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Nur noch Streit wegen Ausziehen

Hallo, wer auch immer das liest. Ich muss mir das Ganze einfach von der Seele schreiben. Ich habe das Gefühl, die Last erdrückt mich. Kurz zu mir, ich bin 26.

Was mich so bedrückt, ist ein leidiges Thema – Ausziehen. Früher dachte ich immer, du wirst, keine Ahnung, 25 oder so und BÄMM, du ziehst aus, weil dir deine Eltern so auf die Nerven gehen und du ja alt genug für so was bist, verpartnert hin oder her.
Tja, ist leider alles nicht so gelaufen. Vor zwei Jahren ist mein Papa ganz plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben. Auf einmal war alles anders. Ich möchte jetzt nicht über die zwei Jahre nach dem Tod meines Papas schreiben, weil die alles andere als leicht waren.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich + Mutter plötzlich alleine im Haus. Auf einmal hatte ich ein halbes Haus quasi „für mich“. Das klingt dumm, aber irgendwie habe ich mich nach einer Zeit an diesen „Standard“ gewöhnt.

Worum es mir aber eigentlich geht: Mein einziger Auszugsgrund (Eltern nerven mich) war auf einmal weggefallen. Meine Mutter und ich haben viel Platz in diesem Haus, dass wir uns eigentlich nicht auf die Nerven gehen können. Die Motivation, diesen „Luxus“ zu verlassen, war weg. Einen Partner, mit dem ich zusammenziehen möchte, habe ich leider nicht. Ebenfalls mache ich mir ständig Sorgen, sowohl um meine Mama als auch um mich, was passiert, wenn ich ausziehe. Dann sitzt sie allein in diesem großen Haus und ich sitz allein in meiner Wohnung. Und meine Mama – fühlt sie sich dann einsam? Wer tröstet sie dann, wenn sie weint?

Ausziehen an sich möchte ich schon. Es fragt sich nur, wie. Ich habe einen Haufen Geld angespart und durch den Tod meines Papas geerbt (bin jetzt aber nicht reich, oder so). Dass mich dieses Geld so belastet, ist echt eine Ironie des Schicksals. Andere wären froh darüber.

Meine persönliche Vorstellung vom Ausziehen ist: 2 Zimmer Mietwohnung mit Balkon, der nicht von allen Seiten einsehbar ist und wo mir keiner in 5m Entfernung rüber winkt. Nicht zu weit entfernt vom Elternhaus, damit ich meine Mama besuchen kann, nicht zu weit entfernt von der Arbeit (so max. 35-40 min). Nicht im letzten Kuhkaff, sowas wie ein Supermarkt im Ort wäre schon schön. Angespartes Geld wird aufgehoben, bis ich mir doch mal was kaufen will, weil ich meinen Traumprinz gefunden habe (haha….). Einfach flexibel sein.

Nun ist Corona-Krise, die Wirtschaft schlingert, meine Mutter hat Angst um mein Geld. Verstehe ich vollkommen.

Die Vorstellungen meiner Mutter: Kauf dir eine Eigentumswohnung. Nimm einen Kredit auf, den du dann halt 15 Jahre abbezahlst, aber am Ende gehört dir was.

Ist ja ein netter Gedanke, aber ich habe einfach tierische Angst davor. Was ist, wenn die Nachbarn grausig sind? Die Wände total hellhörig? Ich doch wider Erwarten jemanden kennenlerne? Dann hänge ich in meiner Wohnung so lange fest, bis ich wen gefunden habe, der sie kauft. Und was, wenn ich die Wohnung nicht zu dem Preis losbekomme, zu dem ich sie gekauft habe?
Die jahrelange Verschuldung macht mir auch total Angst. Wenn ich einen festen Partner hätte, würde mir das nichts ausmachen, denn man weiß dann, dass man a) nicht alleine und b) etwas dauerhaftes möchte, d.h. nicht sofort wieder umzieht. Warum soll ich mir alleine solche Schulden antun? Das lohnt sich doch alles gar nicht für mich alleine…

Auch ein ganz wichtiger Punkt, der mir dabei auf dem Herzen liegt (und den ich mich aber noch nicht getraut habe, meiner Mutter zu sagen): Ich fühle mich unter Druck gesetzt. Ich fühle mich, als ob meine Mutter mein Leben bestimmt. Wenn sie so Sachen sagt wie „die und die Wohnung wäre doch schön“, "die Wohnung ist so schön, du wärst doof, wenn du sie nicht nimmst!" etc., dann fühle ich mich so kontrolliert. Dass sie mich zwingt, eine Wohnung zu kaufen, obwohl ich nicht will. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Jedes Mal, wenn das Thema „Eigentumswohnung“ aufkommt, bekomme ich schon einen Nervenzusammenbruch. Meine Mutter versteht mich nicht. Sagt, die Wohnung, die ich will, kann man nicht kaufen, meine Ansprüche wären viel zu hoch, etc. Meine Meinung ist, wenn ich mir schon was kaufen soll, dann soll es mir auch gefallen.

Wenn ich das Wort „Mietwohnung“ nur erwähne, kann ich mich auf eine Schimpftirade gefasst machen, dass dann mein angespartes Geld alles weg sein wird, wegen Corona, Wirtschaftskrise, etc.

Wir streiten uns nur noch, wenn es ums Thema Ausziehen geht. Wir verstehen uns eig gut, aber das Thema belastet unsere Beziehung sehr. Ich habe mir schon oft gewünscht, ich könnte das scheiß Geld einfach in die Tonne kloppen und gut wärs. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
 

Pfandsammler

Aktives Mitglied
Hey,

ich bin etwas älter als du (29 Jahre) aber ansonsten in einer ganz ähnlichen Situation und spiele auch mit dem Gedanken mir einfach eine Eigentumswohnung zu kaufen. Jedoch habe ich Angst was passiert wenn ich doch noch meine Traumfrau finden sollte und dann eventuell gemeinsam in ein Haus ziehen werden. Werde ich Verluste haben? Wie sind die Nachbarn? Manche sagen ich mache mir zu viele Sorgen aber wer weiß schon was die Zukunft bringt?

Monatlich lege ich momentan ca. 2.500 € zur Seite und weiß einfach nicht was ich damit machen soll.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Na du musst dir erstmal selbst klar sein, willst du ausziehen oder nicht?
Solange du noch nicht das Gefühl hast...."Hier will ich bleiben....hier werde ich sesshaft dann rate ich dir vom Eigentumskauf ab.
Sag deiner Mutter freundlich aber bestimmt das du dich von ihr unter Druck gesetzt fühlst und das du deine eigenen Entscheidungen treffen willst. Und ob es richtig oder falsch war erkennt man meistens erst hinterher. Was für einen die beste Entscheidung seines Lebens war kann für einen anderen der größte Fehler seines Lebens sein. Aber um das zu beurteilen muss man erstmal Entscheidungen treffen.
Ich würde mal deine Mutter fragen wie sie auf den Quatsch kommt das dein ganzes Geld wegen Wirtschaft oder Corona weg sein soll, nur weil du zu Miete wohnst. Miete wurde schon vor Corona gezahlt und wird hinterher auch noch gezahlt.
Wenn es dich so sehr belastet dann such doch selbst nach etwas was für dich in Frage kommt. Schau es dir an und entscheide selbst.
Es kann dir keiner sagen was richtig oder falsch ist und wie dein Leben in x Jahren aussieht. Das Leben ist voll mit Risiken und Chancen und du wirst nie 100 % Gewissheit haben. Und wenn du dir ne Hüpfburg von deinem Geld kaufst weil das für dich einen gute Option ist dann tu das. Es ist immerhin dein Geld. Lerne auf eigenen Beinen zu stehen, sammle Erfahrungen, mach Fehler, Fall hin und steh wieder auf
 
Zuletzt bearbeitet:

boeffl

Mitglied
Hast du schon mal dran gedacht eine Eigentumswohnung zu kaufen aber nicht für den Eigengebrauch? D.h. du vermietest sie befristet, in der Zwischenzeit bleibst du noch bei deiner Mum und wenn du einen Partner gefunden hast könntest du dann in diese Wohnung ziehen.
 

Daoga

Urgestein
Bei der jetzigen Immobilienblase würde ich eine Wohnung nur dann kaufen wenn sie echt ein Schnäppchen ist, guter Zustand zum kleinen Preis. Wenn Du Geld übrig hast für genug Anzahlung (je mehr desto besser, mindestens ein Drittel sollte man haben), kannst Du Dich ja mal umhören oder Angebote anschauen, schaden kann es nicht, Betongold ist bei niedrigen Zinsen immer gut. Aber lass Dich nicht auf Mondpreise ein, die Du bei Vermietung nie wieder herausbekämst. Wenn die Angebote nicht gut sind, lass es lieber.
 

Rh143

Mitglied
Bei den aktuellen Immobilien-Preisen sollte man sich mal durchrechnen ob sich eine Eigentumswohnung finanziell tatsächlich rentiert.
Es gibt einige die naiv einfach die Kaufkosten durch die Miete teilen, und dann sagen nach X Jahren ist die Wohnung allein durch die Miete bezahlt.
Was sie dabei nicht berücksichtigen ist, dass für die Wohnung auch Hausgeld (Rücklagen für Reperaturen, Hausmeister, Fahrstuhl Service,...) anfällt.
Wenn in/an der Wohnung etwas kaputt geht rufst du als Mieter ganz entspannt den Vermieter an. Wenn du allerdings Eigentümer bist bleibt alles an dir hängen.
 

Andy1234

Mitglied
Hallo,
Für mich gäbe es hier nur 2 Optionen:
1. bei meiner Mutter bleiben, wenn das Verhältnis gut ist und der Platz ist vorhanden, du deine Freiheiten hast und du nicht kontrolliert wirst wer zu Besuch kommt usw. (ich glaube das ist bei dir nicht der Fall) - später, wenn der traumprinz kommt, bist du frei in deiner Entscheidung- und wenn es liebe ist, fällt die Entscheidung von alleine.
2. eine Eigentumswohnung kaufen, die dir gefällt und das finanziell machbar ist. Habe ich auch gemacht.Wenn dann ein Partner kommt, zieht er entweder bei dir ein, oder du zu ihn, dann vermietest du die Wohnung. Auch das habe ich getan und die Miete trägt Vollständig die Abzahlung bei der Bank. Somit hast du für die Zukunft immer eine Sicherheit, entweder um immer wieder dahin zurück zugehen oder für deine Kinder. Die Preise werden nicht mehr fallen, daher wirst du mit Beton-Gold keine Verluste machen.

aber grundsätzlich hast du keine Eile... so habe ich es zumindest empfunden... daher, lass dir doch Zeit, sprich mal mit der Bank wie eine Finanzierung aussehen kann usw.
 

cucaracha

Urgestein
Ja...Wenn man sich nicht festlegen will ist eine Mietwohnung besser..
Eine Mietwohnung hat verschiedene Vorteile....aber das Geld für die Miete ist dann weg.

Der Hauskauf ist zur Zeit recht preisgünstig.
 

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