibt.

Mir brennt auch eine Frage unter den Nägeln, speziell an die Männer hier: würdet ihr es als nervig oder sogar abstoßend empfinden, eine Frau zur Freundin zu haben, bzw. in sie verliebt zu sein (oder sie zu mögen), der sowas passiert ist? Wäre das ein Grund für euch, Schluss zu machen?



Nein würde ich nicht, die Frau hat ja keine schuld an dem was ihr wiederfahren ist, zudem macht der Mensch, den Menschen aus, sein Charakter.
Vielen hier sind wirklich schlimme Sachen angetan worden und trotz allem sind sie in einer wenn auch schwierigen aber doch funktionierenden Partnerschaft.
Selbst ich, der ich immer ein notorischer Einzelgänger war und immer noch bin fand hier die Liebe, etwas was ich zu hoffen nie gewagt hätte und sie funktioniert und das sogar sehr gut.

Schämen musst du dich für das was dir angetan wurde nicht, niemand muss das.
 
In den letzten Jahren durfte ich mir viel anhören. Angefangen von "Wenn Frauen so aufreizend herumlaufen, brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn ein Mann irgendwann durchdreht" bis hin zu "Das passiert vielen Frauen. Stell dich nicht so an und mach kein Drama draus." oder "Anscheinend hast du dich ja genug wehren können."

Bei solchen Sätzen kommt mir regelmäßig die Galle hoch. Ich finde es widerlich wie Gewalt gegen Frauen bagatellisiert und ihnen die ganze Schuld angelastet wird. :mad:

Liebe Findefuchs, als ich deine Geschichte gelesen habe, hatte ich einen ziemlichen Kloß im Hals. Schrecklich was dir widerfahren ist. Dagegen sind meine Probleme nix.
Umso bewunderntwerter finde ich, dass du dein Leben weiter lebst und nicht aufgibst.

Wie Winnie schon angedeutet hat ist es die Ohnmacht, die einen in bestimmten Situationen immer wieder befällt, obwohl man es überhaupt nicht will. Ich kenne das auch und ärgere mich im Nachhinein sehr darüber.

Es ist schwer sich selbst zu lieben, wenn man immer wieder gesagt bekommt: "Tja, selber schuld!"
Wie soll man da Menschen überhaupt vertrauen?

Einen Tipp, wie man diese Ohnmacht besiegt habe ich leider auch nicht.
 
Hallo Findefuchs,

wenn es ums "Schlussmachen" geht muss derjenige ja bereits mit dir zusammen sein. Er hat dich demnach inklusive Schüchternheit / Angst kennengelernt. Ich glaube also nicht das dies im nachhinein ein Grund sein könnte, um diese Beziehung zu dir wieder zu lösen. Es sei denn er würde sich irgendwann dann doch als recht unsensibel zeigen nachdem ihr z.B. gemeinsam in einer Alltagssituation mit Männern gewesen seid und du dich deshalb merkwürdig verhalten hattest.

Was das kennenlernen neuer, fremder Männer angeht kann es sich natürlich als bedeutend schwieriger entwickeln. Viele Menschen akzeptieren keine Anfangsschwierigkeiten oder Hürden in der Kennenlernphase und ziehen dann deshalb auch relativ schnell weiter. Dabei spielt auch dein Sexualleben eine Rolle. Es belastet halt eine neue Beziehung schon ungemein, wenn sich einer sexuell selbst nach zig Monaten nicht öffnen kann. Aber ich weiss nicht ob dies auf dich zutrifft.

Auf keinen Fall. Jeder der ähnliches durchgemacht hat wird mitfühlen können und dich einfach nur in den Arm nehmen wollen.🙂

Vergewaltigte Männer?
😕
 
Hi,

das sind schlimme Dinge, die du erlebt hast.
Wenn ich sowas lese, werde ich irgendwie extrem Aggressiv und mein Hass staut sich ins
unermessliche, gegenüber den Tätern. Meiner Meinung nach ist die Sicherheit und der Schutz,
der Frauen, die sowas erlebt haben bekommen, viel zu schwach und nicht ausreichend.
Natürlich ist es verständlich, das du allgemein eher ängstlich den Männern gegenüber stehst.
Aber trotzdem sind nicht alle Männer so. Ich glaube, dieses Angstgefühl wird verschwinden sobald
du jemanden findest, in dem du sehen kannst, das er das komplette Gegenteil von den von dir
beschriebenen Tätern ist.

Ich als Mann hätte keine Probleme damit, wenn ich wüsste was meiner Freundin o.ä. widerfahren ist,
vielleicht wüsste ich am Anfang nicht, wie ich damit umgehen soll, aber nicht im Sinne von stören,
sondern eher im Sinne von unterstützung.

Ich wünsche dir trotzdem viel Glück und die nötige Zeit, das langsam zu verkraften.
 

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