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Nichtmal gut genug für mich selbst...

Steinherz

Neues Mitglied
Hallo,
ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mich tatsächlich anonym in einem Forum mitteilen soll oder es einfach weiter mit mir selbst ausmache, aber ich möchte mir einfach ein paar Dinge von der Seele schreiben und das Gefühl haben, dass es irgendjemand liest.

Ich bin 31 Jahre alt und an die Zeit, in der ich noch gesund und glücklich war, kann ich mich eigentlich kaum noch erinnern.
Meine erstes Treffen mit einem Therapeuten hatte ich im Alter von 9 oder 10 Jahren, schon damals wegen Depressionen, Schulangst und der großen Schwierigkeit soziale Kontakte zu knüpfen.
Die Probleme haben sich im Laufe der Jahre nicht wirklich gebessert und zusätzlich ist vor fast 15 Jahren noch eine Essstörung hinzu gekommen, die trotz Klinikaufenthalten und ambulanten Therapien fort besteht.
Trotz allem habe ich die Schule mit Erfolg abgeschlossen, 2013 mein Studium beendet und stehe seitdem im Berufsleben.

Freunde habe ich schon seit vielen Jahren keine mehr.
Zu Schulzeiten wurde ich schwer gemobbt und die Auswirkungen halten sich bis heute.
Ich traue anderen Menschen nicht wirklich und blocke jegliche Kontaktversuche leider sehr schnell ab.

Ich habe schon während meiner Schulzeit und auch während des Studiums sehr viel nebenbei gearbeitet und dadurch auch immer vor mir selbst eine Ausrede gehabt, warum ich nie weggehen konnte und auch keine Zeit hatte, Leute kennenzulernen!
Es wäre natürlich nie notwendig gewesen, sich seine Tage so sehr mit Arbeit zuzuknallen, aber es war ein Weg mit der Einsamkeit und der Angst umzugehen.

Anfangs dachte ich noch, dass ich die Kraft finden würde, meine Probleme im Laufe der Jahre zu überwinden und wieder glücklich zu werden.
Irgendwann habe ich das aufgegeben und lebe halt so vor mich hin, ohne wirklich an meinem Leben zu hängen.
Ich habe einige Selbstmordversuche hinter mir, aber inzwischen versuche ich Gedanken in diese Richtung zu vermeiden.

Obwohl ich private Kontakte mit Menschen hasse und sie als unheimlich belastend empfinde, schaffe ich es mich im beruflichen Alltag offen und extrovertiert zu präsentieren und den Kontakt mit den Kunden gut herzustellen.
Allerdings kostet mich das sehr viel Kraft und eigentlich fühle ich mich ständig unsicher und unfähig.
Außerhalb meines Jobs kriege ich es überhaupt nicht hin mich mit anderen Leuten zu treffen.
Ich habe zwischendurch immer mal wieder Versuche unternommen wegzugehen, aber ich strahle meine Unsicherheit und Ablehnung deutlich aus, sodass ich in der Regel alleine in einer Ecke stehe, bis ich irgendwann nach Hause gehe. Die Tatsache, dass ich keinen Alkohol konsumiere (ich halte mich für stark suchtgefährdet, deshalb vermeide ich es) macht es nicht besser.

Nun zu meinem "aktuellen" Problem.
Ich hatte mich lange damit abgefunden, dass ich alleine bin und es auch bleibe, sowohl was Freundschaften als auch was Beziehungen angeht.
Vor 2 Jahren hatte ich allerdings, für mich völlig unerwartet, eine Affäre mit einem Arbeitskollegen.
Es hat mich damals völlig aus der Bahn geworfen, weil ich zum ersten Mal seit Jahren anfing jemandem zu vertrauen, meinen Körper ein bißchen zu akzeptieren und wieder eine Art Lebensmut gefunden hatte.
Leider wurde es ihm recht schnell zu viel.
Er sagte zu mir, dass er nur jemanden fürs Bett gesucht hätte und es sich bei uns aufgrund der gleichen Arbeitssituation ja gut angeboten hätte. Eine Beziehung könnte er sich aber defintiv nicht vorstellen.
Das war für mich ein Schlag, der mich damals fast dazu gebracht hätte, mir das Leben zu nehmen.
Ich habe noch etwas über ein Jahr mit ihm zusammen gearbeitet, bis ich es nicht mehr ausgehalten und gekündigt habe.
Ich bin dann über 400km weit weg gezogen um die Sache hinter mir zu lassen.
Es hat lange an mir genagt und für mich war eigentlich klar, dass ich nie meg´hr so dumm sein werde und einen Menschen wieder näher an mich ran lasse (dabei habe ich ihm fast nichts von dem, was ich hier schreibe, jemals erzählt).
Aber seitdem fällt es mir immer schwerer mit der Einsamkeit klar zu kommen.
Ich arbeite und verbringe ansonsten meine komplette (zum Glück knappe) Freizeit zuhause.
Hätte ich nicht meine Hunde, würde ich an meinen freien Wochenenden wahrscheinlich nichtmal das Haus verlassen.

Ich sehe die Menschen leben und schaffe es einfach nicht dazu zu gehören.
Ich sollte mich wahrscheinlich nicht beschweren und mich einfach damit abfinden.
Ich bin fähig zu arbeiten und mich selbst zu finanzieren, ich habe eine Wohnung, Kundenkontakt bei der Arbeit und im Grunde sind meine Probleme Luxusprobleme.
Nicht jeder ist dazu bestimmt Freunde zu haben und jemanden zu finden, der einen liebt... und trotzdem lässt mich die Sehnsucht grade nicht los.
Ich vermisse viele Dinge die ich verpasst habe und auch nicht mehr nachholen kann.
Ich war nie auf Partys, ich war noch nie im Urlaub, ich hatte noch nie einen Freund, der mich wirklich geliebt hat, ich mochte mich noch nie....
Ich hatte noch nie eine Clique mit der man lustige Sachen unternommen hat und Freundinnen mit denen man einfach quatschen kann....

All diese Dinge habe ich in hunderten Therapiesitzungen mit den verschiedensten Therapeuten diskutiert, aber manches kann man nicht nachholen und schlussendlich ist leider auch einfach was in mir kaputt.

Ich hoffe einfach, dass sich mein altes Akzeptanzgefühl wieder irgendwann einstellt und ich mich wieder mit meinem Leben wie es ist, abfinden kann.

Falls es jemand tatsächlich bis hierher geschafft hat, vielen Dank fürs Lesen!
Es tut mir leid, dass sich das alles nach ätzendem Selbstmitleid anhört und dass es wohl im Grunde auch nichts anderes ist.

Ob und welche Antworten ich erwarte, weiß ich eigentlich selbst nicht, aber irgendwie wollte das alles mal in Worte gefasst werden.
 

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Hallo,
ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mich tatsächlich anonym in einem Forum mitteilen soll oder es einfach weiter mit mir selbst ausmache, aber ich möchte mir einfach ein paar Dinge von der Seele schreiben und das Gefühl haben, dass es irgendjemand liest.

Ich bin 31 Jahre alt und an die Zeit, in der ich noch gesund und glücklich war, kann ich mich eigentlich kaum noch erinnern.
Meine erstes Treffen mit einem Therapeuten hatte ich im Alter von 9 oder 10 Jahren, schon damals wegen Depressionen, Schulangst und der großen Schwierigkeit soziale Kontakte zu knüpfen.
Die Probleme haben sich im Laufe der Jahre nicht wirklich gebessert und zusätzlich ist vor fast 15 Jahren noch eine Essstörung hinzu gekommen, die trotz Klinikaufenthalten und ambulanten Therapien fort besteht.
Trotz allem habe ich die Schule mit Erfolg abgeschlossen, 2013 mein Studium beendet und stehe seitdem im Berufsleben.

Das ist doch ein großer Erfolg bei Deiner Leidensgeschichte. Also arbeitest Du seit mehr als 5 Jahren.

Freunde habe ich schon seit vielen Jahren keine mehr.
Zu Schulzeiten wurde ich schwer gemobbt und die Auswirkungen halten sich bis heute.
Ich traue anderen Menschen nicht wirklich und blocke jegliche Kontaktversuche leider sehr schnell ab.

Die Schulzeit liegt sehr lange bei Dir zurück, diese schlechten Erfahrungen solltest Du nicht mehr so in Deinem Leben belassen. Du warst damals ein Kind, ok, die anderen auch, aber Du bist jetzt erwachsen geworden. Du weißt, wie man sich selbst schützen kann und kannst lernen, wie weit Du jemand an Dich heranlassen kannst und willst.

Ich habe schon während meiner Schulzeit und auch während des Studiums sehr viel nebenbei gearbeitet und dadurch auch immer vor mir selbst eine Ausrede gehabt, warum ich nie weggehen konnte und auch keine Zeit hatte, Leute kennenzulernen!
Es wäre natürlich nie notwendig gewesen, sich seine Tage so sehr mit Arbeit zuzuknallen, aber es war ein Weg mit der Einsamkeit und der Angst umzugehen.

Anfangs dachte ich noch, dass ich die Kraft finden würde, meine Probleme im Laufe der Jahre zu überwinden und wieder glücklich zu werden.
Irgendwann habe ich das aufgegeben und lebe halt so vor mich hin, ohne wirklich an meinem Leben zu hängen.
Ich habe einige Selbstmordversuche hinter mir, aber inzwischen versuche ich Gedanken in diese Richtung zu vermeiden.

Obwohl ich private Kontakte mit Menschen hasse und sie als unheimlich belastend empfinde, schaffe ich es mich im beruflichen Alltag offen und extrovertiert zu präsentieren und den Kontakt mit den Kunden gut herzustellen.
Allerdings kostet mich das sehr viel Kraft und eigentlich fühle ich mich ständig unsicher und unfähig.
Außerhalb meines Jobs kriege ich es überhaupt nicht hin mich mit anderen Leuten zu treffen.

Hast Du mal eine Verhaltenstherapie gemacht? Ich weiß, dass das alles schwierig ist, aber hast Du sie gemacht, wenn ja, mit welchem Erfolg?

Ich habe zwischendurch immer mal wieder Versuche unternommen wegzugehen, aber ich strahle meine Unsicherheit und Ablehnung deutlich aus, sodass ich in der Regel alleine in einer Ecke stehe, bis ich irgendwann nach Hause gehe. Die Tatsache, dass ich keinen Alkohol konsumiere (ich halte mich für stark suchtgefährdet, deshalb vermeide ich es) macht es nicht besser.

Also der Alkohol ist es sicher nicht, ich trinke und rauche auch nicht und ist nicht der Hauptgrund. Wenn Du irgendwo hingehst und deutlich Ablehnung signalisierst, das ist auch für die Menschen um Dich herum dann nicht so einfach.

Nun zu meinem "aktuellen" Problem.
Ich hatte mich lange damit abgefunden, dass ich alleine bin und es auch bleibe, sowohl was Freundschaften als auch was Beziehungen angeht.
Vor 2 Jahren hatte ich allerdings, für mich völlig unerwartet, eine Affäre mit einem Arbeitskollegen.
Es hat mich damals völlig aus der Bahn geworfen, weil ich zum ersten Mal seit Jahren anfing jemandem zu vertrauen, meinen Körper ein bißchen zu akzeptieren und wieder eine Art Lebensmut gefunden hatte.
Leider wurde es ihm recht schnell zu viel.
Er sagte zu mir, dass er nur jemanden fürs Bett gesucht hätte und es sich bei uns aufgrund der gleichen Arbeitssituation ja gut angeboten hätte. Eine Beziehung könnte er sich aber defintiv nicht vorstellen.
Das war für mich ein Schlag, der mich damals fast dazu gebracht hätte, mir das Leben zu nehmen.
Ich habe noch etwas über ein Jahr mit ihm zusammen gearbeitet, bis ich es nicht mehr ausgehalten und gekündigt habe.
Ich bin dann über 400km weit weg gezogen um die Sache hinter mir zu lassen.
Es hat lange an mir genagt und für mich war eigentlich klar, dass ich nie meg´hr so dumm sein werde und einen Menschen wieder näher an mich ran lasse (dabei habe ich ihm fast nichts von dem, was ich hier schreibe, jemals erzählt).
Aber seitdem fällt es mir immer schwerer mit der Einsamkeit klar zu kommen.

Diese Affäre ist jetzt 2 Jahre her. Da wird es Zeit, diese Schei..erfahrung abzuhaken, niemand braucht solche Erfahrungen, Dir ist es passiert, aber Du kannst doch nicht die Erfahrung mit einem solchen Typen jetzt auf alle Männer dieser Welt übertragen. Dabei meine ich nicht, dass es nicht schlimm gewesen ist, aber die Liebe kann auch nochmal extra kompliziert sein ... aber nicht immer. Man muss halt wieder aufstehen, eine einzige schlechte Erfahrung muss jetzt nicht das ganze Leben andauern.
Ich arbeite und verbringe ansonsten meine komplette (zum Glück knappe) Freizeit zuhause.
Hätte ich nicht meine Hunde, würde ich an meinen freien Wochenenden wahrscheinlich nichtmal das Haus verlassen.

Ich sehe die Menschen leben und schaffe es einfach nicht dazu zu gehören.
Ich sollte mich wahrscheinlich nicht beschweren und mich einfach damit abfinden.
Ich bin fähig zu arbeiten und mich selbst zu finanzieren, ich habe eine Wohnung, Kundenkontakt bei der Arbeit und im Grunde sind meine Probleme Luxusprobleme.
Nicht jeder ist dazu bestimmt Freunde zu haben und jemanden zu finden, der einen liebt... und trotzdem lässt mich die Sehnsucht grade nicht los.
Ich vermisse viele Dinge die ich verpasst habe und auch nicht mehr nachholen kann.
Ich war nie auf Partys, ich war noch nie im Urlaub, ich hatte noch nie einen Freund, der mich wirklich geliebt hat, ich mochte mich noch nie....

Warum warst Du noch nie im Urlaub? Du gehst seit 5 Jahren arbeiten, was hindert Dich daran, einmal in den Urlaub zu fahren. Es gibt auch genügend Pfötchen-Hotels, in denen man seine Hunde mitnehmen kann.

Ich hatte noch nie eine Clique mit der man lustige Sachen unternommen hat und Freundinnen mit denen man einfach quatschen kann....

All diese Dinge habe ich in hunderten Therapiesitzungen mit den verschiedensten Therapeuten diskutiert, aber manches kann man nicht nachholen und schlussendlich ist leider auch einfach was in mir kaputt.

Ich hoffe einfach, dass sich mein altes Akzeptanzgefühl wieder irgendwann einstellt und ich mich wieder mit meinem Leben wie es ist, abfinden kann.

Falls es jemand tatsächlich bis hierher geschafft hat, vielen Dank fürs Lesen!
Es tut mir leid, dass sich das alles nach ätzendem Selbstmitleid anhört und dass es wohl im Grunde auch nichts anderes ist.

Ob und welche Antworten ich erwarte, weiß ich eigentlich selbst nicht, aber irgendwie wollte das alles mal in Worte gefasst werden.
Nein, es ist kein ätzendes Selbstmitleid. Aber Du bist wie eine Schnecke, Dich kann niemand finden in Deinem Schneckenhaus. Wie denn? Wenn Du nicht auf andere zugehst und Schritt für Schritt Änderungen in Deinem Leben zulässt, wie soll es denn dann gehen? Rückschläge und traurige Erfahrungen gehören immer mal wieder zum Leben. Die wenigsten schwimmen auf ner Wurstpelle fröhlich durchs Leben. Du hast sicher vieles erlebt, was andere nicht erleben, doch man kann sein Leben ändern.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo Steinherz,

nun den ultimativen Tip habe ich nicht
für dich.

Doch einen Ansatz hätte ich da.

Warum gehst du nicht zum Hundeverein.
Bei uns heißt er " Verein der Polizei und Schutzhunde."
Kann aber jeder mit seinem Hund hingehen.
Es war auch gleichzeitig eine Hundeschule.

Ich bin damals mit meinen Hund, er war Welpe,
dort hin. Zwecks Erziehung in freiem Kontakt
mit anderen Hunden.

Du hast Hunde. Warum nicht einmal einen solchen
Verein besuchen? Du hast Vertraute, nämlich deine Hunde
dabei. Du triffst dort auf Menschen die nur nett sein
können, denn sie sind wie du tierlieb.
Hundebesitzer sind immer kontaktfreudig, merkt
man schon beim Gassi gehen.
So hättest du gleich eine Verbindung zu ihnen.

Wir haben uns damals zwei Mal die Woche getroffen.
Auch kam es zu privaten Kontakten, gefeiert
wurde auch so manches Fest.

Ich würde es mal probieren, was hättest du zu
verlieren???!!!!

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 
K

kasiopaja

Gast
@TE

Du könntest ja mal mit einem Urlaub anfangen, etwas zu verändern.

Entweder Du traust Dich alleine in den Urlaub oder aber Du buchst einfach eine Single-Reise. Sowas gibt es heutzutage ja auch schon.

Dann hättest Du eine Veränderung und andere Eindrücke und vielleicht hilft das schon etwas weiter.
 

Steinherz

Neues Mitglied
Hallo,

vielen Dank für euer Feedback.

Hundesport habe ich tatsächlich mit meinem alten Hund viele Jahre sehr erfolgreich gemacht. Das hat mir damals geholfen die Schulzeit zu überstehen und wir waren ein ziemlich erfolgreiches Team.
Leider ist hier in der Gegend kein solcher Verein. Es gibt zahlreiche Hundeschulen in denen man Kurse buchen kann, aber nichts, das auf Vereinsbasis funktioniert.
Bei den Hundeschulen ist mein Problem, dass ich die Kurse zeitlich nicht schafffe, da ich abends nie vor 19 Uhr zuhause bin und auch jedes zweite bis dritte Wochenende arbeite.
Ich hätte gerne mit meinem Großen in der Rettungshunde Staffel angefangen, aber die Trainingszeiten sind für mich nicht realisierbar.
Meine Hunde sind für mich das Wichtigste auf der Welt, aber ich habe mir bewusst unbewusst auch eine Rasse ausgesucht, die Kontakte erschwert.
Wenn ich mit den Pitbulls unterwegs bin, schlagen alle einen Bogen um uns. Am Hundestrand haben wir ganze Abschnitte für uns und es ist selten, dass jemand uns wirklich vorurteilsfrei begegnet.
Obwohl die beiden völlig verträglich und nett sind, sind sie auch ein Schutzschild für mich, dass es mir einfacher macht Menschen zu begegnen, da ohnehin schnell Platz für uns gemacht wird.


Ich weiß, dass ich in einem Schneckenhaus lebe.
Auf der einen Seite wünsche ich mir nichts mehr als raus zu gehen und Kontakte zu knüpfen, auf der anderen Seite änstigen und stressen mich Menschen ungemein.
Ich würde zum Beispiel furchtbar gerne wieder tanzen gehen und nach langem Ringen habe ich tatsächlich ein Gesuch auf einer Tanzpartnerbörse aufgegeben. Als ich allerdings nur eindeutig zweideutige Nachrichten von älteren Männern gekriegt habe, habe ich das schnell wieder aufgegeben.
Alkohol bzw. die Tatsache, dass ich keinen trinke, ist nicht per se das Problem. Aber ich merke schon, dass angetrunkene Menschen lockerer sind und wenn die Zeit voran schreitet und man die einzig Nüchterne unter Besoffenen ist, ist das auch sehr merkwürdig.

Eine Verhaltenstherapie habe ich unter anderem auch gemacht, mit mäßigem Erfolg.
Meine Essstörung ist chronisch, das habe ich für mich eigentlich schon abgehakt.
Insgesamt muss man bei all den Therapien aber wohl die Tatsache als Erfolg verbuchen, dass ich noch lebe und in der Lage bin ein eigenständiges Leben zu führen.

An Urlaub habe ich auch schon häufiger gedacht, aber mich stresst die Vorstellung keine festgelegte Beschäftigung zu haben.
An meinen freien Tagen werden meine Ess-Brech-Episoden meistens nur durch die Spaziergänge mit meinen Hunden unterbrochen. Ich nehme mir oft Sachen vor (Schwimmbad oder Kino Besuche, Stadtbummel,...), aber ich schaffe es so gut wie nie mich dazu durchzuringen, auch, weil ich dann wieder die vielen Menschen um mich herum sehe, die nicht alleine unterwegs sind.
Das führt dann wieder zu einer unheimlichen Wut auf mich selbst, die wieder in Essattacken endet.
Ein negative Abwärtsspirale, die ich auch schon damals in der Verhaltenstherapie bearbeitet habe, aber nicht wirkungsvoll durchbrechen kann.

Hin und wieder habe ich dann auch mal komische Ideen und versuche mal wieder irgendwie irgendwo dazu zu gehören, aber ich kriege es einfach nicht auf die Kette.
Mein Selbstbewusstsein ist einfach so am Boden, dass ich oft auch denke, jemand wie ich sollte auch besser alleine sein um keinen anderen mit runter zu ziehen.
 

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

vielen Dank für euer Feedback.

Hundesport habe ich tatsächlich mit meinem alten Hund viele Jahre sehr erfolgreich gemacht. Das hat mir damals geholfen die Schulzeit zu überstehen und wir waren ein ziemlich erfolgreiches Team.
Leider ist hier in der Gegend kein solcher Verein. Es gibt zahlreiche Hundeschulen in denen man Kurse buchen kann, aber nichts, das auf Vereinsbasis funktioniert.
Bei den Hundeschulen ist mein Problem, dass ich die Kurse zeitlich nicht schafffe, da ich abends nie vor 19 Uhr zuhause bin und auch jedes zweite bis dritte Wochenende arbeite.
Ich hätte gerne mit meinem Großen in der Rettungshunde Staffel angefangen, aber die Trainingszeiten sind für mich nicht realisierbar.
Meine Hunde sind für mich das Wichtigste auf der Welt, aber ich habe mir bewusst unbewusst auch eine Rasse ausgesucht, die Kontakte erschwert.
Wenn ich mit den Pitbulls unterwegs bin, schlagen alle einen Bogen um uns. Am Hundestrand haben wir ganze Abschnitte für uns und es ist selten, dass jemand uns wirklich vorurteilsfrei begegnet.
Obwohl die beiden völlig verträglich und nett sind, sind sie auch ein Schutzschild für mich, dass es mir einfacher macht Menschen zu begegnen, da ohnehin schnell Platz für uns gemacht wird.

Soviel ich weiß, werden Pitbulls gar nicht zugelassen in Rettungshundestaffeln. Und ehrlich, ich selber habe auch Respekt, wenn ich jemandem mit Pitbull begegne, ich weiß, dass auch ein Schäferhund gefährlich sein kann; eine meiner Nachbarinnen hat einen Pitbull und sie weiß von meiner Berührungsangst. Und so geht es vielen Menschen. Von daher kann ich verstehen, dass die Kontaktaufnahme mit anderen Menschen - was ja eigentlich mit Hund viel einfacher ist - nicht so wirklich klappt.


Ich weiß, dass ich in einem Schneckenhaus lebe.
Auf der einen Seite wünsche ich mir nichts mehr als raus zu gehen und Kontakte zu knüpfen, auf der anderen Seite änstigen und stressen mich Menschen ungemein.
Ich würde zum Beispiel furchtbar gerne wieder tanzen gehen und nach langem Ringen habe ich tatsächlich ein Gesuch auf einer Tanzpartnerbörse aufgegeben. Als ich allerdings nur eindeutig zweideutige Nachrichten von älteren Männern gekriegt habe, habe ich das schnell wieder aufgegeben.
Alkohol bzw. die Tatsache, dass ich keinen trinke, ist nicht per se das Problem. Aber ich merke schon, dass angetrunkene Menschen lockerer sind und wenn die Zeit voran schreitet und man die einzig Nüchterne unter Besoffenen ist, ist das auch sehr merkwürdig.

Du möchtest Kontakte und etwas erleben, aber Du hast für alles so ein ABER. Ich kenne viele Menschen, einschließlich mir, die trinken auch keinen Alkohol und man muss ja nicht unbedingt zu Gruppen gehören, wo man sich besinnungslos besäuft.

Eine Verhaltenstherapie habe ich unter anderem auch gemacht, mit mäßigem Erfolg.
Meine Essstörung ist chronisch, das habe ich für mich eigentlich schon abgehakt.
Insgesamt muss man bei all den Therapien aber wohl die Tatsache als Erfolg verbuchen, dass ich noch lebe und in der Lage bin ein eigenständiges Leben zu führen.

An Urlaub habe ich auch schon häufiger gedacht, aber mich stresst die Vorstellung keine festgelegte Beschäftigung zu haben.

Der Sinn des Urlaubs ist doch, mal etwas anderes zu sehen, andere Gegenden zu erkunden, Menschen zu begegnen, muss man sich ja nicht gleich verbrüdern ... mal einen Gedankenaustausch, die Akkus aufladen, dem geregelten Arbeitsalltag zu entfliehen mit anderen Eindrücken ... mal Wellness-Wochenenden genießen, oder anderes, es gibt so viele Möglichkeiten.

An meinen freien Tagen werden meine Ess-Brech-Episoden meistens nur durch die Spaziergänge mit meinen Hunden unterbrochen. Ich nehme mir oft Sachen vor (Schwimmbad oder Kino Besuche, Stadtbummel,...), aber ich schaffe es so gut wie nie mich dazu durchzuringen, auch, weil ich dann wieder die vielen Menschen um mich herum sehe, die nicht alleine unterwegs sind.
Das führt dann wieder zu einer unheimlichen Wut auf mich selbst, die wieder in Essattacken endet.

Ich sehe bei Dir, dass Du noch viel zu viel in Dir selbst gefangen bist und noch nicht für größere Veränderungen bereit. Du siehst, was Du sehen willst ... denn erstmal gibt es sehr viele Singles, die auch alleine unterwegs sind. Und gerade im Schwimmbad oder in der Stadt, da fällt man doch nicht großartig auf. Du achtest auf Paare oder Menschen, die gemeinsam unterwegs sind, dabei gibt es viel zu viele, die auch alleine sind. Die ersten paar Mal ist es mitunter komisch, irgendwohin alleine zu gehen, aber auch das kann man trainieren. Du selbst kannst Dein Wohlbefinden verbessern, andere werden Dich nicht zufriedener oder glücklicher machen. Wenn Du das selbst noch nicht in Dir hast, dann ist es sehr, sehr schwierig, da etwas zu ändern.

Ein negative Abwärtsspirale, die ich auch schon damals in der Verhaltenstherapie bearbeitet habe, aber nicht wirkungsvoll durchbrechen kann.

Hin und wieder habe ich dann auch mal komische Ideen und versuche mal wieder irgendwie irgendwo dazu zu gehören, aber ich kriege es einfach nicht auf die Kette.
Mein Selbstbewusstsein ist einfach so am Boden, dass ich oft auch denke, jemand wie ich sollte auch besser alleine sein um keinen anderen mit runter zu ziehen.
Wenn es Dir besser in Deinem Leben gehen soll, dann fang an mit ganz kleinen Schritten. Du musst sie selbst gehen ... Du sagst doch, Du gehst arbeiten und davon sehr viel. Wie läuft denn das auf Arbeit bei Dir ab? Und wenn man arbeiten geht, dann will man sich ja auch ab und zu mal was gönnen, wofür geht man denn arbeiten, wofür verwendest Du Dein Geld, denkst Du da auch mal an Dich ...
 

Steinherz

Neues Mitglied
Hallo Eisherz,

ich muss dir direkt widersprechen.
Viele Rettungshunde Staffeln nehmen auch Pitbull und Staffs auf.
Diese Rassen sind für diese Art der Arbeit wie geschaffen, auch als Therapiehunde sind sie unheimlich gut geeignet.
In Ländern, die vorurteilsfreier an diese Hunde herangehen, werden sie für solche Arbeiten gerne benutzt.
Sie sind sehr intelligent und sie haben eine unglaubliche Geduld und Toleranz, an die Retriever oder Border Collie nicht mal ansatzweise heran reichen.
Das Problem sitzt in den Köpfen der Menschen!
Aber ich bin es leid geworden wieder und wieder auf die Leute einzureden, ich weiß um deren Qualitäten und das reicht mir, auch wenn es mir für meine zwei oft leid tut, wenn viele ihre Hunde keinen Kontakt aufnehmen lassen.

Mir ist bewusst, dass ich für alles ein Aber habe.
Der Zustand besteht schon so lange und die Ängste sitzen so tief, dass es mir schwer fällt das zu überwinden.

Auf der Arbeit trage ich eine Maske. Diese aufrecht zu erhalten kostet mich sehr viel Kraft.
Oft komme ich mir vor wie ein kleiner Pinscher, der nach vorne geht, obwohl er eigentlich ängstlich und unsicher ist.
Den Kunden gegenüber bin ich locker und gesprächig.
Ich habe schnell einen flotten Spruch auf den Lippen und komme mit den meisten wirklich gut aus.

Private Kontakte sind eine andere Hausnummer für mich.
Ich bin schüchtern, verkrampft, unsicher... und strahle nunmal genau das leider auch aus.
An meinem alten Arbeitsplatz haben sich über meinen Job ein paar Bekanntschaften ergeben.
Leider lief es immer darauf hinaus, dass meine beruflichen Dienste privat in Anspruch genommen werden wollte.
Ich habe das immer eine Weile mit gemacht, aber wenn es mir zuviel wurde und ich das kommuniziert habe, war schnell Funkstille.

An Geld mangelt es mir nicht.
Ich lebe relativ bescheiden und gebe nur unverhältnismäßig viel für Essen und meine Hunde aus, alles andere ist kein wirklich laufender Posten.
Es fällt mir schwer mir wirklich mal etwas zu gönnen und echte käufliche Wünsche habe ich schon lange nicht mehr...
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

warum inseriert du nicht mal bei euch in der
Zeitung das du Gesellschaft zum Gassi gehen
suchst.

In ganz vielen Supermärkten gibt es auch
Pinwände für irgendwelche Gesuche.

Du könntest auch mal bei "Beste Freundin gesucht"
reinschauen. Bestimmt ist jemand aus deiner Nähe
dabei. Ich war da sehr erfolgreich, waren viele
aus nächster Umgebung von mir da.

Ich denke, jemanden zu haben mit dem man
zusammen Gassi geht, wäre ein Anfang.
Jemand mit Hund oder ohne ist erst einmal egal.
Anschliessend mal Kaffee zu trinken ist bestimmt
auch noch drin.

Viele Grüße und Kopf hoch.
Muir
 

Alex1995

Mitglied
Hallo!
Ich bin gerade auf deinen Beitrag gestoßen und musste an diesem Punkt sofort auf den Antwort Button drücken! Habe es nicht mal geschafft die ganzen Antworten zu lesen.

Für mich hört sich dein Thema ganz klar nach einem falschen Selbstbild an. Du siehst dich selber komplett anders, als andere dich sehen. Durch die Situationen die du in deinem Leben schon mitmachen musstest, hast du Rückschlüsse auf dich, deine Persönlichkeit, Aussehen usw. gezogen und meinst, es persönlich bzw. so hinnehmen zu müssen. Auch an deiner Kontaktfreudigkeit musst du arbeiten, um dich schlussendlich besser zu fühlen.

Arbeite an dir. Setz dir ein Ziel: "ich möchte Freundschaften pflegen". Erreiche dieses dann in kleinen Schritten.
Beginne mit einem Guten Morgen an fremde Personen und geh weiter. Am nächsten Tag sagst du einen Satz mehr oder fragst wieviel Uhr es ist. Auch wenn du die Antwort kennst, völlig egal, du bist motiviert und willst dein Ziel erreichen, kontaktfreudiger zu werden! Tu es, gefüllt mit Spaß.

Wenn du kontaktfreudiger bist, siehst du dich in einem komplett anderen Licht. Du bist plötzlich nicht mehr die, die am Rande steht. Du gehörst dazu! Und dazugehören ist ein verdammt gutes Gefühl! Aber. Und das ist der Punkt, du musst etwas dafür tun. Es gibt keine magische Pille da draußen. Keinen Therapeuten, der dir 10 Freunde und einen Partner vor deine Haustür stellt. Es gibt nur dich, die Person, die selbst für ihr Leben verantwortlich ist.

Das witzige ist, bist du kontaktfreudig, gehst auf andere locker zu und lernst neue Menschen kennen, dann geht dir ein Typ wie vor 2 Jahren nach kurzer Zeit sonst wo vorbei. Du musst nicht 400km wegziehen, weil du Freunde hast und dein Leben nicht von dieser einen Person abhängt.

Das sind Dominoeffekte. Und es beginnt mit einer Entscheidung.
Entscheidung an dir zu arbeiten -> Motivation -> Menschen ansprechen/ Kontaktfreudiger sein -> besseres Selbstbild, mehr Selbstvertrauen -> neue Menschen in deinem Leben -> raus aus der Depression

Übernimm die Verantwortung für dein Leben. Bisher gibst du sie noch ab. Etwa dem Typen da 400km von dir entfernt.

Was mir besonders auffällt ist, dass du zwar keine Freunde/Beziehung hast und dich dabei aus Einsamkeit schlecht fühlst, aber eben jene Freundschaften irgendwie auch nicht so ganz willst. Das wiederspricht sich. Beginne mit der Entscheidung das zu wollen! Du musst dich mit fremden Personen unterhalten wollen und dich auch auf fremde Personen mit Vertrauen einlassen können.
Sonst tun sie selbiges natürlich auch nicht.
Enttäuschungen im Leben kannst und sollst du nicht vermeiden. JEDER Mensch erlebt Enttäuschungen. Wichtig ist nur dass du dir insoweit selbst vertraust, damit klar und wieder stärker raus zu kommen.

Und alles beginnt mit einer Entscheidung.

LG
 

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