Hallo,
ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mich tatsächlich anonym in einem Forum mitteilen soll oder es einfach weiter mit mir selbst ausmache, aber ich möchte mir einfach ein paar Dinge von der Seele schreiben und das Gefühl haben, dass es irgendjemand liest.
Ich bin 31 Jahre alt und an die Zeit, in der ich noch gesund und glücklich war, kann ich mich eigentlich kaum noch erinnern.
Meine erstes Treffen mit einem Therapeuten hatte ich im Alter von 9 oder 10 Jahren, schon damals wegen Depressionen, Schulangst und der großen Schwierigkeit soziale Kontakte zu knüpfen.
Die Probleme haben sich im Laufe der Jahre nicht wirklich gebessert und zusätzlich ist vor fast 15 Jahren noch eine Essstörung hinzu gekommen, die trotz Klinikaufenthalten und ambulanten Therapien fort besteht.
Trotz allem habe ich die Schule mit Erfolg abgeschlossen, 2013 mein Studium beendet und stehe seitdem im Berufsleben.
Freunde habe ich schon seit vielen Jahren keine mehr.
Zu Schulzeiten wurde ich schwer gemobbt und die Auswirkungen halten sich bis heute.
Ich traue anderen Menschen nicht wirklich und blocke jegliche Kontaktversuche leider sehr schnell ab.
Ich habe schon während meiner Schulzeit und auch während des Studiums sehr viel nebenbei gearbeitet und dadurch auch immer vor mir selbst eine Ausrede gehabt, warum ich nie weggehen konnte und auch keine Zeit hatte, Leute kennenzulernen!
Es wäre natürlich nie notwendig gewesen, sich seine Tage so sehr mit Arbeit zuzuknallen, aber es war ein Weg mit der Einsamkeit und der Angst umzugehen.
Anfangs dachte ich noch, dass ich die Kraft finden würde, meine Probleme im Laufe der Jahre zu überwinden und wieder glücklich zu werden.
Irgendwann habe ich das aufgegeben und lebe halt so vor mich hin, ohne wirklich an meinem Leben zu hängen.
Ich habe einige Selbstmordversuche hinter mir, aber inzwischen versuche ich Gedanken in diese Richtung zu vermeiden.
Obwohl ich private Kontakte mit Menschen hasse und sie als unheimlich belastend empfinde, schaffe ich es mich im beruflichen Alltag offen und extrovertiert zu präsentieren und den Kontakt mit den Kunden gut herzustellen.
Allerdings kostet mich das sehr viel Kraft und eigentlich fühle ich mich ständig unsicher und unfähig.
Außerhalb meines Jobs kriege ich es überhaupt nicht hin mich mit anderen Leuten zu treffen.
Ich habe zwischendurch immer mal wieder Versuche unternommen wegzugehen, aber ich strahle meine Unsicherheit und Ablehnung deutlich aus, sodass ich in der Regel alleine in einer Ecke stehe, bis ich irgendwann nach Hause gehe. Die Tatsache, dass ich keinen Alkohol konsumiere (ich halte mich für stark suchtgefährdet, deshalb vermeide ich es) macht es nicht besser.
Nun zu meinem "aktuellen" Problem.
Ich hatte mich lange damit abgefunden, dass ich alleine bin und es auch bleibe, sowohl was Freundschaften als auch was Beziehungen angeht.
Vor 2 Jahren hatte ich allerdings, für mich völlig unerwartet, eine Affäre mit einem Arbeitskollegen.
Es hat mich damals völlig aus der Bahn geworfen, weil ich zum ersten Mal seit Jahren anfing jemandem zu vertrauen, meinen Körper ein bißchen zu akzeptieren und wieder eine Art Lebensmut gefunden hatte.
Leider wurde es ihm recht schnell zu viel.
Er sagte zu mir, dass er nur jemanden fürs Bett gesucht hätte und es sich bei uns aufgrund der gleichen Arbeitssituation ja gut angeboten hätte. Eine Beziehung könnte er sich aber defintiv nicht vorstellen.
Das war für mich ein Schlag, der mich damals fast dazu gebracht hätte, mir das Leben zu nehmen.
Ich habe noch etwas über ein Jahr mit ihm zusammen gearbeitet, bis ich es nicht mehr ausgehalten und gekündigt habe.
Ich bin dann über 400km weit weg gezogen um die Sache hinter mir zu lassen.
Es hat lange an mir genagt und für mich war eigentlich klar, dass ich nie meg´hr so dumm sein werde und einen Menschen wieder näher an mich ran lasse (dabei habe ich ihm fast nichts von dem, was ich hier schreibe, jemals erzählt).
Aber seitdem fällt es mir immer schwerer mit der Einsamkeit klar zu kommen.
Ich arbeite und verbringe ansonsten meine komplette (zum Glück knappe) Freizeit zuhause.
Hätte ich nicht meine Hunde, würde ich an meinen freien Wochenenden wahrscheinlich nichtmal das Haus verlassen.
Ich sehe die Menschen leben und schaffe es einfach nicht dazu zu gehören.
Ich sollte mich wahrscheinlich nicht beschweren und mich einfach damit abfinden.
Ich bin fähig zu arbeiten und mich selbst zu finanzieren, ich habe eine Wohnung, Kundenkontakt bei der Arbeit und im Grunde sind meine Probleme Luxusprobleme.
Nicht jeder ist dazu bestimmt Freunde zu haben und jemanden zu finden, der einen liebt... und trotzdem lässt mich die Sehnsucht grade nicht los.
Ich vermisse viele Dinge die ich verpasst habe und auch nicht mehr nachholen kann.
Ich war nie auf Partys, ich war noch nie im Urlaub, ich hatte noch nie einen Freund, der mich wirklich geliebt hat, ich mochte mich noch nie....
Ich hatte noch nie eine Clique mit der man lustige Sachen unternommen hat und Freundinnen mit denen man einfach quatschen kann....
All diese Dinge habe ich in hunderten Therapiesitzungen mit den verschiedensten Therapeuten diskutiert, aber manches kann man nicht nachholen und schlussendlich ist leider auch einfach was in mir kaputt.
Ich hoffe einfach, dass sich mein altes Akzeptanzgefühl wieder irgendwann einstellt und ich mich wieder mit meinem Leben wie es ist, abfinden kann.
Falls es jemand tatsächlich bis hierher geschafft hat, vielen Dank fürs Lesen!
Es tut mir leid, dass sich das alles nach ätzendem Selbstmitleid anhört und dass es wohl im Grunde auch nichts anderes ist.
Ob und welche Antworten ich erwarte, weiß ich eigentlich selbst nicht, aber irgendwie wollte das alles mal in Worte gefasst werden.
ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mich tatsächlich anonym in einem Forum mitteilen soll oder es einfach weiter mit mir selbst ausmache, aber ich möchte mir einfach ein paar Dinge von der Seele schreiben und das Gefühl haben, dass es irgendjemand liest.
Ich bin 31 Jahre alt und an die Zeit, in der ich noch gesund und glücklich war, kann ich mich eigentlich kaum noch erinnern.
Meine erstes Treffen mit einem Therapeuten hatte ich im Alter von 9 oder 10 Jahren, schon damals wegen Depressionen, Schulangst und der großen Schwierigkeit soziale Kontakte zu knüpfen.
Die Probleme haben sich im Laufe der Jahre nicht wirklich gebessert und zusätzlich ist vor fast 15 Jahren noch eine Essstörung hinzu gekommen, die trotz Klinikaufenthalten und ambulanten Therapien fort besteht.
Trotz allem habe ich die Schule mit Erfolg abgeschlossen, 2013 mein Studium beendet und stehe seitdem im Berufsleben.
Freunde habe ich schon seit vielen Jahren keine mehr.
Zu Schulzeiten wurde ich schwer gemobbt und die Auswirkungen halten sich bis heute.
Ich traue anderen Menschen nicht wirklich und blocke jegliche Kontaktversuche leider sehr schnell ab.
Ich habe schon während meiner Schulzeit und auch während des Studiums sehr viel nebenbei gearbeitet und dadurch auch immer vor mir selbst eine Ausrede gehabt, warum ich nie weggehen konnte und auch keine Zeit hatte, Leute kennenzulernen!
Es wäre natürlich nie notwendig gewesen, sich seine Tage so sehr mit Arbeit zuzuknallen, aber es war ein Weg mit der Einsamkeit und der Angst umzugehen.
Anfangs dachte ich noch, dass ich die Kraft finden würde, meine Probleme im Laufe der Jahre zu überwinden und wieder glücklich zu werden.
Irgendwann habe ich das aufgegeben und lebe halt so vor mich hin, ohne wirklich an meinem Leben zu hängen.
Ich habe einige Selbstmordversuche hinter mir, aber inzwischen versuche ich Gedanken in diese Richtung zu vermeiden.
Obwohl ich private Kontakte mit Menschen hasse und sie als unheimlich belastend empfinde, schaffe ich es mich im beruflichen Alltag offen und extrovertiert zu präsentieren und den Kontakt mit den Kunden gut herzustellen.
Allerdings kostet mich das sehr viel Kraft und eigentlich fühle ich mich ständig unsicher und unfähig.
Außerhalb meines Jobs kriege ich es überhaupt nicht hin mich mit anderen Leuten zu treffen.
Ich habe zwischendurch immer mal wieder Versuche unternommen wegzugehen, aber ich strahle meine Unsicherheit und Ablehnung deutlich aus, sodass ich in der Regel alleine in einer Ecke stehe, bis ich irgendwann nach Hause gehe. Die Tatsache, dass ich keinen Alkohol konsumiere (ich halte mich für stark suchtgefährdet, deshalb vermeide ich es) macht es nicht besser.
Nun zu meinem "aktuellen" Problem.
Ich hatte mich lange damit abgefunden, dass ich alleine bin und es auch bleibe, sowohl was Freundschaften als auch was Beziehungen angeht.
Vor 2 Jahren hatte ich allerdings, für mich völlig unerwartet, eine Affäre mit einem Arbeitskollegen.
Es hat mich damals völlig aus der Bahn geworfen, weil ich zum ersten Mal seit Jahren anfing jemandem zu vertrauen, meinen Körper ein bißchen zu akzeptieren und wieder eine Art Lebensmut gefunden hatte.
Leider wurde es ihm recht schnell zu viel.
Er sagte zu mir, dass er nur jemanden fürs Bett gesucht hätte und es sich bei uns aufgrund der gleichen Arbeitssituation ja gut angeboten hätte. Eine Beziehung könnte er sich aber defintiv nicht vorstellen.
Das war für mich ein Schlag, der mich damals fast dazu gebracht hätte, mir das Leben zu nehmen.
Ich habe noch etwas über ein Jahr mit ihm zusammen gearbeitet, bis ich es nicht mehr ausgehalten und gekündigt habe.
Ich bin dann über 400km weit weg gezogen um die Sache hinter mir zu lassen.
Es hat lange an mir genagt und für mich war eigentlich klar, dass ich nie meg´hr so dumm sein werde und einen Menschen wieder näher an mich ran lasse (dabei habe ich ihm fast nichts von dem, was ich hier schreibe, jemals erzählt).
Aber seitdem fällt es mir immer schwerer mit der Einsamkeit klar zu kommen.
Ich arbeite und verbringe ansonsten meine komplette (zum Glück knappe) Freizeit zuhause.
Hätte ich nicht meine Hunde, würde ich an meinen freien Wochenenden wahrscheinlich nichtmal das Haus verlassen.
Ich sehe die Menschen leben und schaffe es einfach nicht dazu zu gehören.
Ich sollte mich wahrscheinlich nicht beschweren und mich einfach damit abfinden.
Ich bin fähig zu arbeiten und mich selbst zu finanzieren, ich habe eine Wohnung, Kundenkontakt bei der Arbeit und im Grunde sind meine Probleme Luxusprobleme.
Nicht jeder ist dazu bestimmt Freunde zu haben und jemanden zu finden, der einen liebt... und trotzdem lässt mich die Sehnsucht grade nicht los.
Ich vermisse viele Dinge die ich verpasst habe und auch nicht mehr nachholen kann.
Ich war nie auf Partys, ich war noch nie im Urlaub, ich hatte noch nie einen Freund, der mich wirklich geliebt hat, ich mochte mich noch nie....
Ich hatte noch nie eine Clique mit der man lustige Sachen unternommen hat und Freundinnen mit denen man einfach quatschen kann....
All diese Dinge habe ich in hunderten Therapiesitzungen mit den verschiedensten Therapeuten diskutiert, aber manches kann man nicht nachholen und schlussendlich ist leider auch einfach was in mir kaputt.
Ich hoffe einfach, dass sich mein altes Akzeptanzgefühl wieder irgendwann einstellt und ich mich wieder mit meinem Leben wie es ist, abfinden kann.
Falls es jemand tatsächlich bis hierher geschafft hat, vielen Dank fürs Lesen!
Es tut mir leid, dass sich das alles nach ätzendem Selbstmitleid anhört und dass es wohl im Grunde auch nichts anderes ist.
Ob und welche Antworten ich erwarte, weiß ich eigentlich selbst nicht, aber irgendwie wollte das alles mal in Worte gefasst werden.