Hallo Old-Lady,
mir fließen nur so die Tränen herunter.
Deine Geschichte ist eine ganz andere als unsere. Dabei gibt es auch viele Ähnlichkeiten. Zum Beispiel tun die Großeltern des Vaters des Kindes den Herzfehler, der von Ärzten diagnostiziert worden ist, als Einbildung von uns ab. Neulich sagte mir meine Tochter, dass sie ihren Mann aus dem Katalog Kleider für den Kleinen herausgesucht hatte. Er meinte dann, dass sie diese nicht brauchen, da er von Verwandten auf seiner Seite die ganze Ausstattung eines ca. 2 - 3 Jahre alten Kindes haben könne. Also soll nach seinem Ermessen sein eigenes Kind nur in Gebrauchtklamotten rumlaufen. Und dabei braucht er für sich ganz viel Geld für: Computer, PC-spiele, teure Elektronikgeräte etc. Und bei seinem eigenen Kind will er sparen, weil das ja seine Oma gesagt hat, dass dies gut sei.
Die Initiative für Großeltern interessiert mich. Hast du eine Adresse? Gestern habe ich mir ein Buch gekauft, darin stand, dass es ein Gesetz gibt, dass die Erziehung des Kindes zu seinem Wohle sein muss. Interessiert das hier keiner?
Da tun die Familienministerin und andere so, als ob sie familien- bzw. kinderfreundlich eingestellt seien, und dann wird jeder Willkür von Eltern, die gar keine sind, halt den Titel haben, statt gegeben.
Wenn ich nur wüsste, wie ich meine Tochter von ihrem Irrglauben befreien kann, dass dieser Mann ideal für sie ist. Sie hält nach wie vor an ihm fest, auch aus Angst, dass es bei einer richtigen Trennung erst richtig schlimm werden würde. Im Fernsehen werden immer wieder mal Meldungen gebracht, wenn Eltern ihren Kindern ganz schlimmes angetan haben. Und nun haben wir beide einen Fall, wo die Behörden sich raushalten und nichts tun als blöde Sprüche zu klopfen. Weder Elterntelefon, noch Kinderschutzbund, haben sich für mein Thema interessiert, außer mir zu sagen, dass einzig die Mutter etwas tun könne. Aber was ist, wenn diese sich vor lauter Einschüchterung nicht mehr traut?
Schließlich hat mein Schwiegersohn auch eine gewalttätige Komponente. Das erste Mal zeigte sie sich, als er den Kater so zu Boden warf, dass er danach einen schwierigen Oberschenkelbruch hatte. Ich habe ich ja selbst erlebt, wie er toben kann und Dinge rumschmeißen kann. Und das alles mit Einverständnis seiner Mutter und Oma. Zwei Frauen, die körperlich angeschlagen sind, aber ständig ihm erklären, dass sie die perfekten Erzieher für das Kind sind. Dabei können sie weder das Kind tragen, sich noch bücken, wenn es am Boden ist und spielt, noch hochheben, wenn es schreit. Sie haben auch noch die Einstellung: schreien macht ja nichts, und er muss ständig Dinge können, die ihm zuwider sind: er muss mit vielen Menschen klarkommen. Ein Baby, das hilflos ist und schreit und schreit.
Mittlerweile nehme ich nur noch Ablehnung der Eltern gegenüber ihrem eigenen Kind wahr. Wie soll ich das jemand erklären, der mir dann einredet, ich würde mir das alles nur einbilden, weil ich etwas gegen den Vater und seine Verwandten habe? Ich habe doch Augen im Kopf, wie das Kind leidet. (Das Leiden meiner Tochter will ich mal außen vor lassen, da sie meint, mit so einem Mann und so einer Verwandtschaft trotzdem klar zu kommen.)
Und dann schreibe ich, wie hier in diesem Forum, um bekomme noch mehr Vorwürfe. Ich glaube, du kannst nachempfinden, wie wütend sowas macht.
Liebe Grüße Dame
Hallo liebe Dame,
ich kann Dir alles genau nachempfinden. Schlage im Internet mal die Seite:
www.großeltern-inititiative.de auf. Dort kannst Du dann weiterblättern und wirst Briefe finden von Geschädigten, da stehen Dir die Haare zu Berge. Was in unserem Staat passieren kann, das kann man als normaler Mensch nicht mehr glauben, aber es passiert! Mit den Behörden habe ich sehr sehr schlechte Erfahrungen gemacht, da habe ich absolut kein Vertrauen mehr. Die schauen erst nach, wenn Kinder verhungert in der Wohung "rumliegen" und dies vielleicht auch zufällig von Nachbarn gemeldet wurde, weil die die Kinder längere Zeit nicht mehr auf der Strasse gesehen hatten.
Es wurden Fälle bekannt (leider war das für die Kinder zu spät), wo die armen Kinder vor Hunger die Tapeten angefangen haben abzureissen und zu essen
. Ich bin so angewidert von diesen ganzen Phrasen, die von Politikern und anderen Verantwortlichen für Jugendschutz gedroschen werden, und muss immer wieder erkennen, dass das alles immer weiter so geht und sich nichts ändert. Das Umfeld verschliesst die Augen vor der Not der Kinder - den Grosseltern sind die Hände gebunden, die Jugendämter unternehmen erst etwas, wenn das Kind sozusagen schon in den Brunnen gefallen ist und und und.
Die einzige Hilfe, die man Kindern geben kann ist meiner Meinung nach: Immer wieder nachschauen, immer wieder einmischen - auch wenn man verleumdet wird - es geht um die Kinder! Stark machen für die Kinder! Mutig sein !!! Vertrauen der Kinder stärken!
Die Kinder müssen doch zu irgendjemandem Vertrauen haben können! Das ist so wichtig für ihre Entwicklung. Vieles muss man heimlich tun, um die oft verwundete Seele des Kindes zu heilen, damit es mal das Leben später meistern kann und nicht ängstlich durch die Welt stolpert.
Mein Enkel war ein so fröhlicher freundlicher und aufgeschlossener Junge, und wenn ich ihn mir heute betrachte, dreht sich mir der Magen um, heute ist er mürrisch, unfreundlich, verschlossen - eben schon vergiftet von dieser unglaublichen ihn umgebenden Atmosphäre, in der er leben muss.
Aber immer, wenn wir für paar Stunden zusammen sind... so nach ca. 2 Stunden - fängt er an, wieder lockerer zu werden und sogar fast heiter...weil ich immer bemüht bin, ihm wenigstens ein Lächeln zu entlocken. Und ich sage ihm immer wieder, dass ich ihn sehr sehr lieb habe.
Ich habe hier einen Beitrag gelesen, der einem verzweifelten Jugendlichen als Antwort geschrieben wurde. Sinngemäss gebe ich ihn jetzt wieder:
"Wehr dich nicht, solange du noch abhängig bist, das ist nur Stress pur und du erreichst überhaupt nichts. Warte ab , die Zeit spielt für dich und dann kannst du deinen eigenen Weg gehen, bis dahin halt still und halte durch."
Diesem Beitrag muss ich leider Gottes beipflichten. Nach alldem , was ich erlebt habe - auch mit Rechtsanwälten und Behörden - kann ich diesem Schreiber nur beipflichten.
Nur..... als erfahrener Mensch - eben Oma oder Opa - sieht man lange lange voraus, was geschehen wird, wenn gewisse Dinge nicht zum richtigen Zeitpunkt eingerichtet werden. Was die Folgen von Fehlverhalten etc. sind. Das sehen junge Eltern nicht ein, und manche Eltern verdienen auch diesen Namen überhaupt nicht.
Im Jugendschutzgesetzt steht z.B. drin: "Die Erziehungsberechtigten haben die Pflicht, dem Kind sämtliche Förderungen zur Weiterentwicklung und zur gesunden Persönlichkeitsentwicklung angedeihen zu lassen. Sie müssen für eine gesunde Ernährung sorgen, für angemessene Kleidung und für die kulturelle Weiterbildung und Einbindung in die Gesellschaft .Tun sie das nicht, machen sie sich strafbar."
Es steht noch mehr drin, das ist nur ein kleiner Auszug. Im Internet kann man das mal aufblättern und nachlesen.
Tja, geschrieben steht viel, getan wird so gut wie nichts. Wie gesagt, es sind nur einige wenige Menschen, die ihre Freizeit, ihr bischen Geld und sonstnochwas opfern, um Kindern zu helfen.
Da gibt es z.B. einen Pfarrer in Berlin. Der hat eine Mittags-Tafel für ca. 200 Kinder eingerichtet, damit sie nach der Schule wenigstens etwas Warmes in den Bauch kriegen
. (weil zum einen die wirklich armen Eltern kein Geld haben und zum anderen ein Teil der Eltern schon morgens vor der Glotze sitzt, raucht und trinkt und für das Essen dann kein Geld mehr da ist.
Was sich in Deutschland abspielt - in unserem "reichen" Deutschland - ist unvorstellbar. ich wollte das erst nicht glauben, bis ich die ganzen Berichte mir angeschaut habe.
Es ist eine Schande!
Es ist scheussliche Wahrheit, dass in Hamburg Kinder regelrecht verhungern!!! ( in anderen Grosstädten auch !)
Ich frage mich nun: Wo und wann wird das Jugendschutz-Gesetz umgesetzt?
So gut wie garnicht !
Wenn die Kinder ein Dach über dem Kopf haben und angezogen sind, besteht für die Ämter kein Handlungsbedarf!
Niemand interessiert sich für seelische Grausamkeiten, die Kindern angetan werden. Die sieht man ja nicht! Viele viele Kinder werden misshandelt, sexuell mißbraucht.
Und meldet das mal endlich jemand aus der Nachbarschaft, wird noch seine Ehrlichkeit von den Behörden angezweifelt und er wird von den anderen Leuten zum guten Schluss auch noch geächtet, weil er sich "eingemischt " hat.
Man denke an den Fall "Pascal". Diese Geschichte kam mehrmals im TV.
Obwohl viele Beweise auf dem Tisch lagen, dass das Kind sexuell mißbraucht und dann ermordet wurde, wurde der Prozess nach langem Hin und Her abgeschlossen, ohne dass jemand zur Rechenschaft gezogen wurde! ich habe die ganzen Asozialen, die in den Fall verwickelt waren, im TV gesehen! Man kann nur noch ausspucken! Es wurde gemunkelt, dass höhergestellte Persönlichkeiten auch an diesen Mißbräuchen beteiligt waren und deshalb der Prozess nicht mehr weiter geführt wurde.
(Dieses Kind wurde im hinteren Trakt einer Gastwirtschaft sexuell über viele Monate hinweg mißbraucht und dann ermordet!)
Wir ? sind aus dem Mittelalter überhaupt nicht rausgekommen!!!!
Die Mode hat sich verändert, auch die Technik und Medizin, aber die zwischenmenschlichen alltäglichen Boshaftigkeiten die hässliche Zur-Schau-Stellung schlechter Charaktere, Machtmissbrauch von Leuten , die in wichtigen Positionen sind, das alles ist immer noch da - wie gehabt.
Liebe Dame, ich habe auch versucht , Hilfe zu bekommen. Das ist mir nicht gelungen! Hatte mich auch mit dem Kinderschutzbund in Verbindung gesetzt, Jugendamt, Rechtspflegern, Rechtsanwalt.
Es wurde mir wortwörtlich gesagt:" Tja, was Sie da anführen, wie ein Kind erzogen und behandelt werden soll, das ist ja schon der idealfall! Damit kommen Sie vor keinem Gericht durch!"
Es ging dabei lediglich um richtige Ernährung, Achten auf die Gesundheit, Aufgabenhilfe, evtl. Nachhilfestunden, wenn das Kind mal schulisch eine Flaute hat, achten auf die körperliche Pflege eines Kindes, ordentliche Umgangssprache, Wertevermittlung, Kontakt halten zu den Grosseltern etc.
Ich habe aufgegeben, um Hilfe zu ersuchen, habe für meinen Enkel wenigstens das Zimmer durchgesetzt und alles andere versuche ich aus dem Hintergrund - ganz still und leise - ohne viel Worte für ihn zu erreichen. Aber natürlich wohlweislich immer mit den Ermahnungen, dass er sich zuHause keinesfalls etwas zu Schulden kommen lassen darf und seine Arbeiten machen muss. Das versteht sich ja von selbst. Und ich gebe ihm alle Liebe und gebe ihm die Sicherheit, dass er mir 100 %ig vertrauen kann und dass er immer mit mir über alles sprechen kann, was ihn bedrückt. Dann wollen wir gemeinsam an einer Lösung arbeiten, mit der er wieder ein paar Meter weiterleben kann.
Das waren solch ungeheure unmenschliche Kraftanstrengungen bisher, dass ich halt schwer krank wurde. Ich kann und will aber nicht damit aufhören, will die letzten Jahre bis er volljährig ist, noch durchhalten, koste es was es wolle!
Auf meiner Fahne steht:" ALLES FÜR MEIN ENKELKIND - UND WENN ES MEIN LEBEN KOSTEN SOLLTE !! ICH MÖCHTE DEN EHRENVOLLEN TITEL "GROSSMUTTER" ZU RECHT TRAGEN !!"
Das Leben kommt mir vor wie ein Staffellauf: Man rennt und rennt etliche Meter dem Ziel entgegen und übergibt zwischendurch dem Nachfolgenden den Stab in die Hand als Zeichen, dass der das Ruder nun übernehmen und weiterlaufen muss.
Liebe Dame, versuche Deinem Enkelkind eine gute Omi zu sein, Deine Tochter will das so weiterführen, dann versuche Du, verschiedene Situationen, die für Dein Enkelkind schlimm sein könnten, zu "entschärfen" mit viel Liebe, Geduld, Aufmerksamkeit, Ablenkung. Steh dem Kind halt immer bei.
Wenn Du kannst, sprich mit Deiner Tochter unter vier Augen und vielleicht kannst Du ihr klar machen, dass Du gerne für Dein Enkelkind auch Kleider kaufen würdest. Das muss doch akzeptiert werden. Du tust ja nur Gutes.
Und ganz wichtig finde ich, dass man dem Kind beizeiten Werte vermittelt, wie etwa Mitgefühl für andere Menschen, Bereitschaft von eigenen Dingen etwas abzugeben, also teilen lernen, Fleiss, Hilfsbereitschaft und auch Gehorsam den älteren Personen gegenüber, Achtung vor den Eltern und Grosseltern und natürlich auch Respekt vor dem Leben, Höflichkeit, usw. usw.
Dem Kind vorleben, dass man Freude daran hat, arbeiten zu können, den Tag (wenn möglich) freundlich zu beginnen.
Das alles muss ganz früh anerzogen und natürlich vorgelebt werden.
Stärke dem Kind das Rückgrat, indem Du es für gute Taten lobst, versuche Zeit mit dem Kind zu verbringen, viel Verständnis und Geduld zu haben- gerade als Omimi.
Wenn Du mit dem Kind zusammen bist, bereite ihm viel Freude, die Kinder brauchen nicht viel, um glücklich zu sein, da genügt manchmal schon eine spassige Situation oder eine lustige Zeichnung in einem Buch oder eine Geschichte, die man erzählt. Wie schön ist es, wenn sie ganz gespannt zuhören....da sind sie in einer anderen Welt. Oder es gibt schöne Spiele... ach es gibt so vieles womit man Kinder zum Lachen bringen kann.
Und dann.... nicht zu vergessen.... die Omimi kocht....natürlich das Leibgericht für ihr Enkelchen.... Das Kind wird das nie vergessen, und es geht frohgemut wieder nach Hause.
Das wird das Kind für´s Leben bereit machen.
Dem Kind irgendwie Freude auf die Zukunft vermitteln (auch wenn man es oft besser weiss, was kommen wird). Zähne zusammenbeissen.
Ob Du Dank dafür erntest? Das kann ich Dir nicht sagen. Sowas muss man halt aus Liebe tun, darf nichts erwarten, sonst ist die nächste Enttäuschung fällig. Man tut es ja für den kleinen Menschen, der einmal in die grosse weite Welt hinaus muss und sich den Widrigkeiten des Lebens stellen muss.
So, das war wieder mal ein langer Text, ich hoffe, es ist dir nicht langweilig geworden. Habe Mut, ich bemühe mich auch jeden Tag aufs Neue.
Liebe Grüsse
Old Lady