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Narzisstischen Missbrauch als einen Teil von mir sehen oder komplett Abstand nehmen?

sssophiee

Neues Mitglied
Hallo,

Ich habedieses Jahr mein Abitur abgelegt mit 1,3. Nun war ich die gesamte Oberstuferelativ gestresst, da in meiner Stufe mein narzisstischer Exfreund war, derdurchgängig versucht hat mich zu "zerstören". Das ist jetzt schwer zubeschreiben für Jemanden, welcher sich nicht mit diesem Thema auskennt, docheigentlich kann man es sich einfach wie jemanden ohne Seele undMoralvorstellungen vorstellen, welcher dir niemals verzeiht ihn verlassen zuhaben. Zeitgleich musste ich mir anschauen, wie mein Vater meine Mutternarzisstisch missbraucht, konnte jedoch aus finanziellen Gründen nichtausziehen.

Jedenfallswar ich dann so froh als es vorbei war und konnte es nicht erwarten zustudieren, einfach für einen Neustart und um endlich raus aus diesem Umfeld zukommen. Da ich auch den NC für Psychologie hatte und aufgrund von demNarzissmus schon eine Menge Vorwissen mitbringe, habe ich mich also dafürangemeldet und auch einen Studienplatz bekommen. Während dieser gesamtenOrientierungszeit direkt ab nach den letzten Prüfungen hatte ich aber eine neueBeziehung (ca 3-4 Monate bis vor Kurzem), welche mich eine andere Seite an mirhat entdecken lassen, wodurch ich dachte ein Studium im Gesundheitsbereich wärewomöglich besser für mich, auch um diese ganze Sache hinter mir zu lassen, glücklich und unbeschwert zu sein. Ich war nach einer sehr dunklen Zeit endlich wieder glücklich. Eswar bis auf einen Altersunterschied von 12 Jahren auch eine relativ gesundeBeziehung, was ich niemals dachte führen zu können. Des Weiteren wollte er mitmir reisen gehen und ich habe den Studienplatz aufgrunddessen und aufgrund vondiesen eigenen Unsicherheiten dann doch nicht angenommen.
Nun kam esso wie es wohl kommen sollte, er hat das ganze beendet und ich stand mehr oderweniger alleine da und bin noch verwirrter als zuvor. Er hatte mich verändertin dem Sinne, dass er mich zu einer glücklicheren Person gemacht hat, die nichtso viel nachdenkt und einfach ihr Leben lebt. Ich muss dazu anmerken, dass ermein Fußballtrainer war und ich mich aufgrund von dieser Sache auch nicht mehrin meinem Verein blicken lassen kann und mich eigentlich nichts mehr hier hält.

Jedenfallsfalle ich nun in mein nachdenkerisches Ich zurück (falls das verständlich ist),zu dem das Fach Psychologie wiederrum passen würde. Ich bin hin- undhergerissen zwischen der Möglichkeit doch Psychologie zum Sommersemester zustudieren oder einfach länger Pause zu machen und alleine trotzdem reisen zugehen, denn dadurch würde ich auch Abstand von meinen narzisstischenFamilienmitgliedern bekommen. Wenn nämlich emotional nahestende Menschen selbergestört sind, interessiert man sich natürlich mehr für dieses Thema und suchtnach Möglichkeiten in einem solchen Umfeld überleben zu können. Ist ja soähnlich wie bei Medizin, wenn Jemand aufgrund einer schweren Krankheitbetroffen ist. Doch es ist auch schmerzhaft. Psychotherapeut möchte ich sowiesonicht werden, doch in der Arbeits- und Organisationspsychologie könnte ich michschon sehen.

Es ist einDilemma, denn solange ich in Kontakt mit narzisstisch gestörten Menschen bin,kann ich nicht genau sehen, ob ich meinen Studienwunsch aufgrund von ihnenbesitze oder, ob mich das Fach wirklich interessiert. Ich könnte diesen ganzenMissbrauch als einen Teil von mir ansehen und eben nutzen, da ich wirklich derMeinung bin, dass die Gesellschaft über solche Themen nicht genug aufgeklärtist und es ja auch ein sehr angesehenes Studienfach ist, wofür sich mein Abitur bestens eignen würde. So viele träumen aufgrund des NCs nur von diesem Studium. Andererseits könnte ich auch reisen und mein Leben von weiter wegreflektieren. Versuchen komplett neu zu starten, von der ganzen Sache wegzukommen und ein positives Leben ohnedie Belastungen meiner Vergangenheit und Familie zu leben. Das ganze zieht sichdann aber auch wieder. Ich bin nicht für Pausen gemacht und brauche geistigenInput. Gerne hätte ich auch ein geregeltes Umfeld, etc, weiß aber auch ichbin noch so jung (18). In dem Sinne, vielleicht kann mir ja jemandweiterhelfen. Ich bin echt ratlos...

Dankeschön schonmal.
 

momo_lonely

Mitglied
Hallo,

Ich habedieses Jahr mein Abitur abgelegt mit 1,3. Nun war ich die gesamte Oberstuferelativ gestresst, da in meiner Stufe mein narzisstischer Exfreund war, derdurchgängig versucht hat mich zu "zerstören". Das ist jetzt schwer zubeschreiben für Jemanden, welcher sich nicht mit diesem Thema auskennt, docheigentlich kann man es sich einfach wie jemanden ohne Seele undMoralvorstellungen vorstellen, welcher dir niemals verzeiht ihn verlassen zuhaben. Zeitgleich musste ich mir anschauen, wie mein Vater meine Mutternarzisstisch missbraucht, konnte jedoch aus finanziellen Gründen nichtausziehen.

Jedenfallswar ich dann so froh als es vorbei war und konnte es nicht erwarten zustudieren, einfach für einen Neustart und um endlich raus aus diesem Umfeld zukommen. Da ich auch den NC für Psychologie hatte und aufgrund von demNarzissmus schon eine Menge Vorwissen mitbringe, habe ich mich also dafürangemeldet und auch einen Studienplatz bekommen. Während dieser gesamtenOrientierungszeit direkt ab nach den letzten Prüfungen hatte ich aber eine neueBeziehung (ca 3-4 Monate bis vor Kurzem), welche mich eine andere Seite an mirhat entdecken lassen, wodurch ich dachte ein Studium im Gesundheitsbereich wärewomöglich besser für mich, auch um diese ganze Sache hinter mir zu lassen, glücklich und unbeschwert zu sein. Ich war nach einer sehr dunklen Zeit endlich wieder glücklich. Eswar bis auf einen Altersunterschied von 12 Jahren auch eine relativ gesundeBeziehung, was ich niemals dachte führen zu können. Des Weiteren wollte er mitmir reisen gehen und ich habe den Studienplatz aufgrunddessen und aufgrund vondiesen eigenen Unsicherheiten dann doch nicht angenommen.
Nun kam esso wie es wohl kommen sollte, er hat das ganze beendet und ich stand mehr oderweniger alleine da und bin noch verwirrter als zuvor. Er hatte mich verändertin dem Sinne, dass er mich zu einer glücklicheren Person gemacht hat, die nichtso viel nachdenkt und einfach ihr Leben lebt. Ich muss dazu anmerken, dass ermein Fußballtrainer war und ich mich aufgrund von dieser Sache auch nicht mehrin meinem Verein blicken lassen kann und mich eigentlich nichts mehr hier hält.

Jedenfallsfalle ich nun in mein nachdenkerisches Ich zurück (falls das verständlich ist),zu dem das Fach Psychologie wiederrum passen würde. Ich bin hin- undhergerissen zwischen der Möglichkeit doch Psychologie zum Sommersemester zustudieren oder einfach länger Pause zu machen und alleine trotzdem reisen zugehen, denn dadurch würde ich auch Abstand von meinen narzisstischenFamilienmitgliedern bekommen. Wenn nämlich emotional nahestende Menschen selbergestört sind, interessiert man sich natürlich mehr für dieses Thema und suchtnach Möglichkeiten in einem solchen Umfeld überleben zu können. Ist ja soähnlich wie bei Medizin, wenn Jemand aufgrund einer schweren Krankheitbetroffen ist. Doch es ist auch schmerzhaft. Psychotherapeut möchte ich sowiesonicht werden, doch in der Arbeits- und Organisationspsychologie könnte ich michschon sehen.

Es ist einDilemma, denn solange ich in Kontakt mit narzisstisch gestörten Menschen bin,kann ich nicht genau sehen, ob ich meinen Studienwunsch aufgrund von ihnenbesitze oder, ob mich das Fach wirklich interessiert. Ich könnte diesen ganzenMissbrauch als einen Teil von mir ansehen und eben nutzen, da ich wirklich derMeinung bin, dass die Gesellschaft über solche Themen nicht genug aufgeklärtist und es ja auch ein sehr angesehenes Studienfach ist, wofür sich mein Abitur bestens eignen würde. So viele träumen aufgrund des NCs nur von diesem Studium. Andererseits könnte ich auch reisen und mein Leben von weiter wegreflektieren. Versuchen komplett neu zu starten, von der ganzen Sache wegzukommen und ein positives Leben ohnedie Belastungen meiner Vergangenheit und Familie zu leben. Das ganze zieht sichdann aber auch wieder. Ich bin nicht für Pausen gemacht und brauche geistigenInput. Gerne hätte ich auch ein geregeltes Umfeld, etc, weiß aber auch ichbin noch so jung (18). In dem Sinne, vielleicht kann mir ja jemandweiterhelfen. Ich bin echt ratlos...

Dankeschön schonmal.
Erst einmal:Es tut mir Leid, dass Du schon so viel schreckliches erleben musstest.

Wenn Deine narzisstischen Angehörigen (sind sie eigentlich in Behandlung, oder hast Du sie selbst diagnostiziert?) der einzige Beweggrund zum Psychologiestudium darstellen, dann solltest Du es meiner Ansicht nach noch einmal sehr genau überlegen.

Ich weiß nicht, wie sehr Du dich mit den Modulhandbüchern deiner potenziellen Wunsch-Universitäten beschäftigt hast, aber die Psychopathologie (wozu auch Erkrankungen wie narzisstische Persönlichkeitsstörung gehören) ist nur ein verschwindend geringer Teil, vor Allem im Bachelor. Da stehen erst einmal die unliebsamen Grundlagen, wie Biologie oder Statistik auf dem Plan. Viele unterschätzen das und brechen in den ersten Semestern ab, weil es eben überhaupt nichts den psychologischen Themen zu tun hat, mit der man sich als Laie oder auch als Angehöriger bzw. Betroffener beschäftigt. Dort sind dann alle "Vorkenntnisse" plötzlich komplett nutzlos.

Viele meiner Bekannte sind eben solche Angehörige, wie du es auch bist, oder selbst Betroffene und haben Psychologie studiert, oder es zumindest versucht. Man verspürt natürlich aufgrund der eigenen Erfahrungen mit dem Thema ein großes Interesse. Jedoch kann auch genau das ein großer Nachteil sein, weil man mit seinen eigenen (in der Regel sehr schmerzhaften) Erlebnissen tagtäglich konfrontiert wird. Als Psychologe (egal in welchem Berufsfeld man auch später arbeitet) muss man eben professionelle Distanz zeigen, was durch diese eigenen Erlebnisse unglaublich erschwert wird. Es wundert dann auch niemanden, wenn diese Menschen daran zerbrechen, denn selbst als Person mit resilienter Psyche hält man so etwas jahrelang nur schwer aus. Und sowas kann Dir eben nicht nur als Psychotherpeut passieren, sondern auch in anderen Feldern.

Ich habe denselben Abischnitt wie Du und bin von meiner Mutter mit NPS und ihrem Lebensgefährten meine gesamte Kindheit und Jugend misshandelt worden und habe dadurch auch selbst Schäden davongetragen. Mein Traum war es auch immer, Psychologie zu studieren und es gab eigentlich auch gar keinen Plan B. Nun habe ich mich aber genau aus den genannten Gründen dagegen entschieden und studiere nun ein Fach im Bereich Sozialwesen. Ich muss mich ständig dafür rechtfertigen, wieso ich mein 1er Abi so "verschwendet" hätte. Das habe ich aber keinesfalls! Natürlich ist das Studium nicht so anspruchsvoll, dafür gehe ich aber nebenher in einem Forschungsinstitut arbeiten, engagiere mich ehrenamtlich und lerne eine Fremdsprache. Das erfüllt mich, öffnet mir sehr viele Karrierepfade und bringt einem auch noch näher an ein Stipendium.
Im dritten Semester hatte ich dazu schon mehr Psychopathologie-Vorlesungen als ein Freund gehabt, der gleichzeitig angefangen hat, Psychologie zu studieren. Psychologie ist auch ein großer Teil meines Studiums, aber eben nicht der Kern, ich habe das Privileg mir nur die "interessanten" Sachen herauspicken zu können. Momentan arbeite ich auf eine wissenschaftliche Laufbahn hin, damit ich später promovieren kann und weiterhin in der Forschung tätig sein kann.

Was ich Dir also raten würde: Nimm Dir erst einmal eine Auszeit und denke darüber nach, womit Du dich die nächsten Jahre gerne beschäftigen würdest, was Du gut kannst und wo Du dich gerne mal in 30 Jahren sehen willst. Mit welchen Menschen Du dich umgeben willst und mit welchen nicht. Es gibt auch an jeder Universität gute Studienberatungen, die sehr helfen, wenn man nicht so ganz schlüssig ist. Die Vielzahl an Studienfächern ist enorm und es gibt auch viele Fächer, die mit Psychologie zu tun haben, aber einen anderen Schwerpunkt setzen. Dort findest Du sicherlich etwas, was Dir gefällt. In der Zwischenzeit kannst Du auch mal als Gasthörer in verschieden Vorlesungen reinschnuppern. Suche auch Kontakt zu Studierenden, die können Dir am besten sagen, was dich so erwartet. Ein Praktikum ist auch eine gute Idee, das ist immer gern gesehen.
Löse Dich von dem Gedanken, dass man mit einem guten Abi auch ein gefragtes Fach wie Psychologie, Jura oder Medizin studieren muss. Dein Abischnitt sagt gar nichts über deine Fähigkeiten, Interessen und Wünsche aus. Er öffnet Dir zwar Türen, aber Du musst und kannst nicht alle Türen öffnen, die dir das Leben anbietet.

Um Dich von deinem Umfeld entfernen zu können, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten. Es ist zwar nicht einfach, als Studierender alles selbst finanzieren zu müssen, aber mit Jobben, BAfÖG, Studienkredit oder vielleicht auch Stipendium ist es nicht unmöglich. An der Uni kann man sich da auch gut beraten lassen.

Ich hoffe, meine Antwort konnte Dir einen kleinen Denkanstoß geben.
 

sssophiee

Neues Mitglied
Erst einmal:Es tut mir Leid, dass Du schon so viel schreckliches erleben musstest.

Wenn Deine narzisstischen Angehörigen (sind sie eigentlich in Behandlung, oder hast Du sie selbst diagnostiziert?) der einzige Beweggrund zum Psychologiestudium darstellen, dann solltest Du es meiner Ansicht nach noch einmal sehr genau überlegen.

Ich weiß nicht, wie sehr Du dich mit den Modulhandbüchern deiner potenziellen Wunsch-Universitäten beschäftigt hast, aber die Psychopathologie (wozu auch Erkrankungen wie narzisstische Persönlichkeitsstörung gehören) ist nur ein verschwindend geringer Teil, vor Allem im Bachelor. Da stehen erst einmal die unliebsamen Grundlagen, wie Biologie oder Statistik auf dem Plan. Viele unterschätzen das und brechen in den ersten Semestern ab, weil es eben überhaupt nichts den psychologischen Themen zu tun hat, mit der man sich als Laie oder auch als Angehöriger bzw. Betroffener beschäftigt. Dort sind dann alle "Vorkenntnisse" plötzlich komplett nutzlos.

Viele meiner Bekannte sind eben solche Angehörige, wie du es auch bist, oder selbst Betroffene und haben Psychologie studiert, oder es zumindest versucht. Man verspürt natürlich aufgrund der eigenen Erfahrungen mit dem Thema ein großes Interesse. Jedoch kann auch genau das ein großer Nachteil sein, weil man mit seinen eigenen (in der Regel sehr schmerzhaften) Erlebnissen tagtäglich konfrontiert wird. Als Psychologe (egal in welchem Berufsfeld man auch später arbeitet) muss man eben professionelle Distanz zeigen, was durch diese eigenen Erlebnisse unglaublich erschwert wird. Es wundert dann auch niemanden, wenn diese Menschen daran zerbrechen, denn selbst als Person mit resilienter Psyche hält man so etwas jahrelang nur schwer aus. Und sowas kann Dir eben nicht nur als Psychotherpeut passieren, sondern auch in anderen Feldern.

Ich habe denselben Abischnitt wie Du und bin von meiner Mutter mit NPS und ihrem Lebensgefährten meine gesamte Kindheit und Jugend misshandelt worden und habe dadurch auch selbst Schäden davongetragen. Mein Traum war es auch immer, Psychologie zu studieren und es gab eigentlich auch gar keinen Plan B. Nun habe ich mich aber genau aus den genannten Gründen dagegen entschieden und studiere nun ein Fach im Bereich Sozialwesen. Ich muss mich ständig dafür rechtfertigen, wieso ich mein 1er Abi so "verschwendet" hätte. Das habe ich aber keinesfalls! Natürlich ist das Studium nicht so anspruchsvoll, dafür gehe ich aber nebenher in einem Forschungsinstitut arbeiten, engagiere mich ehrenamtlich und lerne eine Fremdsprache. Das erfüllt mich, öffnet mir sehr viele Karrierepfade und bringt einem auch noch näher an ein Stipendium.
Im dritten Semester hatte ich dazu schon mehr Psychopathologie-Vorlesungen als ein Freund gehabt, der gleichzeitig angefangen hat, Psychologie zu studieren. Psychologie ist auch ein großer Teil meines Studiums, aber eben nicht der Kern, ich habe das Privileg mir nur die "interessanten" Sachen herauspicken zu können. Momentan arbeite ich auf eine wissenschaftliche Laufbahn hin, damit ich später promovieren kann und weiterhin in der Forschung tätig sein kann.

Was ich Dir also raten würde: Nimm Dir erst einmal eine Auszeit und denke darüber nach, womit Du dich die nächsten Jahre gerne beschäftigen würdest, was Du gut kannst und wo Du dich gerne mal in 30 Jahren sehen willst. Mit welchen Menschen Du dich umgeben willst und mit welchen nicht. Es gibt auch an jeder Universität gute Studienberatungen, die sehr helfen, wenn man nicht so ganz schlüssig ist. Die Vielzahl an Studienfächern ist enorm und es gibt auch viele Fächer, die mit Psychologie zu tun haben, aber einen anderen Schwerpunkt setzen. Dort findest Du sicherlich etwas, was Dir gefällt. In der Zwischenzeit kannst Du auch mal als Gasthörer in verschieden Vorlesungen reinschnuppern. Suche auch Kontakt zu Studierenden, die können Dir am besten sagen, was dich so erwartet. Ein Praktikum ist auch eine gute Idee, das ist immer gern gesehen.
Löse Dich von dem Gedanken, dass man mit einem guten Abi auch ein gefragtes Fach wie Psychologie, Jura oder Medizin studieren muss. Dein Abischnitt sagt gar nichts über deine Fähigkeiten, Interessen und Wünsche aus. Er öffnet Dir zwar Türen, aber Du musst und kannst nicht alle Türen öffnen, die dir das Leben anbietet.

Um Dich von deinem Umfeld entfernen zu können, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten. Es ist zwar nicht einfach, als Studierender alles selbst finanzieren zu müssen, aber mit Jobben, BAfÖG, Studienkredit oder vielleicht auch Stipendium ist es nicht unmöglich. An der Uni kann man sich da auch gut beraten lassen.

Ich hoffe, meine Antwort konnte Dir einen kleinen Denkanstoß geben.
Danke für deine Worte, es hilft immer wieder sich mit Jemandem auszutauschen, der die Tiefen dieses Themas nachvollziehen kann. Weder mein erster Exfreund noch meine Familienmitgleider sind diagnostiziert, waren aufgrund ihres Verhaltens aber schon alle einmal (gezwungenerweise) beim Psychologen. Da sie aber so gut lügen können ist meiner Meinung nach nichts dabei herausgekommen und mein Exfreund erzählte mir sogar sehr stolz, wie er den Psychologen manipuliert hätte (...).

Jedenfalls habe ich diesen Gedankengang, dass es mich kaputt machen würde, während meiner Beziehung durchgängig gehabt, da ich glücklich war, und den Studienplatz aus dem Grund ja auch nicht angenommen. Ich dachte ich wäre jetzt im "guten Leben" gelandet. Doch es ist irgendwo ein Teufelskreis der Gedanken, jetzt wo ich wieder Single bin. Ich denke mehr über meine Situation nach und habe keine Ablenkung mehr. Es war auch der Beweis, dass ich meine Vergangenheit hinter mir gelassen habe und in der Lage bin eine gesunde Partnerschaft zu führen. Da es aber so schnell ein Ende genommen hat bin ich mir dessen einfach nicht mehr sicher.

Studierst du denn schon länger oder wann hast du angefangen? Bei mir verstreicht halt dann ein Jahr bis ich wirklich anfangen kann. Etwas belastend ist auch, dass meine beste Freundin genauso Psychologie studieren möchte und ich sie dann womöglich immer sehen werden wie sie das studiert. Auch das wäre irgendwo belastend, da ich denken würde, dass ich auch das jetzt gerade sein könnte und irgendwie so viel mehr damit verbinden würde, aufgrund meiner Erfahrungen eben.. schwere Entscheidung. Entweder ich sage mir eben es gibt dieses gute Leben wirklich oder ich nehme meine Vergangenheit mit. Kannst du denn falls du schon länger studierst/alleine wohnst etc sagen dass du komplett Abstand von diesem Thema genommen hast?

Ganz liebe Grüße :)
 

momo_lonely

Mitglied
Danke für deine Worte, es hilft immer wieder sich mit Jemandem auszutauschen, der die Tiefen dieses Themas nachvollziehen kann. Weder mein erster Exfreund noch meine Familienmitgleider sind diagnostiziert, waren aufgrund ihres Verhaltens aber schon alle einmal (gezwungenerweise) beim Psychologen. Da sie aber so gut lügen können ist meiner Meinung nach nichts dabei herausgekommen und mein Exfreund erzählte mir sogar sehr stolz, wie er den Psychologen manipuliert hätte (...).

Jedenfalls habe ich diesen Gedankengang, dass es mich kaputt machen würde, während meiner Beziehung durchgängig gehabt, da ich glücklich war, und den Studienplatz aus dem Grund ja auch nicht angenommen. Ich dachte ich wäre jetzt im "guten Leben" gelandet. Doch es ist irgendwo ein Teufelskreis der Gedanken, jetzt wo ich wieder Single bin. Ich denke mehr über meine Situation nach und habe keine Ablenkung mehr. Es war auch der Beweis, dass ich meine Vergangenheit hinter mir gelassen habe und in der Lage bin eine gesunde Partnerschaft zu führen. Da es aber so schnell ein Ende genommen hat bin ich mir dessen einfach nicht mehr sicher.

Studierst du denn schon länger oder wann hast du angefangen? Bei mir verstreicht halt dann ein Jahr bis ich wirklich anfangen kann. Etwas belastend ist auch, dass meine beste Freundin genauso Psychologie studieren möchte und ich sie dann womöglich immer sehen werden wie sie das studiert. Auch das wäre irgendwo belastend, da ich denken würde, dass ich auch das jetzt gerade sein könnte und irgendwie so viel mehr damit verbinden würde, aufgrund meiner Erfahrungen eben.. schwere Entscheidung. Entweder ich sage mir eben es gibt dieses gute Leben wirklich oder ich nehme meine Vergangenheit mit. Kannst du denn falls du schon länger studierst/alleine wohnst etc sagen dass du komplett Abstand von diesem Thema genommen hast?

Ganz liebe Grüße :)

Ich studiere jetzt seit zwei Jahren.
Eine Idee wäre, dass du das Jahr für Praktika oder ein FSJ nutzt. Ich hatte vor meinem Studium auch ein dreimonatiges Pflichtpraktikum direkt zwischen Abitur und Studienbeginn, und hätte mir damals wirklich gewünscht, länger geblieben zu sein. Praktika werten den Lebenslauf einfach ungemein auf und so kannst du auch mal in die Berufe reinschnuppern, die du dir vorstellen kannst. So triffst du auch deine Studienwahl selbstbewusster und baust dir schon mal ein kleines Netzwerk auf.
Jobben könntest du natürlich auch, so kannst du auch schon mal sparen, aber Regale einräumen sieht halt im Lebenslauf dann wieder nicht ganz so toll aus (ist aber besser als nichts und du kannst es ja mit angestrebter finanzieller Unabhängigkeit begründen!).

Bei mir war das auch so, dass mein bester Freund mit Psychologie angefangen hat. Am Anfang hat es mich schon mitgenommen, aber nach und nach habe ich gemerkt, dass es gar nichts für mich gewesen wäre. Man muss auch an die Vorteile seines eigenen Studiums denken - z.B. wird er nach seinem Bachelor keine Stelle finden und muss zwingend den Master machen, ich kann dagegen auch ein paar Jahre aussetzen und Vollzeit arbeiten, bevor ich meinen Master mache und das ganze flexibel an mein Leben anpassen (und Geld verdienen!). Er erzählt mir auch immer, wie unzufrieden er eigentlich mit dem Studium ist (da zu theoretisch), was mich in meiner Entscheidung noch mal bestärkt.
Letzendlich ist es ja auch nicht so, dass du nie wieder Psychologie studieren könntest. Du kannst ja jederzeit wieder wechseln, wenn es gar nicht anders passt.

Ich habe leider das Problem, dass ich mich nicht ganz von meinen kranken Angehörigen lösen kann, wegen BAfÖG-Angelegenheiten, die über das Gericht laufen. Man kann das natürlich vermeiden, indem man auf BAfÖG und Unterhalt durch die Eltern verzichtet und stattdessen einen Studienkredit nimmt, ein Stipendium beanträgt und eben nebenbei arbeiten geht. Ist auch nicht einfach, aber letztendlich würde ich lieber den schwierigeren Weg gehen, als mich noch jahrelang weiter terrorisieren zu lassen.
Bei mir ist es noch so, dass ich bei (gesunden) Verwandten in der Nähe meiner Uni wohnen kann, was die Sache mit den Kosten natürlich erheblich verringert. Ansonsten findet man in Studentenwohnheimen oft sehr günstige WG's oder auch kleine Wohnungen, da muss man sich aber zwecks Wartezeit sehr früh darum kümmern.

In den Vorlesungen rund um Psychopathologie und dergleichen kam das alles natürlich auch noch einmal irgendwie hoch. Ich habe es aber geschafft, dazu eine professionelle Distanz zu schaffen und meine Erlebnisse nicht als Teil meiner Vergangenheit zu sehen, sondern als eine Art "Fallbeispiel", welches ich aus der Ferne beurteile. Das hilft wirklich dabei, sich davon nicht überwältigen zu lassen. Ich bin aber auch froh, dass das Thema jetzt beendet ist und ich werde aus diesem Grund auch nicht mit psychisch erkrankten Menschen arbeiten, weil ich zu sehr "Abgrenzungsarbeit" leisten muss.

Es gibt immer einen Weg! Auch wenn es manchmal nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt hat. Manchmal ist das sogar der bessere Weg als den, den man sich schon im Kopf ausgemalt hat.
 

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