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Neue Azubine wird gemobbt. Ich würde ihr so gerne helfen.

Sandra_86

Mitglied
Ich habe dieses Jahr ausgelernt und noch bis Ende des Jahres eine Stelle in meinem Ausbildungsbetrieb. Im September kamen ja die neuen Azubis und ich hab mich mit einer von denen angefreundet. Jetzt muss ich mit ansehen, wie es ihr immer schlechter und schlechter geht, da sie von ihrer Abteilung total mies behandelt, in meinen Augen sogar richtig gemobbt wird.

Das komische ist, dass schon viele so behandelt wurden, ich unter anderem auch am Anfang, als ich noch Azubi war. Sie hat ihren Schreibtisch neben einer älteren Frau, die auch schon zwei erwachsene Kinder hat und von der man so ein Verhalten eigentlich nicht erwarten würde. Sie darf die Kollegin nicht mal etwas fragen, jedesmal, wenn sie es auch nur versucht, wird sie total angegiftet. Sie traut sich schon gar nicht mehr, eine Frage zu stellen. Ich weiß, dass das so ist, da es mir genauso ging. Es redet auch niemand mit ihr und wenn sie etwas sagt, tun alle so, bis auf vielleicht 1 oder 2 Ausnahmen, als hätten sie sie nicht gehört oder als wär sie gar nicht da. Auch wenn eine, egal ob aus der Abteilung oder aus der Abteilung nebendran, Süßigkeiten oder so verteilt, bekommt sie als Einzige nichts ab.

Einmal hatte sie die Kollegin wohl etwas gefragt, was sie nicht mehr wusste. Daraufhin sagte die Kollegin in einem ganz bissigen Ton: Denken ist ja nicht so Ihre Stärke. Meine Freundin sagte dann, sie könne ja schon ziemlich viel, nur das weiß sie eben grad leider nicht. Daraufhin giftete sie die Kollegin an, wie schön es doch wäre, dass sie so von sich überzeugt ist. Meine Freundin hatte mir später erzählt, dass sie daraufhin auf die Toilette gegangen ist und dort geweint hat. Es ist doch wohl normal, dass man als Azubi noch nicht so viel weiß und nachfragen muss oder?

Sie wird einfach generell total mies behandelt und demonstrativ ausgeschlossen. Noch ein anderes Thema war, dass die Kollegin sich mit zwei anderen unterhalten hat. Meine Freundin wollte sich auch mal integrieren und hat auch etwas zu dem Thema gesagt. Daraufhin wurde die eine Kollegin total böse und hat sie zusammengestaucht, dass sie nicht mitzureden hat, wenn sie sich mit zwei Kolleginnen unterhält. Gut, ich kann verstehen, dass manche das nicht mögen, aber erstens darf man das in den anderen Abteilungen auch, es stört dort niemanden und zweitens, wie soll man sich den integrieren, wenn man die ganze Zeit nur ausgegrenzt wird

Sie hat mir das gestern erzählt und vor mir geweint. Sie war sogar so fertig, dass sie in der Mittagspause gar nichts essen konnte. Vielleicht denkt ihr jetzt, das sind doch alles Lapalien, aber ich weiß selber, wie das ist. Mich hat das sogar so belastet, dass ich ein Magengeschwür davon bekommen hab, weil man einfach die ganze Zeit nur einen Arschtritt bekommen hat, egal, wie sehr man sich angestrengt hat. Natürlich haben auch noch andere Sachen eine Rolle gespielt, aber das ist ja jetzt ein anderes Thema.

Ich weiß nicht, warum das so ist. Könnte es daran liegen, dass sie eher eine ruhigere Person ist? Ich bin auch eher ruhig. Bei mir war das aber damals so, als ich das zweite Mal in die Abteilung kam, hatte ich totale Angst. Am Anfang wurde ich auch wieder so mies behandelt, bis ich dann mal mit der Kollegin geredet hab und seitdem ist sie immer freundlich zu mir. Ich hab meiner Freundin auch gesagt, dass sie unbedingt mit ihr reden muss, weil das sonst nicht aufhört, sie traut sich aber nicht.

Es ist in der Firma auch irgendwie generell so, dass man das Gefühl hat, dass man mit den Azubis gar nichts zu tun haben möchte. Nur in meiner Abteilung ist, bzw. war es ganz anders. Da ist jeder lieb zu einem, geduldig, kümmert sich um einen und interessiert sich für einen. Ich war so glücklich, als ich erfahren hab, dass ich nach Ende der Ausbildung noch eine Weile dort bleiben kann. Umso trauriger bin ich jetzt, dass ich bald gehn muss und meine Freundin in dem Elend zurücklassen muss. Hätte ich ihr nicht gesagt, dass es woanders besser wird, hätte sie die Ausbildung abgebrochen. Ich kann nicht verstehn, dass man nicht sehn kann, dass einen das doch total mitnehmen und treffen muss. Man könnte wirklich meinen, dass das den anderen Spaß macht. Anstatt, dass man Azubis unterstützt und sie ermuntert, werden sie noch runtergedrückt.

Was würdet ihr in so einem Fall machen? Mit den Kolleginnen reden, hoffen, dass es besser wird, riskieren, dass es vielleicht sogar noch schlimmer wird, wenn sie sich angegriffen fühlen oder es einfach stillschweigend ertragen? Meine Freundin hat schon gesagt, sie hat schon Angst vor dem Tag, an dem ich nicht mehr da bin. Ich weiß, wie scheiße es ist, wenn man sich fehl am Platz vorkommt, aber ich hab gelernt, damit umzugehen und hatte dann ja das Glück, in eine so tolle Abteilung zu kommen. Wenn sie der Mut verlässt, wird sie da noch untergehen und das möchte ich verhindern.
 

gflash

Aktives Mitglied
Hallo,

das ist bei weitem keine Lappalie, Mobbing kann einen fertig machen. Klar, Lehrjahre sind keine Herrenjahre, aber irgendwo gibts auch Grenzen.

Ich weiß, als Außenstehender kann man das leicht sagen, aber: Wenn du die Abteilung ohnehin bald verlässt, was hindert dich daran offen Partei für deine Freundin zu ergreifen und bei den Kollegen auch mal zurückzugiften? Lass sie deine Mißachtung über ihr Verhalten spüren.
 

Sandra_86

Mitglied
Ich bin in einer ganz anderen Abteilung als sie und muss den Betrieb bald für immer verlassen. Meinst du, ich kann da einfach hingehen, denen die Meinung geigen ohne, dass es Folgen für sie haben wird? Es könnte ja sein, dass sie dann erst recht auf sie los gehen. Das ist halt meine Sorge. Ich wollte ihr schon anbieten, dass ich da mal ein ernstes Wörtchen rede, aber ohne ihre Zustimmung mach ich das nicht. Ich denke, sie wird nicht umhin kommen, mit denen zu reden, man muss das halt geschickt anstellen, denk ich mal. Sowas kann einem die ganze Ausbildungszeit versauen, wenn man jeden Tag Angst davor haben muss, ins Geschäft zu gehen. Das Schlimme ist halt, dass leider auch fast alle zusammenhalten. Sie sagte, man kann von Glück reden, dass es noch Kolleginnen in andren Abteilungen gibt, die richtig nett sind.
 

shadowsoul21

Mitglied
hört sich krass an! Ich finde du bist immerhin auch irgendwo kollege;) wenn man so etwas mitbekommt das jemand so gemobbt wird ob azubi oder nicht solltest du ihr helfen und nicht zusehen...azubi oder nicht wir sind alle menschen und sollten mit respekt behandelt werden..mach dich stark für sie und zeig ihr das jemand da ist der das nicht korrekt findet..wenn du nichts dazu sagst bist du nicht besser als deine kollegen..auch wenns schwer fällt schweigen macht es auch nicht besser!!! liebe grüsse
 

Sandra_86

Mitglied
Ich bin da, um sie zu trösten, und ich steh auch immer zu ihr, aber du hast natürlich recht. Das Problem ist halt, ich weiß das nur daher, weil sie es mir erzählt hat. Ich bekomm das live gar nicht mit, weil ich ganz woanders im Haus bin. Sie hat mir auch das Versprechen abgenommen, mit niemandem darüber zu reden. Verstehst du, was ich meine? Ich kann es ihr aber guten Gewissens glauben, weil es mir ja auch so ging. Ich werde ihr anbieten, mit ihr zusammen zu überlegen, was sie zu den Leuten sagen könnte, damit es besser wird, denn sie muss ihren Mund aufmachen. Mir hat das ja damals auch geholfen. Ich bin stundenlang dagesessen und habe an einem Brief geschrieben, weil es oft besser ist, sich die Worte gut zu überlegen, als spontan was zu sagen, was man vielleicht bereuen könnte. Ich hab gemerkt, wenn man mal den Mut hat und für sich einsteht, dass man dann auch weiterkommt. Ich hoffe, das hilft bei ihr auch, sonst werden das noch sehr lange zwei Monate bis Ende Januar. So lange muss sie nämlich noch in der Abteilung bleiben, bis sie wechselt.
 
C

ChrisBW

Gast
Ich würde klar und direkt auf die Leute zugehen und denen sagen, dass es so nicht geht.

Schlimmer kann es nicht werden.
 

grübelienchen

Aktives Mitglied
wahrscheinlich sieht deine freundin es auch nicht als option , aber wenn sie in ausbildung ist würde ich in er schule mal nachfragen und das ansprechen. vielleicht können die helfen...

ich hoffe ihr findet einen weg .
 

gflash

Aktives Mitglied
Wenn du nicht direkt Zeuge bist sondern eher Vertrauensperson für deine Freundin, ist die Situation eine andere. Wenn du gegen dein versprechen direkt eingreifen würdest, würdest du ihr Vertrauen missbrauchen und ihr damit dich als Bezugsperson nehmen, würde ich also nicht machen.

Statt dessen kannst du deiner Freundin eigentlich nur raten, zu handeln... zu ihrem Ausbilder/Chef gehen, und/oder selbst den Mund auf zu machen und sich zu wehren. Wenn das nicht klappt, stellt sich die Frage wie lange sie sich das noch antun will. Sie könnte ja z.b. schonmal parallel nach einer anderen Ausbildungsstelle suchen, es befreit unheimlich wenn man Alternativen hat.


Wenn ich diesen Scheiß Satz noch einmal lesen muss, kotze ich. Wir leben im Jahr 2011 und nicht mehr 1967.
:rolleyes::rolleyes::rolleyes::rolleyes::rolleyes::rolleyes:
Ich weiß ja nicht was du in diesen Satz alles hineininterpretierst, aber was Wahres ist da auch heute noch dran. Wahrscheinlich haben wir einfach verschiedene Assoziationen.
 
A

Aloha

Gast
Liebe Sandra,

schön, dass Du Dir Gedanken um Deine Freundin machst und ihr beistehst.

Ich meine, Konflikte sind dazu da, um gelöst zu werden - man kann sie als
Lernprozess im Leben sehen.

Nur ist es in diesem Fall so, dass eine Azubine alleine dasteht - gegen die gesamte Abteilung (wenn ich das so richtig verstanden habe!?).
Kein Mensch sollte mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen - das macht krank!

Wenn Du nur ein wenig Zivilcourage hast, begleitest Du Deine Freundin zum BR/Jugendvertretung, oft kann man von dieser Seite Hilfe bekommen (leider nicht immer...).

Die Kollegen in der Abteilung sind ein eingespieltes Team, vielleicht fürchten sie, dass eine
Jüngere kompetent und in der lage ist, ihnen das Heft aus der Hand zu nehmen...solche Mechanismen sind nicht ungewöhnlich - in früheren Zeiten war dieses sogar üblich, Lehrlinge wurden klein und dumm gehalten...

Deine Freundin kann nur gewinnen, wenn sie die Situation beim BR und bei den Vorgesetzten anspricht, sie hat noch fast 3 Jahre Ausbildung vor sich, wie soll sie das schaffen, wenn ihr Selbstbewusstsein systematisch kaputt gemacht wird?

Sage ihr das auch so, nimm ihr die Angst, mache ihr Mut!

Natürlich kann sie nach 3 Monaten nicht alles wissen - es spricht für sie, dass sie Fragen stellt und damit Interesse an der Arbeit zeigt.
Auf keinen Fall darf die Anmache der Kollegen dazu führen, dass sie in Zukunft schweigt und nichts mehr fragt!

Ich wünsche Deiner Freundin, dass sich schnell eine Lösung findet - so kann es m.E. nicht weitergehen!!

Liebe Grüße

Aloha
 
B

bertil

Gast
An Deiner Stelle würde ich sie regelmässig besuchen, ein paar Sätze plauschen
und herumblödeln. Das wird sie aufmuntern und dann merken die anderen die
Diskrepanz zu ihrem Verhalten.

Lg,

Bertil
 

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