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Nostalgie....kommt da noch was oder geht das jetzt so weiter

Zeitreisender_

Neues Mitglied
Guten Abend allerseits,

ich möchte versuchen, mich kurz zu fassen, aber es wird mir nicht gelingen 😁 aber vielleicht hat trotzdem jemand Lust, meinen Text zu lesen.

Vielleicht, weil ich 40 geworden bin letzte Woche, vielleicht weil ich seit einigen Wochen mit einer fetten Erkältung kämpfe, vielleicht auch weil die dunkle Jahreszeit sich nähert, .......

In meiner Schulzeit war ich bis zur Oberstufe gut eingebunden, hatte einen sehr festen, intensiven Freundeskreis, der dann irgendwann auseinanderging, als wir zum Abitur hin die Schulen wechselten. Hier und da gabs es schon mal Freundschaften, auch während des Informatikstudiums, aber die meisten hielten sich aufgrund der Entfernungen nicht, da wir spätestens nach dem Studium alle weg zogen. Zu zweien habe ich noch Kontakt, ab und zu, zwei oder drei Mal im Jahr, immer initiiert von mir, von denen kommt nichts.

Ich habe eine gute Familie, in einem Ort in der Nähe von München, 70km entfernt auf dem Land, Bruder, Schwester, die jeweils beide verheiratet sind und Kinder haben und meine Eltern, die immer für mich da waren und sind.

Meine längste Beziehung dauerte 4 Jahre, ist aber schon eine Weile her. Die circa 5 folgenden Beziehungen, die ich hatte, dauerten 1-2 Jahre jeweils, die meisten zerbrachen daran, dass meine Freundinnen Kinder wollten und ich nicht, da ich beruflich einfach zu viel unterwegs war und eingespannt war. Ich wurde Berater, war fast jede Woche weg und hatte irgendwann nicht mal mehr eine Wohnung, weil ich nie zu Hause war.

Kurz nach Corona wurden wir von unserer Firma alle frei gestellt, da nicht absehbar war, wie lange es dauern würde. Ich habe mir 2020 daher eine Wohnung von meinem Ersparten gekauft und mich in einem Nachbarort meiner Familie niedergelassen, da ich hier dann auch einen Job gefunden habe, mit dem ich sehr zufrieden bin, teilweise Home Office habe, teilweise im Büro bin. Das Arbeiten ist recht anonym, wir sind 30 Kollegen, die meisten sieht man aber kaum, weil wir abwechselnd im Home und abwechselnd im Office sind.

Ich habe 2020 durch Zufall, einen typischen Corona Spaziergang damals meine Freundin kennengelernt, mit der ich tatsächlich 2 Jahre zusammen war. Es hätte länger dauern können. Die Zeit damals, zu zweit zu sein, mit jemandem etwas zu unternehmen, gemeinsam zu lachen, gemeinsam etwas zu erleben, vermisse ich sehr. An die Zeit denke ich mit großer Sehnsucht zurück, wobei ich sie bzw. die Beziehung mit ihr nicht zurück wollen würde, was auch nicht ginge, sie lebt inzwischen in China und der Kontakt hat sich seit der Trennung komplett aufgelöst, ich habe nicht mal mehr eine Nummer von ihr.

Seither bin ich meiner Wege gegangen, bin im Job weitergekommen, habe alte Hobbys wieder entdeckt, habe verschiedene Vereine durchprobiert, auch ein paar Apps, aber wirklich etwas entstanden ist daraus nicht. Keine haftenden Erlebnisse, keine bleibenden Freundschaften.

Seit ein paar Tagen, genauer gesagt seit meinem Geburtstag, der eigentlich "nur" mit der Familie gefeiert wurde, kein einziger Freund, den ich hätte einladen können, weil ich einfach keinen hier habe, ..... meine zwei Studienkollegen....einer wohnt in Brasilien inzwischen, der andere in Hamburg mit Familie, mit dem ich ab und zu mal telefoinere (weil ich anrufe), klammere ich mal aus. Meine Schwester, mein Bruder, inkl. Partner und Kinder waren da, und die Eltern. Die Bude war voll, es war schön, aber doch führte mir das vor Augen, ich bin 40 und habe eigentlich nichts im Leben erreicht, bis auf die Tatsache, dass ich ein bisschen Geld verdient habe, gesund bin, was viel wert ist, fit bin, Hobbys habe und ein sorgenfreies Leben, aber der soziale Bereich ist ausbaufähig.

Ich frage mich, ob das jetzt so bleibt oder welche neuen Wege ich gehen könnte, was ich im Leben noch tun könnte, neue Leute kennenlernen, neuen Input gewinnen, neue Ideen bekommen........vielleicht auch jemanden partnerschaftlich kennenlernen.......

In einem Verein, in dem ich aktiv bin, habe ich ein paar lose Kontakte jedenfalls zumindest namentlich kennengelernt, mehr aber auch nicht, ist aktuell Pause, da der Vorstand sich neu aufstellt. Die Kontakte beschränken sich dort jedoch auch nur auf die reine Vereinstätigkeit.

Vielfach liest man ja und hört man ja, wer es bis 40 nicht geschafft hat, der schafft es auch nicht mehr, ins Leben zu kommen, aber ganz so einfach will ich es mir nicht machen.

Vielleicht finde ich hier ja im Brainstorming Format neue Ideen und bin aufgeschlossen dafür.
 
Huhu,

erstmal herzlich willkommen im Forum😊

Witzig, ich sage immer "Mit 40 ist das Leben sowieso vorbei", weil ich ein anderes Altersverständnis habe. Ich musste dabei Dir gerade bisschen kichern, als ich den vorletzten Absatz gelesen hatte.

Ich denke, es ist schwerer als in Ausbildung oder Studiumszeiten, Freundschaften aufzubauen. In unserem Alter haben die Meisten Familie, festen Freundeskreis etc.

Deshalb kann ich Dir nur raten, weiterhin Hobbys in Vereinen auszuüben und da in Kontakt zu gehen.

Vielleicht wäre ja auch was ganz Anderes mal an der Reihe. Ein Ehrenamt zum Beispiel. Im Tierheim Hunde Gassi führen oder Katzen streicheln, Vorlesepate in der Kita oder sowas. Da entwickeln sich auch Kontakte.
 
Ich glaube du hast eine kleine Midlife Krise.
Du hast beruflich viel erreicht, stehst finanziell gut da und hast deine Familie in deiner Nähe, mit der du dich gut verstehst.

Deinen Blues machst du dir selbst, da in deinem Kopf verankert ist, das man (oder Mann) mit 40 auch eine eigene Familie gegründet haben muss. Ich sage dir, das musst du nicht.
Die Liebe kennt kein Alter und sieh es mal so.... Du könntest auch geschieden sein, Unterhalt für deinen Kinder, die du nur selten siehst, zahlen und im Schlimmsten Falle eine Ex haben, die sich alles krallt was man haben kann.

Du bist 40, stehst finanziell auf sicheren Beinen und hast keine Verpflichtungen oder "Altlasten".
Also warum Trübsal blasen? Leb dein Leben und schau was da noch alles tolles kommt.
 
Hey Du 🙂
,, ... wer es bis 40 nicht geschafft hat, schafft es nicht mehr..." oh Graus, wenn ich solche Gedanken denken würde, gute Nacht.
Bin 45, mein Lebenslauf ist eine Kette an Versagen, gesellschaftlich gesehen. Ja, aber, was sagt das denn bitte aus?
Immer wenn ich 0e hab ich aber auch so eine melancholische Phase. Habe allerdings mit anderen Gedanken zutun, weil ich, im Gegensatz zu dir, keine normale Familie habe, keine kleine Karriere, keine Erfolge. Ich schreibe Dir das, als einen Blickwinkel. Denn aus meiner Position finde ich es auch ziemlich krass zu lesen, dass du denkst, du hättest nichts / erreicht, währen du im Vergleich zu mir einiges hast.
Ich denke, jeder Mensch hat irgendwas und andere Dinge nicht.
Interessant bei solchen Gedanken ist aber doch, woher kommt das? Und ich denke, das kommt überhaupt nur von einem Leistungsbegriff, der in unserem aktuellen gesellschaftlichen Lebensmodell so bestimmend ist. Jeder wird an seiner Leistung gemessen.
Dabei werden wir menschen, wie alle Lebewesen, geboren, sterben irgendwann, und müssen dazwischen am Leben sein und uns erhalten, nicht mehr, und nicht weniger.
So, das war mein Gedankenschwall dazu. 🙂
LG
 
Abgesehen von der kleinen Krise, sehnst du dich denn im Alltag nach Freundschaften, vermisst du diese da?
Hättest du Zeit und Energie dafür?

Da du dich nach einer Beziehung sehnst, könntest du aktiv dafür sorgen, dass du neue Leute kennenlernst.
Und wie stehst du zu seriösen Singlebörsen?
 
Leider kann ich dir nicht allzu viel Hoffnung machen.

Du bist halt in dem Alter, in dem sich die Allermeisten ins Familienleben zurückgezogen haben: In meinem Umfeld sind alle außer meiner Frau und mir und einer anderen Person, mit der wir eng befreundet sind, glücklich Mamis und Papis - und auch nichts anderes mehr.

Zum Glück gibt es diese eine Person, sonst hätten wir keinerlei Freunde mehr. Nun, wir haben immerhin einander, das ist ja auch viel Wert.

Ich bin in drei Vereinen. Alle drei haben eins gemein: eine riesengroße Alterslücke. Kinder sind drin, vereinzelt Jugendliche, auch junge Erwachsene. Und dann geht es mit 50+ weiter. Anscheinend sind Kinder mit einem eigenen Leben, mit eigenen Interessen nicht mehr zu vereinen. Man ist Eltern oder als Freund geeignet, so empfinden wir das.

Wir füllen unser Leben mit Vereinsaktivitäten, vielen Veranstaltungen, die wir besuchen, und ansonsten zu zwei oder zu dritt in unserer kleinen "Bubble".

Einen Hoffnungsschimmer gibt es aber. Du bist bei weitem nicht der einzige. Das Problem, das du hast, haben alle, die nicht fest in einer Partnerschaft sind in deinem Alter. Geh weiter viel raus, geh zu Veranstaltungen, steh dazu, dass du das alleine tust, weil du niemanden hast. Das ist keine Schande und macht dich "ansprechbar" für Menschen, denen es genauso geht.
 
Aber was ist mit: "Mit 66 Jahren da fängt das Leben an"?
Hast ja noch gut 1/3, 1/2, oder mehr Lebenszeit (je nachdem wie alt du wirst), da geht doch noch was!

Aber ja, ich hab auch nur durch die Tagesklinik neue Kontakte. 😅
Da wollten viele aber auch nicht, die ich toll fand, also irgendwie Glück gehabt.
Als ich im Verein war, bzw. übers Hobby ergab sich bei mir auch nichts...zumindest nicht längeres..eher Bekanntschaft die sich nun auch aufgelöst hat.
Aber im Verein/Hobby beisammen zu sein, ist besser als garnichts, sind auch soziale Kontakte. 😉

Andere mit Kindern fragen sich übrigens wie ihr Leben ohne Kinder verlaufen wäre, weil es ja Verantwortung mit sich bringt und man eingeschränkter "sein Ding" machen kann, wenn überhaupt.
 
Die circa 5 folgenden Beziehungen, die ich hatte, dauerten 1-2 Jahre jeweils, die meisten zerbrachen daran, dass meine Freundinnen Kinder wollten und ich nicht, da ich beruflich einfach zu viel unterwegs war und eingespannt war. Ich wurde Berater, war fast jede Woche weg und hatte irgendwann nicht mal mehr eine Wohnung, weil ich nie zu Hause war.
Du hast klare Entscheidungen getroffen, deren Konsequenzen du jetzt trägst.
Ich verstehe gut, dass dein Leben dir leer erscheint, denn das ist es ja auch.
Sind deine Prioritäten unverändert?
Dann wird sich tatsächlich nichts ändern.
 
Vielleicht, weil ich 40 geworden bin letzte Woche
Ja, Du beginnst jetzt, an das Wesentliche zu denken, daran, worauf es im Leben ankommt.
Eine Beziehung macht man ja nicht aus und zum Zeitvertreib, sondern um sich zu binden. Denn nur so entwickelt man sich weiter.
Es ist bestimmt nicht unnütz, sich jetzt endlich darüber Gedanken zu machen, wie Du Dir ein glückliches und zufriedenes Leben bewusst gestalten könntest.
 

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